GOLF TIME 5/2024

EDITORIAL

WANN AUFHÖREN? Es ist eine zehrende, quälende Frage, mit der sich alternde Athleten konfrontiert sehen: Wann ist der richtige Zeitpunkt aufzuhören? Und gibt es den überhaupt?

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iger Woods, Kaugummi kauend, mit finsterer Mine, und – um es gleich vorwegzunehmen – bei der 152. Open in Royal Troon, Schott land, deutlich am Cut gescheitert, machte alles andere als einen zufriedenen Eindruck. Da frage ich mich schon: Warum tut sich

Tiger das eigentlich noch an? Mit seinen 48 Jahren muss er uns und sich selbst nichts mehr beweisen. Wir wissen, was er für den Golfsport geleistet hat, wie er ihn geradezu revolutioniert hat. Die Frage ist doch: Wann ist der richtige Zeitpunkt gekommen aufzuhören? Wann sollte, könnte oder müsste eigentlich ein Spitzen sportler mit seiner Karriere Schluss machen? Wenn er auf dem Höhepunkt seiner Karriere ist, wenn er altersbedingt nicht mehr so recht mit der nachrückenden Jugend mithalten kann, wenn er meint, immer noch mehr Geld verdienen zu müssen? Oder wenn ihn falscher Ehrgeiz nicht zur Ruhe kommen lässt? Eine allge meingültige Antwort gibt es da wohl nicht, mit diesem Problem kämpft fast jeder Athlet. Muss sich ein Novak Djokovic von einem 16 Jahre jüngeren Carlos Alcaraz in drei Sätzen im Wimbledon-Finale vorführen lassen? Oder ein Cristiano Ronaldo mit seinen 39 Jahren bei der Fußball-EM in Deutschland, Anfang Juli, blamieren?

In der Ruhe liegt die Kraft. Aber worin liegt die Ruhe?

„Keine Frage: Solange ich noch bei Verstand bin, mache auch ich gerne weiter ...“

Ein anderer Fall ist Bernhard Langer, der bei der 35. BMW International Open seinen offi-ziellen Abschied von der DP World Tour vollzog. Der (Noch-)66-Jährige denkt dabei noch nicht ans Aufhören, beim Masters will er zwar im kommenden April sein endgültiges Aus an der Magnolia Lane bekannt geben, aber auf der PGA Tour Champions hat Bernhard noch weiterhin Großes vor. So kann sich Xander Schauffele, frischge

Foto: BMW Group

Feierte bei der 35. BMW International Open seinen Abschied: Bernhard Langer

backener Open- und nun zweifacher Major-Sieger innerhalb eines Jahres, getrost auf seinen späten, jedoch mehr als verdienten Lorbeeren ausruhen. Ihn plagt wohl nicht die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt des Aufhörens, sondern, ob dies bereits der Zenit seiner Laufbahn ist. Wer sich eher noch nicht mit der Frage kon frontiert sieht, ist Scottie Scheffler, die Nummer 1 der Welt. Denn er ist gerade dabei, Rekorde zu jagen und zu brechen (Cover „Rekordjäger“ ab S. 26). Die Gretchenfrage zum Schluss: Wann ist es an der Zeit, dass ich – im 27. Jahr von GOLF TIME und mit über 210 Editorials – Schluss mache? Keine Frage: Solange ich noch bei Verstand bin, mache auch ich gerne weiter ...

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