GOLF TIME 5/2016 (Vorschau, die ersten 21 Seiten)

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GEDULD Der Australier Greg Chalmers ge- winnt die Barracuda Championship. Das klingt auf den ersten Blick nicht gerade nach einer besonders aufregenden Geschichte. Jedoch war dies der erste PGA Tour-Sieg des 42-jährigen Chalmers überhaupt, der zuvor sagenhafte 385 PGA GOLFMÄRCHEN

ZEITSPIEL

REGELPÄPSTE Während der U.S. Open- Finalrunde zuckte Dustin Johnsons Ball beim Ansprechen mit dem Putter minimal. Ein Platzrichter entschied sofort, der Spie- ler habe wohl keinen Regelverstoß began- gen. Doch dann studierten die Offiziellen des amerikanischen Golfverbandes (USGA) die TV-Bilder und ließen dem Spieler mitteilen, dass er erst nach seiner Runde erfahren werde, ob er doch einen Straf- schlag erhalte. Während auf Twitter und auf anderen sozialen Netzwerken die Unfähigkeit der USGA angeprangert wurde, schuf Dustin Johnson einfach Tatsachen und gewann mit drei Schlägen Vorsprung.

Tour-Events spielen musste, um endlich diesen Turniertitel feiern zu dürfen. Sein Sieg katapul- tierte ihn von Rang 490 auf Position 231

HEIMSPIEL Auch in diesem Jahr blieb Bern- hard Langer der erste Erfolg in Deutschland seit 2001 versagt. Bei der WINSTON Golf Senior Open 2016 konnte der 58-jährige Anhausener zwar die Zuschauer mit einem Eagle auf dem Schlussloch in Begeisterung versetzen, doch das Stechen um den Titel ver- passte die Nummer eins der amerikanischen Champions Tour knapp um einen Schlag. Trotzdem reiste Langer nicht mit leeren Händen zurück in seine Wahlheimat USA. Im Juli wurde er mit der „Goldenen Sportpyra- mide“ der Stiftung Deutsche Sporthilfe ausgezeichnet SWEET HOME

der Weltrangliste. Seit 1995 ist Chalmers Golfprofi, seit 1999 versucht er sich auf der PGA Tour. In dieser Saison besaß er keine volle Spielberechtigung für die Tour und war als Nachrücker ins Feld der Barracuda Championship gerutscht.

Dem deutsche Web.com-Tour-Spieler Stephan Jäger gelang bei der Rust-Oleum Championship eines der kuriosesten Eagle aller Zeiten. Auf einem knapp 500 Meter langen Par 5 verzog er den Abschlag in ein Wasserhindernis und kassierte einen Strafschlag. Nach seinem Drop traf der Ball, aus 190 Metern mit einem Eisen 5 geschlagen, dann direkt das Loch. STRAFSCHLAG DES MONATS

und gleichzeitig in die „Hall of Fame des deut-

schen Sports“ aufgenommen. „Ich bin sehr dankbar, zu dem auserwählten Kreis dieser deut- schen Sportler zu gehören“, freute sich Langer über die Ehrungen.

DREI FRAGEN AN… SERGIOGARCIA

Deine Kritiker sagen, dass du deinen Killerinstinkt verloren hast und kein Major mehr gewinnen wirst. Ist das wahr? Ich will nicht lügen, es könnte wirklich so sein. Wenn man älter wird, merkt man irgendwann, dass Golf nicht alles im Leben ist. Verstehe mich nicht falsch, ich sage damit nicht, dass es mir keinen Spaß mehr macht, zu spielen und zu gewinnen. Doch früher war ich nach einer vergebenen Siegchance bei einem Major total enttäuscht. Heute passiert mir das nicht mehr, weil ich weiß, wie schwer es ist, eines zu gewinnen. Wenn du ein paar Mulligans hättest, die du rückwirkend einsetzen könntest, wo würdest du sie nehmen? Den ersten natürlich bei meinem Putt zum mög- lichen Open-Sieg 2007 in Carnoustie. Heute weiß ich, dass es kein Break gab, und würde den Ball ein- fach geradeaus putten. Den zweiten nehme ich an

der 16 bei der PGA Championship 2008, den dritten an Loch 18 beim gleichen Turnier 1999. Wäre der Wedge-Schlag etwas näher an der Fahne gewesen, wäre vielleicht das Birdie gefallen. Wo noch? Vielleicht letztes Jahr bei der Open an Loch 12. Den würde ich echt gerne noch mal machen dürfen.

Rauben dir diese Fast-Siege den Schlaf? Nein, das sind nur kleine, dunkle Flecken. Ich weiß, ich hätte es besser machen können. Die Leute wissen oft nicht, wie hart es ist, vor

allem bei Majors, um den Sieg mitzuspielen. Aber es ist wie es ist. Alles pas- siert aus einem Grund, das ist meine Philosophie.

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