GOLF TIME 1/2016

VOR- SCHAU 2016

SHOOTINGSTAR „Ich will ein Teil dieser Crew sein, das wäre ein toller Vierball. Ich muss nur noch ein Major klarmachen, aber dann gehöre ich hoffentlich dazu.“ Der amerikanische Golfstar Rickie Fowler schaffte 2015 seinen Aufstieg in die Beletage des Golf. Lange galt er als ein hübsches Gesicht ohne Siegerqua- litäten – heute gewinnt er in schöner Regelmäßigkeit Turniere. Die von ihm erwähnte „Crew“ besteht natürlich aus Jordan Spieth, Jason Day und RoryMcIlroy, allesamt wie er „Twentysomethings“, aber schonMajorsieger. Sie besetzen die ersten drei Positionen der Golfweltrangliste, während an der Nummer vier noch immer der Makel „unvollendet“ haftet. 2015 gewann Rickie immerhin das sogenannte „fünfte Major“, die Players Championship. Es folgten drei weitere Turniertitel in den USA und in Europa – der jüngste Erfolg erst im Januar 2016 bei der Abu Dhabi HSBC Golf Championship. Doch in diesem Jahr gelang Fowler nicht nur ein weiterer golferischer Coup. Auch in puncto Trendsetting stellte Rickie – nach- dem er zuvor eine ganze Generation junger Golfer in den Farben der Müllabfuhr aufs Fairway schicken konnte – erneut seine Qua- litäten unter Beweis. In Abu Dhabi sorgte er mit seinen neuartigen Hightop-Sneaker für »Nicht in einem Atem- zug mit den Dreien genannt zu werden, motiviert Rickie mehr als alles andere«

MASTERS AUGUSTA

WIR SETZEN AUF … RORY MCILROY Vor fünf Jahren war der Nordire zum ersten Mal ganz nah dran am grünen Siegerjackett. 2011 startete er mit vier Schlägen Vorsprung in die Finalrunde und spielte dann die schlechteste Runde eines Führenden nach drei Tagen in der Geschichte des Turniers. Sollte McIlroy beim Masters triumphieren, wäre er erst der sechste Spieler in der modernen Golfgeschichte, der jedes Majorturnier wenigstens einmal gewinnen konnte.

mächtig Wirbel. Dabei handelt es sich um einen sportlichen Golfschuh, der bis über die Knöchel geht und sowohl mit Schnürung als auch mit einem Klettverschluss versehen ist. Das futuristisch anmutende Teil sieht aus, als stamme es direkt aus dem Film „Zurück in die Zukunft“. Kein Wunder also, dass sein Aus- rüster Puma mit Anfragen regelrecht bom- bardiert wurde. Erst hieß es allerdings, dieser Prototyp sei allein dem Golfprofi vorbehal- ten, bis schließlich doch eine Markteinfüh- rung für Mitte des Jahres annonciert wurde. Früher stand Rickie nicht zuletzt auf- grund solcher Schlagzeilen im Neidfokus sei- TONY FINAU Eigentlich erstaunlich, dass er 2015 nicht Rookie des Jahres wurde. In seiner ersten PGA Tour-Saison sammelte Tony Finau über zwei Millionen an Preisgeld ein und zeigte vor allem auf den großen Golfbühnen wie bspw. bei der U.S. Open oder der PGA Championship seine besten Leistungen. Finau ist der erste Tourspieler mit samoanischer Abstammung. Einst stand er vor der Wahl, Profibasketballer oder Golfer zu werden. Kein Wunder also, dass der 1,93 Meter große Athlet heute zu den Top 3 der Longhitter auf der Tour gehört. HEISSES EISEN

ner Tourkollegen, die ihn noch im Frühjahr 2015 zum „meistüberschätzten Spieler auf der Tour“ kürten. Heute sind diese Stimmen verstummt und Fowler geht in die Offensive: „Nach dem Sieg in Abu Dhabi gehe ich mit einer komplett anderen Einstellung in die Saison als früher. Ich kann aggressiver spielen und bin damit erfolgreich.“ In der arabischenWüste unterstrich Fowler seinen Anspruch, 2016 in die absolute Welts- pitze vorzudringen, als er McIlroy (T3.) und Spieth (T5.), die beide in Bestform auf-traten, auf die Plätze verweisen konnte. So ganz von ungefähr kommt Fowlers Leis- tungsexplosion jedoch nicht. 2011 starb der einzige Trainer, mit dem Rickie bis zu diesem Zeitpunkt gearbeitet hatte. Barry McDonnell hatte ihn als siebenjährigen Knirps entdeckt und geformt. Kurz vor seinem Tod sagte der Golflehrer einem engen Freund, sollte er ein- mal sterben, wäre Butch Harmon der Mann, der seine Arbeit fortführen könnte. Obwohl diese Empfehlung nicht bis an Fowlers Ohr drang, begann Ende 2013 trotz- dem eine Kooperation mit dem weltberühm- ten Golflehrer, der schon Tiger Woods oder Phil Mickelson unter seinen Fittichen hatte. Nach über zwei Jahren der Zusammenarbeit hat Harmon Fowler zu einem der konstan- testen und präzisesten Spieler auf der Tour

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