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KOMPETENZ

medikamentösen Therapie und einer sorgfältigen Prüfung aller Medikamente kommt dabei auch das gesamte nichtmedikamentö- se Spektrum von Physio-, Ergo-, Schluck- und Ernährungsthera- pie über Hilfsmittelausstattung und physikalische Therapie bis hin zur Psychoonkologie und So- zialberatung zum Einsatz. FITNESS UND LEBENS- QUALITÄT ALS ZIELE „Häufig bei älteren Krebspati- enten beobachtete Komplika- tionen wie Kraftverlust, Stür- ze, Gewichtsverlust, Ess- und Trinkschwäche, Verwirrtheits- zustände, Erschöpfungsgefühl, Antriebsarmut, Schmerzen, Druckgeschwüre, aber auch Wechselwirkungen von Medika- menten sowie Behandlungsne- benwirkungen wie Störungen der Blutbildung, Infektionen, Übel- keit, Erbrechen oder Durchfälle können mit so einem Maßnah- menpaket wirksam behandelt werden“, berichtet Goede. Und tatsächlich belegen auch neue klinische Studien, dass zum Bei- spiel die Chemotherapie besser vertragen wird oder die Lebens- qualität steigt, wenn eine Krebs- behandlung von oben genannten altersmedizinischen Maßnah- men gezielt flankiert wird. Die Patienten bleiben meist etwa zwei Wochen in der gegenwärtig 20 Betten umfassenden Spezi- alabteilung im St. Marien-Hos- pital. Sie werden dort von einem speziell ausgebildeten inter-

Krebs ist heutzutage auch im hohen Lebensalter mit modernen Behandlungsmethoden oft noch behandelbar.

Dr. med. Valentin Goede, Geriater und Onkologe

beispielsweise für eine ambu- lante medikamentöse Therapie beim Onkologen. „Unser obers- tes Ziel ist dabei immer, die best- mögliche Lebensqualität der Pa- tienten sicherzustellen“, betont Goede. (N.H.)

disziplinären Team aus Ärzten, Pflegekräften, Therapeuten und Psychoonkologen ganzheitlich behandelt. Nicht selten geht es darum, wieder eine ausreichen- de Fitness zur Fortführung der Krebsbehandlung zu erlangen,

Für wen ist eine Behandlung ‚Onkologische Geriatrie‘ am St. Marien-Hospital geeignet?

- Alter 70 Jahre oder älter (in Ausnahmefällen auch 60-69 Jahre) - Altersmedizinische Komplikationen (Kraftverlust, Stürze, Ess- und Trinkschwäche, Verwirrungszustände, Antriebsarmut, Schmerzen, Wunden, unüberschaubare Tablettenanzahl) mit akuter Behandlungsbe- dürftigkeit im Krankenhaus. - Vorhandene Krebserkrankung mit unmittelbar stattgefundener oder wei- ter stattfindender Behandlung, zum Beispiel nach Operation, bei einer Chemotherapie oder Bestrahlung, unter laufender medikamentöser Tablettenbehandlung.

CellitinnenForum 03 | 2021

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