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FUNDAMENT

Beate Schultes ist auf dem Weg zur Arbeit. Nur wenige Minuten benötigt sie zu Fuß von ihrer Haustür bis zum Heilig Geist- Krankenhaus. Die Zeit nutzt sie, um sich an der frischen Luft auf den Tag und seine Herausforde- rungen einzustimmen.

Ein Tag mit ... der Kranken- hausseelsorgerin Beate Schultes B eate Schultes gehört seit 2020 zum Team der katholi- schen Krankenhausseelsor- ge im Heilig Geist-Krankenhaus in Köln-Longerich. Zuvor arbeitete sie als Gemeindereferentin im Kölner Norden, wo sie mit ihrer Familie bis heute lebt. Schultes ist von Geburt an blind. Das Leben mit Einschrän- kung in einerWelt, die für Menschen ohne sichtbare Behinderungen an- gelegt ist, sensibilisierte sie in be- sonderer Weise für die Nöte und Sorgen der oft Schwererkrankten in der Klinik. Ihnen kann sieWege auf- zeigen, Unveränderliches zu akzep- tieren, ohne zu kapitulieren. (S.St.)

Im Büro wartet Arbeitsplatzassistentin Brigitte Bartz auf sie. Die Assistentin begleitet Schultes zum Erstkontakt mit den Patienten. Durch ihre Be- schreibungen klären sich für die Seelsorgerin die äußeren Umstände in den Krankenzimmern: In welcher Verfassung ist der Patient, ist er an medizinische Geräte angeschlossen und möchte oder kann er überhaupt ein seelsorgliches Gespräch führen? „Ich weiß dann sehr schnell, worauf ich mich einstellen muss“, erklärt Schultes.

An der wöchentlich statt- findenden Teamsitzung nehmen alle Seelsorger aus den Kölner Cellitin- nen-Krankenhäusern teil. Auf der Tagesordnung stehen Themen wie die Planung von Gottes- diensten, die Arbeit am Seelsorgekonzept oder die Aufteilung der Rufbe- reitschaft.

Die Krankenhausseelsorgerin nimmt sich die Zeit, um in der Kapelle Gott um Beistand für die Anliegen der Patienten und Angehörigen zu bitten.

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CellitinnenForum 01 | 2022

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