Mattpost 12 | 02/2013

FOKUS

Wie sieht das die BG Matt? MarkusHelfenstein: Vorweg viel- leicht, die BGMatt ist keine reine Mietergenossenschaft wie die abl. Bei uns sind die Belegungsvor- schriften weniger streng, jedoch suchen auch wir mit Einzelper- sonen, die in grossenWohnungen zurückbleiben, andere Lösungen. Das Konzept für die Erstvermie- tung werden wir mit der abl ge- meinsam ausarbeiten. Ruedi Meier: Das Problem wer- den wir gemeinsam angehen müssen. Man denkt jetzt an ein Total von 160Wohnungen. Diese Zahl bringt ein breites Angebot und darum auch Flexibilität. Die erste Machbarkeitsstudie sah vor, dass die Erdgeschossnutzung an der Bernstrasse nur Ateliers und Kleingewerbe, aber keine Woh- nungen erlaubt. Bleibt es dabei? Markus Helfenstein: Diese Be- stimmung ist Projektbestandteil.

der nächsten Generation. Es ist jedoch möglich, am Anfang sehr knapp zu rechnen.Wir wollen be- zahlbare Auftaktmieten. Es gibt aber aus genossenschaftlicher Sicht nicht verhandelbare Bedin- gungen, zum Beispiel die Frage der Energie.Wir bauen jetzt für ei- nen Zeitraum von etwa zwei Ge- nerationen. Das heisst, die Ener- gienutzung muss der Zukunft gerecht werden. Das muss bei einem Neubau einfliessen.

schaftspolitischen Aspekt. Sie gibt ein urbanes Umfeld und dient auch der Abschliessung zumWohngebiet. In welchemMietpreissegment wird man an der Bernstrasse wohnen können? Markus Helfenstein: Unsere Mietzinsgestaltung richtet sich nach einer Zielrendite aus, die es uns ermöglicht, die Liegenschaf- ten unterhalten und später sanie- ren zu können. Für eine Finanzie- rung rechnen die Banken für Wohnbauten mit einer Minimal- rendite zwischen 5 – 5,5%. An der Bernstrasse wird es aus heutiger Sicht schwierig, dieses Rendite- ziel zu erreichen. Ruedi Meier: Auch gemeinnüt- zige Wohnbaugenossenschaften müssen einen Ertrag erwirtschaf- ten. Wir müssen Rücklagen und Abschreibungen machen kön- nen, sonst wohnen heutige Mie- ter und Mieterinnen auf Kosten Wie funktioniert das imZusammen- gehen mit der abl?

Wir sind auf einen tiefen Landpreis angewiesen

Ich frage nochmals: Kann man Zah- len nennen, um eine Ahnung vom möglichen Mietzins zu bekommen? MarkusHelfenstein: EineVierein- halbzimmerwohnung sollte knapp unter 2000 Franken ko- sten. Das ist einerseits unsere Zielsetzung und gleichzeitig ist es eine Herausforderung. Darum sind wir beim Landpreis und beim Baurechtszins auf ein Ent- gegenkommen der Stadt angewiesen. Ruedi Meier: Ich kann diese Sicht bestätigen. DerMietzinsmuss ex- klusiv unter 2000 Franken blei- ben. Damit bleiben wir im Be- reich des sozialen, gemeinnützigen Wohnungsbau. Trotzdem:Wennman davon aus- geht, dass die Mietkosten nicht mehr als dreissig Prozent des Ein- kommens ausmachen dürfen, stehenwir bei einemEinkommen von etwas unter 6‘000 Franken. Da entsteht vor allem bei den grossen Wohnungen unweiger- lich ein Spannungsfeld.

Ruedi Meier: Diese Nutzung hat einen übergeordneten und wirt-

Markus Helfenstein: Das Quar- tier Bernstrasse wird aufgewertet

Markus Helfenstein und Ruedi Meier (Präsident abl) im Gespräch

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