asecos Katalog 2013/14 - page 282-283

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Gasversorgung – die Chancen dezentraler
Lagerung
Gasversorgungssysteme (vor allem bei Spe-
zialgasen) stellen mit Ihren umfangreichen
Anforderungen und Anwendungsgebieten auch
besondere Anforderungen an die Komponen-
ten für Lagerung, Verteilung, Regelung und
Überwachung dar.
Vor Neuerstellung oder Erweiterung bestehen-
der Gasversorgungssysteme sollte immer im er-
sten Schritt versucht werden sich über Vor- und
Nachteile verschiedener möglicher Versorgungs-
konzepte im Klaren zu werden. Grundsätzlich
gilt es zwischen
zentraler
und
dezentraler
Gasversorgung
zu unterscheiden.
Zentrale Gasversorgung
Unter
zentraler Gasversorgung
versteht man
Systeme, bei denen die benötigten Gasbehäl-
ter zentral an einem Ort aufgestellt und die
Gase den Verbrauchsstellen über ein festes
Rohrleitungssystem zugeführt werden (bei der
zentralen Gasversorgung muss grundsätzlich
noch einmal zwischen Außenaufstellung und
Aufstellung in einem Lagerraum unterschieden
werden).
Dezentrale Gasversorgung
Unter
dezentraler Gasversorgung
versteht
man einzelne kleine Versorgungseinheiten, die
(meist im Gebäude) direkt an oder in unmit-
telbarer Nähe der Verbrauchsstelle aufgestellt
sind.
Eine
zentrale Gasversorgung
in Außenauf-
stellung besteht grundsätzlich aus Gaslaschen-
lager / -depots (aber auch aus nicht brandge-
schützten Lagerschränken – Bezeichnung:
1. Druckstufe), dem Rohrleitungssystem /
Leitungsnetz, den Entnahmestellen (Bezeich-
nung: 2. Druckstufe), sowie einem evtl Über-
wachungssystem (Gasmangel- oder Gaswarn-
anlagen).
Eine
zentrale Gasversorgung
mit Aufstellung
in einem Lagerraum unterscheidet sich lediglich
durch den Lagerort der Gasbehälter. Hier ist
gemäß TRGS 510 ein interner Lagerraum mit
mindestens feuerhemmenden Abtrennungen
vorgeschrieben.
In der heutigen Zeit gibt es jedoch neue tech-
nische Entwicklungen, die man bei der Planung
von Gasversorgungsanlagen auf jeden Fall be-
rücksichtigen sollte. Allem voran wären hier die
aktuellen Sicherheitsschränke zur Lagerung von
Druckgasflaschen zu nennen. Denn seit 2006
gibt es eine europäischer Norm für Sicherheits-
schränke - die DIN EN 14470 Teil 2. Diese ent-
stand auf Grundlage der damaligen, deutschen
DIN 12925 Teil 1. Das geforderte Schutzniveau
wurde dabei durch zusätzliche Messstellen
direkt an der Gasflasche und eine andere Auf-
stellposition des Schrankes im Prüfofen stark
verschärft! Doch noch viel entscheidender für
den Planer und Anwender:
Die bislang geforderte Feuerwiderstandsdauer
(FWF) von 20 Minuten, wurde durch 4 neue
Typklassen ersetzt – somit war der Weg offen
für eine neue Generation von Sicherheits-
schränken, die eine dezentrale Verwendung
von Druckgasen mit einem, mit Sicherheits-
schränken für entzündbare Flüssigkeiten ver-
gleichbaren Schutzniveau erlauben (Typklasse
G90). Diese innovativen Schrankmodelle
bieten nun im Brandfall eine im zeitlichen Ver-
gleich zu den „alten“ Modellen 4,5-mal höhere
Sicherheit bei stark verschärften Prüfanforde-
rungen. Die Erreichung eines gleichen Sicher-
heitsniveaus, wie für die Sicherheitsschränke zur
Lagerung von brennbaren Flüssigkeiten, die seit
vielen Jahren in Deutschland Stand der Technik
sind, ist nun also kein Problem mehr.
Da Preise für die im Falle einer zentralen Gas-
versorgung notwendigen langen Rohrleitun-
gen – vor allem beim Einsatz von korrosiven
Gasen – sehr hoch sind, ist die dezentrale
Bereitstellung und Entnahme der Druckgase oft
eine kostengünstigere Variante. In diesem Falle,
reduzieren sich die notwendigen Rohrleitungen
auf ein Minimum. Somit wird z. B. der Verbrauch
bei der Verwendung von Spülgasen ebenfalls
stark reduziert.
Auch in Fällen, bei denen geringe Mengen ver-
schiedener Prüfgase verwendet werden, oder
auch eine flexible örtliche Nutzung geforderte ist,
sind Typ G90-Sicherheitsschränke gemäß DIN
EN 14470 Teil 2 meist die kostengünstigere
Alternative.
Hintergrundinformationen:
• Bei Verlegung von günstigeren Kupferrohren
bis zum Sicherheitsschrank kann für die
Durchführung durch das Kopfteil problemlos
oberhalb des Schrankes mit einem Edelstahl-
verbinder auf Edelstahl umgestellt werden
++ Schutzbereiche gemäß TRG 280 um die Flaschen sind einzuhalten
++ Kostenintensives Rohrleitungsnetz bis zu den Entnahmestellen
++ Mindestens feuerhemmende Ausführung der Abtrennungen
(Wände und Türen)
++ Ausführung der Türen selbstschließend
++ Mindestens schwer entflammbarer Bodenbelag
++ Ausreichende, unmittelbar ins Freie führende Lüftungsöffnungen
werden benötigt
++ Keine zusätzliche Lagerung von entzündbaren Flüssigkeiten im Raum
++ Platzersparnis an den Verbrauchsstellen
++ Zentrale Überwachung des gesamten Gasvorrates
++ Bessere Kontrolle des Flaschenbestandes
++ Geringe innerbetriebliche Transportkosten
++ Kleinerer Flaschenbestand durch weniger Reserveflasche
n
++ Schutzbereiche um die Flaschen entfallen
++ Kurze Wege für notwendige Rohrleitungen zu den Entnahmestellen
++ Dadurch geringe Kosten für Installation und auch der Anwendung
++ Überwachung des Gasvorrates direkt am Arbeitsplatz durch
integrierte Gasmangelanzeigen
++ Erhöhter Brandschutz gemäß DIN EN 14470-2 von bis zu 90 Minuten
++ Gleiches Sicherheitsniveau wie bei Sicherheitsschränken zur Lagerung
entzündbarer Flüssigkeiten
++ Flexible und unkomplizierte Anpassung bei wechselnder Nutzung
Zentrale Lagerung (Außenbereich oder in
Lagerräumen)
Dezentrale Lagerung in Druckgasflaschen-
schränken gemäß DIN EN 14470-2
G-ULTIMATE-90
1...,262-263,264-265,266-267,268-269,270-271,272-273,274-275,276-277,278-279,280-281 284-285,286-287,288-289,290-291,292-293,294-295,296-297,298-299,300-301,302-303,...
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