CF_01_2022_web

THEMA

Wenn die Niere versagt Blutwäsche auf der Intensivstation kurz erklärt. U nter dem Begriff Dialyse ver- steht man in der Regel ein Verfahren, das die Funktion

um gelöste Substanzen, die eigent- lich über den Harntrakt ausgeschie- den werden müssten, aus dem Blut zu ‚waschen‘. Auf einer Intensivstation haben es die Ärzte und Pflegenden dage- gen häufig mit einem akuten Nie- renversagen zu tun, das seinen Ursprung in einer Komplikation nach einer schweren Operation hat oder in Kombination mit einem Multiorganversagen auftritt. Dann wird anstelle des Dialysators eine Hämofiltration zur Blutwä- sche eingesetzt. Während einer pumpengetriebenen ‚kontinuier- lichen venovenösen Hämofiltrati- on‘ (CVVH), wie sie auch auf der Intensivstation am Kölner Heilig Geist-Krankenhaus genutzt wird, wird beständig ein Teil der Blutin- halte, die ausgeschieden werden müssen, abfiltriert. Das ausge- filterte Volumen wird durch eine Elektrolytflüssigkeit direkt ersetzt. Dieses Verfahren ist besser bei kreislauf-instabilen Patienten auf der Intensivstation einsetzbar, ge- rade bei Patienten mit einer Blut- vergiftung“, erklärt Professor Dr. Stefan Weber, Chefarzt der Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie und Leiter der interdisziplinären Intensivsta- tion am Heilig Geist-Krankenhaus. (J.P.)

der Nieren ersetzt, wenn diese nicht mehr ausreichend arbei- ten können. Eine funktionierende Niere filtert täglich rund 1.800 Liter Blut und befreit es sowohl von überschüssigem Wasser als auch von Abfall- und Ausschei- dungsprodukten, die ansonsten zu lebensgefährlichen Vergif- tungserscheinungen führen wür- den. Bei einer Dialyse wird das Blut durch einen Dialysator gefil- tert. Dabei wird ein Dialysat, eine Lösung unter anderem aus Elek- trolyten und Glukose verwendet,

Die kontinuierliche, pumpengetriebene ‚Blutwäsche‘

Substituat

Hämofilter

Patient

Filtrat

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CellitinnenForum 01 | 2022

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