Kopenhagen_1905

— 59 - zivil, ja, man kann wohl sagen, dass das Eta­ blissement sich der besonderen Gunst des Pu­ blikums erfreut, eben weil es auf einer breiten, volkstümlichen Basis getrieben wird. Unter seinen Gästen sind Angehörige fast aller euro­ päischer Nationen, namentlich aber der deut­ schen vertreten. Die wunderschöne Lage, die herrliche Aussicht über den blauen Sund, die gesunde, balsamische Luft und die unmittelbare Nähe der grossen Wälder sind Vorzüge, die eine Menge Kopenhagener und Fremder an- ziehen. In der Saison ist für alle möglichen Unterhaltungen Sorge getragen. In dem zum Badehotel gehörigen Park liegen 30 Cottages, die im Sommer vermietet werden und ein grösser Konzert-Pavillon, wo Soireen, Konzerte etc. abgehalten werden. Auf der Terrasse des Badehotels spielt täglich eine italienische Ka­ pelle unter der vorzüglichen Leitung des Diri­ genten Colombo. — — Dem Klampenborg Badehotel gegen­ über,,. ganz unten am Strande, wo die Wellen des Öresunds sich am Bollwerk brechen, liegt »Klampenborg Strandpavillon«., ein Restaurant, wo ebenfalls Abendkonzerte abgehalten werden. Klampenborg ist der Ausgangspunkt für die meisten Ausflüge nach dem Tiergarten, dem herrlichen, grossen, alten Wald, der vor allen Dingen berühmt ist wegen der vielen Rudel Hirsche und Rehe, die der Besucher hier in un­ mittelbarer Nähe sehen kann. Der Wald gehört dem Staate und ist ohne Zweifel der grösste Tiergarten der Welt. Nur der König hat das Recht, hier zu jagen, wovon er aber nicht oft Gebraucht macht; vielmehr wird das Wild auf alle mögliche Weise geschont und gepflegt. Unter anderm sind an verschiedenen Stellen des Tiergartens grosse Schuppen gebaut, wo im Winter Futter hingelegt wird. In unmittelbarer Nähe des lebhaften Klam­ penborger Bahnhofs sieht man eine der grossen roten Pforten, die überall sind, wo ein Weg in den Tiergarten führt. Die mächtigen himmel­ anstrebenden Bäume gewähren namentlich in der Zeit, wo sie ausschlagen einen reizenden

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