Cellitinnen 4_2017_letzte_Fassung

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Was macht eigentlich ...? Nadja Pazzini, Mitarbeiterin der Sozial-Kulturellen Betreuung

Übergabe an die nächste Schicht, Team-, Bereichsleiter- und Be- wohnerbesprechungen wechseln einander ab. Ein- bis zweimal in der Woche organisieren wir ab 15:00 Uhr eine größere Veranstaltung, ein Konzert oder einen musikalischen Nachmittag. Manchmal finden Abendveranstaltungen statt, die ich auch begleite. Was hat sich in den letzten Jahren verändert? Ich finde es sehr positiv, dass die Zahl der Alltagsbegleiter von zwei auf acht gestiegen ist. Auch viele Ehrenamtliche konnten wir in den letzten Jahren gewinnen. Dank der Weiterbildung in den Be- reichen Mäeutik und Seelsorge sind wir auch auf diesen Gebieten gut aufgestellt. In den letzten Jahren war es uns wichtig, in Düren gut vernetzt zu sein: Unser St. Gertrud- Chor tritt auch außerhalb unserer Einrichtung auf, wir kooperieren mit der St. Angela-Schule, dem Leopold-Hoesch-Museum oder der Ergotherapieschule der LVR- Klinik, um nur einige zu nennen. Das bringt ‚frischen Wind‘ in das Seniorenhaus. Mein Beruf ist auch sehr vielseitig. Ich arbeite mit Bewohnern, Mit- arbeitern, Ehrenamtlichen, organi- siere Ausflüge und Feste. Mit der Lebensgeschichte der Bewohner in Berührung zu kommen, fasziniert mich immer wieder.

Gibt es auch Schattenseiten? Wo viel Licht ist, fällt auch Schatten. Die Arbeit nah am Menschen kann auch anstrengend sein, zum Bei- spiel beim herausfordernden Ver- halten einzelner Bewohner oder in Konfliktsituationen. Menschen in den Tod zu begleiten, Abschied zu nehmen und loszulassen, fällt mir oft sehr schwer. Als Sozialpädagogin brachte ich schon viel Know-how für meine Tätigkeit mit. Da der Träger gro- ßen Wert darauf legt, Mitarbeiter fortzubilden, haben auch Querein- steiger eine gute Chance. Bei mir hat sich außerdem meine Erstaus- bildung in Musik und Germanistik in meiner Heimat Russland als hilf- reich erwiesen. Welche persönlichen Vorausset- zungen muss man mitbringen? Jemand, der sich für diesen Beruf entscheidet, muss gerne mit Men- schen arbeiten, emphatisch sein, auf die Bewohner eingehen können, aber auch ein Ohr und ein Herz für die Kollegen haben. Andererseits muss man sich abgrenzen können und sollte einen guten Ausgleich haben, zum Beispiel Hobbys oder Familie. Gutes Timing, Disziplin und Organisationstalent sind ebenfalls gefragt. Welche beruflichen Voraussetzun- gen muss man mitbringen?

Frau Pazzini, seit wann sind Sie im Seniorenhaus St. Gertrud tätig? Seit Anfang 2013. Während meines Sozialpädagogikstudiums war ich im Rahmen eines Praktikums im Seniorenhaus St. Ritastift tätig. Nach dem Examen wurde mir dann die Stelle in der Sozial-Kulturellen Betreuung (SKB) im Dürener Se- niorenhaus St. Gertrud angeboten. Um 8:30 Uhr fängt meine Arbeit an. Dann nehme ich mir 30 Minuten Zeit, lese meine E-Mails und bin telefonisch erreichbar. Anschlie- ßend begrüße ich die Bewohner im Restaurant beim Frühstück, in den Wohnbereichen oder auf den Zim- mern und führe Einzelgespräche mit ihnen. Ab 10:30 Uhr beginnt dann der Singkreis oder das Gedächtnis- training. In der Mittagszeit nehme ich mir Zeit für die Dokumentation, führe Telefonate und mache Pau- se. Zwischen 13:45 und 15:00 Uhr geht es Schlag auf Schlag: Die Bitte beschreiben Sie uns einen typischen Arbeitstag.

Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Spaß an der Arbeit!

32 CellitinnenForum 4/2017

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