Cellitinnen 4_2017_letzte_Fassung

Händehygiene ist das A und O Infektionsschutz geht jeden etwas an

„Wasch Dir bitte die Hände!“ – die- sen Satz kennen wir alle. Und so banal der Satz auch klingt, hat er doch Generationen vor dem einen oder anderen Husten, Schnupfen oder Darminfekt bewahrt. In unserem Alltag ist das Waschen der Hände mit Wasser und Seife in der Regel völlig ausreichend. Nach dem Toilettengang, vor dem Essen, vor dem Zubereiten von Mahlzeiten und nach dem Verarbeiten von ro- hem Fleisch sollte das gründliche Händewaschen selbstverständlich sein. In Kliniken oder in Senioren- und Pflegeeinrichtungen reicht diese Maßnahme jedoch nicht aus. Hier geht es darum, alle po- tenziellen Krankheitserreger an den Händen nicht nur zu minimieren, sondern abzutöten. Die Erreger haften an den Händen von Patienten und Bewohnern und auch deren Besucher bringen sie in die Einrichtungen mit. Nicht ord- nungsgemäß desinfiziert, können auch Pflegende oder Ärzte über ihre Hände Bakterien und Viren von Patient zu Patient oder von Bewoh- ner zu Bewohner weitergeben. Die hygienische Händedesinfektion ist

und nach dem Benutzen der Sani- täranlagen. Für Ärzte und Pflegende gelten die durch die Weltgesund- heitsorganisation (WHO) definierten fünf Momente der Händedesinfekti- on: Vor dem Patientenkontakt, vor einer aseptischen Tätigkeit, nach dem Kontakt mit potenziell infektiö- sen Materialien, nach dem Kontakt zu einem Patienten oder zu dessen unmittelbarer Umgebung. Vor einer hygienischen Hände- desinfektion sind Ringe, Uhren und Armbänder abzulegen. Die Fingernägel sollten nicht länger als die Fingerkuppen sein und frei von Nagellack oder künstlichen Nägeln. Man füllt eine hohle, trockene Hand mit Händedesinfektionsmittel (3 – 5 ml), verreibt das Mittel auf den Händen, bis diese trocken sind (30 Sek). Die gesamte Haut der Hände ist während der Einreibezeit feucht zu halten. Häufig werden Fingerkuppen, Daumen und Finger- zwischenräume übersehen. Befolgt man diese leicht einzuübenden Hin- weise, haben Bakterien und Viren so gut wie keine Chance.

in Kliniken und in Seniorenhäusern eines der wichtigsten Instrumente zur Infektionsverhütung. In den Ein- richtungen des Cellitinnenverbunds werden die Mitarbeiter regelmäßig zum Thema Händedesinfektion geschult. Außerdem stellen Com- pliancebeobachtungen (Beobach- tung der Händedesinfektion) den richtigen Gebrauch sicher. In allen Eingangsbereichen der Cellitinnen-Einrichtungen stehen Desinfektionsspender – in den Krankenhäusern befinden sich diese zusätzlich auf den Fluren und in den Patientenzimmern. Ärzte, Pflegende, Patienten, Bewohner und ihre Angehörigen sind auf- gefordert, reichlich Gebrauch von dem auf Alkohol basierenden Des- infektionsmittel zu machen und die Hände gründlich damit einzureiben. Damit die hygienische Händedes- infektion schützt und Bakterien und Viren abtötet, sollte sie im richtigen Moment, mit dem richtigen Des- infektionsmittel und in der richtigen Reihenfolge durchgeführt werden. Für Angehörige, Bewohner und Patienten heißt das: Beim Betreten und Verlassen des Patienten-/Be- wohnerzimmers, vor dem Essen

Markus Werner Hygienefachkraft St. Vinzenz-Hospital

CellitinnenForum 4/2017 9

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