EuroWire – Mai 2009
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technischer artikel
Neutrale Schwimmfähigkeit - Dieses
2
Kabel wurde aus einem gemischten
Polymermantel hergestellt, bestehend
aus zwei verschiedenen Materialtypen, die
zusammengefügt wurden, um dem Kabel
neutraleSchwimmfähigkeitseigenschaften
zu verleihen.
Höhere Verwindungsbeständigkeit - Dieses
3
Kabel hatte eine bessere Möglichkeit sich
selbsttätigvoneinerhochbeanspruchenden
Verknotungs-Situation zu befreien als seine
Vorgänger. Dies wurde dadurch erreicht,
daß der Mantel steifer als die vorherigen
Mäntel war.
2.2 Umsetzung der Erfindung
Dieses
Kabel
hatte
einen
1-Faser-
Aufbau,
das
bedeutet,
daß
es
nur
einen
Einzellichtwellenleiter
für
die
Datenübertragung zu und vom Fahrzeug
enthielt. Der Aufbau war der eines ölgefüllten
Pufferrohrs, mit einem Durchmesser von ca.
900 Mikron. Im Rohr enthalten waren Öl, der
Lichtwellenleiter und die Tragorgane. Das Öl
bestand aus einem Mineralöl mit niedriger
Viskosität. Der Lichtwellenleiter war eine
unverschiebbare
beschichtungsangepaßte
Standard-Dispersion-Monomodefaser
mit einem Durchmesser von 255 Mikron.
Die Tragorgane bestanden aus einem
thermoplastischen
Multifilamentgarn,
mit
guten
Zugeigenschaften
und
überdurchschnittlicher
Verschleißfestigkeit.
Das Pufferrohr bestand aus einer Doppel-
Polymermischung.
Siehe
Bild 1
für eine schematische Darstellung
des Kabelaufbaus.
2.3 Zweckbestimmung
T
ypische ROVs setzten ein dickes Kabel
für Strom und Kommunikation ein. Im
Gegensatz zu typischen ROVs, wurde in
diesem Fall die Stromerzeugung an Bord
vorgesehen, mit Einsatz eines Batteriesystems
mit hoher Energiedichte. Ein revolutionäres
Datenübertragungssystem war notwendig,
um die Steuerbefehle zum ROV zu leiten sowie
Videobilder zurück zu senden.
Drahtlose Systeme würden als die logische
Wahl erscheinen, unter Berücksichtigung der
fortschrittlichen Systeme, die man in diesen
ROVs fand. In Anbetracht der fortschrittlichen
Systeme von ROVs schien es logisch sich für
drahtlose Systeme zu entscheiden.
Leider neigen drahtlose Systeme dazu
Unterwasser ganz andere Leistungen als im
Freien zu bringen. Traditionelle Videosignale
können über Funkwellen zum Regler
übertragen werden, Unterwasser kommt Funk
jedoch nicht weit.
Klang wird Unterwasser gut übertragen, jedoch
wären Schallwellen zu langsam und könnten
nicht mit der Datenübertragungsrate umgehen,
die
bei
hochaufgelösten
Videobildern
gefordert wird. Das ist der Augenblick in dem
das Tiefsee-ROV-Kabel, als einzige logische
Lösung
des
Kommunikationsdilemmas,
fruchtvoll beiträgt. Hier trug der Tiefsee-
ROV-Kabel
zur
logischen
Lösung
des
Kommunikationsdilemmas erfolgreich bei. Bei
Verwendung der nicht-traditionellen Methode
der angebundenen Verlegung wurde das
nicht wiederverwendbare dünne Kabel aus
einer Spule zugeleitet, die sich im Fahrzeug
befand. Konventionelle Kabel würden vom
Versorgungsschiff oder von der Leitstelle
ausgespult werden.
Dort wo Standard-Kabel die Beweglichkeit
des
Fahrzeugs
einschränken
würden,
ermöglicht dieses Kabel dem BOT-Bediener
eine
unvergleichbare
Erkundungsfreiheit.
Es würden keine Verwicklungssituationen
mehr entstehen, da der ROV einfach das
verwickelte Kabel hinter sich lassen und die
Erforschung weiterführen könnte. Der ROV
würde einfach weiter Kabel über seinen
hoch entwickelten mechanischen Abwickler
ausspulen. Man braucht also nicht wieder den
gleichen Weg zurückfahren, dieses Fahrzeug
kann in eine Örtlichkeit einfahren und aus
einer anderen wieder herausfahren. Nach
einer abgeschlossenen Mission würde das
Versorgungskabel einfach abgeschnitten und
zurückgelassen werden.
3 Tiefsee-ROV
3.1 Zweckbestimmung
Die anfängliche Zweckbestimmung des
Tiefsee-ROV lag in der Erforschung von
Schiffswracks. Die erste offizielle Arbeit des
Tiefsee-ROV im Besitz von Oceaneering war
ein Dokumentarfilm über die Titanic „Last
Mystery of the Titanic“ (das letzte Geheimnis
der Titanic), der live im Discovery Channel
am 24. Juli 2005 direkt vom Standort des
Wracks aus gesendet wurde. Darüber hinaus
hat sich der Tiefsee-ROV als erfolgreich
erwiesen bei der Fähigkeit, Nahprüfungen
von Unterwasserausrüstungen, verbesserte
Such-
und
Rettungsoperationen
sowie
Sicherheitsprüfungen von Schiffen und
Kaianlagen zu leiten.
3.2 Beschreibung
Das Tiefsee-ROV war ein kastenförmiges
BOT mit einer Länge von 27 Zoll, einer
Breite von 15,5 Zoll und einer Höhe von
17,5 Zoll. Diese interessanten Interessant
ist es, daß diese Abmessungen stammen
aus von den Anforderungen der ersten
Mission: einer Fahrt in die RMS Titanic,
stammen. Das Tiefsee-ROV mußte sich den
Bullaugen der Titanic anpassen, die 18 Zoll
breit und 24 Zoll hoch sind. Die Außenseite
des BOT war mit syntaktischem Schaum
imprägniert, bestehend aus Glaskugeln in
einem zweiteiligen Epoxidharz. Dank diesem
Sonderaufbau verfügte das BOT über eine
Schwimmfähigkeit in großen Tiefen.
Innerhalb des Rahmens befand sich ein 600
Meter langes Tiefsee-ROV-Kabel. Im ROV
waren auch zwei Videokameras untergebracht:
eine davon war eine hochaufgelöste Kamera,
um Segmente zu filmen und die andere eine
Schwarz-Weiß-Kamera, die zum Zwecke der
Navigation benutzt wurde. Um in diesen
Tiefen sehen zu können, wurde das ROV
mit zweireihigen Halogenstrahlern und
zweireihigen LED-Arrays ausgestattet. Die
Halogenstrahler und Spot-Lights wurden
während der Filmsequenzen, auf grund ihres
niedrigen Stromverbrauchs eingesetzt,
während die LED-Lichter, wegen deren
niedrigem Stromverbrauchs auf grund ihres
niedrigen Stromverbrauchs für das Navigieren
benutzt wurden.
Die Kameras und die Beleuchtung wurden
auf einer kippbaren Stange montiert, die sich
nach oben und unten um 210 Grad drehen
konnte. Der Bediener steuerte den Kippwinkel
durch einen Druckknopf, der am Joystick des
Bedieners angeordnet war. Um die Kameras
scheitelwinklig zu positionieren, konnte
der Bediener über den Joystick auf die vier
Antriebspropeller wirken. Der Bediener war in
der Lage das Gieren und Nicken zu steuern,
was als sehr ähnlich dem Steuern eines kleinen
Flugzeugs beschrieben wurde.
Darüber hinaus konnte der Bediener
durch Lösen kleiner Gewichte vom Boden
des Fahrzeugs oder von Blöcken aus
syntaktischem Schaum vom Oberteil des
Fahrzeugs die Schwimmfähigkeit des ROV
steuern.
Die
gesamte
hochentwickelte
elektronische Ausrüstung im ROV wurde durch
ein Batteriesystem mit hoher Energiedichte
versorgt, das 12 bis 18 Betriebsstunden
sicherte.
Siehe
Bild 2
für eine schematische Darstellung
des Tiefsee-ROV.
3.3 Vorteile
Verglichen mit traditionellen ROVs liegen die
wichtigsten Vorteile des Tiefsee-ROV in der
geringen Abmessung, in der bordeigenen
Hochenergie-Stromversorgung und einem
nicht
wiederverwendbaren
LWL-Kabel
(Tiefsee-ROV-Kabel).
Das ROV konnte in kleinen Hohlräumen in
einem Wrack manövriert werden, die für
bemannte Tauchboote, Taucher oder größere
ROVs unzugänglich waren.
Dank der bordeigenen Stromversorgung
konnte man auf ein dickes Kabel verzichten,
denn dieses hätte sonst das Filmen
ziemlich beeinträchtigt, da zu viel Sediment
aufgewirbelt worden wäre um eine klare
Aufnahme des Gegenstands zu ermöglichen.
Bild 1
▲
▲
Bild 2
▲
▲
Vermischter Mantel
Tragorgane
Lichtwellenleiter
Öl
Schutzbeschichtung
Antriebspropeller
Lampengehäuse
Kameragehäuse