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6 sen bald wieder erbaut und bekam einen Thurm, dessen aus*) * drücklich in den Quellen Erwähnung gethan wird. Diese Kirche war nur klein und jedenfalls viel kleiner als die nahe gelegene Frauenkirche. Die Kirche war auch arm, wie dies nach den wiederholten Plünderungen und Bränden kaum an­ ders zu erwarten stand. Im Jahre 1445 gaben, wie Pontop- pidan (Annal. II 592—593J erzählt, der Erzbischof Tue zu Lund und 8 andere Bischöfe des Landes 40 Tage Ablass Jedem, der in gottesfürchtiger Absicht die St. Peders Kirche und deren Messen besuchte, oder der zu Kranken gebrach­ ten Hostie folgte oder hülfreiche Hand zur Erhaltung der Kirche böte durch milde Gaben an diese, oder durch Kniefall den Leib Christi anbetete, wenn derselbe während der Messein der Kirche emporgehoben wurde oder sich vor des Gekreuzigten Bild hinwürfe oder andächtig der bittern Qualen des Gekreu­ zigten sich erinnerte u. s. w. Dieser Ablassbrief scheint in­ dessen nicht die rechte Wirkung gehabt zu haben, denn er wiederholte sich im Jahre 1453. Endlich erwarben die da­ maligen Vorsteher der Kirche1) im Jahre 1466 einen neuen Indulgenzbrief. Die eigenthümliche Religiosität des Mittelalters bestand bekanntlich in Schenkungen an Kirchen und milde Stiftungen zum Heil der Seele (in remedium animae). Hierdurch, sowie endlich durch Kauf und Tauschhandel vermehrten sich die Mittel der Kirche recht bedeutend. Nach den originalen Schenkungsbriefen, von welchen ein Theil im dänischen Gehei­ menarchive zu finden ist, muss die Kirche am Schlüsse des 15. Jahrhunderts ansehnlichen Grundbesitz gehabt haben. Gleichzeitig scheint die St. Peders Kirche ein nicht geringes Ansehen genossen zu haben, und aufiällig ist es jedenfalls« namentlich im Hinblick auf die Bedeutung der Frauenkirche, dass Lehrer und Studirende der Kopenhagener Universität in

*) Der Prediger in Verbindung mit 2 Mitgliedern der Gemeinde, den beiden Vorstehern, verwalteten die Kirohengüter.

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