3_2019

FRIEDHOFSGESTALTUNG

ab 2017 DerZugang Südost ist auf den rechten Torflügel von 1.2mBreite reduziert.Anstelle der befestigtem Fläche sindSträucher und Bäume gepflanztworden.DieEckemit der nun geschlossenen Strauch-/Baumrabatte bringtmehr Intimität auf denPlatz vor der Aufbahrungshalle. DerZugang nordöstlich ist in der Flächemit einerHecke und einem offenen Zugang unterteiltworden. Jetzt sindWerkhof, ZugangBestatter undUmgebungAufbahrungshalle klar voneinander getrennt.

Die geradeNord-Süd-Verbindung imWesten zwischenAareweg und Friedhofstrasse wurde durch einen geschwungenenWeg ersetzt.DerSplittbeton- Belag zieht sich in dieWest-Ost-Achse bis zwischen die Felder G und I hinein. Bäume in unterschiedlicher Grösse säumen denWeg und geben gleichzeitig dem Friedhof imWesten einenAbschluss/Filter gegenüber den dreiWohnblöcken. Eine neue Bestattungsform stellen dieUrnen-Mäander in Blumenwiesen dar, die den geschwungenenWeg begleiten. Weg undMäander sind eineReminiszenz an die benachbarte Aare. Grundsätzlich wurden diemeistenRasenflächen in artenreich blühende Blumenwiesen umgestellt.Damit konnte auch die regelmässige Pflege auf dieRänder undWegschneisen reduziert werden. DasErscheinungsbild des Friedhofes ist dadurch lebendiger und fröhlicher geworden. Bei den neu zu pflanzenden Bäumenwurden drei neue Leitarten zu den bestehenden hinzugefügt. In derHierarchie ihrererGrösse sind dies dreiSchnurbäume entlang dem neuen geschwungenen Weg,dreiGleditschien anwichtigen Ecksituationen und als zentraler Baum bei den Familiengräbern sowie dieBlumeneschen alsweiterer Begleiter des geschwungenenWeges und des Hauptweges. AlleMassnahmen können gestaffelt realisiertwerden.

Die Felder H undN sind 2018 geräumtworden und stehen für ein paar Jahre brach. In dieser Zeit blüht eine bunteBlumenwiese auf ihren Flächen.Auf ihnenwird ca.ab 2022wieder eine Urnenbestattung in gleicherArt oder in einer neuen freieren Anordnungmöglich sein. Auf dem ehemaligen Feld L liegen seit 2016 dieFamiliengräber verstreut in einermitFeinsplitt abgestreuten Chaussierung. DieHauptwegeachseWest-Ost wurde leicht nachNorden gerückt, sodass sie nun zurMitte derAufbahrungshalle zeigt. DiemeistenNebenwege wurden belassen oder zugunsten der Fluchten leicht verschoben undmit den best.Verbundsteinen ergänzt.

BlickRichtungAare und Jura

mögl.Zugang zurAare mitPodest fürAscheausstreuung

zurKirche

Aare

ZugangNordwest

Kompostplatz

Grab derUnbekannten

2.70

Aareweg

Blutbuche

Splittbetonbelag4-8mm neu mitStahleinfassungen 200/8

Schnurbaum/ Sophora japonica 'Regent'

Weg aufgehoben40m2

Blutbuche

1.52

2.16 Weg aufgehoben Weg aufgehoben 180m2 Platten neu Platten neu Total16m2 Platten neu Hecke neu 3lfm

Eibe

Urnenmäander A,15lfm für28Urnen inEinzelbelegung/ 56 inDoppelbelegung plusAnfang-undEndstück=30Einheiten

Eibe

Chaussierung42m2 mitFeinabsplittung 2-4mm

Kindergräber

Eiche

Blumenwiese 120m2

Sitzbank neu

3.07

Platten neu Platten neu

Blumenwiese total55m2

Eibe

FeldA Erdmind.2035 49Gräber

mögl. 2.Etappe

1.00

Blumenwiese 55m2

Hecke neu 4lfm

Hagebuche

Wasser

Weg verschobenmit vorh. Verbundsteinen1m2

Grüngutmulde

Wasser

Familiengräber ca. 20Stück ChaussierungmitFeinabsplittung 2-4mm 213m2 Einfassungen Flachstahl 200/8 47lfm

Weg aufgehoben 12m2

2.40

Sitzbank

Sitzbank

Hagebuche

Abfallmulde

Perrückenstrauch

Gleditschie/ Gleditsia triacanthos 'Sunburst'

Hecke neu 11lfm

Chaussierung60m2 mitFeinabsplittung 2-4mm 2.70

Geräte

Platten neu

Einfahrt Pflege/Steinmetz +ZugangOst 2 neu

EinfahrtWerkhof und ZugangOst 1 best.

Hecke neu

Verbundsteineneu/ausBestand Total6m2 Ränder neu anbetonieren 7lfm

Amberbaum

Wasser

3.66

leicht verschoben

wegenWeganpassung

Sitzbank neu

Hecke neu 24lfm

Weg aufgehoben 28m2

2.50

Asphaltmit Tragschichtentfernt, NeuRabatte f.BäumeundUnterbepflanzung15m2 Randstein neu15lfm

ZugangBestatter

1.00

mögl. 2.Etappe

FeldH/Erd (aufgehoben Nov.2018) (70Gräber)

Brunnen

2.00

FeldM/Urne (aufgehoben Nov.2014)

6.00

Silberahorn ErgänzungUnterbepflanzungmitSpireen

Urnenmäander B, 19lfm für36Urnen inEinzelbelegung/ 72 inDoppelbelegung plusAnfang-undEndstück=38Einheiten

Verbundsteineentfernt NeuRabatte f.Hecke 12m2 Ränder neu anbetoniert30lfm

Schnurbaum/ Sophora japonica 'Regent'

Sitzbank

Sitzbank

Hecke neu 11lfm

Blumenwiese 260m2

Blumenwiese 200m2

Vordach 1.50 2.40

Blumenwiese 200m2

Blumenwiese 260m2

1.62

3Parkplätze

Weg verschmälert14m2 Rand neuanbetonieren 22lfm

Toiletten

FeldN/Urne (aufgehoben Nov.2018)

Weg aufgehoben 10m2 Ränderneu anbetonieren 14lfm

Blumenesche/ Fraxinus ornus

Hagebuchenhecke

Hecke neu 3lfm

Blumenesche/ Fraxinus ornus

Blumenesche/ Fraxinus ornus

Weg verschobenmit vorh.Verbundsteinen8m2

Fluchten!

3.00

Wasserneu, verschoben

Wasseralt, verschoben

Aufbahrungshalle

Weg verschobenmit vorh.Verbundsteinen56m2

RampeKeller

Weg verschobenmit vorh.Verbundsteinen34m2

Splittbetonbelag4-8mm neu,Total302m2 mitStahleinfassungen 200/8

aufMitteAufbahrungunshalleausrichten!

Ränderneu anbetonieren 34lfm

Ränder neu anbetonieren 28lfm

3.00

3.00

Weg aufgehoben 33m2

Blumenesche/ Fraxinus ornus

Fluchten!

Fluchten!

Blumenwiese 16m2

Weg aufgehoben 13m2

Blumenwiese 13m2

<--Materialaustausch-->

<--Materialaustausch-->

Blumenesche/ Fraxinus ornus

Gleditschie/ Gleditsia triacanthos 'Sunburst'

Sitzbank 3xWasserschalen rundø1m ausRoh-oderChromstahl h=20cm/10cm imBoden

Amberbaum

Weg aufgehoben55m2

Perrückenstrauch

Amberbaum

Sitzbank

Hagebuche

Blumenwiese <--Materialaustauschl!!-->

Gleditschie/ Gleditsia triacanthos 'Sunburst'

Perrückenstrauch

Hecke neu 13lfm

Kugelahorn

2.70

Stromanschluss

2.77

Blumenwiese 70m2

Ränder neu anbetonieren 20lfm

Eibe

FeldO Gemeinschaftsgrab

Wasser

Weg neumit vorh.Platten 7m2

Silberahorn

Feld I Urne 2026 67Gräber

Urnen inBlumenwiese 250m2 kleineWege hineingeschnitten 800-900Gräber

Sitzbank verschoben

Blumenesche/ Fraxinus ornus

Blumenesche/ Fraxinus ornus

1.20

3-4 Längs-Parkplätze 6x2m best. Markieren?

FeldG Erd 2022 54Gräber

Chaussierung75m2 mitFeinabsplittung 2-4mm

Rabatte mitSträuchern undBodendeckern 80m2 mitBelagsentfernung

ZugangSüdost reduziert auf rechte Torflügel b=1.2m

Urnenmäander C,21lfm für40Urnen inEinzelbelegung/ 80 inDoppelbelegung plusAnfang-undEndstück=42Einheiten

2.20

2.00

Schnurbaum/ Sophora japonica 'Regent'

FeldK Urnemind. 2035 85Gräber

Silberahorn

Sitzbank neu

4.90

Gemeinschaftsgrab

Sitzbank

BegräbnisbezirkWangen a.A. FriedhofWangen a.A. Neugestaltung Teilbereiche Projekt M1:200 / 112x112cm 28.04.16 bb rev. N

461

Hagebuche

Blumenwiese 60m2

Hecke neu 6lfm

Wasserbezug fürSprinkler

Weg neumit vorh.Verbundsteinen 37m2

Ränder neu anbetonieren 37lfm

<--Materialaustausch-->

2.00

3.00

Wasser

Hagebuche

Weg neumit vorh.Verbundsteinen 6m2

2.45

Hagebuche

Blumenesche/ Fraxinus ornus

Ränder neu anbetonieren 5lfm

Friedhofstrasse

2.70

Splittbetonbelag4-8mm neu mitStahleinfassungen 200/8

Eibe

Sitzbank

Sitzbank

Eiche

Blumenesche/ Fraxinus ornus

Rottanne

Plattenwege zw.denGräbern (Beton u.Naturstein) Blumenwiese auf abgemagertem Boden

Sommerlinde

BeatBolliger Dipl. LandschaftsarchitektHTL Gänsackerstrasse11 CH -5024Küttigen/Aarau

Sommerlinde

Untergehölz teilw.mitBuchsbaum

Winterlinde

Legende:

Formhecke ausKornelkirsche

Winterlinde

SplittbetonbelagmitStahleinfassung Die nahe gelegene Aare hat den Friedhofsgestalter zum Urnen- mäander inspiriert. Bild: Beat Bolliger ChaussierungmitFeinabsplittung undStahleinfassung Betonverbundsteine,best.oder ergänzt/verschoben ZugangSüdwest Untergehölz teilw.mitBuchsbaum Bäume best. Bäume neu Sträucher neu

Tel.062 827 4393 Mob 079 613 1368 info@freiraum-bb.ch www.freiraum-bb.ch

460

Raum Frei

Ein Urnenmäander aus bronze-eloxiertem Blech.

Bild: Beat Bolliger

ren verschiedene alternative Formen etabliert. So kamen beispielsweise ne- ben Urnenmauern zunehmend ano- nyme Bestattungen in Rasenflächen und Aschestreufeldern auf. Mittlerweile ent- spreche diese Art der Bestattung aller- dings nicht mehr dem aktuellen Trend. Dies sagt Norbert Fischer, Autor der Stu- die «Perspektiven neuer Bestattungs- und Erinnerungskultur im 21. Jahrhun- dert» für den Verein Aeternitas e.V. in Königswinter (D). In seiner Studie be- schreibt der Professor zwei Trends in der Friedhofs- bzw. Bestattungskultur: zum einen die Tendenz zu einer naturnahen Bestattung, zum andern die wachsende Bedeutung des Erinnerungsaspekts im Umfeld der Bestattungskultur. Damit würden klare Kontrapunkte zur anony- men Rasenbestattung gesetzt. «Generell ist in den letzten Jahren ein stark wach- sendes gesellschaftliches Interesse an Fragen der Bestattungs-, Sepulkral- und Erinnerungskultur zu beobachten», stellt Norbert Fischer fest. Was bedeuten diese Trends für die Fried- hofsgestaltung? Viele der gegenwärti- gen Friedhöfe sind am Modell der gros­ sen Zentral- und Bezirksfriedhöfe des 19. und 20. Jahrhunderts orientiert – mit genormten und standardisierten Grab- grössen,Wegebreiten, Abstandsflächen. Wie das Beispiel des Friedhofs in Wan- gen an der Aare zeigt, entwickeln sich die heutigen Friedhöfe mehr in Richtung Gedächtnislandschaften, Baumbestattungen

einer landschaftlich modellierten Park- anlage mit verschiedenen Bereichen, die den individuellen Bestattungsbedürfnis- sen gerecht werden. Somit verwandeln sich Orte der Bestattung in regelrechte Gedächtnislandschaften, wie sie Norbert Fischer beschreibt. Der in der bürgerli- chen Moderne ausgeprägten räumlichen Abgrenzung und Ausschliessung des Friedhofs setzen, so Norbert Fischer, die neuen Bestattungs- und Erinnerungsorte eine Verknüpfung mit den Räumen der Lebenden entgegen. «Die neuen Orte der Bestattungs- und Erinnerungskultur reihen sich ein in die ‹Verflüssigung› der postmodernen Lebenswelten», sagt Fi- scher. Und dem vor allem in reformiert geprägten Regionen starken Trend zu anonymen Rasenbestattungen stehen naturreligiöse Rituale gegenüber. Dazu zählen zum Beispiel die sogenannten Baumbestattungen, wo der Baum mit seinemWurzelwerk in einem möglichst naturbelassenenWaldgebiet Grabstätte und Grabzeichen zugleich ist. Bei der Gestaltung künftiger Friedhöfe falle dem Aspekt der Kommunikation ebenfalls eine besondere Bedeutung zu, denn Ge- spräche mit anderen Menschen können fürTrauernde hilfreich sein. Mit Plätzen, Hainen, Nischen und Sitzecken kann dieseTrauerarbeit unterstützt werden.

Auf Wunsch erhalten Eltern Dokument für Fehlgeborene Um dieTrauerarbeit der Eltern zu un- terstützen, stellen die Zivilstandsäm- ter seit Anfang Jahr auf Wunsch der Betroffenen ein Dokument für Fehlge- borene aus. Das Amt stellt ohne Vor- ladung der Eltern und in einem ver- einfachtenVerfahren eine Bestätigung aus. Hingegen werden Fehlgeborene nicht im Personenstandsregister ein- getragen – im Gegensatz zu totgebo- renen Kindern, die mit einemGewicht von mindestens 500 Gramm oder nach der vollendeten 22. Schwanger- schaftswoche tot geboren werden. Der Bundesrat hat auf den Eintrag verzichtet, weil eine Mehrheit der Kantone sowie die für das Zivilstands- wesen verantwortlichen Kreise die- senVorschlag in derVernehmlassung als «systemfremd» kritisiert hatten. Die Gemeinden machen aber oft kei- nen Unterschied, ob Kinder registriert wurden oder nicht. Haben Eltern das Bedürfnis, diese Kinder zu bestatten, bieten heute viele Gemeinden auf ih- ren Friedhöfen sogenannte Sternen- kindergräber an, wie etwa Gelterkin- den (BL), oben im Bild. red.

Fabrice Müller

www.freiraum-bb.ch

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SCHWEIZER GEMEINDE 3 l 2019

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