Cellitinnen 1_2020

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Früher war … Bewohner aus den Seniorenhäusern erzählen

Meine Mutter starb, als ich acht Jahre alt war. Wir Kinder wurden unter den Verwandten aufgeteilt. Ich kam aufs Land und war auf dem Hof für das Kühe hüten zuständig. Urlaub auf dem Bauernhof ist seitdem für mich die größte Strafe. (Margret Müller, 82 Jahre)

Mein Vater wurde im Krieg von der Gestapo verhaftet, meine Mutter musste arbeiten, um uns durchzubringen. Wir Kinder waren tagsüber unbeaufsichtigt. (Johann Gennen, 85 Jahre)

„Mädchen trugen doch keine Hosen!“ (Margret Müller, 82 Jahre)

Ich komme aus der DDR und habe dort vier Kinder großgezogen. Die meisten Frauen gingen arbeiten. Es gab genügend ‚Krippenplätze‘, in denen die Kinder gut aufgehoben waren. Mann und Frau begegneten sich auf Augenhöhe. (Gerda Rohde, 93 Jahre)

Natürlich saß mein Mann am Steuer – ich hatte zwar einen Führerschein, aber Autofahren war Männersache. Putzen, waschen, einkaufen, kochen und die Kindererziehung waren meine Sache, selbst als ich wieder arbeiten ging. (Marie-Luise Müller, 70 Jahre)

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CellitinnenForum 1/2020

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