GOLF TIME 6-2016

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umdenken

deutsche meister siegertypen Karolin Lampert und Marcel Schneider gewin-

Wendehälse Wehmütig blickten Rory McIlroy, Jordan Spieth und Dus- tin Johnson während des olympischen

Golfturniers gen Rio. „Es ist schön, auch einmal vom Gegenteil überzeugt zu werden“, musste McIlroy zugeben. Der Nordire hatte sich zuvor zum Anti-Olympia-Lautsprecher aufge- schwungen und musste nun mit Erstaunen feststellen, dass

nen erstmals die Deutsche Meisterschaft der PGA Golfprofessionals. Wenig überraschend setzte sich die Ladies European Tour-Spielerin Lampert souverän auf ihrem Heimatplatz durch. Bei den Herren gelang Challenge Tour-Spieler Marcel Schneider im dritten Anlauf endlich der Gewinn des mit 8.500 Euro dotierten Titels. 2013 überholte ihn Florian Fritsch am letzten Loch, 2014 verlor er das Stechen gegen Maximilian Glauert. Titel- verteidiger Jonas Kölbing hätte fast vom zeitweiligen Verlust von Schnei- ders Schlägern profitiert, die nach einem Flug verschollen waren. Mit den Schlägern seines Bruders schaffte Marcel nur eine 73, ließ dann aber eine 65 bzw. eine 63 folgen und verwies Kölbing mit vier Schlägen auf Rang 2.

sich mehr Olympia-Besucher für Golf als für Leichtathletik interessierten. Auch Jordan Spieth, der von Rickie Fowler unzählige Bilder und Textnachrichten erhielt, wie cool es in Rio sei, gestand ein, dass er liebend gerne teilgenommen hätte. Noch bevor die Finalrunde beendet war, schrieb er auf Twitter: „Ich will in Tokio 2020 dabei sein.“ Auch Dustin Johnson und Jason Day gaben die Teilnahme bei den Spielen in vier Jahren als neues Fernziel aus.

Man hat den eindruck, du kommst keine fünf Meter weit, ohne dass dich jemand anspricht. Nervt das? Nein, es ist toll. Gestern war ich beim Essen, plötzlich steht da dieser Kerl neben mir und sagt „Beef, du bist gar nicht so massig“. Dann zieht er sein Shirt hoch und schwabbelt mir was mit seinem Bauch vor. Klar stehe ich auf und mache das Gleiche. Seine Frau kommt dazu und fotografiert. Ganz schön schräg, aber auch lustig. Nö, die waren ganz cool. Bill Haas sagte, es ist wie beim Ryder Cup. Sergio hat es auch geliebt. Ich denke, die konnten gar nicht glauben, was da auf den Rängen abgeht. Sie haben gefragt ‚Was hast du mit den Leuten angestellt?‘. Aber ich muss aufpassen. Ich will nicht, dass die Zuschauer jemanden stören, der gerade auf seinen Schlag konzentriert ist. Deshalb spare ich mir die High Fives für den Moment auf, wenn wir vom Grün gehen. dreI FrAGen An … „Beef“ Johnston sind deine Mitspieler genervt, wenn du die Menge wie bei der Open in Troon dazu animierst, durchzudrehen?

Die Beweis- stücke: Jim Furyk und Stephan Jägers Score- karten mit der historischen „58“

CLub „58“

Knotenplatzer Es schien wie ein Rekord für die Ewigkeit. 2010 gelang dem Japaner Ryo Ishikawa bei der The Crowns, einem Event der japani- schen Tour, erstmals eine 58 (–12) in einem Profigolfturnier. Und ausge- rechnet an einem Donnerstag, an dem die gesamte Golfwelt gen Baltusrol blickte, wo gerade die PGA Championship ausgetragen wurde, spielte der Deutsche Stephan Jäger (GC München-Eichenried) eine fehlerfreie Runde mit 12 Birdies auf dem TPC Stonebrae (Par 70). Mit 30 (!) Schlägen unter

keine angst, dass deine Persönlichkeit deine golferi- schen Fähigkeiten in den schatten stellen könnte?

Doch, irgendwie schon. Das Wichtigste ist nun einmal Golf. Ich will vor allem, dass

Par feierte er bei der Ellie Mae Classic seinen ersten Turnier- sieg auf der amerikanischen Nachwuchstour und machte damit einen großen Schritt in Richtung PGA Tourkarte 2016/17. Nur eine Woche später stellte Jim Furyk den Rekord in der Königsklasse auf, als er bei der

man sich an meine Leistungen als Golfer erinnert und nicht nur an den Spaß- macher. Das Abklatschen mit den

Fans sollte passieren, weil ich oben mitspiele, und nicht nur, um mich und die Leute bei Laune zu halten.

Travelers Championship zehn Birdies und ein Eagle spielte und 58 Schläge ins Clubhaus brachte. Sonderbare Golfwelt!

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