CF_02_2021_Aktuell

THEMA

auch häufig mit einer Sedierung oder einer Vollnarkose kombiniert. Hier spricht man dann von einer Kombinationsanästhesie. Bei einer Vollnarkose werden das Bewusstsein und das Schmerz- empfinden des gesamten Körpers durch die Verabreichung einer Kombination von Schmerz- und Schlafmittel ausgeschaltet. Regel- mäßig werden zusätzlich Medika- mente zur Muskelerschlaffung und zur Beeinflussung des vegetativen Nervensystems verabreicht. Die Zufuhr dieser Medikamente erfolgt häufig kontinuierlich über einen Ve- nenzugang oder diese werden der Atemluft zugemischt. In den meis- ten Fällen wird dem Patienten in Vollnarkose eine Kehlkopfmaske in den Rachen oder ein Beatmungs- schlauch in die Luftröhre einge- führt. Der Patient bekommt hiervon jedoch nichts mit, da er bereits tief schläft. Mit dem Beenden der Me- dikamentenzufuhr erwachen die Patienten und mit Rückkehr der Schutzreflexe und Atmung des Patienten können Kehlkopfmaske oder Beatmungsschlauch entfernt werden. Während des gesamten Narko- severfahrens wird der Patient überwacht und der Anästhesist überprüft während der Operation ständig die Narkosetiefe. So sorgt er permanent für die Sicherheit des Patienten und vermeidet ein ver- frühtes Erwachen. (S.B.)

ein Beruhigungsmittel über einen Venenzugang gespritzt. Er befin- det sich dann in einem Dämmerzu- stand und atmet selbstständig. Im Rahmen einer Regionalanästhesie ist es möglich, gezielt das kom- plette Schmerzempfinden eines Körperteils oder einer ganzen Kör- perregion während und auch nach einer Operation auszuschalten. Der Patient bleibt hier bei Bewusst- sein. Bei der Regionalanästhesie unterscheidet man verschiedene Verfahren: Die rückenmarksna- hen Anästhesieverfahren, wie z.B. eine Spinalanästhesie, bei der ein

örtliches Betäubungsmittel in das Nervenwasser gespritzt wird und Operationen unterhalb des Bauch- nabels in völliger Schmerzfreiheit durchgeführt werden können. Bei der Periduralanästhesie wird ein Schmerzkatheter außerhalb des Nervenwasserraums eingebracht, der die Spinalnerven mit einem ört- lichen Betäubungsmittel umspült. Eine besondere Entwicklung der letzten Jahre ist die ultraschallge- steuerte Regionalanästhesie, bei der gezielt Nerven des Armes oder des Beins betäubt werden können. Regionalanästhesien werden aber

CellitinnenForum 02 | 2021

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