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KOMPETENZ

(Alten-)Pflege am Limit

B

Der engagierte Einsatz von Pflegekräften.

eschäftigungen im sozialen Bereich gelten als Jobs für Berufene. Wer sich für sie

in Düren. Zwar hat die Politik es er- möglicht, neue Stellen zu schaffen, doch der Markt an arbeitssuchen- den Altenpflegekräfte ist leergefegt. Hinzu kommt, dass die Anwerbung weiterer Fachkräfte oder auch von Fachkräften aus dem Ausland sehr schleppend verläuft und mehr Vor- laufzeit benötigt. Das ist sehr schade, denn die Al- tenpflege ist ein Beruf, der unter verantwortungsvollen Rahmenbe- dingungen erfüllend und zufrieden- stellend ist und viele Perspekti- ven für eine sichere Laufbahn bietet. „Trotzdem müssen wir die Kollegen verstehen, die die Situation in der Pflege nicht

entscheidet, macht es nicht allein des Gehalts wegen, sondern auf- grund der persönlichen Motivation, anderen Menschen zu helfen – so ist es auch in der Altenpflege. Schon vor Ausbruch der Pandemie

haben sich die Arbeits- bedingungen für Pfle- gende zunehmend ver- schlechtert. Während die Anzahl der pflege- bedürftigen Menschen in den Seniorenhäu- sern steigt, stagniert die Zahl der examinier- ten Pflegefachkräfte. Dieses Missverhältnis führt in der Konse- quenz zu einer Ver- dichtung der Arbeit, zu personellen Engpäs- sen, Überstunden und Arbeitsüberlastung. Durch die Pandemie

mehr mittragen und aussteigen möchten. Was

wir brauchen ist ein Wandel hin zu mehr Anerkennung und Akzeptanz für Pflegeberufe in un- serer Gesellschaft, zum Beispiel durch ein verbindliches Frei- williges Soziales Jahr (FSJ)“, erläutert Esser. „Marketingkampagnen und

hat sich diese Situation zusätzlich verschärft. „Unsere Einrichtungen versuchen, Ausgleiche zu schaffen und zumindest ein planbares Frei am Wochenende zu gewährleisten, mit externen Dienstleistern Abhil- fe zu schaffen oder ausländische Pflegekräfte mit ins Boot zu holen“, erklärt Dagmar Esser, Senioren- hausleiterin zweier Einrichtungen

Appelle reichen nicht mehr aus. Womöglich muss sich das Fun- dament der Pflege ändern – und nicht die Pflegenden oder die Ein- richtungen.“ (R.K./C.L.)

Grafik: Getty Images

CellitinnenForum 01 | 2022

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