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KOMPETENZ

kloster geht es familiär zu. Das gefällt mir. Die Stadt Düren ist überschaubar. Das ist ein gro- ßer Kontrast zu Buenos Aires. Die Möglichkeiten, gut zu arbei- ten und Geld zu verdienen, sind in Argentinien leider nicht gut.

Das St. Franziskus-Hospital erhält Gütesiegel für vorbildliche Unterstützung ausländischer Pflegekräfte

W enn Pflegekräfte mit ausländischem Be- rufsabschluss hierzu- lande in die Pflege einsteigen, sind einige Hürden zu nehmen: Sprachkenntnisse, der Nachweis formeller Qualifikationen und ein neues Leben in einem völlig neu- en Berufsalltag. Im St. Franzis- kus-Hospital kümmert sich die Referentin für Anerkennungsver- fahren Silke Mitteis um die Pfle- gekräfte mit ausländischem Be- rufsabschluss. „Kein Verfahren ist wie das andere, jede Pflegekraft aus dem Ausland bringt eige- ne Erfahrungen und Kenntnisse mit.“ Besonders am Herzen liegt ihr, dass nicht nur die Abläufe und der Workflow einen Platz in ihrer Arbeit haben, sondern auch die menschliche Seite. Mitteis ach- tet besonders darauf, dass jeder Kandidat gut im Team integriert wird. Wenn die Pflegekräfte nicht über eine Agentur kommen, be- ginnt die Arbeit schon vor deren Einreise nach Deutschland. „Wir unterstützen im Kontakt mit den deutschen Behörden und bei der Unterbringung.“ Um das Ankom-

men zu erleichtern, können neue Mitarbeiter eine eingerichtete Wohnung oder ein Zimmer über das Krankenhaus beziehen. Wäh- rend des Anerkennungsverfahrens durchlaufen die internationalen Pflegekräfte einen strukturierten Prozess, in dem sie entweder auf eine Kenntnisprüfung vorbereitet werden oder am theoretischen und praktischen Unterricht bis zur Beantragung der Berufszu- lassung teilnehmen. Pflegekräf- te aus der EU haben es formell leichter, müssen sich aber den- noch in Theorie und Praxis ins neue System einpassen. Für die besonderen Bemühungen zur Eingliederung von Pflegekräf- ten aus dem Ausland wurde das Ehrenfelder Krankenhaus mit dem Gütesiegel ‚Wir fördern An- erkennung‘ ausgezeichnet. Die- ses wird vom Deutschen Indus- trie- und Handelskammertag (DIHK) in Verbindung mit dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) und dem Bun- desbildungsministerium verge- ben. (I.G.)

Wenn Menschen freundlich sind und langsam sprechen, ist das schon eine große Hilfe für mich.

Hier im Marienkloster arbeiten mehr Kollegen in einer Schicht und es gibt tolle Hilfsmittel, wie zum Beispiel einen Lifter, der den Transport von Bewohnern erleichtert. Das gefällt mir gut. Ich hoffe, im Winter fällt Schnee. Denn ich habe erst ein Mal in meinem Leben Schnee gesehen, als ich in den Bergen an der Grenze zu Chile war. Wenn Menschen freundlich sind und langsam sprechen, ist das schon eine große Hilfe für mich. Denn es ist nicht leicht, sich in einem Land zu Hause zu fühlen, wenn man seine Fa- milie vermisst. (C.L./R.K.)

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CellitinnenForum 01 | 2022

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