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Formulare & Hinweise

Bedruckte Folien Ob es sich um im Siebdruck oder mit Lösungsmittel-Inkjet bedruckte Folien handelt, beide Varianten können das Pop Off- Problem negativ beeinflussen. Lösungsmittelhaltige Druckfarben fördern die Migration der Weichmacher in der PVC-Folie. Die Lösungsmittel der Druckfarben verflüssigen die Viskosität des Klebstoffes der jeweiligen Folie. Ist die Viskosität des Klebstoffes dünner oder dicker als ursprünglich konstruiert so verändert sich die Klebkraft und somit die Klebstoffeigenschaft. Bei einer frisch bedruckten Folie ist die Klebstoffviskosität leicht verflüssigt. Der Klebstoff braucht deshalb länger um sich mit dem Untergrund zu vernetzen und abzubinden. Wenn in dieser verlängerten Abbindungsphase die Folie zusätzlich während der Applikation gedehnt wurde verringert sich die Klebkraft nochmals - Resultat Pop Off. Auch hier können Sie als Anwender das Ergebnis beeinflussen. Lassen Sie eine bedruckte Folie möglichst lange ausgasen. Der Trocknungsprozess kann durch Wärmebeeinflussung der Folie forciert werde, z. B. mittels Trocknungskanal oder Heißlaminatoren. Meiden Sie als Siebdrucker so weit es geht die Beigabe von Verzögerer in die PVC-Druckfarben. Die Verzögerer werden von den Folien absorbiert, aber nur unendlich langsam wieder in die Atmosphäre abgegeben. Zusätzliche Verbesserungsmöglichkeiten gibt es für die Anwender von Lösemittel-Inkjet-Maschinen. Wickeln Sie die Rollen locker auf damit die Lösungsmittel die Chance haben zu entweichen. Oder legen Sie die Prints grossflächig aus. Lösemittelhaltige Tinten können Klebstoffeigenschaften verändern Die Erfahrung hat gezeigt, dass sich die Eigenschaften einer Folie nach dem Bedrucken verändern können. Grundsätzlich weisen frisch bedruckte Folien oft eine höhere Anfangshaftung auf als vorher, parallel aber oft eine schwächere Endhaftung nach 24 Std. als unbedruckt. Der Grund sind die Lösemittelanteile in den Tinten. Gefahr besteht vor allem bei ablösbaren Folien da diese plötzlich noch “ablösbarer” werden. Bedruckte Folien heben sich auch öfters wieder von den Sicken ab als unbedruckte: a) weil die Endhaftung nach 24 Std. schwächer ist und b) weil frisch bedruckte Folien stärker zum Schrumpfen neigen als unbedruckte Folien. Auch aus diesem Grund sollte immer so lange wie möglich nach dem Drucken mit der Applikation gewartet werden. Der Druck sollte mindestens 72 Stunden ausgasen, am besten offen ausgerollt oder locker aufgerollt auf einem Gitterrost.

Neue Verglasungen von PKW und LKW Eine anfangs einwandfrei haftende Folie auf einer

Fahrzeugverglasung kann sich nach Tagen oder Wochen trotzdem wieder ablösen. Oder die Folie vernetzt sich von Anfang an nur mangelhaft mit dem Glas. Das Problem könnte eine der neuen Glasbeschichtungen (schmutzabweisend, Anti-Tau) sein. Der Beschrifter muss sich wiederum mit einem niederenergetischen Untergrund auseinandersetzen. In diesem Fall kann die Glasbeschichtung nur mit Azeton oder Keton möglichst gut entfernt werden. Achtung: verwenden Sie diese beiden Substanzen nur auf Glas und niemals auf Lacksystemen, sie sind zu aggressiv und würden dem Lack zumindest den Glanzgrad rauben. Selbst die Reinigung mit Keton und Azeton bedeutet keine Garantie für eine problemlose Verklebung. Jedes Fensterglas muss wieder aufs Neue auf seine Energetik (Oberflächenspannung) überprüft werden. Herausforderungen mit solchen Verklebungen sind stark zunehmend. Fazit Es ist sehr anspruchsvoll den sich permanent verändernden Bedingungen in unserer Branche gerecht zu werden. Wir versuchen dies aber nach bestemWissen und Gewissen. Unsere Stellungnahme versteht sich nicht als die einzig richtige Lösung und erhebt noch weniger den Anspruch auf Vollständigkeit. Wir verstehen es als unsere Pflicht Sie auch auf mögliche Gefahren und Risiken aufmerksam zu machen. Das Brunner–Team freut sich Sie auch bei Ihren zukünftigen Herausforderungen begleiten zu dürfen.

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