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EuroWire – Mai 2009

63

technischer artikel

Neutrale Schwimmfähigkeit - Dieses

2

Kabel wurde aus einem gemischten

Polymermantel hergestellt, bestehend

aus zwei verschiedenen Materialtypen, die

zusammengefügt wurden, um dem Kabel

neutraleSchwimmfähigkeitseigenschaften

zu verleihen.

Höhere Verwindungsbeständigkeit - Dieses

3

Kabel hatte eine bessere Möglichkeit sich

selbsttätigvoneinerhochbeanspruchenden

Verknotungs-Situation zu befreien als seine

Vorgänger. Dies wurde dadurch erreicht,

daß der Mantel steifer als die vorherigen

Mäntel war.

2.2 Umsetzung der Erfindung

Dieses

Kabel

hatte

einen

1-Faser-

Aufbau,

das

bedeutet,

daß

es

nur

einen

Einzellichtwellenleiter

für

die

Datenübertragung zu und vom Fahrzeug

enthielt. Der Aufbau war der eines ölgefüllten

Pufferrohrs, mit einem Durchmesser von ca.

900 Mikron. Im Rohr enthalten waren Öl, der

Lichtwellenleiter und die Tragorgane. Das Öl

bestand aus einem Mineralöl mit niedriger

Viskosität. Der Lichtwellenleiter war eine

unverschiebbare

beschichtungsangepaßte

Standard-Dispersion-Monomodefaser

mit einem Durchmesser von 255 Mikron.

Die Tragorgane bestanden aus einem

thermoplastischen

Multifilamentgarn,

mit

guten

Zugeigenschaften

und

überdurchschnittlicher

Verschleißfestigkeit.

Das Pufferrohr bestand aus einer Doppel-

Polymermischung.

Siehe

Bild 1

für eine schematische Darstellung

des Kabelaufbaus.

2.3 Zweckbestimmung

T

ypische ROVs setzten ein dickes Kabel

für Strom und Kommunikation ein. Im

Gegensatz zu typischen ROVs, wurde in

diesem Fall die Stromerzeugung an Bord

vorgesehen, mit Einsatz eines Batteriesystems

mit hoher Energiedichte. Ein revolutionäres

Datenübertragungssystem war notwendig,

um die Steuerbefehle zum ROV zu leiten sowie

Videobilder zurück zu senden.

Drahtlose Systeme würden als die logische

Wahl erscheinen, unter Berücksichtigung der

fortschrittlichen Systeme, die man in diesen

ROVs fand. In Anbetracht der fortschrittlichen

Systeme von ROVs schien es logisch sich für

drahtlose Systeme zu entscheiden.

Leider neigen drahtlose Systeme dazu

Unterwasser ganz andere Leistungen als im

Freien zu bringen. Traditionelle Videosignale

können über Funkwellen zum Regler

übertragen werden, Unterwasser kommt Funk

jedoch nicht weit.

Klang wird Unterwasser gut übertragen, jedoch

wären Schallwellen zu langsam und könnten

nicht mit der Datenübertragungsrate umgehen,

die

bei

hochaufgelösten

Videobildern

gefordert wird. Das ist der Augenblick in dem

das Tiefsee-ROV-Kabel, als einzige logische

Lösung

des

Kommunikationsdilemmas,

fruchtvoll beiträgt. Hier trug der Tiefsee-

ROV-Kabel

zur

logischen

Lösung

des

Kommunikationsdilemmas erfolgreich bei. Bei

Verwendung der nicht-traditionellen Methode

der angebundenen Verlegung wurde das

nicht wiederverwendbare dünne Kabel aus

einer Spule zugeleitet, die sich im Fahrzeug

befand. Konventionelle Kabel würden vom

Versorgungsschiff oder von der Leitstelle

ausgespult werden.

Dort wo Standard-Kabel die Beweglichkeit

des

Fahrzeugs

einschränken

würden,

ermöglicht dieses Kabel dem BOT-Bediener

eine

unvergleichbare

Erkundungsfreiheit.

Es würden keine Verwicklungssituationen

mehr entstehen, da der ROV einfach das

verwickelte Kabel hinter sich lassen und die

Erforschung weiterführen könnte. Der ROV

würde einfach weiter Kabel über seinen

hoch entwickelten mechanischen Abwickler

ausspulen. Man braucht also nicht wieder den

gleichen Weg zurückfahren, dieses Fahrzeug

kann in eine Örtlichkeit einfahren und aus

einer anderen wieder herausfahren. Nach

einer abgeschlossenen Mission würde das

Versorgungskabel einfach abgeschnitten und

zurückgelassen werden.

3 Tiefsee-ROV

3.1 Zweckbestimmung

Die anfängliche Zweckbestimmung des

Tiefsee-ROV lag in der Erforschung von

Schiffswracks. Die erste offizielle Arbeit des

Tiefsee-ROV im Besitz von Oceaneering war

ein Dokumentarfilm über die Titanic „Last

Mystery of the Titanic“ (das letzte Geheimnis

der Titanic), der live im Discovery Channel

am 24. Juli 2005 direkt vom Standort des

Wracks aus gesendet wurde. Darüber hinaus

hat sich der Tiefsee-ROV als erfolgreich

erwiesen bei der Fähigkeit, Nahprüfungen

von Unterwasserausrüstungen, verbesserte

Such-

und

Rettungsoperationen

sowie

Sicherheitsprüfungen von Schiffen und

Kaianlagen zu leiten.

3.2 Beschreibung

Das Tiefsee-ROV war ein kastenförmiges

BOT mit einer Länge von 27 Zoll, einer

Breite von 15,5 Zoll und einer Höhe von

17,5 Zoll. Diese interessanten Interessant

ist es, daß diese Abmessungen stammen

aus von den Anforderungen der ersten

Mission: einer Fahrt in die RMS Titanic,

stammen. Das Tiefsee-ROV mußte sich den

Bullaugen der Titanic anpassen, die 18 Zoll

breit und 24 Zoll hoch sind. Die Außenseite

des BOT war mit syntaktischem Schaum

imprägniert, bestehend aus Glaskugeln in

einem zweiteiligen Epoxidharz. Dank diesem

Sonderaufbau verfügte das BOT über eine

Schwimmfähigkeit in großen Tiefen.

Innerhalb des Rahmens befand sich ein 600

Meter langes Tiefsee-ROV-Kabel. Im ROV

waren auch zwei Videokameras untergebracht:

eine davon war eine hochaufgelöste Kamera,

um Segmente zu filmen und die andere eine

Schwarz-Weiß-Kamera, die zum Zwecke der

Navigation benutzt wurde. Um in diesen

Tiefen sehen zu können, wurde das ROV

mit zweireihigen Halogenstrahlern und

zweireihigen LED-Arrays ausgestattet. Die

Halogenstrahler und Spot-Lights wurden

während der Filmsequenzen, auf grund ihres

niedrigen Stromverbrauchs eingesetzt,

während die LED-Lichter, wegen deren

niedrigem Stromverbrauchs auf grund ihres

niedrigen Stromverbrauchs für das Navigieren

benutzt wurden.

Die Kameras und die Beleuchtung wurden

auf einer kippbaren Stange montiert, die sich

nach oben und unten um 210 Grad drehen

konnte. Der Bediener steuerte den Kippwinkel

durch einen Druckknopf, der am Joystick des

Bedieners angeordnet war. Um die Kameras

scheitelwinklig zu positionieren, konnte

der Bediener über den Joystick auf die vier

Antriebspropeller wirken. Der Bediener war in

der Lage das Gieren und Nicken zu steuern,

was als sehr ähnlich dem Steuern eines kleinen

Flugzeugs beschrieben wurde.

Darüber hinaus konnte der Bediener

durch Lösen kleiner Gewichte vom Boden

des Fahrzeugs oder von Blöcken aus

syntaktischem Schaum vom Oberteil des

Fahrzeugs die Schwimmfähigkeit des ROV

steuern.

Die

gesamte

hochentwickelte

elektronische Ausrüstung im ROV wurde durch

ein Batteriesystem mit hoher Energiedichte

versorgt, das 12 bis 18 Betriebsstunden

sicherte.

Siehe

Bild 2

für eine schematische Darstellung

des Tiefsee-ROV.

3.3 Vorteile

Verglichen mit traditionellen ROVs liegen die

wichtigsten Vorteile des Tiefsee-ROV in der

geringen Abmessung, in der bordeigenen

Hochenergie-Stromversorgung und einem

nicht

wiederverwendbaren

LWL-Kabel

(Tiefsee-ROV-Kabel).

Das ROV konnte in kleinen Hohlräumen in

einem Wrack manövriert werden, die für

bemannte Tauchboote, Taucher oder größere

ROVs unzugänglich waren.

Dank der bordeigenen Stromversorgung

konnte man auf ein dickes Kabel verzichten,

denn dieses hätte sonst das Filmen

ziemlich beeinträchtigt, da zu viel Sediment

aufgewirbelt worden wäre um eine klare

Aufnahme des Gegenstands zu ermöglichen.

Bild 1

Bild 2

Vermischter Mantel

Tragorgane

Lichtwellenleiter

Öl

Schutzbeschichtung

Antriebspropeller

Lampengehäuse

Kameragehäuse