CF_02_2021_Aktuell

THEMA

Nach der OP ‚aus der Spur‘? Wie man einem Delir vorbeugen kann. E in Delir kann als Komplikation nach einer Operation entste- hen. Der Begriff bedeutet in

eingeschränkten oder demenziell ver- änderten Patienten. Da deren Anzahl aufgrund der demografischen Entwick- lung zunimmt, haben die Krankenhäu- ser der Stiftung der Cellitinnen nach- haltige Strukturen für eine sogenannte delirsensible Versorgung geschaffen. Seit 2019 findet ein verbundweit erar- beitetes Konzept zum Demenz- und Delirmanagement in allen Kranken­ häusern Anwendung:

ursprünglicher Übersetzung „aus der Spur geraten“ und beschreibt einen Zustand, in dem die Patienten häufig orientierungslos sind, halluzinieren oder unter Angstzuständen leiden.

Das Risiko für ein postoperatives De- lir steigt vor allem bei älteren, kognitiv

 Bereits bei der Aufnahme im Krankenhaus beginnt die Vorbeugung durch die Identifikation von gefähr- deten Patienten mittels ei- nes Eingangsscreenings.  Es werden Narkosever- fahren und Medikamente ausgewählt, die ein gerin- geres Risiko für ein Delir darstellen.  Für eine bessere Ori- entierung rund um die OP können die Patienten ihre Brillen und Hörgerä- te durchgängig benutzen, das gibt ihnen Sicherheit.

 Angehörige können di- rekt nach der Operation zu den Patienten, wenn deren Zustand es zu- lässt, um bei der Orien- tierung nach der Narkose zu unterstützen.  Sollte ein Delir einsetzen, erkennen geschulte Pfle- gekräfte und Ärzte dies frühzeitig und ergreifen ent- sprechende Maßnahmen.  Besonders gefährdete Pa- tienten werden bis zu ihrer Entlassung durch speziell geschulte Pflegekräfte begleitet.

den in die Datenbank ‚Gesundes Land NRW‘ für innovative, qualitätsgesicherte Projekte aufgenommen. (A.Re.)

Dieses Konzept wurde durch das Land NRW gewürdigt: Das St. Vinzenz-Hospi- tal und das St. Franziskus-Hospital wur-

Grafik: Getty Images

CellitinnenForum 02 | 2021

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