GOLF TIME 5/2016 (Vorschau, die ersten 21 Seiten)

COVER | HENRIK STENSON

Damenabschlägen, einen Sommer später bei –9 von den Herren-Tees. Henriks Eltern unterstützen ihren Sohn, wo sie können, fahren ihn stets morgens zum Golfplatz und holen ihn nachmittags dort wieder ab. „Das waren immer lange Tage, aber alle meine Freunde waren mit mir im Club. Wir haben Kurzspiel-Wettkämpfe ausgetragen und sind im Teich nach Bällen getaucht“, erinnert sich Stenson an seine golferischen Anfänge. Mit 15 Jahrenmacht er den nächsten Schritt in Richtung Profikarriere. Er zieht nach Skane in Südschweden. Der dortige Barsebäck Golf & Country Club ist für ihn eine weitaus härtere Prüfung als sein Heimatclub außer- halb von Göteborg. Auch die Konkurrenz ist größer: „Skane ist eine sehr große Golfregion, entsprechend härter waren die Wettkämpfe.“ Es ist die Zeit, in der der junge Henrik Eigen- schaften wie Ehrgeiz, Leistungsbereitschaft und Siegeswillen schärft. Im Jahr 1994, Stenson ist 18 und inzwi- schen Scratch-Golfer, wird er in den schwe- dischen Jungen-Nationalkader berufen. Da- von beflügelt, erreicht er im selben Jahr das nächste große Ziel: Er fliegt zur Boys World Amateur Championship nach Japan. Diesem ersten internationalen Auftritt folgen schnell weitere. Schon ein Jahr später ist Stenson im Herren-Nationalteam seines Heimatlandes angekommen.Wiederumein Jahr vergeht, ehe er bei der Peugeot Open de España sein erstes European Tour-Turnier spielt. 1998 wird er, mit einem Handicap von plus vier, Profi. SIEG IN DEUTSCHLAND 18 Jahre später strahlt der nun 40-jährige Golfprofi im GC Gut Lärchenhof in die Kameralinsen der Fotografen. In Händen hält er den gläsernen Siegerpokal der BMW Inter- national Open 2016. Es ist sein zweiter Titel bei dem deutschen Traditions-Turnier, sein zehnter insgesamt auf der European Tour.

Selbstvertrauen, das hat sich Henrik Stenson erarbeitet: Der Schwede trainiert, selbst für Tourpros, ausgesprochen hart. „Einen härter arbeitenden Spieler als Henrik findet man nicht“, sagt sein Caddie, Gareth Lord, über seinen Arbeitgeber. Diese Attitüde, mit der Stenson seinen Sport angeht, ist bei ihm bereits früh stark ausgeprägt. DIE ANFÄNGE Henrik Stenson wird am 5. April 1976 in der zweitgrößten schwedischen Stadt Göteborg geboren. Er wächst gemeinsam mit seiner zehn Jahre jüngeren Schwester Ulrika und seinen Eltern Mona und Ingemar auf. Nie- mand in der Familie spielt Golf. Auch Henrik nicht. Er beginnt in jungen Jahren mit Fuß- ball, spielt außerdem Badminton. „Mein erster Kontakt zum Golf kam durch einen Freund aus meiner Straße“, erinnert sich Stenson. Der fragt seinen damals elfjäh- rigen Kumpel, ob er nicht mal mit ihm auf die Driving Range gehen wolle. Henrik folgt der Aufforderung und entdeckt direkt seine Leidenschaft für das Spiel: „Ich war sofort süchtig.“ Seine ersten Runden spielt Henrik, als er zwölf Jahre alt ist. Nach dem ersten Sommer liegt er bei Handicap –18 von den

BMW INTERNATIONAL OPEN Bernd Ritthammer wird bester deutscher Spieler

KARRIERE-HIGHLIGHTS

PROFIDEBÜT Stenson wech- selt mit einem Handicap von +4 ins Profigeschäft CHALLENGE TOUR Er gewinnt die Order of Merit der Challenge Tour ... ERSTER SIEG Stenson gewinnt die Benson & Hedges Inter- national Open. Sein erster Erfolg auf der European Tour

1998

2000

EUROPEAN TOUR ... und erspielt sich dadurch die volle Spielberechtigung für die European Tour

2001

STECKBRIEF HENRIK STENSON Name: Henrik Olof Stenson Geboren: 5. April 1976 in Göteborg Familienstand: Seit 2006 verheiratet mit Emma Stenson (geb. Löfgren) Kinder: Lisa (geb. 2007), Karl (geb. 2010), Alice (geb. 2014) Wohnort: Orlando, Florida, USA Größe: 188 cm Gewicht: 86 kg

2007

RACE TO DUBAI Im selben Jahr ist er auch auf der European Tour Erster der Geldrangliste, er gewinnt das RtD PGA TOUR Er gewinnt mit dem WGC-Accen- ture Match Play sein erstes PGA Tour-Event ERSTER MAJOR-SIEG Stenson siegt bei der 145. Open Championship

FEDEXCUP- CHAMPION

2013

Stenson gewinnt die Order of Merit der PGA Tour und holt den FedExCup

2016

MEILENSTEINE 2013 gewinnt Stenson in sechs Wochen rund 15 Millionen U.S.- Dollar an Preisgeld durch seinen Sieg beim FedExCup (r.) auf der PGA Tour und im Race to Dubai auf der European Tour

20

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