GOLFTIME weekly 6/2018 - 23. April

Die Golfnews der vergangenen Woche im kompakten GOLF TIME weekly E-Paper. Ohne Download oder Wartezeit. Öffnen und gleich lesen!

6/2018 I 23. April

www.golftime.de

weekly

RAUF UND

PROPHET IM EIGENEN LANDE ... INTERVIEW WIESTAW KRAMSKI

RUNTER WIE TIGER TRAINING LEADBETTER

DGV EMOTIONALER VERBANDSTAG

DURCHBRUCH VALERO TEXAS OPEN

GOLF TIMEweekly | 1-2018

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2 GOLF TIMEweekly | 1-2018

www.golftime.de

EDITOR‘S INTRO

GOLF TIMEweekly | 6-2018

L iebe(r)

GOLF TIME-Leser(in),

Enttäuschung für das DGV- Präsidium um Präsident Claus M. Kobold: Die Mitglieder

lehnen die geplante Beitrags- erhöhung beim 99. DGV Ver- bandstag ab. Wie es nun weitergeht, sagte Kobold GOLF TIME vor der Kamera. Die Verletzungspause wirft Martin Kaymer nicht nur in Sachen Spielpraxis zurück: Der Deutsche läuft Ge- fahr, die Karte für die PGA Tour zu verlieren – und das hat zunächst nichts mit der Leistung des zweifa- chen Major-Siegers zu tun. Ich wünsche Ihnen einen schwungvollen Wochen- start und natürlich viel Spaß beim Lesen, Ihr

Damian Bungart Redaktionsleiter Online & Social Media

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NEWS | TURNIERE KOMPAKT

GOLF TIMEweekly | 6-2018

DEUTSCHE TOP IN MAROKKO Karolin Lampert

LADIES EUROPEAN TOUR: LALLA MERYEM CUP Rabat, Marokko – Fünf Deutsche freuten sich auf das erste Event seit sechs Wochen auf der europä- ischen Damen-Tour. Und mindestens zwei haben auch nach dem Turnier noch allen Grund zur Freude. Sowohl Karolin Lampert (Even Par; Platz 5) als Laura Fünfstück (+1; Platz 8) beenden das Event in den Top Ten. Olivia Cowan (+4, Platz 22) und Isi Gabsa (+5; Platz 28) können mit ihrer Leistung ebenfalls zufrieden sein.

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TURNIERE KOMPAKT | NEWS

GOLF TIMEweekly | 6-2018

Den Sieg holte sich Jenny Haglund aus Schweden, die sich im Stechen gegen Klara Spilkova und Sarah Kemp durchsetzen konnte. GT Turnier-Informationen: • Platz: Royal Golf Dar Es Salam • Preisgeld: € 450.000 • Deutsche: Leticia Ras-Anderica, Laura Fünfstück, Olivia Cowan, Karolin Lampert, Isi Gabsa • Stars: Trish Johnson, Florentyna Parker, Carly Booth PGA TOUR: VALERO TEXAS OPEN San Antonio, Texas – Andrew Landry hat die Vale- ro Texas Open gewonnen. Der Texaner feiert seinen ersten Sieg auf der PGA Tour somit im heimischen Bundesstaat. Platz zwei teilen Sean O‘Hair und Trey Mullinax. Das Wochenende fand ohne deutsche Beteiligung statt, nachdem Martin Kaymer und Stephan Jäger die Halbzeithürde nicht meistern konnten. Auch un- ter anderem Sergio Garcia verpasste den Sprung in die Finalrunden. GT !

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NEWS | TURNIERE KOMPAKT

GOLF TIMEweekly | 6-2018

Turnier-Informationen: • Platz: TPC San Antonio • Preisgeld: 6.200.000 $

• Deutsche: Martin Kaymer, Stephan Jäger • Stars: Sergio Garcia, Matt Kuchar, Xander Schauffele, Ernie Els

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Andrew Landry

TURNIERE KOMPAKT | NEWS

GOLF TIMEweekly | 6-2018

LPGA TOUR: HUGEL-JTBC LA OPEN Los Angeles, Kalifornien – Moriya Jutanugarn ge- winnt bei der Hugel JBC-Open erstmals auf der LPGA Tour. Ihre Schwester Aryia durfte dieses Gefühl be- reits sieben Mal erleben. Die Schwestern aus Thai- land sind nach Charlotta und Annika Sörenstam das zweite Geschwister-Paar, das je einen Pokal auf der LPGA Tour in Empfang nehmen durfte. Caroline Masson beendet das Event im Wilshire Country Club auf dem geteilten 31. Rang. Sandra Gal hatte den Sprung ins Wochenende verpasst. GT Turnier-Informationen: • Platz: Wilshire Country Club • Preisgeld: 1.500.000 $

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• Deutsche: Caroline Masson, Sandra Gal • Stars: Michelle Wie, Lexi Thompson

NEWS | TURNIERE KOMPAKT

GOLF TIMEweekly | 6-2018

EUROPEAN TOUR: TROPHEE HASSAN II Rabat, Marokko – Marcel Siem hat die Trophee Has- san II als bester Deutscher beendet. Der viermalige European-Tour-Sieger schraubte sein Gesamtergeb- nis durch eine finale 70 (-2) auf 1 unter Par und teilt den 19. Rang auf dem Tableau. Max Kieffer wird 41., Marcel Schneider schließt als 66. ab. Den Sieg holte sich Alexander Levy mit zwei Schlä- gen Vorsprung auf ein Quintett (Mikko Ilonen, Alva- ro Quiros, Andrea Pavan, Alexander Björk und Jo- akim Lagergren). Levy sichert sich seinen fünften Titel auf der European Tour. GT Turnier-Informationen: • Platz: Royal Golf Dar Es Salam • Preisgeld: 2.500.000 € • Deutsche: Maximilian Kieffer, Sebastian Heisele, Marcel Schneider, Marcel Siem • Stars: Robert Karlsson, Danny Willett

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TURNIERE KOMPAKT | NEWS

GOLF TIMEweekly | 6-2018

PGA TOUR CHAMPIONS: BASS PRO SHOPS LE- GENDS OF GOLF Ridgedale, Missouri – Bernhard Langer und die Elite der Champions Tour traten in dieser Woche im Team-Format an. Langer hatte in Tom Lehman den Open-Sieger von 1996 an der Seite. Und fast hätte es für das Major-Sieger-Team zum Sieg gereicht. Erst im Stechen scheiterten die beiden Routiniers am Kirk Triplett und Paul Broadhurst. Ersterer lochte auf dem ersten Extraloch aus dem Bunker zum Sieg. GT Turnier-Informationen: • Platz: Big Cedar Lodge • Preisgeld: 1.800.000 $ • Deutsche: Bernhard Langer • Stars: Steve Stricker, Miguel Ángel Jiménez

Bernhard Langer und Tom Lehman

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NEWS | VERMISCHTES

GOLF TIMEweekly | 6-2018

ZUM SPIELEN VERDAMMT

KAYMER: „SO VIELE TURNIERE WIE MÖGLICH“ M artin Kaymers Sieg bei der U.S. Open 2014 hatte einen angenehmen Nebeneffekt: Die Spielberechtigung für die PGA Tour für die kommenden fünf Jahre. Bis inklusive 2019. Die Be- dingung: Jedes Jahr muss der Deutsche bei min- destens 15 Turnieren (inklusive Majors und WGC- Events) starten. Klingt einfach, doch für internationale Spieler wie Kaymer, die sowohl auf der European Tour

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VERMISCHTES | NEWS

GOLF TIMEweekly | 6-2018

als auch in den USA abschlagen, ist die Umsetzung nicht so ganz simpel. fantastisches Erlebnis. Vor allem, wenn wie bei Kaymer eine Handgelenks- Verletzung mehrere Wochen Zwangspause zur Fol- ge hat. Die Kalkulation ist auch deshalb knifflig, da Kaymer nicht weiß, bei wie vielen der vier Playoff- Turniere er dabei sein wird. Für die erste Station – The Barclays – qualifizieren sich die Top 125 des FedExCup. Kaymer ist aktuell auf Position 205 der Saisonwertung geführt. Sollte er sich nicht unter die besten 125 spielen, muss er demnach in neun der verbleibenden 16 Turnierwochen auf der PGA Tour starten. Das wäre die vorsichtige Planung. 15 TURNIERE WERDEN SCHWIERIG “Aufgrund der Verletzungspause ist es jetzt schwie- rig geworden, bis zum Beginn der Playoffs im Fe- dEx-Cup die erforderlichen 15 Turnierteilnahmen voll zu bekommen“, erklärte Philip Kaymer, Bruder und Manager des zweimaligen Major-Siegers auf Nachfrage von GOLF TIME. „Wir machen die weitere Turnierplanung auch von Martins Position im FedEx-Cup abhängig. Stand jetzt müssten wir also versuchen, so vie- le Turniere wie möglich vor den Playoffs unter-

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NEWS | VERMISCHTES

GOLF TIMEweekly | 6-2018

sich seine Position in den kommenden Wochen aber deutlich verändern, hätten wir etwas mehr Luft.“ Kaymer „scheiterte“ 2015 schon einmal an der 15-Turniere-Hürde. Nicht schlimm, wie er damals konstatierte. Er kon- zentrierte sich in der folgenden Spielzeit auf die Ma- jors, die WGC-Turniere und die European Tour. BMW OPEN IN GEFAHR? Der Unterschied: Nach einem Jahr Pause konnte Kaymer die Mitgliedschaft durch die Major-Sieg- Sonderregelung wieder ohne weiteres annehmen. Dies wird 2020 nicht mehr möglich sein, da die Ma- jor-Sieg-Regelung nicht mehr greift. Für den Mett- manner heißt es nun: Turniere sammeln. In Texas spielt er bereits das vierte in Folge. Wackelt aufgrund des Zugzwangs, in den USA spie- len zu müssen, nun auch die Teilnahme an der BMW International Open? Zum Glück gibt es Ent- warnung: „Die BMW International Open wird Martin in jedem Fall mitspielen, daran ändert sich nichts“, so sein Management. GT !

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VERMISCHTES | NEWS

GOLF TIMEweekly | 6-2018 IME

MARTIN KAYMER SAISON 2018

Abu Dhabi - T27 Dubai - T19

Genesis Open - T53 Honda Classic - WD Houston Open - MC Masters - 48. RBC Heritage - 73. Valero Texas Open - MC

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NEWS | VERMISCHTES

GOLF TIMEweekly | 6-2018

VIEL ARBEIT FÜR DEN DGV

VERBANDSTAG: BEITRAGSERHÖHUNG ABGELEHNT S eine Enttäuschung kann DGV-Präsident Claus M. Kobold nicht verbergen, als er sich den Jour- nalisten nach Ende des Verbandstags stellt. Man kann es ihm nicht übel nehmen. Denn hinter dem Juristen liegen nervenaufreibende sechs Stun- den. Schon beinah traditionell war auch der 99. Verbandstag des DGV von lebhaften Diskussi-

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VERMISCHTES | NEWS

GOLF TIMEweekly | 6-2018

onen um die einzelnen Tagesordnungspunkte ge- prägt. Anträgen des Präsidiums entgegneten schon im Vorfeld einige Clubvertreter mit Gegenantrögen, die dann im Plenum Aussprache fanden. Es kostete mitunter Zeit und Nerven, bis sich auch wirklich alle anwesenden rund 300 Club- und Landesverbands- vertreter umfassend informiert sahen. Lob fürs Serviceportal Insgesamt darf das Präsidium um Kobold zufrieden sein. Denn die Arbeit des DGV wurde an vielen Stel- len der Debatten gelobt. Vor allem das seit rund ei- nem Monat aktive Serviceportal, welches den Clubs einen umfassenden Überblick über die Leistungen des DGV für die Golfclubs bietet, wurde positiv her- vorgehoben. Allerdings gab es auch Kritik: Die finanzielle Lage der DGV-Marketing-Tochter DGS ist nicht rosig. Die Einnahmen gehen zurück und Achim Battermann, Vize-Präsident und Schatzmeister des DGV, prog- nostizierte für das kommende Jahr weitere Einbu- ßen. Die Gründe dafür seien, dass der DGV schlicht zu wenige lukrative „Verkaufsprodukte“ zu bieten habe, so Battermann. Dies mache die Verhand- lungen mit potenziellen Werbepartnern nicht leicht. !

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SCHLAGZEILEN | VERMISCHTES

GOLF TIMEweekly | 6-2018

Kernthema Beitragserhöhung Für die Entwicklung neuer Werte, die für Werbetrei- bende interessante Plattformen bieten, hat der DGV ausgearbeitet. Um diese jedoch umsetzen zu kön- nen, benötigt der Verband mehr Geld. Und weil dies derzeit nicht durch florierende Werbepartnerschaf- ten eingenommen werden kann, schlug das Präsidi- um im Kernantrag des 99. Verbandstags vor, seine Beiträge zu erhöhen. Jeder Golfclub sollte pro Clubmitglied einen Beitrag in Höhe von 18 Euro pro Jahr bezahlen. Dies hätte einer Erhöhung um 2,50 Euro entsprochen. 13,50 Euro für den Allgemeinetat des DGV, 4 Euro zweck- gebunden für den Leistungssport und 50 Cent zweckgebunden für den Bereich Schulgolf. Aktuell ist die Zusammensetzung: 11,50 Allgemeinetat, 4 Euro Leistungssport, 50 Cent Schulgolf. Antrag abgelehnt Dabei bleibt es nun auch. Denn die Mitglieder stimmten gegen die geplante Beitragserhöhung – und versetzten dem Präsidium damit einen Dämp- fer. 465 (63,18 Prozent) der 731 Stimmen im Saal stimmten mit „Nein“, 271 mit „Ja“, bei 64 Enthaltungen.

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VERMISCHTES | SCHLAGZEILEN

GOLF TIMEweekly | 6-2018

„Die Willensbildung war eindeutig, aber sie war an- ders, vom Ergebnis her, als die Stimmung im Saal, wie ich es festgestellt habe. Da ist gut organisiert worden. Da sind möglicherweise Vollmachten vor- her verteilt worden. Und dann ist man auch nicht mehr in der Lage, dagegen zu argumentieren, weil diese Vollmachten gebunden sind und derjenige so stimmen wird, wie es ihm aufgetragen wurde“, sag- te DGV-Präsident Kobold im Gespräch mit GOLF TIME nach dem Verbandstag. Dennoch sehe er die abgelehnte Beitragserhöhung „nicht so sehr als Beinbruch“, sondern als Aufgabe für das Präsidium zu analysieren, „wie wir den Mit- gliedern vermitteln können, dass wir bei der Art und Weise der Finanzierung des Deutschen Golf Verban- des wie sie traditionell bisher war, nicht bleiben können“. GT

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STORY

GOLF TIMEweekly | 6-2018

WAS MACHT EIGENTLICH CAMILO VILLEGAS ? Vor zehn Jahren war Camilo Villegas einer der weltbesten Spieler. Nun droht der Kolumbia- ner aus den Top 500 zu rutschen.

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GOLF TIME | 8-2017

www.golftime.de

STORY

GOLF TIMEweekly | 6-2018

D enkt man im Golfsport an Spiderman, so kommt einem nicht Peter Parker in den Sinn. Sondern ein athletischer Kolumbianer. 2008 war das Jahr von jenem Camilo Villegas, bei dem sich viele Medienvertreter immer noch nicht sicher sind, ob nun „bee-YAY-gahss“ oder „bee-JAY-gahss“ richtig ist. Villegas setzte zu einem spektakulären Schlussspurt der PGA-Tour-Saison 2008 an, gewann zwei der be- deutenden FedEx-Cup-Turniere, beendete zwei Ma- jor-Turniere in den Top 10 und rückte bis auf den siebten Rang der Weltrangliste nach vorne. 30 Wo- chen gehörte er in der Folge ununterbrochen zu den besten zehn Spielern der Welt. 2010 gewann er bei der Honda Classic seinen dritten PGA-Tour-Titel. Viele sahen in Villegas einen Weltklasse-Spieler und zukünftigen Major-Sieger. Auch einige Sponsoren, die ihn mit lukrativen Verträgen austatteten. Weni- ge dachten damals daran, dass dieser Akteur in den kommenden Jahren in der sportlichen Versenkung verschwinden würde. Doch genau so kam es. Nach einer sportlichen Talfahrt verlor der begeister- te Rennrad-Fahrer 2013 sogar die Tour-Karte. Doch Villegas lockte weiterhin Zuschauer an und kam so zu einigen Sponsoreneinladungen

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STORY

GOLF TIMEweekly | 6-2018

für die Turniere der ersten Liga. Langsam kam auch die Form zurück. Er sicherte sich hauchdünn die Spielberechtigung für die Spielzeit 2014 und gewann im Saisonendspurt bei der Wyndham Championship als 254. der Welt endlich wieder einen Titel. „Ich fühlte mich, als müsste ich da draußen sein, um die Zeit totzuschlagen“, erklärte er 2015 in einem Gespräch mit golf.com. „Es war frustrierend. Und dann merkt man, dass man den Prozess genießen muss. Einige Jahre später gewann ich die Wyndham. Ich weiß nicht, ob die Talfahrt schwung- , verlet- zungsbedingt oder aus einem Grund kam. Ich glau- be, es war nur Teil eines normalen Prozesses.“ „Niemand ist immun. Irgendwas klemmt und dann kommt der Domino-Effekt. Du verlierst das Vertrau- en. Du hast nicht so viel Spaß.“ Und heute? So richtig in Fahrt kam Villegas auch durch das frische Selbstvertrauen nicht. Es war bis dato sein letzter internationaler Titel. Dem Zwi- schenhoch folgte erneut eine Talfahrt, die bis heute andauert. In der aktuellen Spielzeit ist Villegas, 36, die Nummer 162 im FedExCup und ihm droht der Absturz aus den Top 500 der Welt. GT

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STORY

GOLF TIMEweekly | 6-2018

CAMILO VILLEGAS MIT EHEFRAU MARIA OCHOA (BILD: INSTAGRAM)

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KOLUMNE | AUFGETEET

GOLF TIMEweekly | 6-2018

D ie Driving Range - für viele Golfer ein Ort, der eher selten heimgesucht wird. Jeder weiß: Ein wenig Üben würde nicht schaden, doch die Anziehungskraft des ersten Abschlags ist einfach zu groß. Was könnte der Golfclub tun, DIE PERFEKTE DRIVING RANGE Von Thomas Fischbacher

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AUFGETEET | KOLUMNE

GOLF TIMEweekly | 6-2018

um den Übungsbereich so attraktiv, dass die Mit- glieder vom Trainieren gar nicht genug bekommen. Wie würde die perfekte Driving Range aussehen, wenn Geld und Aufwand keine Rolle spielen wür- den? Die Ballauswahl: Klar ist: Niemand will mit abgenutzten Murmeln spielen, die eine Slice-Hook-Kurve produzieren und nach 100 Metern einfach abstürzen. Also: High-End- Bälle. Klar ist auch: Um das Üben authentisch zu gestalten, will der ambitionierte Golfer mit seinem eigenen Ballmodell trainieren. Daher sollte die per- fekte Range auch jedes handelsübliche Modell zur Verfügung stellen. Eigentlich logisch. Die Technik: Kann ich auf der Range erkennen, ob mein Ball mit dem Eisen 7 nun 140 oder 152 Meter weit geflogen ist? Eher nicht. Ist es wichtig, dies zu wissen? Abso- lut. Die talentierten Messgeräte von Trackman, Fo- resight und Co. können helfen.  Planlos Bälle rausklopfen, ohne detailliertes Feed- back auf Launch Angle, Spin-Verhalten, Smash- Faktor, Carry-Länge etc. zu bekommen? No way. Und noch etwas: Die Messgeräte sollten mit einem Simulator verknüpft sein, damit das

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KOLUMNE | AUFGETEET

GOLF TIMEweekly | 6-2018

Üben noch praxisnäher wird. Ein Bildschirm neben dem Abschlagplatz (Ultra HD) überträgt die eigenen Schläge auf einen wählbaren Golfplatz wie Augusta, Pebble Beach, dem Old Course und natürlich auch der Heimatwiese. Unmittelbares Feedback nach jedem Schlag ist un- abdingbar. Jeder Schlag wird demnach mit einer höchstauflösenden Kamera (zwei, besser drei Pers- pektiven) aufgezeichnet und nach Wunsch in Zeit- lupe (Ultra-Super-Slowest-Motion-Ever) direkt auf dem Bildschirm ausgestrahlt. Der Service: Ein offizieller Driving-Range-Coach (im Service in- begriffen) kann auf Wunsch um Hilfe gefragt wer- den, sollte sich der Slice mal wieder nicht bändigen lassen. Natürlich nicht irgendein Trainer, sondern ei- ner von Weltruf. Trainerlegende David Leadbetter (nur ein Beispiel) verlangt für drei Stunden um die 3.500 Dollar (plus First-Class-Flüge). Wirklich nicht zu viel verlangt. Was natürlich nicht fehlen darf, sind eine Auswahl der handelsüblichen Trainings-Hilfsgeräte, die dabei helfen, Schwungfehler zu beseitigen. Diese sollten per Pfand (z.B. abgelaufener Perso) ausgeliehen werden können. GT

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INTERVIEW | WIESTAW KRAMSKI

GOLF TIMEweekly | 6-2018

PROPHET IM EIGENEN LANDE

Deutschlands Putt-Guru Wiestaw Kramski über sein Winterdomizil Fancourt, über seine Lehrme- thode und was einen guten Putter ausmacht. B ereits zum zweiten Mal besuchte GOLF TIME anlässlich der zweiwöchigen Südaf- rika-Reise mit GOLF TIME tours zusammen

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WIESTAW KRAMSKI | INTERVIEW

GOLF TIMEweekly | 6-2018

mit 20 Lesern Putt-Guru Wiestaw Kramski auf des- sen Wintersitz im Golfresort Fancourt/George. Zum Training und Fitting der besonderen Art. Fasziniert und beeindruckt waren die Teilnehmer nicht nur von der Putt-Demonstration. Hierbei kün- digte Wiestaw Kramski schon im Vorfeld den exak- ten Ballverlauf an. Und er lag stets richtig! O. Brunnthaler: Zuerst einmal vielen Dank für die beeindruckende Putt-Demonstration und das Fit- ting für die GOLF TIME-Leser. Sind Sie jeden Win- ter hier im Fancourt Resort? W. Kramski: Seit fünf Jahren sind meine Frau und ich über die deutsche Winterzeit wenigstens drei Monate in diesem fantastischen Golfresort am Westkap. 2013 waren wir erstmals für eine Woche in Fancourt. Bereits drei Monate später hatten wir uns hier ein Haus gekauft. Ich gehe davon aus, dass Sie auch Mitglied im Golfclub sind? Mit dem Hauskauf haben wir eine Mitgliedschaft erworben. Zwei Jahre später sind wir auch noch Mitglied im für mich besten Golfclub ge- worden – im The Links Golf Course Südafrika.

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INTERVIEW | WIESTAW KRAMSKI

GOLF TIMEweekly | 6-2018

Stimmt es, dass nur 100 Mitglieder aufgenommen werden? So viel ich weiß ja. Uns wurde die Mitgliedschaft Nr. 76 zugeteilt. Warum ausgerechnet Fancourt, Südafrika, als Win- terdestination? Zum einen die wunderschönen Plätze, zum anderen die idealen Trainings-Bedingungen und das tolle Kli- ma. Vor wenigen Tagen endete das Dimension Data Pro-Am Turnier der Sunshine Tour. Da waren doch auch KRAMSKI-Putter am Start? Elf Spieler mit KRAMSKI-Puttern im Bag waren auf der Dimension Data erfolgreich. Richard Sterne und Paul Waring waren auf der European Tour im Oman und zwei Ladies sind auf der Sunshine Ladies Tour mit KRAMSKI-Puttern unterwegs. Wie erfolgreich waren denn die KRAMSKI- Spieler? Am ersten Tag hatte Garth Mulroy mit meinem per- sönlichen Putter gespielt und nach einem Tag Training –7 gespielt und somit das Leaderboard angeführt. Am Finaltag hatten Tjaart van der

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WIESTAW KRAMSKI | INTERVIEW

GOLF TIMEweekly | 6-2018

Walt und Breyten Meyer mit –14 geführt. Von den elf Spielern hatten neun den Cut geschafft. Einige waren ganz vorne dabei! Und wie war die Woche für Sie persönlich? Trotz leichter Erkältung war ich an allen Spieltagen mit den Spielern vor dem Abschlag und auch da- nach auf dem Grün. Nachts habe ich dann noch Put- Nach der zweiten Runde erhielt ich nachts eine WhatsApp. Ein Spieler hatte schlecht geputtet (35 Putts!) und brauchte dringend Hilfe. Am nächs- ten Morgen war ich um 9 Uhr beim Fitting mit M. J. Daffue. Zwischen 10 Uhr und 10.45 Uhr habe ich seinen neuen Putter montiert. Um 11 Uhr fand eine kurze Einweisung auf dem Green (Links Course) statt. Um 11.28 Uhr hatte er Tee Time! Nach 18 Loch das sensationelle Ergebnis: 24 Putts – 3 unter Par – davon ein Chip-in. Ist das etwas Besonderes für Sie? 24 Putts im 1. Turnier? Sicherlich! Zum Ver- gleich: Line Vedel – 2012 Nr. 1 in Europa – hat- 29 ter umgebaut und Griffe gewechselt. Was war Ihr Highlight der Woche?

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INTERVIEW | WIESTAW KRAMSKI

GOLF TIMEweekly | 6-2018

te auf der LPGA seinerzeit einen Putt Average von 28,13. Im Jahre 2014 erzielte sie auf der U.S.-LPGA einen Putt Average von 28,65 Putts und damit Platz 1. Auch Tjaart van der Walt führte mit 28,57 Putts im Schnitt in der Putt-Statistik auf der Sunshine Tour. Ali Altuntas – aktuell bester türkischer Spieler – erzielte im Januar 19 Putts auf 18 Loch. Wie erklären Sie solch sensationelle Ergebnisse? Es liegt an der Methode, d. h. einem perfekt gefit- teten Putter und der korrekten Anwendung. Seit 15 Jahren beschäftige ich mich mit den Fehlern beim Putten! Sie lehren manipulationsfreies Putten. Wie muss man sich das vorstellen? Auf vier Punkte kommt es an: den richtigen Griff, die korrekte Ballposition, den richtigen Schwungbogen sowie das richtige Tempo. Wir montieren den Putter passend zum Spieler! Welche Tourspieler in Deutschland spielen KRAMSKI-Putter? Da sind aktuell zum einen Florian Fritsch. Er spielt unseren Putter seit über zehn Jahren. Dominic Foos spielt KRAMSKI-Putter seit sei-

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nem zwölften Lebensjahr – und das sehr erfolg- reich. Ebenso Hinrich Arkenau. Er erzielte 2017 auf der Pro Golf Tour nach Martin Kaymer eine zweite 59er-Runde auf einem Par 72 Platz. K RAMSKI-Putter und Ihre Putt-Methode genie- ßen national wie international hohe Anerken- nung! J a, nicht nur in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben wir einen sehr guten Ruf. Wir sind weltweit etabliert. Besonders Golfer, die un- sere Academy besucht haben, sind begeisterte Fans! D ie Meinung der deutschen Golflehrer zu Ihrer Methode ist nicht so überzeugend...? U nterschiedlich. Manche sind begeistert, ande- re lehnen meine Methode ab. Da ich Autodi- dakt bin, also kein zertifizierter Golflehrer und auch nicht vorhabe, dies mit 70 Lebensjahren noch zu werden, sehe ich die Situation analog dem Stich- wort: Der Prophet im eigenen Lande zählt nicht... Dabei bin ich mir zu 100 Prozent sicher, dass sich meine Methode über kurz oder lang durchsetzen wird.

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INTERVIEW | WIESTAW KRAMSKI

GOLF TIMEweekly | 6-2018

zwölften Lebensjahr – und das sehr erfolgreich. Ebenso Hinrich Arkenau. Er erzielte 2017 auf der Pro Golf Tour nach Martin Kaymer eine zweite 59er- Runde auf einem Par 72 Platz. KRAMSKI-Putter und Ihre Putt-Methode genießen national wie international hohe Anerkennung! Ja, nicht nur in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben wir einen sehr guten Ruf. Wir sind weltweit etabliert. Besonders Golfer, die unsere Academy besucht haben, sind begeisterte Fans! Die Meinung der deutschen Golflehrer zu Ihrer Me- thode ist nicht so überzeugend...? Unterschiedlich. Manche sind begeistert, andere lehnen meine Methode ab. Da ich Autodidakt bin, also kein zertifizierter Golflehrer und auch nicht vor- habe, dies mit 70 Lebensjahren noch zu werden, sehe ich die Situation analog dem Stichwort: Der Prophet im eigenen Lande zählt nicht...  Dabei bin ich mir zu 100 Prozent sicher, dass sich meine Methode über kurz oder lang durchsetzen wird. Was ist Ihrer Meinung nach eine gute Putt- Statistik für Amateure und Profis? !

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WIESTAW KRAMSKI | INTERVIEW

GOLF TIMEweekly | 6-2018

Ich höre oft: „Ich bin ein guter Putter!“ Wenn ich dann frage, wie viele Putts über 18 Loch benötigt werden, lautet die Antwort: „Pro Loch zwei Putts!“ Für Anfänger ist das erst einmal okay. Für gute Spieler im Amateurbereich würde ich im Schnitt 30 bis 32 Putts ansetzen. Im Profibereich sehe ich unter 29,5 Putts im Durchschnitt als gut, wohingegen ich unter 29 Putts als sehr gut und un- ter 28 Putts als Weltklasse bezeichnen würde. GT

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TRAINING| LEADBETTER

GOLF TIMEweekly | 6-2018

RAUF UND RUNTER WIE TIGER ! Seit seinem erneuten Comeback Ende 2017 läuft es immer besser für Tiger Woods. Grund genug für uns, seinen Schwung einmal genauer un- ter die Lupe zu nehmen.

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LEADBETTER | TRAINING

GOLF TIMEweekly | 6-2018

Was kann man von Tiger Woods lernen? Eine gan- ze Menge natürlich! Der 14-malige Major-Sieger hat die Golfszene in den vergangenen 20 Jahren domi- niert wie kein anderer. Wenn ich mit meinen Golfschülern über Tiger Woods spreche, höre ich häufig dieselbe Frage: „Er geht schon massiv rauf und runter, oder nicht?“ Die Antwort darauf ist ein klares „Ja, das ist auch gut so.“ Überholter Mythos Es ist mittlerweile ein alter Mythos, dass man die Höhe der Wirbelsäule beziehungsweise des Kopfes in einem komplett beibehalten muss, um einen gu- ten Schwung zu erzeugen. Man denkt, Wirbelsäule und Kopf dürfen die Höhe während des Schwungs nicht verändern, weil man den Ball sonst toppt oder fett trifft. Die Qualität des Treffmoments hat in Wirklichkeit nichts damit zu tun. Ein viel wichtigerer Faktor, um den Ball square, also mit der Mitte der Schlagfläche zu treffen, sind zum Beispiel die Handgelenke und der daraus resultierende Eintreffwinkel.

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TRAINING| LEADBETTER

GOLF TIMEweekly | 6-2018

Kraft aus dem Boden Wenn es überhaupt etwas mit dem Körper zu tun hat, dann vielmehr mit der Gewichtsverlagerung vom rechten zum linken Fuß im Abschwung als mit der gleichbleibenden Höhe von Wirbelsäule und Kopf. Warum also tauchen die Profis im Abschwung et- was nach unten und richten sich im Durchschwung wieder auf? Ganz einfach, um Power zu holen. Wir holen die Kraft für einen langen Schlag zum großen Teil aus dem Boden. Im Abschwung fangen wir an, in den Boden hin- einzudrücken, und nach dem Newton’schen Gesetz drückt der Boden zurück. Diese Kraft können Golfer mit einer guten Kopplung aufnehmen und über den Schläger in den Ball hinein transferieren. Lernen von den Weltbesten Unser prominentes Beispiel Tiger Woods war schon immer einer, der die Kraftübertragung vom Boden auf höchstem Niveau umgesetzt hat. Beobachtet man heute die weltbesten Golfer, sieht man, dass nahezu alle genau das tun.

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LEADBETTER | TRAINING

GOLF TIMEweekly | 6-2018

Schauen Sie sich meine Bilderserie oben im Slider an. Ich habe in Bild 2 relativ viel Höhe verloren ge- genüber meiner Ansprechposition (Bild 1). Direkt nach dem Treffmoment (Bild 3) richte ich meinen Oberkörper wieder auf. In unserer Leadbetter-Golfschule kann ich mit einer Messplatte den Druck meiner Schüler in den Boden hinein messen, um die Kraft aus dem Boden heraus perfekt einsetzen zu können. Also, weg mit dem al- ten Mythos, rauf und runter ist gut! GT

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CARTOON

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SPANIEN | TRAVEL

WASSERDICHT UNTER HÄRTESTEN BEDINGUNGEN!

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Die neue Big Max Aqua Sport 2 kombiniert perfekte Organisation und modernes Design in 9 Farboptionen mit ultimativer Wetter Performance. Big Max Aqua Bags haben eine besonders hohe Wassersäule von über 10.000mm, damit selbst ambitionierte Golfer auch an Loch 18 noch Ihre Schäfchen ins Trockene bringen kön- nen. Innovative Twin Strap- und Regenschirm Positionen bieten Ihnen die Freiheit das Bag auf IhreWeise zu nutzen. Das neue Drop-Stop System von BIG MAX garantiert 100% wasserdichtes Material, verschweißte Nähte und Reißverschlüsse. Spielen auch Sie mit optimalem Schutz und modernem Style.

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IMPRESSUM

GOLF TIMEweekly | 6-2018

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Vertretungsberechtigte Geschäftsführer: Marcus Brunnthaler (8,9) Registergericht: Amtsgericht München Registernummer: HRB 120739 Umsatzsteuer-Identifikationsnummer: DE195604278 Redaktion: Marcus Brunnthaler, Damian Bungart ( 27,9), Thomas Fischbacher (8,9), Christian Husung, Götz Schmiedehausen (9,8), Florian Schömer

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Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Nachdrucke, auch auszugsweise, be- dürfen der Zustimmung der Verlagsleitung. Bist du ber it für einen neuen Driver, der die Power, das Gefühl und die Genauigkeit revolutioniert, wie es nur ein Wilson Staff Driver kann? Unsere Power Holes erzeugen mehr Trampolineffekt im Treffmoment und sorgen so für explosive Längen über die gesamte Schlagfläche. Mehr Trampolineffekt heißt mehr Ballgeschwindigkeit. Und mehr Ballgeschwindigkeit heißt mehr Länge vom Tee. POWER UP YOUR GAME.

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