Cellitinnen 1_2020

Lehren | Lernen

Ein Plädoyer für die Altenpflege Fabienne Braun meistert Ausbildung und Studium gleichzeitig

Mein Herz schlägt für die älteren Menschen. Die Gesellschaft schätzt ihre Lebensleistung viel zu wenig. Deshalb entschied ich mich nach dem Fachabitur, in die Altenpflege zu gehen. Im Seniorenhaus Heili- ge Drei Könige lerne ich seit über einem Jahr die praktische Seite des Berufs, die in der Louise von Maril- lac-Schule theoretisch unterfüttert und im Bachelor-Studium an der Katholischen Hochschule Köln wis- senschaftlich unterstützt wird. Für den Besuch der Vorlesungen bin ich einen Tag in der Woche von der Arbeit im Seniorenhaus freigestellt. Der Unterricht in der Pflegeschule und der praktische Einsatz in der Einrichtung wechseln sich block- weise ab. Ausbildung und Studium parallel zu fahren, ist schon nicht ohne. Man muss am Ball bleiben. Da mich die Themen aber interes-

sieren, macht das Lernen Spaß. Und es bleibt trotzdem noch aus- reichend Freizeit. Ein Job am Schreibtisch wäre nichts für mich. Insofern bin ich davon überzeugt, den richtigen Be- ruf für mich gefunden zu haben. Meine Ziele nach der Ausbildung: Eine Weiterbildung zur Praxisanlei- ter- oder Wohnbereichsleiterin kann ich mir durchaus vorstellen. Ebenso die Fortbildung in der Wundver- sorgung. Meine Wünsche: In der Ausbildung hätte ich gerne noch mehr Zeit mit meiner Praxisanleite- rin Maria Sanchez, der ich an dieser Stelle ein großes Lob aussprechen möchte. Ihr Engagement ist an- steckend! Für den Altenpflegeberuf wünsche ich mir, dass er in der neuen Ausbil- dungsordnung, der ‚Generalistik‘,

nicht zu kurz kommt. Ich wünsche mir auch, dass uns Altenpflegern mehr zugetraut wird. Wir sind gut ausgebildet, haben fundierte medizinische Kenntnis- se – und benötigen dennoch selbst für jede noch so kleine Wundver- sorgung eine ärztliche Verordnung. Um den Beruf für die jüngere Gene- ration attraktiver zu machen, sollte sich daran etwas ändern. Ich bin gespannt, was die Zukunft bringt.

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