122. Deutscher Ärztetag - Beschlussprotokoll

Ärztetags-Drucksache Nr. Ib - 91 Seite 2 von 2

122. Deutscher Ärztetag Münster, 28.05. - 31.05.2019

Auf der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) 2018 wurde die Einbeziehung von Patientinnen und Patienten in sie betreffende Fragen und Entscheidungen der gesundheitlichen Versorgung als ein grundlegendes Element zukunftsweisender Gesundheitspolitik beschlossen. In gleicher Weise zielt auch der Nationale Krebsplan auf eine Stärkung der Patientenorientierung. Dies steht im Einklang mit dem Masterplan Medizinstudium 2020, der in der Ausbildung auf eine frühzeitige und konsequente Orientierung an den Patientinnen und Patienten und ihren Bedürfnissen hinwirkt. Auch der Deutsche Ethikrat machte in seiner Ad-hoc-Empfehlung zu den "Herausforderungen im Umgang mit seltenen Erkrankungen" 2018 auf die spezifische Vulnerabilität von Menschen mit seltenen Erkrankungen aufmerksam und forderte eine selbsthilfefreundliche Ausgestaltung des Gesundheitswesens. Selbsthilfegruppen bzw. Patientenorganisationen von Menschen mit chronischen oder auch seltenen Erkrankungen verfügen über einen reichhaltigen Erfahrungsschatz. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Patientenorganisationen und der Ärzteschaft sollte gefördert werden, um die Bedürfnisse und Interessen von Patientinnen und Patienten besser zu berücksichtigen. Bundesweit fördert das Netzwerk Selbsthilfefreundlichkeit und Patientenorientierung im Gesundheitswesen seit 2009 konsequent die Patientenorientierung im deutschen Gesundheitswesen. Die Bundesärztekammer und auch die Landesärztekammern sehen in der Selbsthilfeförderung eine wichtige Grundlage für ein produktives Arzt-Patient-Verhältnis und die qualitative Entwicklung der Gesundheitsversorgung. Die Kooperation mit dem Netzwerk ist daher sinnvoll.

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