GOLF TIME 6/2018 als E-Paper

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TRAINING 15 SEITEN TIPPS UND TRICKS

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Clubs 36-loch-Paradies golfPark strelasund Reise frankreich: golf inter- national de Pont royal business ortstermin in altenstadt: Porträt ticad

Der spannend wie noch nie: DaS 42. RyDER CUP DUEll zwISChEN EURoPa UND USa IN PaRIS FIghT

FOTO TIME swinging Paris TALK TIME

scott hend REGEL TIME local rules

BROSIS-GEWINNSPIEL geschwister gesucht

Vernunft hat noch niemanden verführt. Der neue CLS. Die erste Begegnung und alles ist anders. Der Atem stockt. Das Auge gleitet, kann sich nicht sattsehen. Der Blick ist gefesselt. Von der sinnlichen Klarheit, vom ikonenhaften Design. Plötzlich ist er da: der Wille, zu erobern. Das Coupé zelebriert die Kunst der perfekten Linie. Aus jeder Perspektive. Die hohe, überspannte Bordkante. Die extrem niedrigen Seitenfenster. Die muskulöse Statur. Sie werden ihn besitzen wollen.

Erfahren Sie mehr über den neuen CLS unter www.mercedes-benz.de/cls

EDITOR’S INTRO

Wir sind Ryder Cup

spannung pur „Wir spielen die nächsten Tage Ryder Cup-Modus“, gehört zu meinen Begrüßungsworten bei unseren GOLF TIME-Leserreisen – sei es in Südafrika, im Dolomitengolf Resort, in Irland, oder oder. Die Reaktion ist meist skeptisch: „Ach, der schon wieder mit sei- nem Ryder Cup – wir wollen Golf spielen…“ Wenn wir die Koffer packen und auf Reisen gehen, dann ist immer der Ryder Cup im Gespräch. Weil ich von Anfang an bei unseren Leserreisen den Ryder Cup in den Turnier-Plan eingebaut habe. Mit Absicht: Die Erfahrung hat gezeigt – jeder ist vom Ryder Cup fasziniert, egal, ob live dabei oder vor dem Patschenkino. Aber wenn es darum geht, selbst ein paar Tage Ryder Cup zu spielen, ist die Verwirrung, die Verunsicherung groß. Das beginnt schon einmal beim Spielformat Fourball, Foursome, Matchplay. Kaum einer kann damit etwas anfangen. Dann geht es darum, zwei Teams zu bilden: Deutsch- land gegen den Rest der Welt, Norden gegen Süden, Männlein gegen Weiblein, die Slicers gegen die Bunkiers etc. Die anfängliche Abneigung gegen etwas Neues weicht sehr rasch der Faszination des Ryder Cups. Plötzlich bilden sich

Grüppchen, die Taktik und Aufstellung diskutieren, auf einmal entsteht eine Gruppendynamik, wie sie im Golfsport nur eben beim Ryder Cup oder ähnlichen Spielformen zu finden ist. Nach wie vor gibt es aber auch auf die Frage, „wie stehts bei euch“, folgende Antworten: „Ich habe 38 Punkte gespielt, ich bin zufrieden…“ Wie? Was? Wer hat denn euer Match gewonnen? Selbstsichere Antwort: „Das sollen doch die im Sekre- tariat ausrechnen.“ Nichts kapiert – ein Beispiel dafür, dass die Ryder Cup-Spiel- form noch immer ein großes Rätsel ist. Aber letztendlich sind wirklich alle begeistert. Wenn jeden Tag die Punkte zusammengerechnet werden, und dann am 18. Grün die Teams versammelt sind und die letzten Flights anfeuern. Ob nun im kleinen Kreis oder wie jetzt beim 42. Ryder Cup in Paris (große Vorschau ab Seite 22), erst wenn man selbst einmal im Ryder Cup-Modus über die Fairways gelaufen ist, kann man die Faszination dieses drittgrößten Sport- ereignisses der Welt begreifen. Und wenn es bei der Begrüßung heißt, „wir spielen Ryder Cup“, dann sind inzwischen spätestens nach der ersten Runde alle begeistert: „So haben wir uns das gar nicht vorgestellt...“ Also, viel Spaß beim Ryder Cup – ob als Zuschauer oder als Aktiver.

„Die Erfahrung hat gezeigt: Jeder ist vom Ryder Cup fasziniert, egal, ob live dabei oder vor demPatschenkino. Aber wenn es darum geht, selbst ein paar Tage Ryder Cup zu spielen, ist die Verwirrung, die Verunsicherung, groß“

Ihr

Oskar Brunnthaler Chefredakteur

HOMEMADE Unterschriften der GOLF TIME Ryder Cup-Teilnehmer im Fancourt Resort/Südafrika

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In halt

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COvEr 22 42. RydeR Cup: Alle zwei Jahre wieder ... Alles und noch ein wenig mehr rund um das mit Spannung erwartete Kontinental-Duell in Paris. TurnIErE 30 poRsChe euRopean open: Die zweite Austragung in Green Eagle Golf Courses übertraf alle Erwartungen. 33 BeRenBeRg gaRy playeR InvItatIonal: Staraufgebot im Wentworth Club. 80.000 Pfund wurden zugunsten der Gary Player Stiftung gespendet. PrOdukTE 34 RoBotest loB Wedges: Sieben aktuelle Modelle auf dem Prüfstand durch Mensch und Maschine. 38 poRtRät tICad: In Altenstadt bei Frankfurt ist man vor allem auf eines stolz: auf ehrliche Qualitäts-Handarbeit. 42 neWs: Neuigkeiten und Interessantes aus dem Equipmentbereich. CLuBS 56 golfpaRk stRelasund: Die Golfoase kurz vor Rügen ist eine echte Erholungs-Enklave, inklusive 36 Löcher, Hotel(s), Spa u. v. m. 61 CaRRossa ResoRt: Das neueröffnete Luxusresort im Nordosten Mallorcas: Idylle pur zwischen Olivenhainen. 62 MeRCedes-Benz aWgC: Deutschlands größte Neunloch-After-Work-Turnierserie läutet die Saison-Zielgerade ein. 64 faldo seRIes geRMany ChaMpIonshIp: 90 Talente zwischen zwölf und 21 Jahren bei der neunten Austragung im A-ROSA Schar- mützelsee. Gesamtsieger wurde Anton Albers. 67 BRosIs Challenge: Golfende Geschwister gesucht – ein unvergesslicher Golftag im Battle gegen Karo und Moritz Lampert im GC St. Leon-Rot zu gewinnen.

42. RydeR Cup Vorschau auf das anstehende Mega-Spektakel in Paris 22

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Champion Die zweite Aus- tragung der Porsche European Open wusste zu begeistern

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rOBOTEST WEDGES die neuesten Modelle iM Härtetest ab seite 34

15 seiten tRaining Tipps und Tricks von den Besten ihrer Zunft zur Verbesserung Ihres Spiels 76

TravEL 68 pont Royal: Eine echte Golfperle der

Provence: Der von Seve Ballesteros designte Golf International de Pont Royal.

70 luMIne: Wir waren beim 10-Jährigen dabei: Tagsüber traumhaft golfen, abends dann ab in den Beach Club des Resorts. 71 golf tIMe touRs: Mit unserem hauseigenen Golfreise-Veranstalter auf Entdeckungsreise gehen. TraInInG 76 the Move aCadeMy: Wie sich positive Gedanken positiv auf den nächsten Schlag auswirken.

78 kagaMI: Kurze Putts sicher versenken.

80 spoRtphysIo: Wie Sie sich einen ruhigen Schwung erarbeiten.

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81 dR. noRBeRt dehoust: Der Umgang mit Gelenkproblemen, Teil 2.

82 sChusteR & luBenau: Knackige Eisen durch knackiges Treffen in der Abwärtsbewegung.

poRtRät tiCad Ortsbesuch in Altenstadt: Hier regiert die Qualitäts-Handarbeit

84 petjo kuzaRoW: Back to basics – was es für ein korrektes Setup alles zu beachten gilt.

86 evosWIng: Der faszinierendste Schläger im Bag ist und bleibt der Driver. Tipps für mehr Wumms.

87 toM dunCan: Tipps zur richtigen Längen- kontrolle mit den Eisen bei Wind.

88 MIChael heaRn: Haptische Übungen, die dabei helfen sollen, Fehlschläge zu vermeiden. TEaTIME 92 soCIety: Was sich in der Golfszene noch so alles getan hat ... STandardS 3 Editor’s Intro / 8 Foto-TIME / 10 Go ask ... Scott Hend / 10 Countdown | News / 20 Tweet it / 60 Das Götz-Zitat / 66 Regel-TIME / 91 Börsen-TIME / 93 Cartoon / 96 Impressum / 98 TIME-OUT

56 oase Golfpark Strelasund: Die Rückzugs-Enklave für Golfer. 36 Löcher aus der Feder von David Krause

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parLEz vOus GOLF? „Swinging Paris“ – so sieht Antoine Davot, Chefredakteur des französi- schen Golfmagazins „Fairways“, den Ryder Cup in Frankreichs Metropole. Die Fotos zeigen Pariser Top-Models vor dem pulsierenden Moulin Rouge, auf der Ryder Cup-Spielwiese Le Golf National, vor dem winterlichen Eiffel- turm oder auf dem historischen Place Vendôme. Die etwas andere Einstim- mung auf den Ryder Cup aus der Perspektive der Franzosen. Ganz schön neckisch, wie sich da die Mädels im schönen Tuch vor toller Kulisse mit dem Golfschläger herumschlagen. GT

Fotos: Antoine Davot / Fairways magazine – www.swinginparis.art

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COUNTDOWN news leute highlights

S cott Hend, 45, spielt nur selten auf der European Tour. Bei seinem sechswöchigen Ab- stecher nach Europa verblüffte der Australier bei der Porsche European Open mit einem beachtlichen 19. Platz. Der Familienvater (Zwillinge) über sein buntes Golfer-Leben, was er am meisten hasst und was er geworden wäre, wenn nicht Golf-Pro. Dein Leben steht auf dem Spiel und es gilt, einen Downhill-Putt mit starkem Break aus drei Metern zu lochen? Problem: Du darfst den Putt nicht ausführen – wen wählst du für diese Aufgabe? Tiger Woods.

Was ist das Tolle am Leben eines Tour-Pros? Dass man um den Erdball reisen kann.

Was gefällt dir daran am wenigsten? Ich hasse Flughäfen.

Was wärst du geworden, wenn nicht Golf-Pro?

Hundestaffel-Trainer bei der

Air Force.

Wer ist dein „best buddy” auf der Tour? Mein Fitnessgerät für den Rücken. Was ist deine Stärke auf dem Platz? Meine Dickköpfigkeit, meine Sturheit. Gibt es Schwächen? Woran arbeitest du am meisten? Dass mich nichts aus der Ruhe bringen kann. Wir nehmen dich mit auf eine Faschingsparty. Als was verkleidest du dich? Als Oskar in seinem durchnässten Golfdress bei 40 Grad im Schatten. Welche übernatürliche Kraft hättest du gerne? In die Zukunft schauen können würde das Leben schon wesentlich einfacher machen.

Dein emotionalster Moment auf dem Platz?

Die verpasste US PGA Tour Karte 2006 bei der Qualifying School.

Dein emotionalster Moment abseits des Platzes? Die Geburt unserer Zwillinge.

Deine Top-3-Golfer (tot oder lebendig)?

Tiger Woods, Jack Nicklaus,

Go Ask sCoTT

Byron Nelson.

Deine Lieblingsschläger im Bag? Driver, Putter.

Welcher Sieg bedeutet dir am meisten? Hong Kong Open 2015.

Fisch, Fleisch oder Gemüse? Fleisch.

Gibt es einen Schlag in deiner Kar- riere, auf den du besonders stolz bist? Mein Bunker-Schlag am 72. Loch bei der Hong Kong Open 2015. Gibt es einen Schlag in deiner Kar- riere, den du gerne noch einmal spielen würdest? Ja, absolut, den Putt in Crans Montana im Stechen 2017 (European Tour).

Katze oder Hund? Hund.

Nie mehr Golf oder nie mehr Sex? Nie wieder Golf – klare Sache.

Gib bitte unseren Lesern einen Quick-Tipp, woran sie am ehesten arbeiten sollten? KISS …. „Keep It Simple Stupid“. Halte dir das vor Augen, wenn du vor einem Schlag stehst und total verunsichert bist.

FUNTALK scott hend und Oskar Brunnthaler @ Porsche european Open 2018 Pro-Am, green eagle golf Courses

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Ausgedünnt Cejka, jäger und CO. Die Saison geht in die Zielgerade, und damit intensiviert sich auch der Kampf um die Tour-Karten. Auf der PGA Tour steht aktuell nur ein Mitglied für die Spielzeit 18/19 fest: Alex Cejka . Der 47-Jährige qualifizierte sich als 99. des FedExCups für die Finalserie. Stephan Jäger verpasste den Klassenerhalt als 165. der Rangliste, hat aber die Chance, sich die Tour-Karte über die Final- serie der zweitklassigen Web.com Tour zurückzuholen. Auch Martin Kaymer hat seine Spielberechtigung auf unbestimmte Zeit verloren. Kaymer wäre durch seinen Major-Sieg bis inklusive nächster Saison spielberechtigt, schaffte es aufgrund einer Verletzung zu Saison- beginn allerdings nicht, bei 15 Turnieren an den Abschlag zu gehen. 2019 wird der Deutsche nun auf Einladungen zu den „gewöhnlichen“ PGA-Tour-Events angewiesen sein. Nicht betroffen sind davon die Players Championship sowie die vier Major-Events, bei denen Kaymer auch im kommenden Jahr antreten darf.

FranCesCO mOLinari italien ist ein stolzes fußball- land – und hat eine der erfolgreichsten National- mannschaften der Welt. Umso härter traf es einige italiener, dass die Squadra Azzurra es nicht zur Weltmeisterschaft nach russland geschafft hat. Man hat die Bilder des weinenden Gianluigi Buffon beim verlorenen Quali-finale gegen Schweden noch vor Augen. Natürlich genießt Golf nicht ansatzweise den gleichen Stellenwert wie der Volkssport fußball, vielleicht könnte die Woche der open Championship in Carnoustie jedoch für einige italiener eine kleine sportliche Genugtuung nach der Welle des Hohns sein. Denn das Land ist nun Major-Sieger. im Golf. Dank francesco Molinari, der sich in einem spannenden finale der open Championship durch- setzen konnte. Molinari meisterte es am Sonntag, ohne Schlagverluste über die 18 Löcher des Carnoustie Golf Links zu kommen, was nicht einfach war bei deutlich windigeren Bedingungen. er meisterte auch den zusätzlichen Druck, mit Tiger Woods an der Seite die finalrunde eines Majors zu bestreiten. Bereits vergangenes Jahr bei der pGA Championship erlebte er als geteilter Zweiter, wie es ist, am Sonntag um einen Major-Titel zu spielen. An der schottischen Küste lernte er nun das Gefühl kennen, einen Major- pokal in den Händen zu halten.

Kopf frei Lexi ThOmpsOn U.S.-Star Lexi Thompson erlebt aktuell keine leichte Zeit. Die Amerikanerin hatte ihren Start bei der Women’s British Open aus persönlichen Gründen zurückgezogen. „Ich habe gemerkt, dass ich eine Auszeit brauche, um an mir selbst zu arbeiten. Die Ge- schehnisse der vergangenen ein- einhalb Jahre auf und abseits des Golfplatzes haben sowohl mental als auch auf emotionaler Ebene Spuren hinterlassen. Seit einiger Zeit fühle ich mich nicht mehr wie ich selbst“, erklärte sie bei Insta- gram. Nach der mentalen Auszeit, in der sie auch mit Therapeuten am Leben abseits des Golfsports arbeitete, ging die 23-Jährige bei der Indy Women in Tech Cham-

pionship wieder an den Abschlag und beendete das Turnier als ge- teilte Zwölfte. „Ich war immer eine sehr zielstrebige Person, jetzt bin ich etwas älter und merke, dass ich das Leben mehr genießen muss. Nicht viele 23-Jährige machen das, was ich tue. Ich bin kein Roboter und brauche auch ein Leben ab- seits des Platzes.“ Thompson trat mit zwölf Jahren erstmals bei der U.S. Women‘s Open an, gewann mit 16 ihren ersten Pokal auf der LPGA Tour und triumphierte mit 19 erstmals bei einem Major.

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MeiSTerLiCH! FinaL FOur Die Damen des Hamburger GC und die Herren des GC Mannheim-Viernheim sind die neuen

Deutschen Mannschaftsmeister. Beim Final Four der KRAMSKI Deutschen Golf Liga presented by Audi, das am 18. und 19. August zum zweiten Mal in Folge im Kölner Golfclub stattgefunden hat, zeigten die neuen Titelträger starke Leistungen im Finale. Die Hamburgerinnen überzeugten gegen das Team vom GLC Berlin-Wann- see und gewannen mit 6:3. Auch bei den Herren gab es am Ende ein klares Ergebnis. Der GC Mannheim-Viernheim setzte sich gegen den Frankfurter GC mit 8,5:3,5 durch. Die Damen des GC St. Leon-Rot und die Herren des GC Hösel sicherten sich jeweils die Bronzemedaille im Spiel um Platz drei. 6.000 Golfinteressierte sahen sich die spannenden Begegnungen an – erneut ein Zuschauerrekord für die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft. HGC-Trainer Christian Lanfermann war nach dem Sieg überwältigt. „Wir haben Hamburger Geschichte geschrieben. Vor fünf Jahren begann unser Projekt und wir haben viele gute Mädels bekommen und weiterent- wickelt.“ Mannheims Trainer Ted Long war überglücklich, nach 2014 wieder ganz oben zu stehen. „Ich bin so erleichtert – das ist der Wahnsinn. Ich freue mich so für meine Spieler. Und ich freue mich sehr für unsere vielen Mit- glieder, die unsere Mannschaft so sehr unterstützen.“ Im Finale der Männer sorgte Patrick Poate vom GC Mannheim-Viernheim für großen Jubel, als er an Loch 9 ein Hole-in-One erzielte und damit einen brandneuen SUV aus der Modellreihe Q2 des Liga-Partners Audi gewann.

Überzeugend Die Mannschaft des GC Mannheim-Viernheim

Fotos: DGV/Tiess/Stebl

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TOP Da ist das Ding für die Damen des Hamburger GC

sOn OF a buTCh Die Golf- lehrer-Dynastie schlecht- hin. Alles begann mit Claude Harmon (Masters- Sieger 1948). Dessen Sohn Butch verhalf etlichen Top- Spielern zu Major-Siegen. Koepka-Trainer Claude III ist Generation Nummer drei.

die mOLinaris 2010 schrieb das Brüderpaar Ge- schichte und trat gemein- sam beim Ryder Cup an. Edoardo, der ältere der Brü- der, konnte nicht mehr an die Erfolge dieser Zeit an- knüpfen, Francesco gehört hingegen zur Weltspitze.

LegendensTaTus Masashi „Jumbo“ Ozaki, 71, ist bis heute der kettenrauchende und sagenumwobene Superstar Japans. Auch sein Bruder Naomichi (Spitzname: „Joe“) gewann zwischen 1984 und 2005 mehr als 30 Turniere.

OLd and YOung TOm mOrris Der Vater aus diversen Gründen eine der wichtigsten Personen der Golfgeschichte, der Sohn wohl der beste Golfspieler des 19. Jahrhunderts. Zu- sammen unglaubliche neun Open-Siege.

Familien- banden Architekten, Trainer und Legenden – diese acht Familien-Banden haben auf ihre Art Golf-Geschichte geschrieben.

FamiLie sTadLer Mas- ters-Sieger Craig und sei- nem Sohn Kevin wird kein gutes Verhältnis nachge- sagt. Kevin ist nach einigen erfolgreichen Jahren auf die Web.com Tour abge- rutscht. Vater Craig ist nur noch selten aktiv.

Opa arnie Sam Saunders ist der Enkel von Golf- legende Arnold Palmer und hatte es nicht immer leicht mit der maximalen Erwar- tungshaltung der Familie. In diesem Jahr schaffte er es erstmals, sich auf der PGA Tour zu etablieren.

die kOepkas Brooks, den älteren der Brüder, müssen wir Ihnen nicht mehr vor- stellen. Chase, 24, wandelt in den mächtigen Fußstap- fen und versucht ebenfalls, über die European Tour den Sprung in die Weltspitze zu meistern.

die arChiTekTen Was die Harmons bei den Golflehrern sind, ist die Jones-Familie bei den Architekten. Unzählige Top-Wiesen wurden von Robert Trent Jones Sr. und seinen Söhnen Robert Jr. und Rees konzipiert.

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Der GolfTesT Manchmal sind die Top-Golfer auch

SaiSon-auS!

bernd Wiesberger Im Mai gab Bernd Wies- berger bekannt, sich bei einer Runde eine Bänderverletzung am Handgelenk zugezogen zu haben. Zunächst war nur von ein paar Wochen Pause die Rede, doch vor der Open Championship

nur Menschen. Chris Wood über Fehlschläge, verlorene Wetten und Missgeschicke.

In Abu Dhabi 2016 nach einem Hook in die Büsche. Nach der Runde kam Darren Clarke auf mich zu und fragte, wie es meinem Schläger geht. Ich dachte nur: „Das war es jetzt mit dem Ryder Cup.“ Leider ja, im The Belfry, kurz nachdem ich Profi geworden bin. Ein Hook nach dem anderen in die Hecke. Erst mit dem Driver, dann mit dem Holz 3, gefolgt vom Eisen 2. Das Eisen 3 lag dann auf der Bahn. Es wurde eine 11. Ich glaube, es waren vier. Das coolste war natürlich auf der 14 in Wentworth, da gab es einen BMW i8 als Belohnung. Es sah allerdings nicht gerade grazil aus, wie ich in das Auto eingestiegen bin. Leider nicht, meine Bestleistung ist eine 61 auf meinem Heimatplatz, dem Long Ashton Golf Club in Bristol. In Deutschland war es einmal sehr knapp. Um die Startzeit zu schaffen, sind wir aus dem Auto gestiegen und über Felder auf die Anlage gelaufen. Ich habe eine 66 gespielt. Zum Glück nicht. Ich habe damals erlebt, wie Francesco Molinari viel Geld verlor, weil er bei der Irish Open ein falsches Ergebnis unterschrieben hat. Das war mir eine Lehre. Die Zeiten sind vorbei. Alles zu professionell. David Lynn war damals berüchtigt für Streiche. Einmal hat er dem schlafenden Henrik Stenson während eines Flugs die Fingernägel lackiert. Nein, 8&6 ist der Rekord. Zum Glück habe ich das Match gewonnen. Mit Anthony Wall habe ich einmal gegen Karlsson und Stenson mit 6&5 gewonnen. Das war ziemlich cool. Bei der Dunhill habe ich mit Danny Willett gegen Koepka und Uihlein gespielt. Es ging um 1.500 Dollar. Leider haben wir verloren, Danny war unterirdisch.

Hast du jemals aus Wut einen Schläger zerstört?

folgte die traurige Gewissheit: Österreichs bester Gol- fer wird in dieser Saison kein Turnier mehr bestreiten. „Wie manche von euch bereits gehört haben, werde ich mich diese Woche einer operativen Stabilisation der Ulnaris-Sehne unterziehen“, schrieb er auf seiner Facebook-Seite. „Leider war es mir nach mehrmaligen Versuchen nicht möglich, schmerzfrei Bälle zu schla- gen. Diese Tatsache hat mir dann die Entscheidung zum operativen Eingriff leichter ge-

erGebnis birDie

Hast du jemals drei Mal oder öfters auf einem Loch abge- schlagen?

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macht. Meine Saison 2018 endet damit leider, ich gehe aber davon aus, dass ich nach erfolgreichem Eingriff und Reha zu 100% in die Saison 2019 starten werde.“

Wie viele Holes-in-One hattest du schon?

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Sein bislang letztes Turnier bestritt er im April in China.

Hast du jemals eine 59 gespielt?

erGebnis Par

TrauEr uM LyLE golfstar verstorben Die Golfwelt trauert um Jarrod Lyle. Der Australier verstarb im Alter von 36 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung. „Es bricht mir das Herz, mitzuteilen, dass Jarrod nicht mehr länger unter uns ist“, so Lyles Ehefrau Briony in einer Stellungnahme. „Meine Töchter Lusi, Jemma und ich sind nun damit konfrontiert, ein Leben ohne den besten Ehemann und Vater leben zu müssen. Wir fühlen nichts als Trauer.“ Der australische Tour-Profi bekämpfte als Teenager zum ersten Mal Leukämie, weitere Rückfälle folgten 2012 und leider auch im ver- gangenen Dezember. Bisher konnte Lyle die Krankheit immer wieder erfolgreich behandeln und erspielte sich

Wie sieht es mit ver- passten Startzeiten aus?

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Wurdest du jemals disqualifiziert?

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Hast du einem Kollegen schon einmal einen Streich gespielt?

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Hast du jemals ein Lochspiel mit 10&8 gewonnen oder ver- loren? Hast du schon einmal eine Wette gegen einen Kollegen verloren?

zwischenzeitlich sogar die Karte für die PGA Tour. In seiner Bilanz stehen 121 Starts auf der PGA Tour und zwei Siege auf der Web.com Tour. 4

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erGebnis birDie

Eine solide Ausbeute des BMW-PGA-Siegers von 2016, der seine Übungsrunde gerne mit nur einem Ball im Bag spielt. In der nächsten Ausgabe plaudert Alvaro Quiros aus dem Nähkästchen.

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TiTeL für SpiTZ UND SATTeLKAU amaTeurspOrT Celina rosa Sattel- kau vom GC St. Leon-Rot hat als erste Nicht-Britin die English Girls‘ Open Amateur Championship gewonnen. Im englischen East Devon Golf Club setzte sich die 17-Jährige gegen die internationale Konkurrenz aus neun Nationen durch und errang ihren bislang größten sportlichen Erfolg. Historisches gelang auch emma Spitz : Als erste Österreicherin gewann sie die Girls‘ British Open Amateur Cham- pionship. Im Finale des Lochspiel-Events setzte sie sich gegen ihre Landsfrau Isabella Holpfer durch.

dReI FRAgen An… Dustin Johnson

einige behaupten, die Tour-Spieler würden den ball zu weit schlagen. Wie ist deine Meinung dazu? Länge ist immer ein Vorteil, aber die Kunst ist es, den Ball gerade zu schlagen. Wenn der Ball in den Bäumen landet, hilft auch die Länge nichts. Das Spiel ist immer noch schwierig genug. Auf der european Tour gibt es Turniere mit einer Shot Clock. eine Option für die PgA Tour? Das wäre sehr interessant. Für mich wäre es kein Problem, aber einige Kollegen hätten ihre Schwierigkeiten. Manche würden wohl auf jedem Loch eine Strafe bekommen. bist du zusätzlich motiviert, wenn Tiger bei einem Turnier dabei ist? Es ist sehr gut, dass er wieder dabei ist. Die Aufmerksamkeit steigt und die Leute schauen zu. Er hat noch immer diese Aura, die einschüchternd wirkt. Es ist Tiger Woods, einer der besten Spieler der Geschichte. Ich würde ihm gerne einmal die Hand am ersten Abschlag schütteln, wenn wir bei einem Turnier gemeinsam in Führung liegen. Das wäre ziemlich cool. Jeder wünscht sich, dass er gut spielt, aber imGrunde muss ich mich auf mich selbst konzentrieren.

stAR-CoACh hAutnAh

maTT messer gOLF CLiniC Diese Gelegen- heit bietet sich nicht alle Tage, konkret geht es um Star-Coach Matt Messer, der vom 18. bis 21. September Station im Quellness Resort Bad Griesbach machen wird. Auf dem Pro- gramm: Drei Tage exklusives Training mit dem Schwung-Coach aus Florida, der mit Greg Norman arbeitete, als dieser die Nummer 1

der Welt war, und derzeit unter anderem Major-Sieger Brooks Koepka zu seinen Eleven zählt. Sie werden in drei Tagen Ihren Schwung umfassend verstehen, Tipps und Taktiken für alle Spielsituationen mitnehmen. Das Ganze auf Tour-Pro-Niveau: Effizient und logisch. Infos unter www.quellness-golf.com , per E-Mail an info@quellness-golf.com oder via Telefon unter 00800/12991299 .

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auf ihn wartet eine Klage wegen schwerer Körperverletzung. huuuuuuu! Island ist nun auch eine Golfmacht. Das Team von der allseits beliebten Insel siegte bei den erstmalig ausgetragenen Golf Team Championships im Mixed. Bei den Damen setzte sich Schweden durch, bei den Herren triumphierte Spanien. Die beiden deutschen Damen-Teams verpassten den Einzug in die K.-o.-Phase. Ein deutsches Herren-

einen zweiten Putter ins Bag. Ein Besenstiel-Modell für die kurzen, einen Putter von normaler Länge für die längeren Versuche. Der Er- folg gibt ihm recht, Scott wurde am Ende Dritter – sein bestes Major- Ergebnis seit fünf Jahren. fasT gereTTeT Durch einen drit- ten Rang beim Nordea Masters macht Maximilian Kieffer einen großen Satz im Race to Dubai. Der Klassenerhalt dürfte nur noch Formsache sein. Kopf an Kopf Kevin Stadler feu- erte bei einem Turnier der Web.com Tour sein Eisen nach einem Fehlver-

such derart kräftig zu Boden, dass der Schaft brach und der fliegende Schlägerkopf einen Zuschauer traf. Die Folge: Platzwunde, sechs Stiche und ein peinlich berührter Golf- Profi, der eigentlich gar nicht mehr weiterspielen wollte. DauMen runTer Noch blutiger ging es auf einem Golfplatz in Mas- sachusetts zu. Zwei Golfer gerieten im Southern Marsh Golf Club der- art heftig aneinander, dass ein 47-Jähriger seinem Kontra- henten den Daumen bis

Tiger-Mania Tiger Woods vorne dabei, und schon explodieren die Quoten. 69 Prozent mehr Markt- anteil verzeichnete der U.S.-Sender CBS im Finale der PGA Champion- ship 2018 im Vergleich zum Vorjahr. Die beste Quote seit 2009, als Tiger gegen Y.E. Yang unterlag. Kurios erfolgreich Dass Adam Scott einer der besten Ballstriker der Golfwelt ist, steht außer Frage. Allerdings leidet der Masters-Sieger bisweilen wegen seiner mageren Putt-Leistungen. Deshalb verzich- tete Scott bei der PGA Champion- ship auf ein Wedge und nahm dafür

Team ging nicht an den Start. Schade eigentlich.

zum Knöchel abbiss. Der Täter wurde inhaftiert,

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Ein Rockstar kritisiert einen Golf-Wissenschaftler, Kaymers bescheidener Caddie, Thorbjørn Olesens Duell mit einer Airline und Caroline Massons bayerische Belohnung – die Highlights aus den sozialen Medien! TWeeT iT!

Caroline Masson gönnt sich nach einer starken Vorstellung am Sonntag eine bayerische Erfrischung in Chicago.

Entschuldigung! Bryson DeChambeau reagiert auf die Kritik an seiner halbgaren Verabschiedung in Hamburg.

Kaymers bescheidener Schotte! Die European Tour drehte ein kleines Porträt über Kaymer- Caddie Craig Connelly.

Viel Style, keine Klasse – Oasis-Rocker Noel Gallagher war nicht begeistert von Bryson DeChambeaus Verhalten bei der Porsche European Open.

Thorbjørn Olesen und British Airlines – ob diese beiden Parteien jemals wieder Freunde werden? Die Airline verlor innerhalb von zehn Tagen fünf Koffer und zwei Golf-Bags des dänischen Ryder- Cup-Aspiranten.

Familienzuwachs im Hause Siem: Papa Marcel freut sich über einen kern- gesunden 400-PS-starken Neuling.

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Fünf Mal in Folge gewann Europa sein Heimspiel. In diesem Jahr ist der Ausgang offen wie selten zuvor. Das erwartet uns in Paris. Von Götz Schmiedehausen & Thomas Fischbacher Zu Hause unscHlagbar?

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Cover | RydeR Cup

ollten Sie auch nur ein rudi- mentäres Interesse am Golf- sport hegen (und aus welchem anderen Grund hätten Sie s TITeLVerTeIDIGer uND HerauSForDerer Die Kapitäne Jim Furyk und Thomas Bjørn legen Hand an die begehrte Ryder Cup-Trophäe sonst zu dieser Zeitschrift gegriffen?), dürfen Sie diesen Ryder Cup auf keinen Fall verpas- sen. Nicht nur, weil der alle zwei Jahre ausge- tragene Kontinentalvergleich traditionell ein Maximum an Spannung und Unterhaltung bietet. Oder weil der Ryder Cup vor den Toren der Stadt der Liebe auf einem der interessan- testen Golfplätze der Welt ausgetragen wird. Nein, in diesem Jahr stehen sich zudem zwei völlig gleichwertige Teams mit Kapitänen gegenüber, die aus den Fehlern der Vergan- genheit die richtigen Schlüsse und Lehren gezogen haben wollen. Selbst in einem von Donald Trump regier- ten Amerika, in dem Selbstüberschätzung, Großmäuligkeit und Muskelspiele zum neuen politischen Alltag gehören, scheint man nach den vielen schmerzhaften Erfahrungen der Vergangenheit allmählich zu begreifen, dass ein Sieg keine Selbstverständlichkeit, sondern nur das Ergebnis harter Arbeit sein kann. Immerhin hatten die Roten in der alten Welt seit 1993 nichts mehr zu feiern. Und in Europa dürfte bei Kapitän Thomas Bjørn die Erkenntnis aus der Niederlage von 2016 gereift sein, dass es bei der Auswahl einer Mannschaft für persönliche Vorlieben keinen Platz geben darf.

Kapitän nach eigenem Ermessen ins Team berufen darf) ausschließlich von Leistung und nicht von persönlichen Vorlieben abhän- gig machen wird. Vor zwölf Jahren erfuhr Bjørn aus dem Fernsehen, dass Kapitän Ian Woosnam Lee Westwood die letzte Wild Card zugeschanzt hatte, der fast 20 Weltrang- listenpositionen hinter dem Dänen gelistet wurde. Es folgte eine wütende Abrechnung, in der Bjørn kein Blatt vor den Mund nahm, Woosnam die Freundschaft kündigte und schwor, nicht eine Sekunde der Ryder Cup- Übertragung zu verfolgen. Kurz darauf ent- schuldigte er sich jedoch für seinen emotio- nalen Gefühlsausbruch. 2006 gewann Europa auch ohne den Dänen souverän, doch beim Ryder Cup 2016 de- monstrierte Bjørns direkter Amtsvorgänger anschaulich, was passieren kann, wenn nicht

Anders als bei so vielen anderen Sportarten bedeutet ein Ryder Cup auch immer einen Neustart. Denn vor jeden Wettkampf wird ein neuer Kapitän berufen, der zwei Jahre Zeit hat, dem Team seinen individuellen Stempel aufzudrücken. Mit dem Dänen Thomas Bjørn und dem Amerikaner Jim Furyk stehen sich zwei durch und durch erfahrene Ryder Cup- Veteranen gegenüber. Bjørn gehörte zwar nur dreimal zum aktiven Team, doch musste er nie eine Niederlage erleben. Furyk hingegen vertrat neunmal die Farben seines Landes, doch nur zweimal war dies auch eine positive Erfahrung. Team europa Seit einem Vorfall beim Ryder Cup 2006 kann man bei Thomas Bjørn davon ausgehen, dass er seine vier Wild Cards (die Spieler, die ein

SpaNNuNG BIS ZuLeTZT Der Weltranglisten-Erste Dustin Johnson und Doppel-Major-Sieger 2018 Brooks Koepka sind die absoluten Superstars im amerikanischen Team. Die Spanier Sergio García und Rafael Cabrera-Bello müssen hingegen um ihre Berufung ins Ryder Cup-Team bangen

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der beste Spieler, sondern der beste Kumpel den Vorzug erhält. Kapitän Darren Clarke schenkte seinem guten Freund Lee Westwood trotz Karrieretief eine Wild Card und zeigte dem auf der PGA Tour groß aufspielenden Schotten Russell Knox die kalte Schulter. Westwood verlor jedes seiner Matches und Europa den ersten Ryder Cup seit 2008. In diesem Jahr scheint es glücklicherweise so, als wäre Thomas Bjørn der richtige Mann zum richtigen Zeitpunkt. Nie zuvor verfügte Europa über so viele Spieler, die sich in glän- zender Form präsentieren. Mit Paul Casey und Ian Poulter streiten sich derzeit zwei alte Haudegen um den achten Qualifikations- platz. Beide präsentieren sich seit geraumer Zeit in sehr guter Form, jeder gewann in diesem Jahr ein PGA Tour-Event, zudem verfügen sie über reichlich Ryder Cup- Erfahrung. Bei seiner Wild Card-Vergabe (5. September) wird Thomas Bjørn höchst- wahrscheinlich auf keinen der beiden Eng- länder verzichten wollen. Auch Thorbjørn Olesen mischt noch mit. Bjørns Landsmann Olesen und der Schotte Russell Knox werden wohl nur dann keine Wild Card erhalten, sollten sie bis zum Ende des Qualifikationszeitraums komplett ver- sagen. Die Pole-Position im Rennen um

1997 erlebte die Golfwelt die „Seve Ballesteros- Show“, als der exzentrische Kapitän im spanischen Valderrama das europäische Team zu einem knappen 14,5 zu 13,5-Sieg führte. Am Sonntag machten es die europäer unnötig spannend und gaben acht der zwölf möglichen Matchplay-punkte ab. In The Belfry, england, waren 2002 nach zwei ausgeglichenen Tagen erneut die Singles am Sonntag entscheidend, bei denen sich die europäer jedoch durchsetzen und mit 15,5 zu 12,5 punkten gewinnen konnten. 2006 erteilte das auf dem papier erneut deutlich schwächere europäische Team den Mannen um Tiger Woods und phil Mickelson im irischen K Club eine 18,5 zu 9,5-Abreibung. Beim regendurchtränkten Heimspiel in Celtic Manor (Wales) gewann europa nach einem heißen Kampf über vier Tage knapp aber verdient mit 14,5 zu 13,5 Zählern. Weniger auf- regend ging es zwei Jahre später im schottischen Gleneagles zu. 16,5 zu 11,5 lautete das endergebnis, wobei Team europa mit vier Zählern Vorsprung in den Sonntag starten konnte und, anders als die Amerikaner beim „Wunder von Medinah“ zwei Jahre zuvor, nichts anbrennen ließ. Team Europas letzte Heimniederlage war 1993. Seither gewannen die Blauen meist sogar ziemlich souverän:

1997

2006

2002

2010

2014

Cover | RydeR Cup

die vierte Wild Card belegte Mitte August der Spanier Rafael Cabrera-Bello, der mit einem geteilten zehnten Rang bei der PGA Cham- pionship seinen Anspruch unterstrich, er- neut beim Kontinentalvergleich dabei sein zu wollen. In dieser Konstellation bliebe jedoch kein Platz für die beiden Ryder Cup-Veteranen Henrik Stenson und Sergio García. Auf die „Causa García“ angesprochen, sagte Bjørn nach der PGA Championship (bei der García wie bei allen Majors 2018 den Cut verpasste): „Er ist ein Weltklasse-Golfer und hat noch ein paar Wochen Zeit, um etwas zu erreichen. Wir wissen alle, dass er zu den Spielern ge- hört, die innerhalb einer Woche oder zwei wieder zur Höchstform auflaufen können.“ Mit anderenWorten: „Wenn Sergio bis zum Ryder Cup nichts Zählbares abliefert, bleibt er zu Hause.“ Ähnlich wird es der Kapitän wohl mit Henrik Stenson halten müssen, um sich nicht der gleichen Kritik ausgesetzt zu sehen, die er Ian Woosnam 2006 zuteil werden ließ. Die Zusammenstellung des Teams ist ein Teil seines Amtes, doch was wirklich zählt, ist die Umsetzung der richtigen Strategie vor Ort. Glücklicherweise diente Bjørn als akti- ver Ryder Cup-Spieler ausschließlich unter

mit Abstand formstärkste Spie- ler im europäischen Team ist zweifelsohne Francesco

BeSTe CHaNCeN Paul Casey dürfte, anders als 2016, dank einer Änderung der Qualifikationskriterien für Europa spielen

Molinari. Der Italiener gewann auf der Euro- pean Tour (BMW PGA Championship), sein

siegreichen Feldherren. Zudem erlebte er als Vize-Kapitän von Bern- hard Langer (’04), Colin Montgomerie (’10) und José María Olazábal (’12) drei taktische Glanzstücke der Ryder Cup-Geschichte haut- nah, während er 2016 vorgeführt bekam, welche Kardinalfehler man als Kapitän unbe- dingt vermeiden sollte. Was die Stärke seiner Mannschaft angeht, kann Bjørn aus dem Vollen schöpfen, denn Fachleute sprechen vom stärksten euro- päischen Team aller Zeiten. Mit Justin Rose, Rory McIlroy und Ian Poulter verfügt der Däne über drei mit allen Wassern gewaschene Ryder Cup-Legenden, während seine für das Team gesetzten Rookies Tommy Fleetwood, Tyrrell Hatton, Jon Rahm und Alex Noren während des Ryder Cup-Qualifikationszeit- raums herausragend aufgespielt haben. Der

erstes Turnier auf der PGA Tour (Quicken Loans National) und sein erstes Major (Open Championship). Innerhalb von nur acht Wochen kletterte er von Rang 33 auf Position sechs

der Welt. Und so werden das enge Bonding der Spieler sowie die mit seiner Mannschaft abgestimmten „Pods“ (Gruppen von max. vier Spielern, die untereinander perfekt har- monieren) Bjørns Hauptaugenmerk sein. Neben dem starken Team verfügt Thomas Bjørn als Gastgeber über eine weitere Trumpfkarte, obliegt es doch ihm, die Spiel- wiese in Paris nach seinem Gutdünken zu präparieren. Dabei kann er auf die Erfah- rungswerte zahlreicher Open de France-Tur- niere zurückgreifen, die seit vielen Jahren auf dem Ryder Cup-Platz ausgetragen werden.

teaM euroPa

Francesco Molinari Alter: 35 einsätze: 2 stAtistik (s-n-U): 0-4-2 letzter sieg: The Open 2018 WeltrAngliste: 6 Noch kein Sieg bei zwei Ryder Cup- Teilnahmen. Das ist allerdings lange her. Aktuell der wohl formstärkste Spieler im Team. Jon rahM Alter: 23 einsätze: 0 stAtistik (s-n-U): - letzter sieg: Spanish Open 2018 WeltrAngliste: 5 Hochtalentiert, allerdings noch ohne Erfahrung im Team-Format. Bei ihm wird es wichtig, einen geeigneten Partner zu finden.

Justin rose Alter: 38 einsätze: 4

tyrrell hatton Alter: 26 einsätze: 0 stAtistik (s-n-U): - letzter sieg: Dunhill Links 2017 WeltrAngliste: 23 Ein Rookie, der Hoffnung macht. Vor allem wegen starker Leistungen bei WGC- und Major-Turnieren. Könnte positiv überraschen. alex noren Alter: 36 einsätze: 0 stAtistik (s-n-U): - letzter sieg: Open de France 2018 WeltrAngliste: 13 Ein Rookie älteren Semesters. Gewann im Juli auf dem Ryder Cup- Platz die Open de France. Zuletzt allerdings etwas formschwach.

toMMy Fleetwood Alter: 27 einsätze: 0 stAtistik (s-n-U): - letzter sieg: Abu Dhabi 2018 WeltrAngliste: 11 Der nächste vielversprechende Rookie. Etabliert in der Weltspitze. Vor einem Jahr bei der Open de France im Le Golf National erfolgreich. ian Poulter Alter: 42 einsätze: 5 stAtistik (s-n-U): 12-4-2 letzter sieg: Houston Open 2018 WeltrAngliste: 32 Machen wir es kurz: 12-4-2!

stAtistik (s-n-U): 9-3-2 letzter sieg: Turkish 2017 WeltrAngliste: 4

Stets ein verlässlicher Punktegarant. Schwächelt Rose, wird es schwierig für Europa. Eine der entscheidenden Personalien.

rory Mcilroy Alter: 29 einsätze: 4 stAtistik (s-n-U): 9-6-4 letzter sieg: Arnold Palmer 2018 WeltrAngliste: 7 Spielt mit 29 seinen fünften Ryder Cup. Hat sich zum aboluten Team- Leader entwickelt. Brennt auf die Revanche gegen Captain America.

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den FedExCup und wurde geteilter Zweiter bei der Players Championship bzw. bei der Open. Konkurrent Tony Finau spielt zwar konstant gutes Golf, doch ihm fehlen die be- eindruckenden Top-Ergebnisse, um zu recht- fertigen, dass er den Vorzug erhalten sollte. Eine Alternative für Furyk wäre der der- zeit eher glücklose Matt Kuchar. 2018 schaffte er noch keine Top-3-Platzierung, allerdings könnte Furyk den Veteran zahlreicher Ryder Cup-Schlachten aufgrund seines reichen Erfahrungsschatzes ins Team berufen. Aber auch unabhängig von Kuchar würde Furyk ein Team stellen, dessen Protagonisten er größtenteils aus seiner aktiven Ryder Cup- Zeit kennt. Zwischen 1997 und 2014

Zudem nutzten viele seiner Spieler das dies- jährige Turnier in Frankreich, um den Platz ausgiebig zu testen. Dass mit Alex Noren einer seiner Mannen gewinnen konnte und der Schotte Russell Knox den zweiten Platz belegte, wird Bjørn wohlwollend zur Kennt- nis genommen haben. Vom US-Team nutzte übrigens nur Justin Thomas die Gelegenheit, die Ryder Cup-Bühne unter Wettbewerbs- bedingungen zu testen. Team uSa Anders als für das europäische Team endete der Qualifikationszeitraum für die Top 8 in den USA nach der PGA Championship. Mit Doppel-Major-Sieger Brooks Koepka, dem Weltranglisten-ErstenDustin Johnson, Super- Rookie Justin Thomas, dem Masters-Cham- pion Patrick Reed, dem in dieser Saison schon dreimal erfolgreichen Bubba Watson, Players Championship-Gewinner Webb Simpson so- wie den in dieser Saison etwas schwächelnden Jordan Spieth und Rickie Fowler besitzt Jim Furyk eine schlagkräftige und kampferprobte Truppe. Immerhin gehörten sechs der acht Spieler zum siegreichen Team von 2016. Auch die Wild Card-Picks sollten für Furyk kein allzu großes Problem sein. Denn würde er

eine Statistik zu Rate ziehen, die ausschließ- lich Ryder Cup-Punkte berücksichtigt, die 2018 verdient wurden, hätten sich Bryson DeChambeau und Tiger Woods direkt qua- lifiziert, Phil Mickelson käme auf den neun- ten Platz, gefolgt von Tony Finau und Xander Schauffele auf den Rängen 11 und 12. Fowler und Spieth hingegen hätten die Direktqualifi- kation verpasst. Dieses Szenario sollte Furyk ausreichend Rückendeckung geben, dem Power-Duo Tiger & Phil eine Wild Card zu schenken. Auch DeChambeau und Schauffele stellen für Furyk die logische Wahl dar. DeChambeau gewann das Memorial, hat in diesem Jahr schon einige Top-Platzierung

war der 48-jährige Amerikaner fester Bestandteil des amerika- nischen Aufgebots. Einzig mit Justin Thomas erlebte er keinen gemein- samen Kontinentalwett- kampf. „Ich wollte ein Team, das die Atmosphäre genießt, und wenn ich mir diese acht Typen anschaue, dann bin ich mir sicher, dass sie dieser Aufgabe gewachsen

vorzuweisen und verpasste zudem kaum Cuts. Xan- der Schauffele rangiert unter den Top 20 der Welt, gewann 2017

poWer Duo Die beiden US-Superstars Phil & Tiger werden wohl eine Wild Card für das US-Team erhalten

teaM usa

Jordan sPieth Alter: 25 einsätze: 2 stAtistik (s-n-U): 4-3-2 letzter sieg: The Open 2017 WeltrAngliste: 8 dustin Johnson Alter: 34 einsätze: 3 stAtistik (s-n-U): 6-5-0 letzter sieg: Canadian Open 2018 WeltrAngliste: 1 Mittlerweile ein alter Hase, was den Ryder Cup betrifft. Blüht im Team auf. Gehört zu den Führungs- personen im Team USA. 25 Jahre alt, aber bereits erfahren wie ein Champions-Tour-Spieler. Wenn Spieth spricht, hört die Mann- schaft zu.

Brooks koePka Alter: 28 einsätze: 1 stAtistik (s-n-U): 3-1-0 letzter sieg: PGA Champ. 2018 WeltrAngliste: 2 Zuletzt Major-Siege in Serie – wer sich von einem groß aufspielenden Tiger Woods nicht beeindrucken lässt, der besteht auch in Paris. BuBBa watson Alter: 39 einsätze: 3 stAtistik (s-n-U): 3-8-0 letzter sieg: Travelers 2018 WeltrAngliste: 14 Verpasste 2016 die Nominierung haarscharf, wollte aber dennoch als Vize-Kapitän dabei sein. Hat seither den Respekt der Kollegen sicher.

Justin thoMas Alter: 25 einsätze: 0 stAtistik (s-n-U): - letzter sieg: WGC-Bridgest. 2018 WeltrAngliste: 3 War jemals ein Rookie stärker? Nummer drei der Welt, dazu ein starkes Presidents-Cup-Debüt. Ein großer Gewinn. rickie Fowler Alter: 29 einsätze: 3 stAtistik (s-n-U): 2-4-5 letzter sieg: Honda Classic 2017 WeltrAngliste: 9 Keine Schwächen, absoluter Team- Player, flexibel, was die Partner betrifft. Allerdings ohne einen großen Titel in diesem Jahr.

Patrick reed Alter: 28 einsätze: 2 stAtistik (s-n-U): 6-2-1 letzter sieg: Masters 2018 WeltrAngliste: 12

Nicht umsonst „Captain America“. Genießt es wie kein anderer, auf der großen Bühne zu stehen. Von Furyk liebevoll „Bulldoge“ getauft.

weBB siMPson Alter: 33 einsätze: 2

stAtistik (s-n-U): 2-3-1 letzter sieg: Players 2018 WeltrAngliste: 16 Gewann bei der Players auf einem Platz, der dem Le Golf National sehr ähnlich ist. Könnte der große Gewinner werden.

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rÜCKBLICK Ryder Cup-Legende Ian Poulter: Ohne ihn wäre das „Wunder von Medinah“ 2012 nicht möglich gewesen. Open-Champion Francesco Molinari: Der Italiener ist der derzeit formstärkste Spieler. Masters-Sieger Patrick Reed triumphiert über Rory McIlroy: Er reißt sein Team ähnlich mit wie Ian Poulter

glaube, dass Tiger ihm helfen könnte, wollte Furyk nicht mehr antworten. Mit oder ohne Woods: Dieses U.S.-Team könnte stärker kaum sein. Ein Schwachpunkt ist kaum aus- zumachen. Webb Simpson, Achter der Pounts List, und lange Zeit Mitglied der Kategorie „One Hit Wonder“, hat bewiesen, dass er nach seinem U.S.-Open-Sieg von 2012 zu weiteren Heldentaten bereit ist. Simpson zeigte seine Klasse mit einem Sieg bei der Players Cham- pionship auf einem Kurs, der dem Platz des Le Golf National sehr ähnelt. Mit Justin Thomas steht der wohl stärkste Rookie aller Zeiten im Aufgebot. Alle anderen sind erprobt in die- sem eigenwilligen Wettkampf. Bis auf Koepka und Thomas kennen die Cracks auch das Gefühl, auf europäischem Boden zu spielen. Ein weiterer wichtiger Aspekt: Der Team- geist. Furyk betonte, bei der Nominierung auch auf soziale Aspekte zu achten. Die Har- monie im Team wird entscheidend sein beim Duell vor den Toren der Stadt der Liebe. gt

der Albatros-Kurs des Le Golf National ist bekannt als Austragungsort der Open de France. der von Hubert Chesenau entworfene Kurs ist mit seiner Stadion- Atmosphäre wie geschaffen für den Ryder Cup und die Zuschauermassen. Wasserhindernisse spielen auf zehn der 18 Löcher eine entscheidende Rolle. Team europa hat insofern einen Heim- vorteil, da die Akteure bei der Open de France größtenteils erfahrung sammeln konnten. Allerdings wird sich der Kurs ende September anders präsentieren als im Frühsommer. Justin Thomas sieht keinen großen Heimvorteil bei den europäern: „ein großartiger platz, aber die Bahnen sind offensichtlich. es gibt keine großen Geheimtricks.“ Vor der Open Championship besuchte eine delegation der Amerikaner paris, um sich mit den Feinheiten des Kurses vertraut zu machen. le golF national sind“, erklärte Furyk nach der PGA Cham- pionship. „Ich bin sehr glücklich über dieses Aufgebot.“ In die Karten wollte sich der US- Kapitän freilich noch nicht schauen lassen, was die restlichen vier Kandidaten betrifft. „Wir versuchen, vier Spieler zu finden, die perfekt zu den bereits qualifizierten passen. Ich suche nach Spielern, die ein großartiges Jahr gehabt oder die gerade eine unglaubliche Form haben. Des Weiteren schaue ich auf po- tenzielle Paarungen, wie Spieler miteinander harmonieren könnten. Und ich schaue natür- lich auch auf den Platz. Le Golf National ist ein herausragender Kurs, aber er liegt einem gewissen Spielertyp. Mein Job ist es, das Team um die bestmöglichen Spieler zu ergänzen.“

Den Amerikanern ist klar, dass sich dieser Platz von Grund auf anders spielen wird als der des Hazeltine National Golf Club vor zwei Jahren. Damals gab es breite Landezonen, Rough, das seinen Namen kaum verdiente und mittig gesteckte Fahnen. „Ein Paradies für Longhitter“, analysierte Europas Vize- Kapitän Robert Karlsson, der sich beklagte: „Das Setup war grenzwertig. Eigentlich gibt es eine Vereinbarung, dass es ähnlich wie bei Plätzen auf den Touren sein soll.“ Fakt ist: Vor den Toren von Paris wird es keinParadies für Longhitter geben. DerDriver wird des Öfteren in der Tasche stecken bleiben. Das könnte wiederum für Tiger Woods spre- chen, der schon bei der Open in Carnoustie nur in Ausnahmefällen zum Holz 1 griff. Eine feste Zusage wollte Furyk aber auch dem Superstar schlechthin nicht geben. „Sechster bei der Open, Zweiter bei der PGA Cham- pionship – es ist großartig, dass er wieder so gut spielt.“ Auf die Nachfrage, ob er denn

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daten und taten Die größte Klatsche, der älteste Teilnehmer und

Bernhard Langers Meisterstück – Fakten und Rekorde des Ryder Cup.

klAtsChe: Zwei Mal in der Geschichte gab es ein ergebnis von 8&7. Zwei Mal war es eine einzelbegegnung und zwei Mal ging ein Amerikaner als Sieger hervor. 1987 deklassierte Tom Kite den engländer Howard Clark, zehn Jahre später holte sich Ian Woosnam von Fred Couples eine Abreibung. den höchsten Sieg auf europäischer Seite errang Bernhard Langer an der Seite von Ian Woosnam. das duo besiegte paul Azinger und payne Stewart 1993 im Foursome mit 7&5. Der älteste: Auf erfahrung setzte u.S.-Kapitän Tom Watson im Jahre 1993 (ja, er war damals auch schon einmal Kapitän), als er Raymond Floyd als Captain’s pick nominierte. Floyd, damals 51, holte drei punkte und war einer der Besten im Team. Bis heute ist er der älteste Teil- nehmer der Geschichte. Der jüngste: deutlich weniger erfahrung hatte der 19-jährige Sergio García, als er sich 1999 als jüngster Teil- nehmer aller Zeiten für das europäische Team qualifizierte. Jüngster Kapitän war übrigens Arnold palmer im Jahre 1963. der damals 34-Jährige war damals auch als Spieler aktiv.

Der rYDer CUP MODUs: Anpfiff ist am Morgen des

28. September 2018. Gespielt werden insgesamt 28 Begeg- nungen: 16 im Team sowie zwölf einzel am Sonntag. An den ersten beiden Tagen stehen die Team-Begegnungen (je vier Fourballs und Foursomes) auf dem programm. Welches For- mat am Vormittag und welches am Nachmittag gespielt wird, legt der Gastgeber fest. Für einen Sieg gibt es einen punkt, für ein unentschieden einen halben. 14,5 punkte reichen zum Gesamtsieg. Bei einem unentschieden am ende geht der pokal an den Titelverteidiger, in diesem Jahr demnach an die Amerikaner. DreAM teAM: die erfolg- reichste Ryder Cup-paarung ist bis heute José María Olazábal und Seve Ballesteros. das spanische duo holte insgesamt beeindruckende elf Siege bei zwei Niederlagen und zwei unentschieden. kAntersieg: den höchsten Gesamtsieg verbuchten die Amerikaner 1967 in Houston. Arnold palmer, Billy Caspar und Co. schickten Großbritannien damals mit 23,5 zu 8,5 nach Hause.

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