Uetersen - Die Rosen und Hochzeitsstadt

150 Jahre Stadt Uetersen

Warum es gut ist, eine Stadt zu sein

Im Mittelalter waren mit dem Stadtrecht noch Privilegien verbun- den, zum Beispiel das Recht, Zölle zu erheben. Die Änderungen, die sich für die Bürger vor 150 Jahren durch die Stadtwerdung ergaben, waren nicht so offensichtlich, mit einer Aus- nahme: Die Aufsicht über Uetersen oblag nun nicht mehr der klösterli- chen Obrigkeit, sondern der preußi- schen Regierung. „Es war und ist ein Vorteil, eine Stadt zu sein“, erklärt Bürgermeiste- rin Andrea Hansen. Da gehe es um das Selbstbewusstsein, mit dem Ue- tersen im Kreis und in der Metropol- region auftritt. „Als lebendiger Mit- telpunkt der Region und wirtschaft- lich wie kulturell anziehendes Versor- gungszentrum behaupten wir uns besser im Wettbewerb der Kommu- nen“, erläutert die Bürgermeisterin. „Zudem werden wir von Bund und Land als ‚Unterzentrum‘ gefördert und eben nicht als ‚Stadtrandkern‘. Städte bieten eine Lebensqualität, Vielfalt und Infrastruktur, die kleinere Gemeinden naturgemäß nicht vor- halten können.“

Von Michaela Eschke

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Uetersen schon im Jahre 1234, doch zur Stadt wurde es erst vor genau 150 Jahren: Am 13. Januar 1870 wurde dem Flek- ken Uetersen der Titel „Stadt“ verliehen. Das in Schleswig ausgestellte Schriftstück, unterzeichnet von der „Abteilung des Innern“ der „Königli- chen Regierung“, liest sich schlicht: „Das Stadtverordneten-Collegium benachrichtigenwir, daß die in § 100 der Städteordnung vom 14. April vorgeschriebenen Bekanntmachung, mit welcher der Vorschriften der ge- nannten Städteordnung für die Stadt Uetersen in Geltung treten, im näch- sten Stücke unseres Amtsblattes pu- bliziert werden wird.“

Auf diese Weise wurden die Bürger 1870 im Uetersener Wochen- blatt über die Verleihung des Titels „Stadt“ in Kenntnis gesetzt. Foto: Archiv der Uetersener Nachrichten

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