GOLF TIME 7/2024

Die GOLF TIME Ausgabe 7/2024 als E-Paper, Erscheinungstermin 14.10.2024

27. JHG. | AUSGABE 7 | OKTOBER 2024 € 7,90 | CHF 9,90 | A, LUX € 7,90

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7–2024

SOLHEIM CUP TEAM USA STOPPT EURO- SIEGESZUG

FOTO TIME HELEN BRIEMS

LET-PREMIERENSIEG LOCKER-ROOM-TALK SEPP STRAKA WAS MACHT ... SOPHIE GUSTAFSON? TRAINING QUICK TIPP MIT COLLIN MORIKAWA

DEKA GOLF-CUP, MERCEDES-BENZ, SAMSONITE & CO. TURNIERSERIEN GOLFTRIP DURCH DIE HEIMAT VON RORY MCILROY NORDIRLAND

SPANIEN SPEZIAL SOTOGRANDE & COSTA DEL SOL SO/Sotogrande, La Reserva, Almenara, La Zambra, La Cala

SHANE LOWRY LOW

WARUM DER OLYMPIONIKE UND RYDER-CUP-HELD DAS BESTE SEINER KARRIERE NOCH VOR SICH HAT! RIDER

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INTERVIEW

TRAINING JON TAYLOR: TIPPS FÜR MEGA-DRIVES

CLUBS

STEFAN QUIRMBACH IM GESPRÄCH, TEIL 2

GOLFLAND RHEIN-NECKAR: DIE GOLFSAISON VERLÄNGERN

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FOLGT DEINER INTUITION.

Die E-Klasse kennt deine Routinen, passt sich deinen Gewohnheiten an und richtet sich nach deiner Stimmung. Kennt dich und deine Wege.

GOLF TIME | 7-2024 Für die Nutzung der Digitalen Extras müssen Sie sich eine Mercedes me ID anlegen und den Nutzungsbedingungen für Digitale Extras und den Mercedes me ID Nutzungsbedingungen in ihrer jeweils gültigen Fassung zustimmen. www.golftime.de

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EDITORIAL

GENERATIONEN-DUELL Was tun, wenn die Coverstory bereits geplant und sogar „im Kasten“ ist, aber zeitgleich ein deutsches „Wunderkind“ für Furore sorgt?

elches Thema hat wohl Vorrang? Der Open-Champion aus dem Jahr 2019, der Ryder-Cup-Sieger 2023 in Italien und zuletzt bei der BMW PGA Championship in Wentworth auf dem geteilten zwölften Platz gelandete Ire Shane Lowry? Oder die erst 19-jährige Helen Briem, die

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bei der La Sella Open 2024 ihren ersten Titel auf der Ladies European Tour gewann. Und die – ohne ein großer Prophet sein zu müssen – am Anfang einer sicherlich glanzvollen Profikarriere steht? Zweifelsohne beides dankbare Themen, die wir in dieser Ausgabe entsprechend würdigen: So war mein Kollege Markus Scheck bei der BMW PGA Championship in Wentworth auf Einladung von Lowrys Ausrüster Srixon/Cleveland vor Ort und führte ein tiefgründiges Interview mit dem stets entspannt wirkenden 37-Jährigen, der überzeugt ist, seinen golferischen Höhepunkt noch nicht erreicht zu haben, (Cover-Story „Das Beste liegt noch vor mir“, ab Seite 24). Passend zum Thema hatte ich jüngst das Vergnügen eines Golftrips nach Nord irland, das neben buchstäblich massenhaft tollen Golfplätzen (und Golfheroen wie eben Shane Lowry) aber noch einiges mehr zu bie ten hat („Zurück in die Zukunft“, ab Seite 56).

„Die großgewachsene Spitzenathletin wäre ebenfalls längst fällig für eine Titelgeschich te, aber sieht das mit ziemlicher Sicherheit gelassen ...“

Aber zurück zur in Nürtingen bei Stuttgart geborene Helen Briem, die als Amateurin so gut wie alle Rekorde gebrochen hat und nur wenige Wochen nach ihrem Wechsel als (weltbeste) Amateurin ins Profilager ihr erstes Turnier auf der Ladies European Tour gewann (FOTO TIME, S. 8/9).

SPIEL IM REGEN NEUE TARAN 3L JACKE

Die großgewachsene Spitzenathletin wäre ebenfalls längst fällig für eine Titelgeschichte, aber sieht das mit ziemlicher Sicherheit ge lassen. Helen kann jedenfalls fest davon ausgehen, dass auch ihr die Coverstory in einer der nächsten GOLF TIME-Ausgaben gewidmet werden wird. Erster Sieg auf der Ladies European Tour bei der La Sella Open 2024: Helen Briem

Foto: Mark Runnacles/LET

In diesem Sinne,

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Ihr

OSKAR BRUNNTHALER Chefredakteur

Alle eingetragenen Warenzeichen sind das Eigentum der Karsten Manufacturing Corporation.

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BACKPACKS

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SPANIEN SPEZIAL SOTOGRANDE & COSTA

DEL SOL 60 56

TEE OFF 16 NEWS Neues und Interessantes aus der weltweiten Golfszene. COVER/TURNIERE 20 S OLHEIM CUP Team USA dominiert das Duell in Virginia. 24 S HANE LOWRY Der smarte Open Champion 2019 im Exklusiv-Talk. 32 S TEFAN QUIRMBACH Der Ehren präsident der PGA of Germany im Interview, Teil 2. CLUBS 36 DEUTSCHE PUTTLIGA Klaus Hößelbarth (GC Schloss Auel) ist der „Champion Putter of the Year 2024“. 40 K OLUMNE DP World Tour Pro Matthias Schwab über Golf als Leistungssport. 42 SHOWDOWN Große Sause beim MercedesTrophy Deutschland Finale im Öschberghof. 44 SAMSONITE Die heiße Phase der Golf Club Tour läuft auf Hochtouren. 48 A USGEZEICHNET Der Deka Golf-Cup kürt seine Siegerinnen und Sieger im Rahmen von drei Bundesfinals.

EQUIPMENT 52 N EWS Neues und Interessantes aus der Produkte- und Equipmentwelt. REISE 56 N ORDIRLAND Ein Golftrip in die Heimat von Rory McIlroy & Co. TRAINING 70 M ASTER CLASS Stefan Quirmbach gibt Tipps zum Thema Golf-Fitness. 76 D RIVER-BOMBS Jon Taylor erklärt, wie Sie maximale Länge mit dem Driver erzielen können.

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Helen Briems Premieren sieg auf der LET

YOU ARE THE JOURNEY

10 QUICK TIPP

Langsame Grüns meis tern mit Collin Morikawa

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12 GO ASK ... Fun Talk mit Sepp Straka

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Sophie Gustafson?

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TEE OFF NEWS | LEUTE | HIGHLIGHTS

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MIT ALLEN WASSERN GEWASCHEN Es hatte sich zunächst langsam, dann aber mit geradezu Riesenschritten, angebahnt: Helen Briem gelingt mit ihrem Sieg bei der Sella Open, Ende September in Spanien, der große Durchbruch auf der Ladies European Tour. Und das nur rund acht Wochen nach ihrem Wechsel als weltbeste Ama teurin ins Profilager und zwei Wochen nach ihrem ersten Sieg als Profi bei der Rose Ladies Open auf der LET Access Series (LETAS). Zuvor hatte die 19-Jährige im Juni auf der LETAS Geschichte geschrieben, als sie als erste Amateurin überhaupt drei Profiturniere in Folge für sich entscheiden konnte (Montauban Ladies Open, Amundi Czech Ladies Challenge, Santander Golf Tour Avila). Zu Beginn des Jahres hatte die Spielerin vom Stuttgarter Golf-Club Solitude mit der Por tuguese International Ladies Amateur bereits das erste Amateur-Event der Saison gewonnen. Anfang Juni folgte mit dem zweiten Platz nach verlorenem Stechen bei der Dormy Open Helsingborg der erste große Achtungserfolg auf der LET, bevor Briem dann die Woche darauf den historischen LETAS-Hattrick in Angriff nahm. Voller Stolz war Vater Jochen einer der ersten Gratulanten nach der traditionellen Wasser dusche auf dem 18. Grün des Sella Golf Resorts, der seine Tochter während der Woche als Caddie unterstützt hatte. Eine tolle und auch völlig neue Begleiterscheinung: Endlich durfte Helen Preisgeld kassieren – nach den 13.600 Euro bei der Rose Ladies Open waren die 150.000 Euro in Spanien dabei gar nicht so schlecht ... GT

Erfolgsduo: Helen Briem wurde während der Woche in Spanien von ihrem Vater Jochen als Caddie unterstützt

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QUICK TIPP

PUTTEN AUF LANGSAMEN GRÜNS IST EINE KUNST FÜR SICH. SO GEHT‘S ... LANGSAME GRÜNS MEISTERN! Gerade zum Saisonende, wenn das Wetter küh ler wird und zunehmend regnerisch, verändern sich die Geschwindigkeiten der Grüns: sie werden langsamer. Das liegt zunächst daran, dass die Feuch tigkeit im Boden den Roll des Balls beeinträchtigt. Hinzu kommt, dass das Greenkeeping-Team sie zum Schutz in der Regel nicht mehr ganz so niedrig mäht wie noch während der warmen bis heißen Frühjahrs- und Sommermonate. Wichtig dabei ist, umzudenken und eine angepasste Preshot-Routine zu entwickeln. GRUNDSÄTZLICHES: Putten auf langsamen Grüns verhält sich ähnlich wie das Putten bergauf: man benötigt mehr Intensität im Schwung, PRESHOT-ROUTINE: Stellen Sie sich für die Probeputts einen bis eineinhalb Meter entfernt vom Ball bzw. von Ihrem Ballmarker ins Set-up und führen Sie sie von dort aus. Dadurch nehmen Sie zunächst den Druck aus der Situation, von wo aus der anste hende Putt gleich gespielt werden soll. Zudem hilft es bei langsamen Grüns, das Ziel aus etwas größerer Entfernung anzuvisieren, um die Puttge schwindigkeit entsprechend anzupassen. ÜBUNG: Suchen Sie sich auf dem Puttinggrün ein Loch und markieren Sie einen Punkt rund drei Meter davon entfernt (Ihre Ballposition). Nun stecken Sie ein Tee in Verlängerung der Puttlinie rund 50 Zentimeter hinter das Loch. Stellen Sie sich nun vor, auf das Tee hinter dem Loch zu putten. Dadurch trainieren Sie Ihr Gehirn, ein Gefühl dafür zu entwicklen, wieviel mehr an Intensität Ihr Puttschwung auf langsamen Grüns benötigen wird. GT um die gleichen Distanzen zu erzielen wie auf schnellen bzw. ebenen Grüns. Dabei muss man vor allem aufpassen, die Schlagfläche trotz der weiteren Puttbewegung gerade an den Ball zu bringen.

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TEE OFF | INTERVIEW

inwieweit sind Sie auch in den Prozess der Weiterentwicklung involviert? Ich denke Srixon macht aktuell die besten Schläger, auf jeden Fall die besten Eisen, die es gibt. Es spielen auch viele auf der Tour Srixon-Eisen, die keinen Vertrag haben, das sagt schon einiges. Ich per sönlich doktere nur sehr wenig an mei nem Equipment herum. Wenn ich etwas gefunden habe, das mir gefällt, dann lasse ich das auch so. Einzig die Lies und Lofts werden alle drei, vier Wochen überprüft, damit da alles in Ordnung ist. Für mich ist das Wichtigste, dass alles konstant bleibt. Wie sieht Ihr Plan für die nächsten Wochen und Monate aus? Wie bereiten Sie sich auf die neue Saison vor? Ich spiele jetzt hier die BMW PGA Championship und dann nächste Wo che die Acciona Open in Madrid. Danach habe ich zwei Monate Pause. Da freue ich mich wirklich darauf, denn das hatte ich seit rund 15 Jahren nicht mehr. Ich kann zunächst ein wenig Pause machen und Zeit mit der Familie verbringen – und dann gezielt an meinem Spiel arbeiten, um nächstes Jahr wieder einen guten Start zu haben.

rikaner den Platz gestalten werden und wie hoch sie das Rough wachsen lassen. Ich bin aber überzeugt, dass es ein toller Schauplatz für den Ryder Cup sein wird. Wie sieht die Zusammenarbeit mit Kapitän Luke Donald aus? Seid ihr in regelmäßigem Kontakt? Ja, Luke macht das wirklich super. Er hat seit rund zwei Jahren durchgehend Kontakt mit allen Spielern, die im Team waren bzw. auch jenen, die die Qualifikati on knapp verpasst hatten. Wir bekommen jede Woche eine E-Mail von ihm und man sieht ihn auch oft bei den Turnieren. Es ist immer schön, von Luke zu hören. Wie sehen Sie die Entwicklung Ihres Spiels in diesem Jahr? Was sind die Dinge, an denen Sie besonders arbeiten? Die letzten ein, zwei Monate habe ich sehr hart an meinem Putten gearbeitet. Es hat sich denke ich bei den letzten Tur nieren auch schon deutlich verbessert. Es wird aber auch in den nächsten Monaten der Hauptfokus bleiben, mein Putten zu „schärfen“. Das ist der Bereich, bei dem ich mich sicher noch am meisten verbessern kann.

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Sie sind seit vielen Jahren Srixon-Testimonial. Was macht deren Produkte so besonders und

Sepp, vielen Dank für das Gespräch und weiterhin alles Gute! GT

Sepp, die Saison neigt sich langsam dem Ende zu. Welches Resümee würden Sie bislang von diesem Jahr ziehen? Ich bin eigentlich sehr zufrieden. Ich war wieder bei der TOUR Championship in Atlanta beim FedExCup-Finale dabei. Es hat nicht viel gefehlt, auch in diesem Jahr ein paar Siege zu landen. Aber der Putter war leider das ganze Jahr über relativ kalt. Vom Ballstriking her war es jedoch mein bisher bestes Jahr als Profi. Sepp Straka im Vorfeld der BMW PGA Championship in Wentworth zum GOLF TIME Locker Room Chat. Von Markus Scheck Wir baten Österreichs PGA Tour-Ass und Ryder-Cup-Held

Sie sind erneut beim Flaggschiff-Event der DP World Tour hier in Wentworth dabei. Was macht dieses Turnier so besonders und wie liegt Ihnen der West Course? Das ist wahrscheinlich mein Lieb lingsevent überhaupt, abgesehen von den Majors. Ich habe letztes Jahr leider erst das erste Mal hier gespielt. Wenn ich gewusst hätte, wie toll das Event ist, wäre ich schon viel früher dabei gewesen. Vor allem die Fans sind hier eine super Unterstützung und auch der Golfplatz gefällt mir extrem gut und ist immer in tollem Zustand. Es ist immer schön, hier mitzuspielen. Letztes Jahr waren Sie das erste Mal beim Ryder Cup als Spieler dabei. Mit einem Jahr Abstand – wie würden Sie diese Erfahrung einstufen und hat sich Ihr Status bei den Kol legen dadurch verändert? Der Ryder Cup letztes Jahr in Rom war wirklich ein Wahnsinnserlebnis. Das beste Turnier, an dem ich jemals teilgenommen habe. Und viel mehr als in Rom vor heimi

scher Kulisse zu gewinnen, geht eigentlich gar nicht. Ich hatte mich vorher schon mit allen im Team sehr gut verstanden, aber so ein gemeinsames Erlebnis stärkt natürlich noch einmal die Freundschaft. Ich bin sehr glücklich, dass ich Teil dieses Teams sein durfte. Nächstes Jahr gibt es wieder einen Ryder Cup, dieses Mal in den USA. Wie sind Ihre Erwar tungen für Bethpage und auf was können sich die Spieler und Fans einstellen? Das wird auf jeden Fall wieder ein Riesenerlebnis. Die New Yorker Fans wer den mit Sicherheit nicht auf unserer Seite sein, so wie in Rom, aber es wird denke ich auch extrem viel Spaß machen, ob wohl ganz anders als in Italien. Ich hoffe, dass ich weiter gut spielen werde, damit ich wieder dabei sein kann. Ich habe den Bethpage Black Course noch nie gespielt, aber er sieht sehr schwer aus. Er soll ziem lich lang und eng sein. Es wird natürlich auch darauf ankommen, wie die Ame

BMW PGA Championship in Wentworth: Markus Scheck mit Sepp Straka im Srixon Tour Truck

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TEE OFF | NEWS

MARK HUBBARD Der 35-jährige US-Amerikaner gewann den Monday Qualifyer für das erste Tur nier der neuen PGA Tour-Saison. Dabei

wäre Hubbard eigentlich automatisch im Feld der Procore Championship gewesen, doch er verpasste die Registrierungs-Deadline um 23 Minuten. Was war passiert? „Ich hatte ein paar technische Probleme mit meinem Telefon. Es fiel mir am Donnerstag ins kalte Wasser“. Doch Ende gut, alles gut! CAMERON SMITH Ripper GC-Captain Cameron Smith (Open Champion von 2022) mit seinen drei australischen Kollegen Marc Leishman, Lucas Herbert und Matt Jones im Finale gegen die Teams von 4Aces GC, Iron Heads GC und Legion XIII durch. RASMUS HØJGAARD Die LIV Golf-Saison 2024 endete in Dal las, Texas, mit der Team Championship. Dabei setzte sich im Maridoe Golf Club

Sophie Gustafson beim Solheim Cup 2009 im Rich Harvest Farms in Sugar Grove, Illinois

Nachdem Zwillingsbruder Nicolai ihm zuletzt ein den Rang abgelaufen hat, schlug der 23-jährige Däne bei den Am

SOPHIE GUSTAFSON WAS MACHT EIGENTLICH …?

gen Irish Open eindrucksvoll zurück. Mit einer furio sen Schlußrunde von 65 Schlägen im ultraschweren Royal County Down Golf Club fing Rasmus Højgaard sogar noch Lokalmatador Rory McIlroy ab und feierte damit seinen fünften Titel auf der DP World Tour.

Sie ist eine der „Grande Dames“ des europäischen Golfsports. So phie Gustafson war von 1998 bis 2011 acht Mal in Folge Teil des europäischen Solheim Cup-Teams und feierte in ih rer Profikarriere 28 Siege. Fünf davon gelangen ihr auf der LPGA Tour, gleich 16 auf der Ladies European Tour, wo die mittlerweile 50-jährige Schwedin ein lebenslanges Spielrecht genießt. Sophie Gustafson wuchs in Särö außer halb von Kungsbacka an der Westküste Schwedens auf. In jungen Jahren übte sie mit ihren beiden älte ren Brüdern viele verschiede ne Sportarten aus – Fußball, Tennis, Tischtennis, Eisho ckey, Segeln und Eiskunst lauf. Als sie zehn Jahre alt war, wurde in der Nähe ih res Hauses ein 9-Loch-Golf platz gebaut und Gustafson und ihre Familie begannen zu spielen. Mit 14 Jahren gab sie andere Sportarten auf, um sich ganz auf Golf zu konzent rieren. Sie bekam die Gelegenheit, dem nahegelegenen Kungsbacka Golf Club mit seinen 27 Löchern und deutlich bes seren Übungsmöglichkeiten beizutreten. Sie zeigte großes Talent und wechselte 1992 im Alter von 18 Jahren ins Profila ger, während sie gleichzeitig Marketing, Wirtschaft und Recht an der Aranäs High School in Kungsbacka studierte. Im Jahr 2006 heiratete Gustafson den ehemaligen LPGA-Boss Ty Votaw, der

seinen Posten nach dem Solheim Cup 2005 aufgab und in den Vorstand der PGA Tour wechselte. Sie ließen sich aber im Januar 2010 wieder scheiden. Sophie hat seit ihrer Kindheit ein schwer wiegendes Stotterproblem und sprach daher während ihrer aktiven Karriere nur ganz selten mit den Medien. Wäh rend des Solheim Cup 2011 machte sie eine Ausnahme und 2012 nahm sie als Dank für die Auszeichnung des Ben Hogan Awards von der Golf Writers As socaition of America ein 6 Minuten und 32 Sekunden langes Video auf, für dessen Dreharbeiten sie acht Stunden brauchte. Seit 2015 nahm Gustafson nur noch an wenigen Turnie ren teil. Stattdessen begann sie eine Karriere als Caddie für die LET-Spielerin Beth Allen und später auch für ihre Landsfrau Maja Stark, die in den letzten beiden Solheim Cups die europäischen Farben vertrat. Während ihrer LPGA-Tour-Karriere lebte Gustafson in Orlando, Florida. Nach ihrer Pensionierung zog es sie zu rück nach Särö. Hier genießt sie nach ei genen Angaben jetzt das Leben „mit Pa del, Tischlerei, Freunden, ihrem Partner und ihren zwei Katzen“. Und auch ihr Stottern ist deutlich besser geworden. Meditation, Atemübungen und das Er kennen, wie sie sich fühlt, wenn sie am besten spricht, haben dazu beigetragen, Sophies Stottern zu minimieren. GT

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BUBBA WATSON Der zweifache Masters-Champion kämpft um seine LIV-Golf-Zukunft, nachdem er auch beim letzten Einzelevent in Chicago N T

nicht überzeugen konnte und am Ende der Saison nun als einer von fünf Spielern in die Relegation muss. Gemäß seinem Vertrag kann der 45-jährige Kapitän der Rangegoats aber noch einen „Business Case“ vorlegen, um seinen Kopf für 2025 zu retten.

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STEVE WHEATCROFT Der ehemalige Tourpro machte über Social Media seine persönlichen Probleme mit Alkoholismus und Depressionen seit dem

Ende seiner aktiven Zeit öffentlich. Wheatcroft, der zwischen 2006 und 2019 14 Saisons – jeweils sieben auf der PGA Tour und der Korn Ferry Tour – verbrach te und 345 Starts absolvierte, verließ das Tourleben mit vollem Status auf der Korn Ferry Tour. JEFFREY GUAN

Die Nachwuchshoffnung aus Australien gab kürzlich erst ihr PGA-Tour-Debüt. Nach einem schrecklichen Unfall bei ei

nem Pro-Am-Turnier könnte der 20-jährige nun auf einem Auge sein Augenlicht verlieren. Ein Ball traf Guan im Auge. Im Anschluß wurde er sofort in ein Krankenhaus transportiert und weiter zu einem Au genarzt in Cranberra geflogen.

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TEE OFF | NEWS

ach Runden von 67, 69, 65 und 67 Schlägen und mit einem Gesamtscore von 268 Zäh lern (-20) hat Billy Horschel zum zweiten Mal nach 2021 die BMW PGA Champion ship gewonnen. Der 37-jährige U.S.-Amerikaner, der ein großer Fan des Londoner Fußballclubs West Ham United ist, setzte sich in einem packenden Stechen gegen Rory McIlroy und Thriston Lawrence durch. Nachdem Lawrence bereits am ersten Extraloch die Segel strich, traten McIlroy und Horschel nach je weils Birdies zum dritten Mal an diesem Tag an den 18. Abschlag. Es war schließlich „Billy, the Hammer“, der eine spektakuläre Turnierwoche vor der Rekord zahl von 114.285 Zuschauern mit einem Eagle krönte und damit nach 2021 seinen zweiten Titel beim Flag ship-Event der DP World Tour holte. McIlroys Eagle Putt war zuvor nur denkbar knapp rechts am Loch vorbeigelaufen. Es war dies wie schon in der Woche zuvor in Irland erneut ein bitterer zweiter Platz, den der Nordire zu verdauen hatte. Billy Horschel holt zum zweiten Mal nach 2021 den Sieg beim Flaggschiff Event der DP World Tour, der BMW PGA Championship in Wentworth. N BILLY, THE HAMMER!

Thomas Rosenmüller sichert sich dank erfolgreicher Korn-Ferry-Tour-Saison das Ticket für die PGA Tour. AB AUF DIE PGA TOUR uf der PGA Tour läuft aktuell die FedExCup-Fall-Series, bei der sich viele Spieler der abgelaufenen Saison einen Platz in der kom menden Spielzeit sichern wollen. Auch auf der Korn Ferry Tour, der zweiten Liga in den USA, werden insgesamt 30 Tourkarten für die PGA Tour 2025 verteilt. Mit der Simmons Bank Open 2024 starteten die Playoffs auf der Korn Ferry Tour. 13 Tourkarten für die PGA Tour waren zu diesem Zeitpunkt bereits verteilt – unter anderem eine an den Deutschen Thomas Rosenmüller. A

Der zweifache Major-Sieger Mark O‘Meara beendete in Pebble Beach seine 44 Jahre andauernde Profikarriere. ark O’Meara spielte bei der PURE Insurance Championship in Pebble Beach sein letztes Turnier auf der PGA Tour Champions und beendete damit eine 44-jährige Profikarriere, die zwei Ma jor-Siege und 16 PGA-Tour-Titel beinhaltete. Eine bessere Kulisse für das Ende seiner glorreichen Karriere hätte es für den 67-jährigen U.S.- ENDE GUT, ALLES GUT M

Amerikaner nicht geben können, denn in Pebble Beach war O’Meara fünfmal auf der PGA Tour und ein mal als Amateur siegreich. Mark O’Meara konnte angesichts des Moments und des Ortes, der ihm so viel bedeutet, seine Gefühle nicht zurückhalten. Nach seinem letzten Putt verließ er anmutig das Grün und schwenkte seinen Hut in Richtung der applaudierenden Menge. „Ich habe immer noch Tränen in den Augen“, sagte O’Meara. „Ich habe Pebble Beach einfach alles zu verdanken, es ist ein Segen, meine Karriere hier beenden zu können.“ GT

Rasmus Neergaard Petersen schafft den Titel-Hattrick

Der 27-jährige Münchener befindet sich vor dem letzten Playoff-Tur nier auf Platz 10 der Jahreswertung und kann nicht mehr aus den Top 30 fallen. In der aktuellen Saison konnte er sich beim NV5 Invitatio nal den Sieg holen. Fünf weitere Top-10-Ergebnisse sorgten dafür, dass Rosenmüller sich ins Rampen licht spielen konnte. Beim zweiten Playoff-Event, der Nationwide Children’s Hospital Championship 2024, landete Rosenmüller sogar auf dem zweiten Rang. GT

ie diesjährige Ausgabe der Big Green Egg German Challenge powered by VcG im Wittelsbacher Golfclub endete mit his torischem Beiklang: Rasmus Neergaard Petersen feierte in Neuburg an der Donau seinen dritten Titel in dieser Saison. Als erst zwölfter Spie ler in der Geschichte der Challenge Tour seit 1989 stieg der 25-jährige Däne dank seines Hattricks di rekt auf die DP World Tour auf. Gleichzeitig folgte er seinen inzwischen berühmten dänischen Kollegen Thomas Björn sowie Rasmus und Nicolai Højgaard, deren Karrieren ebenfalls über die Challenge Tour Schwung aufnahmen. „Ich kann nicht beschreiben, was ich fühle. Die ver gangenen Monate waren nicht leicht. Heute hat es wieder geklickt. Meine Runde war so perfekt, wie eine Runde nur sein kann“, sagte Neergaard-Petersen direkt nach seiner 64, nur einen Schlag schlechter als der bestehende Platzrekord. „Den Aufstieg hätte ich mir so nie erträumt. Es gibt mir sehr viel Selbstver trauen, zu sehen, dass die Jungs von der Challenge Tour aus dem vergangenen Jahr in dieser Saison auf der DP World Tour so viel Erfolg haben.“ Von Rang zehn war das Talent aus Nivå auf der Insel Seeland nahe Schweden in die Finalrunde gestartet. „Ich dachte, ich müsste wohl eine Acht-unter-Par Runde spielen. Vor dem Tag hätte ich gesagt, das ist verrückt. Aber ich habe es geschafft, im Moment zu bleiben und nicht zu viel nachzudenken.“ GT TITEL HATTRICK Rasmus Neergaard-Petersen siegt bei der Big Green Egg German Challenge im Wittelsbacher GC und feiert den Aufstieg auf die DP World Tour. D

er Engländer Matt Wallace musste beim Omega European Masters hart für seinen fünften Erfolg auf der DP World Tour, gleichzeitig sein erster seit 2018, kämpfen. An den ersten beiden Tagen zeigte Wallace in den Schweizer Bergen seine Klasse: 14 Birdies spielte er am Donnerstag und Freitag, er blieb dabei gänzlich ohne Schlagverlust im Crans-sur-Sierre Golf Club. D BERG KÖNIG Matt Wallace kehrt beim Omega European Masters in Crans Montana auf die Siegerstraße zurück.

rst in letzter Minute erhielt LIV-Ass Jon Rahm die Spielberech tigung für die Open de España, die er bereits dreimal für sich entscheiden konnte. Der zweifache Major-Champion stand dann kurz vor seinem vierten Erfolg. In einem Playoff musste sich der Spanier im Club de Campo Villa de Madrid jedoch seinem Landsmann SPANISCHE FIESTA Ángel Hidalgo gewinnt in seiner Heimat die Open de España 2024 in einem Playoff gegen Jon Rahm. E

Wentworth-Spezialist: Billy Horschel

Ángel Hidalgo geschlagen geben. In einem rein spanischen Flight wa ren Hidalgo und Rahm gemeinsam mit David Puig als letzte Gruppe in den Schlusstag gestartet. Während Hidalgo seine Führung bis zum Ende verteidigte, schaffte es Rahm mit zwei Birdies zum Abschluss noch in das Stechen. Ángel Hidalgo (-14) konnte sein Glück nach seinem Putt zum Sieg erst gar nicht fassen: „Vor zwei oder drei Jahren stand ich noch am ersten Abschlag zwischen den Bäumen und habe Jon angefeuert. Da durfte ich noch gar nicht mitspielen und war nur als Fan hier dabei. Das Turnier jetzt zu gewinnen, ist einfach nur unglaublich.“ GT

Am Wochenende konnte Wallace diese Form nicht beibehalten. Zunächst musste er eine Runde von drei über Par unterschreiben, bevor es in der Schlussrunde dann doch deutlich knapper wurde, als er es sich wohl erhofft hatte. Wallace kam mit einer Par-Runde ins Ziel, während sein Kontrahent Alfredo Garcia- Heredia eine 66 auf den Platz zauber te. Beide lagen somit nach 72 gespielten Löchern bei 11 unter Par und mussten in ein Playoff. Dort hat te der Engländer dann die besseren Nerven: Während der Spanier seinen Birdie-Putt verpasste, lochte Wallace aus 2,44 Metern zum Birdie ein. „Das war ein harter Tag, ich bin völlig fer tig“, so ein emotionaler Wallace. GT

Billy Horschel hingegen strahlte vor Glück. „Ich kann den Sieg immer noch nicht richtig glauben. Mein Pulsschlag war sehr hoch auf den letzten Lö chern und besonders im Stechen – aber für solche Momente ist man Sportler“, so Horschel. „Die BMW PGA Championship ist immer eine ganz besondere Woche im Kalender, ich genieße es, hierherzukom men. Ich weiß, ich bin kein Engländer, aber das fühlt sich hier fast wie zu Hause an. Die Unterstützung, die ich hier von den Fans bekomme, ist einzigartig.“ GT

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TEE OFF | NEWS

Schwedens Shootingstar Ludvig Åberg erholt sich nach einer dringend notwendigen Knieoperation. AUSZEIT FÜR LUDVIG

ALLES WIE IMMER

Team USA sichert sich zum zehnten Mal in Folge den Presidents Cup. Auch in Mon treal konnten die Internatio nals nicht dagegenhalten.

s scheint fast so, als könnte nur eine Verletzung Ludvig Åberg stoppen. Der 24-jährige Shootingstar unterzog sich im September erfolgreich einer Knieoperation. Der arthroskopische Eingriff war notwendig, um einen Meniskusriss im linken Knie

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zu reparieren, den er sich im Mai beim Training zugezogen hatte. Åberg gab bekannt, dass der Eingriff „gut verlaufen“ sei. „Die Operation meines Innenmeniskus risses verlief letzte Woche gut, es folgen noch ein paar Wochen der Reha und Erholung“, sagte Åberg. „Ich freue mich darauf, bald wieder zu spielen.“

s ist ein wenig so wie in dem Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“: Alle zwei Jahre treffen sich die Teams USA und

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ie unendliche Verletzungsgeschichte von Tiger Woods ist um ein Kapitel reicher. Der ehemals beste Golfspieler der Welt unterzog sich erfolgreich einer Rücken operation, nachdem wiederholte Rückenkrämpfe und Schmerzen seine verletzungsgeplagte Saison beeinträchtigt hatten. Der 48-Jährige gab auf der Social-Media-Plattform X bekannt, dass er sich einer mikrochirurgischen Dekompressions-Operation an der Lendenwirbel säule wegen einer Nervenbeeinträchtigung im unte ren Rückenbereich unterzogen habe. „Die Opera tion verlief reibungslos und ich hoffe, dass dies dazu beitragen wird, die Rückenkrämpfe und Schmerzen zu lindern, die ich während des größten Teils der Saison 2024 hatte“, sagte Woods. „Ich freue mich darauf, die Reha in Angriff zu nehmen und mich auf die Rückkehr zu normalen Lebensaktivitäten, einschließlich Golf, vorzubereiten.“ In dieser Saison nahm der 15-fache Major-Gewinner zum ersten Mal seit seinem Autounfall im Jahr 2021, bei dem er schwere Beinverletzungen erlitt, wieder an allen vier Majors teil. Bei den letzten drei Versuchen (PGA Championship, U.S. Open und The Open Championship) verpasste er jedoch – immer noch sichtlich gehandicappt – den Cut. GT TIGER UNTERM MESSER Golf-Superstar Tiger Woods unterzog sich erneut einer Rückenoperation und hofft, 2025 ein weiteres Come back zu schaffen. D

International zum Vergleichskampf – und am Ende gehen die Amerikaner als Sieger hervor. In diesem Jahr hatten die Interna tionals im kanadischen Montreal den Plan, endlich die Durststrecke zu überwinden. Da jedoch viele ihrer besten Spieler mitt lerweile auf der LIV Tour antreten (z. B. Cameron Smith, Joaquin Niemann, Louis Oosthuizen), wurde die Aufgabe nur noch schwerer. Viel schlechter hätte die diesjährige Auflage, die anders als der Ryder Cup über vier Tage gespielt wird, dann auch für das Heimteam nicht starten können: Mit 0:5 Punkten gab es in den Fourballs gleich eine herbe Klatsche für das vom kanadischen Kapitän Mike Weir angeführte Team. KLARE SACHE Umso erstaunlicher gestaltete sich dann Tag 2, als die U.S.-Amerikaner es wohl ein wenig zu locker nahmen und ihrerseits in den klassischen Vierern mit 0:5 Punkten deklassiert wurden. Vor den beiden Final tagen stand es also wieder ausgeglichen 5:5, doch zog Team USA an Tag 3 in den vier

Åberg, der monatelang mit der Verletzung gespielt hatte, wird vor aussichtlich bei den letzten beiden Events der DP-World-Tour-Saison, dem Playoff-Event vom 7. bis 10. November in Abu Dhabi und dem Finale vom 14. bis 17. November in Dubai zurückkehren. GT

war ich derjenige, der den Ryder Cup verlor. Wenn dies also meine letzte Run de als Spieler gewesen sein sollte, ich bin damit zufrieden.“ LEHREN FÜR DEN RYDER CUP Nach ihrem Sieg mit 18,5 zu 11,5 gegen die internationale Mannschaft lobte Bradley die Einigkeit seines Teams, das von Kapi tän Jim Furyk hervorragend eingestellt worden war. „Ich habe diese Woche sehr viel über unser Team gelernt“, sagte Brad ley nach dem zehnten Presidents-Cup- Erfolg von Team USA in Folge. „Ich kann sagen, das ist das beste Team, mit dem ich je gespielt habe.“ Die Internationals warten hingegen weiterhin auf ein Erfolgserlebnis. Die nächste Chance dazu bietet sich im Jahr 2026 im Medinah Country Club in den USA. GT

Fourballs und vier Foursomes auf insge samt 11:7 davon. Die Internationals benö tigten in den finalen zwölf Single-Matches ein kleines Wunder, das aber ausblieb. Als emotionaler Held wurde Keegan Bradley gefeiert, der in seinem Match gegen Si Woo Kim den entscheidenden Punkt zum Sieg holte. „Ich hatte einfach zehn Jahre lang angestaute Energie in mir, weil ich nicht an Mannschaftswettbewerben teilnehmen konnte. Ich hatte heute einen Riesenspaß“, sagte Bradley. Der designierte Ryder-Cup-Captain für das Duell gegen Europa nächstes Jahr in Bethpage zeigte, dass er es auch als Spieler noch drauf hat. „Wow, das war unglaub lich“, sagte Bradley. „In der Lage zu sein, an diesem Turnier teilzunehmen und den Punkt zu gewinnen … als ich das letzte Mal bei einem Teamevent gespielt habe,

uch Jordan Spieth nutzte das Ende der Saison, um sich einem ope rativen Eingriff zu unterziehen. Der 13-fache Tour-Sieger wurde erfolgreich am linken Handgelenk operiert, wie er in den sozia len Medien bekannt gab. „Ich hatte letzte Woche eine Operation an meinem linken Handgelenk“, schrieb Spieth auf X. „Die Operation verlief reibungslos und ich bin dankbar für das außergewöhnliche medizinische Team und die Unterstützung von Annie und meiner Familie.“ Spieths Handgelenksprobleme reichen bis in den Mai 2023 zurück, als er sich beim Spielen mit seinem Sohn Sammy verletzte. Er wehrte sich damals gegen eine Operation und entschied sich für eine Ruhe- und Erholungs strategie, die jedoch nie vollständige Heilung brachte. Bei dem Texaner verschlimmerte sich die Verletzung letzten Herbst erneut, als er in seinem Haus unglücklich nach einem Toaster griff – kurz darauf wurde eine Schädigung des Nervus ulnaris diagnostiziert. A OPERATION SPIETH Auch Jordan Spieth musste wegen einer anhaltenden Handgelenksverletzung operiert werden.

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Spieth fühlte sich zu Beginn des Jahres 2024 besser, aber im Lau fe der Saison wurden die Schmerzen immer schlimmer, was sich auch in den Resultaten niederschlug. So endete Jordans Saison bereits bei der FedEx St. Jude Championship, bei der er sich nicht für die Top 50 im FedExCup-Ranking qualifizie ren konnte. GT

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Euro-Highlight: Charley Hull besiegt die Weltranglistenerste Nelly Korda mit 6&4

Der Solheim Cup ist zurück in amerikanischer Hand: Stacy Lewis führt Team USA im Robert Trent Jones GC zum Sieg über Europa

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stand zumindest in Grenzen gehalten werden. Es musste am Finaltag in den zwölf Single-Matches dann aber schon alles in Richtung Europa laufen, um das erklärte Ziel des vierten Triumphs in Folge noch zu realisieren. Dass es möglich ist, einen sol chen Rückstand, noch dazu auf fremdem Terrain, wettzumachen, bewiesen die europäischen Herren 2012 beim „Wun der von Medinah“ genauso wie die U.S.- Damen beim Solheim Cup 2015 in St. Leon-Rot. NOCH EINMAL HOFFNUNG Beide Kapitäninnen entschieden sich dazu, ihre besten Spielerinnen vorne weg auf zubieten. Im ersten Single-Match traf die Weltranglistenerste Nelly Korda, die bis dahin eine makellose Leistung für Team USA abgeliefert hatte, auf Charley Hull. Und die Engländerin, die bereits mehr mals in ihrer Karriere bewiesen hatte, dass sie ihre besten Leistungen im Solheim Cup abruft, spielte das Golf ihres Lebens und deklassierte Nelly Korda mit 6&4. Plötzlich keimte tatsächlich noch einmal Hoffnung auf, denn auch Georgia Hall (England), Céline Boutier (Frankreich), Madelene Sagstrom (Schweden) und Leona Maguire (Irland) gewannen ihre Partien, während die Schwedin Maja Stark und

um ersten Mal seit 2017 haben die Vereinigten Staaten den Solheim Cup nach einem dramatischen Duell mit Team Europe zurückgewon

in den Fourballs die Wende gelang, schlit terten Pettersens Damen erneut in ein 1:3-Fiasko. So führte Team USA nach Tag 1 überlegen mit 6:2 und es bedurfte schon eines kleinen Wunders, von einem derarti gen Rückstand zurückzukommen. Zwar zeigten sich die Europäerinnen am zweiten Tag deutlich verbessert – mit jeweils zwei 2:2-Sessions konnte der Rück

DIE SOLHEIM REVANCHE In einem packenden Duell behält Team USA beim 19. Solheim Cup im Robert Trent Jones Golf Club in Gainesville, Virginia, die Oberhand. Angeführt von Kapitänin Stacy Lewis gelingt den U.S.-Amerikanerinnen der erste Erfolg seit 2017.

nen. Damit endete auch eine siebenjährige Durststrecke für die Amerikanerinnen, die drei Mal in Folge den Europäerinnen den Vortritt lassen mussten. Nachdem vor genau zwölf Monaten erst der Show down im spanischen Finca Cortesin mit einem 14:14-Unentschieden geendet hatte und Europa als Titelverteidiger die Tro phäe behalten durfte, schworen die U.S.- Amerikanerinnen unter der Führung von Kapitänin Stacy Lewis auf heimischem Boden im Robert Trent Jones Golf Club in Gainesville, Virginia, bittere Revanche. ERNEUTER FEHLSTART Wie schon im letzten Jahr legte das Team von Stacy Lewis in der ersten Foursome Session los wie die Feuerwehr. Mit 3:1 ging der Vormittag eindeutig an die U.S.- Amerikanerinnen. Europas Kapitänin Suzann Pettersen, die so wie Lewis erneut das Kapitänsamt innehatte, übte sich in Zweckoptimismus. Vor einem Jahr hatte es in der ersten Session sogar ein histori sches 0:4-Debakel gesetzt und Europa kam am Ende zurück, um den Solheim Cup zu behalten. Doch während in Finca Cortesin

Von Markus Scheck

Knapp vorbei: Kapitänin Suzann Pettersen verpasst den vierten Euro-Triumph in Folge

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TURNIERE | SOLHEIM CUP

genannt“. „Ich hatte das Gefühl, dass ich etwas zu klein bin und nicht genug Birdies gemacht habe.“ Die angesprochene Kapitänin gab sich nonchalant. „Ich habe in meinem Leben noch nie eine Entscheidung bereut“, sagte Pettersen. „Du gehst mit deinem Bauch gefühl und deinem Herzen. Es ist ein 12- köpfiges Team und es wird immer schwie rig sein, Paarungen zu bilden. Manchmal macht man es richtig, manchmal wird man Die deutschen Fans freuten sich über ein gelungenes Debüt von Rookie Esther Henseleit, der am Freitagmorgen die Ehre zuteil wurde, im Foursome mit Charley Hull den allerersten Abschlag zu machen. Zwar ging diese Partie gegen Nelly Korda und Allisen Corpuz mit 3&2 verloren. Tags darauf revanchierte sich das Duo aber im gleichen Format mit einem 1-Auf-Sieg über Jennifer Kupcho und Ally Ewing. Nur allzu gerne hätte man die Olympia Silbermedaillengewinnerin auch in einem Fourball gesehen, denn im abschließen den Einzel zeigte die Hamburgerin, was in ihr steckt: Gegen Andrea Lee hatte sie auf der 18 einen Birdieputt zum Sieg, der aber leider zu kurz blieb. „Ich habe extrem gut gespielt. Am Ende war ich etwas enttäuscht, im Einzel nur einen halben Punkt beigesteuert zu haben“, sagte Henseleit. „Ich denke, wir haben den USA einen großen Kampf gelie fert, mit dem sie vielleicht nicht gerechnet hatten. Es war eine coole Woche, und ich hoffe, dass ich noch einmal die Chance bekomme.“ 2026 wird der Solheim Cup im Bernardus Golf in den Niederlanden ausgetragen. GT eines Besseren belehrt.“ GELUNGENES DEBÜT

Gelungenes Solheim-Cup-Debüt: Deutschlands Esther Henseleit hinterließ bei ihrer Premiere einen überwiegend guten Eindruck, auch wenn am Ende das Happy End fehlte

KRITIK AN PETTERSEN Während Team USA noch bis in die Nacht hinein ausgelassen feierte, verließen die Europäerinnen mit erhobenen Häuptern den U.S.-Bundesstaat Virginia. „Suzann‘s Twelve“ hatten alles gegeben und beina he wäre die Aufholjagd noch von Erfolg gekrönt gewesen. Obwohl die Kapitänin Suzann Pettersen sich im Nachgang ein wenig Kritik gefallen lassen musste. Vor allem die Nicht-Berücksichtigung von Leona Maguire, die bei den letzten Solheim Cups eine tragende Rolle innehatte und dieses Mal nur in einer einzigen von vier Vierer-Partien aufgeboten wurde, sorgte für Stirnrunzeln. Die Irin sagte, dies sei eine „bittere Pille zum Schlucken“ gewesen und Pettersen habe „ihr nicht viele Gründe

die beiden Rookies Esther Henseleit (Deutschland) und Albane Valenzuela (Schweiz) ihre Partien teilten. Die Partie von Valenzuela gegen die Weltranglisten zweite Lilia Vu hatte dabei entscheidenden Charakter. Mit 2 Auf bei noch zwei zu spielenden Löchern sah die 26-jährige Schweizerin schon wie die sichere Siegerin aus. Doch Vu packte an den Löchern 17 und 18 zwei Birdies aus und holte den entscheidenden halben Punkt, der sicherstellte, dass die USA den Solheim Cup zurückgewannen. „Ich kann es gar nicht in Worte fassen“, sagte Vu freudestrahlend. „Ich hatte das Gefühl, diese Woche meinen Teil nicht getan zu haben, und das wollte ich ändern.“ LEWIS MACHT ALLES RICHTIG Aufseiten der Amerikanerinnen waren es neben Vu und Korda vor allem die ungeschlagenen Rose Zhang (4-0 0), Megan Khang (3-0-0) sowie Rookie Lauren Coughlin (3-0-1), die maßgeblich zum Triumph für die „Stars and Stripes“, der mit 15,5 zu 12,5 Punkten am Ende deutlicher aussah, als er wirklich war, bei trugen. Für Kapitänin Stacy Lewis ging die Rechnung auf. Sie verließ sich bei der Ent scheidung über ihre Paarungen stark auf statistische Analysen und freute sich, dass dieser Ansatz am Ende Früchte trug. „Sie sollten Spaß haben und es genießen“, sagte Lewis. „Aber es musste auch gutes Golf ge spielt werden. Das Team hat diese Woche weit über das Golfspiel hinaus genossen. Sie hatten so viel Spaß zusammen. Sie ha ben sich unterstützt und sie haben getan, was ich von ihnen verlangt habe.“

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Der entscheidende Moment: Lilia Vu (r.) holt gegen die Schweizerin Albane Valenzuela den entscheidenden halben Punkt zum Gesamtsieg für Team USA

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SOLHEIM CUP 2024: ERGEBNISSE

TEAM EUROPE – 12 ½

TEAM USA – 15 ½

Gewonnene Punkte pro Spielerin NAME

Gewonnene Punkte pro Spielerin NAME

Punkte

Punkte

Céline Boutier (FRA) Carlota Ciganda (ESP) Linn Grant (SWE) Georgia Hall (ENG) Esther Henseleit (GER) Charley Hull (ENG) Leona Maguire (IRL) Anna Nordqvist (SWE)

2 1 – 2 3 1 2 2 2

Allisen Corpuz Lauren Coughlin

3

3.5

Ally Ewing

– 3 3 1 1

Megan Khang

1.5

Nelly Korda

Jennifer Kupcho

Alison Lee Andrea Lee

2.5

Emily Kristine Pedersen (DEN) Madelene Sagstöm (SWE)

Sarah Schmelzel Lexi Thompson

2 1

Maja Stark (SWE)

1.5 0.5

Lilia Vu

1.5

Bitte warten: Irlands Leona Maguire wurde überraschenderweise nur ein einziges Mal in den Vierer-Partien eingesetzt und zeigte danach im Einzel-Match ihre gewohnten Sieger-Qualitäten

Albane Valenzuela (SUI)

Rose Zhang

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COVER | SHANE LOWRY

„DAS BESTE LIEGT NOCH VOR MIR!“

Shane Lowry, der Open-Champion des Jahres 2019, zählt aktuell zu den prominentesten Aushängeschildern des europäischen Golfsports. Wir trafen den 37-jährigen Iren im Rahmen der BMW PGA Championship in Wentworth zum GOLF TIME-Exklusiv-Talk.

Von Markus Scheck

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COVER | SHANE LOWRY

„IN ZUKUNFT WIRD SICH WOHL JEDER WÜNSCHEN, EIN OLYM PIONIKE ZU SEIN UND EINE MEDAILLE ZU GEWINNEN.“ SHANE LOWRY

EIN SIEG FÜR DIE EWIGKEIT Es wurde schnell klar, dass der junge Shane ein Talent für den Golfsport mit enormem Potenzial besaß. Erste ernsthafte Über legungen, den Schritt in Richtung Profi karriere zu wagen, folgten, als Shane als 20-Jähriger Niall Turner mit 4&3 besiegte und irischer Amateurmeister wurde. Im Jahr 2009 wurde er dann zum Na tionalhelden, als er als Amateur bei strö mendem Regen die Irish Open gewann. Lowry, damals erst 22 Jahre jung, setzte sich im Stechen auf dem dritten Extraloch gegen Robert Rock durch und machte sich damit nach dem Neuseeländer Danny Lee und dem Spanier Pablo Martin zum drit ten Amateur in der Geschichte, der ein European-Tour-Event gewann. „Er hatte vier tolle Tage und alleine seine 62er-Runde am Freitag war mehr als beein druckend. Dass er dieses enorme Niveau bis zum Sonntag aufrechterhalten konnte, übertrifft einfach alles“, geriet selbst der dreifache Major-Sieger und Landsmann Padraig Harrington nach Lowrys Sieg ins Schwärmen. VON PARIS NACH WENTWORTH Die gemeinsame Reise von Rory McIlroy und Shane Lowry brachte die Freunde diesen Sommer auch nach Paris, wo sie bei den Olympischen Sommerspielen die irischen Farben vertraten. Kurz danach stand im Royal County Down ihr „Heim turnier“, die Amgen Irish Open, auf dem Programm, bevor sie in der Woche darauf zum Saison-Highlight der DP World Tour, der BMW PGA Championship in Went worth, weiterzogen. Im Vorfeld des Flaggschiff-Events der DP World Tour trafen wir Shane Lowry im Silvermere Golf Club in Surrey anläßlich einer Golf-Clinic seines Ausrüsters Srixon zum GOLF TIME Exklusiv-Talk. Shane, es war ein aufregendes Jahr, vor allem mit den Olympischen Sommerspielen in Paris, wo Sie sogar als Fahnenträger für Irland im Einsatz waren. Wie haben Sie das Ereignis Olympia erlebt? Das erste Mal, dass ich bei Olympia spielte, war in Tokio 2021, aber damals war

Zufrieden mit sich und der Welt: mit seinen 37 Jahren hat Shane Lowry so ziemlich alles erreicht

brachte, war das etwas, das ich mein gan zes Leben lang nicht vergessen werde. Al leine schon die Eröffnungszeremonie am Fluss war unglaublich. Wir wurden zwar nass, da es ganz schön regnete, aber wir fühlten uns sehr wohl und willkommen. Die gesamte Erfahrung, angefangen bei der Eröffnungszeremonie bis zum Ende des Olympischen Golfturnieres war un glaublich. Die Organisatoren haben einen tollen Job gemacht. Der Golfplatz war in einem tollen Zustand und das Turnier war wirklich eines der besten, an dem ich jemals teilgenommen habe.

Covid allgegenwärtig und es war schon eine etwas eigenartige Erfahrung. Daher wollte ich es dieses Mal in Paris wirklich genießen, vor allemn, da ich nicht sicher sein kann, diese Erfahrung noch einmal erleben zu können. Als man mich fragte, ob ich als Fahnenträger für Irland zur Ver fügung stehen würde, war das schon ziem lich cool. Das ist etwas, von dem man als Golfer normalerweise nur träumen kann, da es so fern von der Realität scheint. Als ich dann dort war und den ganzen Tag mit den anderen irischen Athleten ver

„Beste Kumpels“ auf der Tour: Gemeinsam mit Rory McIlroy gewann Shane Lowry im April die Zurich Classic of New Orleans

uns schon sehr, sehr lange, wahrscheinlich über 20 Jahre. Wir haben schon so viel ge meinsam erlebt. Das ist eine sehr lange und wirklich coole Reise, die wir nun mit die sem gemeinsamen Sieg krönen konnten.“ DER NATIONALHELD Sport liegt eindeutig im Blut von Shane Lowry, der am 2. April 1987 im Midlands Regional Hospital in Mullingar, County Westmeath, das Licht der Welt erblickte. Shane wuchs in Clara im irischen County Offaly auf und bis heute hält er die Verbin dung zu Offaly mehr als aufrecht. In der irischen Grafschaft, im Zentrum der Insel gelegen, brillierte einst sein Vater Brendan im gälischen Fußball und spielte zusammen mit seinen Brüdern Mick und Sean im All-Ireland-Football-Finale 1982 die Hauptrolle. „Jedes Mal, wenn ich die Chance be komme, in den O’Connor Park zu gehen und Offaly spielen zu sehen, nutze ich sie“, so Lowry. In einem abgelegenen Landkreis mit knapp 80.000 Einwohnern steht Fuß ball in Offaly eindeutig im Mittelpunkt. So war Lowry damals zu Schulzeiten auch der Einzige von 500 Schülern gewesen, der sich für den Golfsport entschieden hatte. Im Esker Hills Golf Club startete er demnach seine hoch dekorierte Amateurkarriere.

or knapp einem Jahr feier te das europäische Ryder Cup-Team im Marco Simo ne Golf & Country Club mit dem Endergebnis von 16,5

„Jedes PGA-Tour-Event, das man gewinnt, ist etwas Besonderes. Aber es mit einem deiner engsten Freunde zu schaffen, ist einfach großartig“, erklärte McIlroy nach dem Sieg bei der Zurich Classic of New Or leans und fuhr fort: „Shane und ich kennen

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zu 11,5 Punkten einen grandiosen Erfolg über Team USA. Einer der Stars im Aufge bot des englischen Kapitäns Luke Donald war Shane Lowry. Der 37-jährige Ire, der 2019 die Open Champion in Royal Portrush für sich ent scheiden konnte, ist mittlerweile nicht nur im europäischen Ryder-Cup-Team eine Fixgröße, sondern auch auf der PGA Tour, auf der er in diesem Jahr gemeinsam mit Rory McIlroy die Zurich Classic of New Orleans gewann. SIEG MIT KUMPEL RORY Der Sieg in New Orleans war nach dem WGC-Bridgestone Invitational 2015 und der Open Championship 2019 in Nord irland Lowrys dritter Titel auf der PGA Tour. Für seinen Partner Rory McIlroy, den Lowry als seinen „besten Kumpel auf der Tour“ bezeichnet, war es bereits Titel Nummer 25. Zwei Wochen später sollte McIlro bei der Wells Fargo Championship in Quail Hollow noch einen weiteren Sieg folgen lassen.

Shane Lowry mit Markus Scheck (GOLF TIME) im Silvermere Golf, Surrey

Karriere-Highlight 2019: Shane Lowry mit Tochter Iris, Frau Wendy und der Claret Jug

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KOLUMNE

NEBENSAISON: ZEIT FÜR STRATE GIEPLANUNG E iner der größten Hemmschuhe zahlreicher Golfclubs ist die enor me Fluktuation auf Führungs- und Management-Ebene: Vorstandsteams wechseln zum Teil komplett nach nur einer Amtszeit von drei Jahren, Ehrenamtliche werfen das Handtuch womöglich schon während der Wahl periode. Wenn Clubmanager abhängig von der Entscheidungsfindung eines Präsidiums sind, sind auch sie dem turnusmäßigen Wechsel von Ideen und neuen Projekten unterworfen. Jedes Unternehmen braucht eine kurz- und eine mittelfristige Strategie, langfristig auch eine Vision. Golfan lagen gehören in diese Gruppe. Bei der Vereinigung der The Leading Golf Clubs of Germany haben wir sowohl betreibergeführte als auch klassische Vereine in unserer Gemeinschaft. Oft tut sich die erste Gruppe leichter mit der konsequenten Strategie. Aber auch klassische Clubs können sie verfolgen, wenn sie Führungsteam und Mitglie der von einer Vision überzeugen. Werden sie bei allen Entscheidun gen mit in die Überlegungen einbezo gen, ist eine konsequente Umsetzung möglich. Die Dokumentation der Ide en, der Finanzierungsmöglichkeiten, der Projektgestaltung ist wichtig. Da ran – so meine Erfahrung als langjäh riger Marktteilnehmer – mangelt es leider immer wieder. Im alltäglichen Clubbetrieb findet die Kommunika tion zu häufig nur verbal statt. Für ei nen Nachfolger im Amt des Präsiden ten oder einer anderen Funktion ist sie später kaum noch nachzuverfolgen. Projekte werden dann verändert, Kos ten überzogen, Zeitpläne verpasst. Der Start in die Wintersaison ist der richtige Zeitpunkt, das zu ändern. Wenn der Betrieb auf dem Golfplatz ruhiger wird, hat das Management Team Zeit für eine kreative Auszeit. Verantwortliche sollten sich die Zeit nehmen und strategisch arbeiten – zum Wohle des Clubs!

Nicht zu toppen: Shane Lowry feiert mit Team Europe den Sieg beim Ryder Cup 2023 in Rom

Nationalheld schon in jungen Jahren: Shane Lowry gewinnt als Amateur die Irish Open 2009

Lifestyle richtig zu organisieren. Ich versu che so ausgeglichen wie möglich zu sein. Wenn ich einen Bereich herauspicken soll, würde ich sagen, dass das kurze Spiel mich in diesem Jahr am meisten im Stich gelas sen hat. Von Mai bis jetzt war das Putten sehr gut, aber davor war es nicht so toll. Im Grunde versuche ich aber vor allem, mir immer selbst treu zu bleiben. Vielleicht könnte ich mental noch etwas besser sein, aber ich denke, das kommt automatisch, wenn man sich in Position bringt, Turniere zu gewinnen. Haben Sie eine Meinung zu der aktuellen Situation rund um LIV Golf und der PGA Tour? Sehen Sie eine Lösung? Oh, ich habe nicht die geringste Ah nung. Ich weiß auch nicht, ob es zu einer Lösung in diesem Jahr, in fünf Jahren oder in zehn Jahren kommen wird. Ich habe zu Beginn dieses Jahres die Entscheidung getroffen, mich nur auf mich selbst zu kon „DER SIEG BEIM RYDER CUP 2023 IN ITALIEN IST EINE MEINER SCHÖNSTEN GOLF ERINNERUNGEN.“ SHANE LOWRY

findet nur alle vier Jahre statt. Man vergisst ein wenig wie groß und bedeutend dieses Event ist und wenn es dann über die Bühne geht, realisiert man erst, wie gewaltig alles damit verbunden ist. Sie sind 37 Jahre alt. Denken Sie, dass Sie den Höhepunkt Ihrer Karriere bereits erreicht haben? Ich hoffe nicht ... Hätten Sie die Frage zu Beginn dieses Jahres gestellt, hätte ich wahrscheinlich anders geantwortet und das Gefühl gehabt, dass ich meinen Höhe punkt vielleicht schon überschritten habe. Aber in dieser Saison kommt es mir so vor, als würde das Beste noch vor mir liegen. Ich habe dieses Jahr besser gespielt als je zuvor. Klar, ich habe die Open 2019 ge wonnen, aber ich bin der Meinung, dass ich in allen Bereichen meines Spiels besser ge worden bin. Ich habe gemeinsam mit Rory die Zurich Classic gewonnen, aber ich wür de schon gerne noch in diesem Jahr einen Einzeltitel holen. Ich muss nur geduldig sein und darauf warten, dass es passiert. Woran arbeiten Sie am meisten in Ihrem Spiel, um es zu verbessern? Eigentlich arbeite ich an gar nicht so vielen Dingen. Ich versuche lediglich kons tant zu bleiben in all den Dingen, die ich mache, vor allem auch im Training. Ich versuche mein Training und auch meinen

zentrieren und mich nicht darum zu küm mern, was andere tun. Und mich auch nicht darum zu kümmern, wer an den Tur nieren teilnimmt, an denen ich teilnehme. Letztendlich ist Golf ein egoistischer Sport. Du bist ganz alleine und musst auf dich selbst aufpassen. Ich habe bei LIV ein paar sehr gute Freunde und ich vermisse sie, aber es ist, wie es ist. Man muss abwar ten und die Entscheidung den Funktionä ren überlassen. Ich mache mir daher nur Gedanken um mein Golfspiel.

Wie haben Sie die Interaktion mit den ande ren Spielern erlebt? Es war doch ein etwas anderes Umfeld. Es fühlte sich wie ein großes Turnier an, definitiv größer als ein reguläres Event auf der Tour. Ich würde sogar so weit gehen, zu sagen, es fühlte sich ähnlich an wie ein Major. Du spielst nicht nur für dich selbst, sondern für dein Land und deine Familie. Es war cool, gemeinsam mit Rory McIlroy Irland zu vertreten. Du siehst auch die Jungs aus den anderen Ländern, wie sie gemeinsam die Proberunden spielen. Es hat mich irgendwie an meine Ama teurtage erinnert, als ich für Irland gespielt habe und mit dem gesamten Team gereist bin. Golf hat seinen Platz bei den Olym pischen Spielen gefunden und wird auch nicht mehr wegzudenken sein. Jeder Spie ler glaubt daran und in Zukunft wird sich wohl jeder wünschen, ein Olympionike zu sein und eine Medaille zu gewinnen. Es sendet auch ein Signal an (Noch)-Nicht golfer aus, die das Olympische Golfturnier verfolgt haben, oder? Ja, ich habe selbst auf dem Golfplatz be merkt, dass uns sehr viele irische Golffans begleitet haben, bei denen ich nicht das Gefühl hatte, dass sie Golfer waren. Sie wa ren nur dort, weil es eben Olympia war. Das war cool, ganz neue Zuschauer für unseren Sport zu gewinnen. Olympia

Nächstes Jahr geht es nach Bethpage und zwei Jahre später in Ihre irische Heimat nach Adare Manor. Wie sind dahingehend Ihre Ziele? Der Sieg beim Ryder Cup in Italien ist mit Sicherheit eine meiner schönsten Gol ferinnerungen. Mit seinen Freunden vor heimischem Publikum zu gewinnen und die Art und Weise, wie wir es im Marco Simone Golf & Country Club geschafft ha ben, war großartig. Nächstes Jahr in Beth page dabei zu sein – und dann natürlich in Adare Manor – ist eines meiner ganz großen Ziele. Doch auch ich werde älter. Ich habe das schon oft gesagt: „Wenn ich im Team bin und wir die nächsten beiden Ryder Cups gewinnen sollten

Vor genau einem Jahr feierten Sie mit Team Europe in Rom den Sieg beim Ryder Cup.

SHANE LOWRY: IN THE BAG Driver: Srixon ZX5 Mk II (8.5°), Mitsubishi Diamana D+ White 70 TX Schaft Fairwayhölzer: TaylorMade M5 (19°), Graphite Design Tour AD DI-8 X Schaft Driving Iron: Srixon ZX Utility (20°) Nippon N.S. Pro Modus3 Tour 120 X Schaft Hybrid: TaylorMade Stealth (22°) Eisen: Srixon ZX5 Mk II (#4, #5), Srixon ZX7 Mk II (#6-PW) KBS Tour 130X Schaft Wedges: Cleveland RTX 6 ZipCore Tour Rack (50°-10, 54°-10) KBS Tour Wedge X Black Schaft, Cleveland RTX Full Face (58°-8), KBS Tour Wedge X Black Putter: TaylorMade Spider Tour Z Ball: Srixon Z Star XV

BERNHARD MAY Präsident der Leading Golf Clubs of Germany e. V.

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