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FOKUS: GRENZGEMEINDEN

Chiasso, für viele ein unbekanntes Grenzstädtchen Chiasso ist als wichtiger Schweizer Grenzübergang zu Italien bekannt, zudem für sein Empfangszentrum für Asylbewerber. Dabei hat der Grenzort viel mehr zu bieten: ein reiches kulturelles Angebot etwa.

«Stau auf der Autobahn A2 bei der Aus- reise nach Italien»: Vielen Urlaubsreisen- den in Richtung Süden ist eine solche Verkehrsinformation mehr als geläufig. Weniger bekannt ist, dass der Verkehr auch ausserhalb der Ferienzeiten sehr intensiv ist.Viele der 63000 Grenzgänge- rinnen und Grenzgänger, die täglich aus Italien zur Arbeit ins Tessin pendeln, be- nützen diesen Übergang. AmStrassenzoll

gibt es sogar eine eigene Fahrspur für die sogenannten «frontalieri». Der überbor- dendeVerkehr ist eines der grossen The- men in Chiasso, er führte auch dazu, dass bei derAbstimmung zur zweiten Gotthar- dröhre Ende Februar 2016 die Einwohner Nein sagten. Die Angst vor noch mehr Verkehr – und die Angst vor einer weite- ren Verschlechterung der Luftqualität – gab den Ausschlag.

Am meisten Italianità In Hochglanzmagazinen über das Tessin existiert Chiasso nicht. Dabei hat die Ge- meinde durchaus ihren eigenen Reiz, ist vielleicht sogar die italienischste aller Tessiner Gemeinden. In den Bars und Restaurants geht es immer ein wenig lauter zu als gemeinhin; hier lassen sich die Tischnachbarn leichter ansprechen als in der Leventina. Und den Vereinen

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SCHWEIZER GEMEINDE 11 l 2016

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