GOLF TIME 8/2017

MARTINAS ECKE

GERADEAUS Das Geheimnis eines geraden Schlages hängt von vielen Komponenten ab. „Hit and Hope“ ist sicherlich die falsche Taktik

Self- Coaching M eine erste Frage nach so einer Aussage ist: „Wirk- lich immer?“ Ganz schnell relativiert sich dieMeinung des Schülers in „na ja, nicht immer, aber oft“. So, da haben wir’s schon wieder – die meisten machen sich schlechter als sie wirklich sind. Warum nur?

„An der 14, da hau ich immer links ins Aus und an der 15 danach immer links in die Bäume …“ Kennen Sie diese Aussagen? Ich höre sie mehrmals in der Woche.

HIER MEINE AUFGABE Ich stehe vor dir mit einem Koffer voller Geld – viel Geld. Lassen wir es 10.000 Euro sein. Dieses Geld bekommst du, wenn du mir jetzt mit einer neutralen Ausrichtung geradeaus (Ziel wird gewählt) den nächsten Ball stangengerade nach rechts schlagen kannst. Somit lass ich ihn dann mal nachdenken, den Schüler, der an zwei Löchern immer nach links schlägt. Es geht los: „Na ja, wenn ich jetzt flacher an den Ball komme, mehr nach rechts raus- schwinge und mein Schlägerblatt kontrol- liere, könnte es klappen.“

Wer sich an den Ball stellt und denkt, wenn er einfach draufhaut, fliegt der Ball genau dahin, wo er ihn haben will, dann ist das „hit and hope“. Das kann mal klappen, ist aber eine Wundertüte voller Überraschungen. Kein Profi dieser Welt schlägt einen Ball, ohne vorher » das Yardage und den Wind zu checken; » sich einen Schlag zu überlegen; » am Abschlag die richtige Seite zu wählen; » sich richtig auszurichten; » und vor allem zu überlegen, wie er den nächsten Schlag machen möchte und was er dafür tun muss. Zwar geht das immer blitzschnell, aber dafür sind das auch Profis. MEIN FAZIT Überlegt euch eure Schläge und welche Faktoren/Basics (Ballposition, Ausrichtung, Schwunggedanken etc.) ihr be- rücksichtigen solltet. Und wenn ihr jetzt sagt: „Ich bin ja auch kein Profi“ – dann bitte nicht wundern, wenn der Ball immer in die falsche Richtung fliegt.

Vor ein paar Monaten habe ich konkret an- gefangen, im Coaching Ursachen dafür zu finden, warum der Ball nach links fliegen könnte. Es könnte mentale Hinter- gründe haben, höchstwahrschein- lich wird auf der falschen Seite des

Tadaaaa, der nächste Ball star- tet nach rechts und bleibt dort. So, warum auch nicht so den- ken, an Bahnen, wo man ja im- mer nach links schlägt? Klar, der Ball ist jetzt rechts, aber was ich damit sagen möchte: Ab einem gewissen Schwung- verständnis, einer Spielstärke o. Ä. kann man sich selbst coachen, indem man sich vor dem Schlag Befehle, Bilder, Vorstellungen gibt.

Abschlags aufgeteet, die Ausrich- tung lässt zu wünschen übrig oder das Gehirn des Schülers denkt nur „jetzt nur nicht nach links, nur nicht links“. Und zack, schon fliegt der Ball nach links – wie immer. Dass diese Faktoren höchstwahr- scheinlich die Ursache sind, ist mir meist klar. Aber beweisen kann ich das nur schwer – mit einem Schüler auf der Range stehend.

Seit ein paar Wochen lasse ich meine Schüler sich selbst coachen! Wie? Ganz einfach.

»DER SCHÜLER DENKT ›NUR NICHT NACH LINKS‹ – UND ZACK, SCHON FLIEGT DER BALL NACH LINKS«

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GOLF TIME | 8-2017

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