Cellitinnen 4_2017_letzte_Fassung

Medizin | Betreuung

Musik kennt keine Grenzen Nachbarschaftsprojekt in Bonn-Vilich

Gemeinsam geht es besser als alleine – zu dieser Einsicht kom- men heute mehr und mehr ganze Stadt- viertel. Bonn-Vilich ist so ein Beispiel, wo sich Kirchengemein- de, Vereine und Ein- richtungen vernetzten und schauen, was sie gemeinsam auf die Beine stellen können. Dank Quartiersmana- ger Michael Heine vom Landschaftsver- band Rheinland fin- den unterschiedliche Akteure zusammen, tauschen sich aus und entwickeln zu- sammen Projekte. Mit Eifer von Anfang an dabei sind Beate Müllers und Susanne Müller. Beide küm- mern sich im Senio- renhaus St. Adel- heidis-Stift um die sozial-kulturellen An- gebote für die Bewoh- ner. Heine musste sie nicht lange von seiner Idee, den Austausch mit den Nachbarn zu suchen, überzeugen. Schnell war ein An- knüpfungspunkt zum Wohnprojekt Leden- hof und den dort le-

benden Menschen mit Behinderun- gen gefunden. „Musik verbindet“, meinte Müller und schlug vor, das Bewohnerorches- ter zu vergrößern. Seit Herbst ver- gangenen Jahres kommen nun In- teressenten vom Ledenhof regel-

mäßig ins St. Adelheidis-Stift und lassen mit den älteren Menschen Trommel, Triangel oder Kastagnet- ten erklingen. Dabei wird gesungen und mit den Füßen gestampft oder die Teilnehmer hören in der Pause andächtig Praktikantin Salomé bei deren Klavierspiel zu. Einen großen Auftritt vor Publikum hatte die bunt gemischte Gruppe beim Sommerfest der Seniorenein- richtung. Gut vorbereitet, mit Spaß am Spiel und Ernsthaftigkeit in der Ausführung zeigten die Musiker den Angehörigen und Nachbarn, was sie drauf haben. „Wir sind kein Se- niorenhaus hinter dicken Mauern“, erklärt Beate Müllers. Die Einrichtung nimmt am Leben in Vilich teil und ist offen für nach- barschaftliche Kooperationen. Die Mitglieder des Orchesters musizie- ren nicht nur zusammen, sondern unternehmen auch gemeinsame Ausflüge wie zur Bonner Bundes- kunsthalle.

26 CellitinnenForum 4/2017

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