GOLF TIME 8/2017

DER BEHARRLICHE ALEX CEJKA In der Saison 2016/17 verpasste Alex das Klassenziel und griff erfolgreich nach dem letzten Stroh- halm, um seine Spielberechtigung für die PGA Tour zu erhalten. Dank eines vierten Platzes bei der Albertsons Boise Open qualifizierte sich der 46-jährige Cejka über die Web.com-Finals. Mit einem geteilten zweiten Platz bei der Shriners Open gelang Cejka ein perfekter Saisonstart.

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DAS SORGENKIND MARTIN KAYMER Zwei geteilte vierte Plätze, lautet die Erfolgsbilanz 2017 des zweifachen Major-Siegers, dessen letzter Turniererfolg schon über drei Jahre her ist. In diesem Jahr quälte Kaymer sich mit einer Entzündung in der linken Schulter herum, musste sogar die PGA Championship absagen. In der Weltrangliste wird Martin auf Position 83 geführt, Tendenz fallend. Seit Mitte des Jahres ist er auch nicht mehr für die lukrativen WGC-Turniere qualifi- ziert, was den Weg zurück an die Weltspitze nicht einfacher machen wird. „Quo vadis, Martin?“, fragt sich der deutsche Golffan und sieht sich noch einmal sehnsüchtig den Sieger- putt zum Ryder Cup 2o12 auf Youtube an.

ls deutscher Golffan muss man Vorstellungsvermögen mitbrin- gen. Denn bewegte Bilder von deutschen Golfern sind derzeit

den deutschen Golf-Fan am Fernseher bleibt Kieffer weiterhin ein Phantom. Die Saison der Profis Bernd Ritthammer, Alexander Knappe und Florian Fritsch endete wenig erfolgreich außerhalb der Top 100 im European Tour-Ranking, was einen möglichen Abstieg auf die Challenge Tour bedeutet. Heisele hatte am Ende die realistischste Chance, die Klasse zu halten. Er schwenkte frühzeitig auf die Challenge Tour um, ver- passte jedoch beim Finalturnier in Oman die Top 15 um einen Platz. Die letzte Chance des Trios auf den Verbleib in der europäischen Oberliga heißt nun „Qualifying School“ Mitte November. Alex Cejka hat derlei Sorgen nicht mehr. Er schaffte den Erhalt seiner Tourkarte über die Web.com-Finals, das ist schon was. Das deutsche Damengolf definiert sich auch 2017 über die Namen Masson und Gal. Während Caroline ins Solheim Cup-Team berufen wurde, markiert ein geteilter neunter Platz den Höhepunkt von Sandra Gals eher mittelmäßigem Golfjahr. GT

rare Ware. Die Champions Tour, auf der Bernhard Langer seit nunmehr zehn Jahren das Maß aller Dinge darstellt, wird nicht live übertragen und darf bestenfalls als Zusam- menschnitt Tage nach dem Turnier in Augen- schein genommen werden. Und die anderen deutschen Spieler finden bei den Übertragun- gen mangels Relevanz meist nicht statt. Dabei war der Optimismus zu Jahres- beginn noch so groß, immerhin sieben deutsche Spieler hatten sich für die Top-Ligen qualifiziert. Doch überzeugt oder gar begeis- tert hat uns von den „Glorreichen Sieben“, wie wir sie im Jahresrückblick 2016 noch euphorisch tituliert haben, eigentlich keiner. Marcel Siem wäre in Bad Griesbach fast (aber eben nur fast) ein Sieg gelungen. Maxi- milian Kieffer tat 2017 erneut das, was er am besten kann: viele Cuts schaffen, entspannt die Tourkarte erhalten, nie um den Sieg mit- spielen. Eine respektable Leistung, doch für DIE KLASSEN- BESTE CARO MASSON Zwar reichte es 2017 zu keinem weiteren Sieg auf der LPGA Tour, doch dank eines geteilten dritten Platzes bei der Women’s British Open wurde Caro erneut in den Kader des europäischen Solheim Cup-Teams berufen, das in den USA allerdings Schiffbruch erlitt. Masson darf die Klassenfahrt jedoch als Erfolgserlebnis verbuchen, denn sie schlug Michelle Wie souverän in den Singles. Im Rolex Ranking rangiert sie auf einer sorgenfreien Top-60-Position.

MARCEL SIEM Beim Paul Lawrie Matchplay in Bad Griesbach hätte der große Traum vom Heimsieg in Erfüllung gehen können. Mit 3Up nach 9 gespielten Löchern dominierte der 37-jährige Siem den Spanier Adrian Otaegui, dann folgte ein unfassbarer Einbruch. Anstatt Sekt gab es Selters, statt sorgenfreier zwei Jahre auf der Tour schaffte Siem nur dank der neugeschaffenen Access-Liste noch mal den Klassenerhalt. Erfolgserlebnis 2017: Gewinn eines Sportwagens dank eines Hole in One. DER GRATWANDERER

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