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HOCHWASSERSCHUTZ IM URBANEN RAUM

Hochwassermanagement in komplexer Konstellation Ein Extremhochwasser könnte auch zentrale Gebiete in der Stadt Zürich überschwemmen. Nach dem Einbau eines Schwemmholzrechens an der Sihl stehen weitere Entscheide zum langfristigen Hochwasserschutz an.

Wäre beim Unwetter von 2005 das Nie- derschlagszentrum über dem Einzugs- gebiet der Sihl gelegen, wäre es zu grossflächigen Überflutungen der Zür- cher Innenstadt und des Hauptbahnhofs gekommen. Das Wasser wäre auf einer Fläche von rund fünf Quadratkilometern bis zu einem halben Meter hoch gestan- den. Denn grosseTeile von Zürich liegen auf dem Schwemmkegel der Sihl, einem

natürlichen Überschwemmungsgebiet. Die Gefahrenkarte und Analysen des Schadenpotenzials zeigen, dass das Überflutungsgebiet auf dem Sihl- schwemmkegel eines der grössten Hochwasserrisiken der Schweiz auf- weist. Vor allem deshalb, weil das Scha- denpotenzial stark zugenommen hat: Die Zahl der Gebäude in Zürich hat sich seit dem letzten grossen Sihlhochwasser

von 1910 vervielfacht. Bei einem Extrem- hochwasser betrüge der Schaden ge- mäss Schätzungen bis zu 5,5 Milliarden Franken. Gross angelegtes Projekt 2007 initiierte der Kanton Zürich das Projekt Hochwasserschutz Sihl, Zürich- see, Limmat. Das Projekt steht unter der Leitung der Abteilung Wasserbau

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SCHWEIZER GEMEINDE 7/8 l 2017

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