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Ursprung, dass der Kirchenboden, womöglich der Boden unter dein Altar, , sich; durch eine besondere Heiligkeit auszeichne. Erst gegen Schluss'des vorigen Jahrhunderts begannen Cul4 tur und Aufklärung über Aberglauben und Schlendrian zii siegen, und dieuAnschauung brach sich Bahn, dass man den Todten keinen Dienst damit erweise, dass ihre todten Leiber die. Luft : mit mephitischen Dünsten vergiften, welche die ' Nachlebenden einathmeii. Obgleich die Verordnung vom 22. Februar 1805 das fernere Begraben in der Kirche nicht mehr gestattete, verdient das Pietätsgefühl des damaligen Kirchenvorstandes sowie der Baukommission doch rühmende Erwähnung, dass sie, wie dies doch beim Umbau anderer Kirchen' geschah, die Ruhe der Gräber nicht stören wollten, ebensowenig wie das Eigenthumsrecht an den Grabgewölben geschmälert werden sollte, indem sie den zwar kostspieligen aber passenden Beschluss fassten, alle Grabkeller, in welchen sich Leichen. befanden, mit einer Mauer von gehöriger Dicke überwölben zu lassen, um so die Ruhe der Todten mit der Sicherheit der Lebenden zu verbinden. Die durch die .feind­ lichen Bomben zerstörte Pulpitur im nördlichen Flügel der Kirche wurde abgebrochen, und dagegen die Pulpitur im südlichen Flügel mit einer untern Reihe geschlossener Stühle vergrössert, wodurch;zugleich ein bequemer Aufgang zum königlichen Stuhl gewonnen wurde. Die Pulpitur hinter dem Altar wurde ebenfalls weggeräumt und dadurch ein besseres Licht gewonnen. Der Taufe wurde ein passenderer Platz in dem hellen Raume hinter der Orgel, dem jetzigen Beicht­ stühle, angewiesen. ‘ ‘ ‘ ‘ !T 1 Sämmtliche Kirchenstühle gelang es aus vorhandenen Materialien wieder herzustellen und nur Kanzel und Altar mussten neu angefertigt werden. ; •/ v ; • > Die vielen, rings um die Kirche befindlichen, zu ein­ zelnen Stühlen führenden Eingänge wurden vermauert, die Fensterscheiben vergrössert und der Kreuzgang der Kirche durchgehends mit Fliesen belegt. ,.; v . i?;-

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