Obersteirische Rundschau, 23./24. September 2020, Ausgabe Mürztal-Waldheimat

Seite 14 7./8. Oktober 2020

LOKALES

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Steiermark. Die Coronakrise beschert dem Land ein Rekorddefizit, auf Kürzungen soll aber verzichtet werden. Ausgeglichener Haushalt frühestens 2024 ein Thema. Gemeinsam mit seinem Stell- vertreter Finanzreferent An- ton Lang präsentierte Lan- deshauptmann Hermann Schützenhöfer bei einem Me- dientermin den Entwurf für das steirische Landesbudget 2021. Wenig überraschend hat die Coronakrise die angestreb- te „schwarze Null“ unmöglich gemacht, stattdessen ergibt sich ein Rekorddefizit von rund 668 Millionen Euro. Dies wird den Schuldenstand des Landes bis 2021 auf insgesamt 5,3 Milliarden Euro anwachsen lassen. „Die geschnürten Maß- nahmenpakete, die fehlen- den Ertragsanteile des Bundes und die steigenden Kosten im Ein Umweg auf dem Budgetpfad

Obersteierstarke Menschen

Einen Job gesucht – ein Zuhause gefunden Obersteiermark. Ich wollte im- mer weg aus meiner Heimat Ungarn. Bevor ich in die östli- che Obersteiermark gekommen bin, war ich inDeutschland und in Irland. Erst eine Job-Anfrage über eine Internet-Plattform führte mich zu meinem neuen Zuhause. Nach einemerstenVi- deointerview kam ich nach Le- oben, fand die Stadt und mei- nen Chef sofort sympathisch und nahm die Stelle an. Ich habe einen komplexen, heraus- fordernden Beruf als Spezialis- tin im Bereich Gehaltsanalyse und Vergütung und arbeite mit Menschen in der ganzen Welt. Ein Job also, den man sonst nur in der Großstadt findet. Hier gibt es diesen Traumjob – und zugleich die Natur direkt vor der Tür. Ein spannendes Kultur- und Freizeitangebot, attraktive Wohnmöglichkei- ten und eine gute Infrastruktur machen es hier für mich le- benswert. Ich liebe es, mit mei- nem Freund Sport zu machen: Wandern im Mürztal, E-Moun- tainbiken, Reiten oder Joggen entlang der Mur. Die herrliche Natur, die geerdeten und ehr- lichen Menschen und dazu die Tatsache, dass ich ein moder- nes, spannendes Leben füh- ren kann – das alles hat mich von Beginn an überzeugt. Aniko Treiber – von Ungarn aus zum Traumjob in Leoben. Foto: REM OSO

Ernste Mienen: Finanzlandesrat LH-Vize Anton Lang (li.) und LH Hermann Schützenhöfer bei der Budgetpräsentation.

Foto: Streibl

Gesundheitssystem belasten unser Budget“, sagte Schüt- zenhöfer. „Die Sanierung des Haushalts wird uns noch jah- relang beschäftigen, dennoch werden wir den vor der Krise eingeschlagenen Budgetpfad mittelfristig fortführen“, be- kennt sich der Landeshaupt- mann zu grundsätzlicher Spur- treue. Zugriff auf Rücklagen. Bei Auflö- sung der Hälfte der Rücklagen halten die Regierer einen aus- geglichenen Haushalt im Jahr 2024 für möglich – vorausge-

setzt, die Konjunktur steigt bis dahin wieder auf Vorkrisenni- veau. Auf Kürzungen will man in allen Bereichen verzichten. Tatsächlich werden Maßnah- menpakete für Unternehmen, aber vor allem für Arbeitsstif- tungen und Gemeinden die Ausgaben im kommenden Jahr sogar weiter erhöhen. „Es ist nicht sinnvoll, das Budget ausgabenseitig zu reduzieren“, sagte Lang. „Dies würde die steirische Wirtschaft zusätzlich schwächen und weitere Ar- beitsplätze gefährden.“

Finanzielle Hilfe für Gemeinden eingefordert Steiermark. Nach einer Erhe- bung in mehreren steirischen Gemeinden fordert der sozial- demokratische Gemeindever- treterverband (GVV) zusätzlich zu Gemeindemilliarde und Konjunkturpaket eine brauch- bare Kompensation des co- ronabedingten Einnahmen- entfalls. Dieser beträgt laut vorliegenden Daten durch- schnittlich rund 200 Euro pro Jahr und Einwohner. „Die Städ- te und Gemeinden zählen zu den großen Verlierern dieser Krise“, sagt Landesvorsitzen- der Mario Abl, Bürgermeister von Trofaiach. Er warnt: „Die Zahlen lassen befürchten, dass viele Leistungen der system- relevanten Dienste bald nicht mehr in gewohnter Qualität er- bracht werden können.“

Die konkreten Forderungen des GVV umfassen einen Ret- tungsschirm für Städte und Gemeinden, den vollständigen Ersatz der Einnahmenausfälle und Mehrausgaben, eine soli- de Finanzierungsgrundlage zur Abfederung der Krise sowie bei öffentlicher Auftragsvergabe eine Bevorzugung von regio- nalen Unternehmen, damit die Gemeinden als Wirtschaftsmo- tor ihre volleWirkung entfalten können.

Mario Abl: „Es darf nicht sein, dass die Bevölkerung

Einbußen bei den Leistungen ihrer Heimatgemeinde in Kauf nehmen muss.“ Foto: KD

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