May 2014

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Landschaft im Siedlungsraum

zu schnell. In einem gemeinsamen Brief an Bundesrätin Doris Leuthard fordern sie eine vorläufige Sistierung der Ver- nehmlassung. Das Fuder werde überla- den, sagte der Präsident der Bau- und Umweltdirektorenkonferenz gegenüber Radio SRF.

Die Sorge um den Erhalt der landschaft- lichen Reize hat in der Schweiz den Boden für die Verschärfung der Raum- planung geebnet. Im Grundsatz laufen die eingeleiteten Massnahmen darauf hinaus, das bestehende Siedlungsge- biet baulich zu verdichten und dadurch auf die Bebauung des übrigen Landes weitestmöglich zu verzichten. Nun hebt aber just einer denWarnfinger, der prin- zipiell einVerfechter dieser Strategie ist: HansWeiss, als seinerzeitiger erster Ge- schäftsführer der gleichnamigen Stif- tung und Doyen des schweizerischen Landschaftsschutzes. «Im Städte- oder Siedlungsbau werden landschaftliche Aspekte kaum berücksichtigt, das ist ein Fehler», sagt er mit Blick darauf, dass der Druck auf das Siedlungsgebiet zu- nimmt. «Dabei gilt es innerhalb des be- bauten Raums erst recht, landschaftli- che Qualitäten zu schützen oder zu schaffen. Ein Landschaftsbild gibt es überall – nicht nur dort, wo nichts ge- baut ist, wie viele irrtümlich meinen.»

Quelle: Thurgauer Zeitung, St. GallerTagblatt Erscheinungsdatum: 9. April 2014

Wir wollen gegen innen wachsen «Um die Frage, was wo gebaut werden darf, geht es in der Ortsplanungsrevi- sion in Uetendorf. Sie, Albert Rösti, ge- wichten die Gemeindeautonomie sehr hoch und ebenso das Recht der Ge- meinden, sich räumlich zu entwickeln. Die Einzonung von Bauland geht aber fast immer auf Kosten des Kulturlan- des. Das muss Ihnen als Bauernsohn doch weh tun.» «Politik ist oft eine Frage der Güterab- wägung und ein Spagat zwischen zwei entgegengesetzten Positionen. Was die Ortsplanungsrevision betrifft, sind wir im Gemeinderat überzeugt, dass wir den Spagat meistern werden. Wir wol- len die Bauzonen möglichst nicht an den Siedlungsrändern vergrössern, son- dern gegen innen wachsen. So haben wir beispielsweise im Dorfkern noch Potenzial zur inneren Verdichtung. Das Problem, das sich nicht nur in Uetendorf stellt: Wenn kein neuer Wohnraum ge- schaffen wird, nimmt die Zahl der Ein- wohner mittelfristig ab, weil das Bedürf- nis nach Wohnfläche steigt. Die Folge: Die Gemeinde verliert Steuereinnah- men.» Quelle: Interview mit Albert Rösti (SVP) im ThunerTagblatt Erscheinungsdatum: 10. April 2014 Mehr Zersiedelung wegen S-Bahn? Der Zürcher Verkehrsverbund will die Kapazität des S-Bahn-Netzes langfristig erhöhen. Im Kanton Zürich käme es da- durch kaum zu einer stärkeren Zersiede- lung. Spürbarer wären die Folgen in den Nachbarkantonen mit weniger restrikti- ven Raumplanungsgesetzen, wie eine Studie der ETH Lausanne zeigt. (...) Das Bundesamt für Verkehr hat die EPFL be- auftragt, zu klären, ob Stadtbewohner

Quelle: Neue Zürcher Zeitung NZZ Erscheinungsdatum: 10. April 2014, Seite 11

Marschhalt verlangt Der Thurgauer Regierungs- rat Jakob Stark wehrt sich namens der nationalen Baudirektorenkonferenz ge- gen eine weitere Revision des Raumplanungsgeset- zes. Zuerst soll die be- schlossene Änderung um- gesetzt werden. Erst letzte Woche hat der Bundesrat das Raumplanungsgesetz und die dazugehörige Ver- ordnung auf den 1. Mai in Kraft gesetzt. Schon im Juni will er eine weitere Re- vision in die Vernehmlas- sung schicken; es geht um eine eigentliche Totalrevi- sion, inbegriffen Anpas- sungen an die Energie- wende und Bauten ausser- halb der Bauzonen. Den Kantonen, dem Schweizeri- schen Städteverband und dem Schweizerischen Ge- meindeverband geht das

dazu verleitet werden, weiter weg zu ziehen, wenn sich die Fahrzeit von der Peripherie ins Zentrum verkürzt. Oder anders ausgedrückt, ob eine bessere Er- schliessung mit dem öffentlichen Ver- kehr die Zersiedelung fördert. Die Studiengemeinschaft für Raumpla- nung (CEAT) hat die Auswirkungen des S-Bahn-Projekts für das Jahr 2030 un- tersucht und einen signifikanten, aber sehr geringen Zusammenhang zwi- schen räumlichen Auswirkungen für den Kanton Zürich und der Verbesse- rung des öffentlichen Verkehrs festge- stellt, wie es in der Mitteilung heisst. (...) Das bessere S-Bahn-Angebot werde sich eher durch eine räumliche Vertei- lung des Bevölkerungswachstums aus- wirken, als tatsächlich die Struktur des Raumes verändern. Dafür gebe es zwei Gründe: Zum einen sei die raumplaneri- sche Entwicklung im Kanton Zürich durch den kantonalen Richtplan mit Festlegungen undWachstumsgeschwin- digkeit der Bauzonen stark einge- schränkt. Zum Zweiten führe ein besse- res öV-Angebot nicht nur zu einer Verla- gerung der Siedlungsentwicklung in die

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Schweizer Gemeinde 5/14

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