Kopenhagen_1905

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Höhe gehoben wird, wenn grössere ■Schilfe plissieren sollen. Von dieser Stelle ;uis genicsst man eine schöne Aussicht über den eigentüm­ lichsten Teil Kopenhagens, Slotsholm, mit der von Christian IV. erbauten Börse, einem der schönsten Cebäude der Stadt, das mit einem schlanken, von 4 Drachen gebildeten Turm ge­ ziert ist. Der unmittelbar am Hafen liegende neue Monumentalbau ist die »Privatbank«. Der Börse gegenüber liegt die ebenfalls von Chri­ stian IV. erbaute Dolmens Kirche, in der sich die Grabstätten der dänischen Seehelden Tor- denskjold und Niels .lud befinden. Im Hinter­ gründe erheben sich die ernsten, dunklen Mauern der Christiansburg. Endlich sieht man auf »Slotsholmen« das stolze Gebäude der grossen König!. Bi­ bliothek, deren Hauptfacade nach dem Hofe wendet. Etwas weiter kommt man nach der neuen Langebro, einer der bedeutendsten Schöpfungen der Ingenieurkunst des modernen Kopenhagens. Diese Brücke bildet die natürliche Fortsetzung des schönen, breiten Vcstre Boulevards, der sich vom Rathausplatze zwischen Tivoli und der herrlichen Neu Carlsberger Glyptothek, auf der einen und dem Rathause, der Haupt-Feuer- wehrstation und einer Reihe herrschaflicher Häuser, auf der ändern Seite erstreckt. Linker Hand sieht man noch die letzten Reste des alten Festungswalles mit seinen male­ rischen Spaziergängern Die neue Langebro führt direkt nach Amager, der flachen und fruchtbaren Insel, die mit vollem Rechte Ko­ penhagens Blumen- und Gemüsegarten genannt wird.

Obgleich Kopenhagen wegen der vielen Feuersbrünste, von denen es heimgesucht wor­ den ist, in seiner äussern Physiognomie eigent­ lich nicht als eine »alte« Stadt bezeichnet werden kann, so wird der Fremde doch bald sehen, dass es aus einem alten und einem neueren, modernen Teil besteht. Diese

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