Kopenhagen_1905

ger Treppe« mit den ausgeschnittenen Reliefs). — Das Rathaus wird jährlich von mehr als 10,000 Personen besucht und- bewundert. Während seines letzten Besuches in Kopenhagen besah Kaiser Wilhelm unter Führung des genia­ len Baumeisters Nyrop und in Gegenwart der Stadtverwaltung~das ganze Gebäude und'sprach sich sehr schmeichelhaft über alles aus, was er sah. Im Zimmer des Oberpräsidenten inter­ essierte sich der Kaiser sehr für die berühmte, »heimliche Tapetentür«,die von selbst aufspringt, wenn auf einen Knopf gedrückt wird. . Von grösser Wirkung ist der offene Hof) wovon der grösste Teil als Garten eingerichtet ist, indem sich Blumenbeete, Bäume und ein Springbrunnen befinden. Der Besucher sollte nicht versäumen, den gewaltigen Turm zu besteigen, dessen Spitze mit dem vergoldeten Hahn sich 106 Meter über die Erde erhebt. Man benutzt zunächst eine in einem kleinen Seitenturm befindliche Wendeltreppe, steigt dann auf der eigentlichen Turmtreppe bis nach der Etage unter den steinernen Balkons und legt das letzte Bmde auf schmalen Laufbrücken zu­ rück. Die Aussicht von den 57 Meter hohen Balkons ist geradezu grossartig. Die ganze Stadt liegt wie in einem mächtigen Panorama vor einem ausgebreitet. Ausserdem sieht man die Roskilder Domkirche, den Kreidefelsen Møens- klint, den Sund mit Malmö und Lund und das Schloss Kronborg. Auf dem Wege hinauf auf den Turm findet sich an der Wand schematisch das Höhenver­ hältnis zwischen dem Rathausturm und den be­ rühmten Türmen und Gebäuden z. B. der Pe­ terskirche, dem Kölner-Dom und der Keops- Pyramide angegeben. Im Turme über den Balkons ist das mäch­ tige elektrische Uhrwerk angebracht. Die 4 eisernen Zifferblätter, die vergoldeteZiffernhaben, sind 4,5 Meter breit. Abends wird das Ziffer blatt elektrisch erleuchtet. In einem Raume über dem Uhrwerk hängen die grosse Glocke17und die 4 kleinen Glocken, die in Westphalen gemacht sind. Die Glocken werden. durch ein besonderes Uhrwerk in Be- wegung„gesetzt. Jede Viertelstunde ertönt das sogenannte »Glockenspiel« über die Stadt.

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