Blickpunkt Schule 5 2025

Ein persönlicher Rückblick auf die Herbsttagung der Jungen Philologen im DPhV Kontinuität und neue Ideen

A ls Delegierte des Hessischen Philologenverbandes durfte ich – gemeinsam mit weiteren engagierten jungen Kolleginnen und Kollegen aus anderen Landesverbän den – Teilnehmerin der Herbsttagung der Bundesarbeitsgemeinschaft der Jungen Philologen im Deutschen Phi lologenverband im September 2025 in Nordrhein-Westfalen sein. Der nachfolgende Beitrag spiegelt meine Eindrücke aus Sicht als Vorsitzende des Ausschusses für berufspraktische Fragen im hphv wider sowie als junge Kollegin, die sich mit dem Wandel von Schule, Berufsbild und Verband ausei nandersetzt. Empfang und Austausch Die Tagung begann mit einem herzli chen Empfang durch den gastgeben den Landesverband Nordrhein-West falen unter der Leitung von Georg Hoffmann, dem (ehemaligen) Bundesvorsitzenden der Jungen Philologen, und Sabine Mistler, der Vorsitzenden des Philologenverbandes Nordrhein-Westfalen. Beide ordneten anschaulich die aktuellen Ereignisse und Rahmenbedingungen in der Schul-, Bildungs- und Berufspolitik des Gastgeberlandes ein, unter ande rem Arbeitszeitregelungen, Lehrkräfte mangel, Abordnungen. Ein fester Bestandteil der Tagesord nung sind mittlerweile die Länderbe richte: Jede der zehn anwesenden Delegationen skizzierte die Themen, die ihren Landesverband zu dem Zeit punkt am meisten umtrieben und gab einen Ausblick auf kommende lan desspezifische Herausforderungen. Besuch im Landtag und politischer Dialog Ein besonders starker Moment war der Besuch im Landtag von Nord rhein-Westfalen mit der Teilnahme an einer Plenarsitzung zum Thema ‘früh kindliche Bildung’. Im Anschluss hat

ten wir Gelegenheit zu Gesprächen mit MdL Jörg Blöming (CDU) sowie mit dem Finanzminister Dr. Marcus Optendrenk (CDU) . Im Zentrum standen Digitalisierung, Haushalts lage und – für uns zentral – der Beamtenstatus der Lehrkräfte. Dass dieser Status explizit beibehalten werden soll, war ein positives Signal. Für mich als junge Lehrkraft war die direkte Verbindung von Verband, politischer Repräsentanz und Berufs realität motivierend – sie zeigt, dass unsere (insbesondere junge) Anliegen Gehör finden und dass wir aktiv mit gestalten können. Persönlicher Abschied und Neuanfang Einen Höhepunkt fand die Tagung in der emotionalen Verabschiedung des bisherigen Vorsitzenden Georg Hoff mann und seinem Team durch die DPhV-Bundesvorsitzende Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing sowie Delegier te der Landesverbände. Es wurde deutlich, dass es mehr als nur Forma lität war, sondern vielmehr ein herz- liches Dankeschön für über acht Jahre engagierte junge Verbandspolitik. Und zugleich wurden neue Kräfte gewählt: Quirin Borchert aus Bayern wurde vom bisherigen Beisitzer zum neuen Vorsitzenden, mit neuen Team kolleginnen und -kollegen aus ver schiedenen Bundesländern, unter an derem unserem hessischen Vertreter Dennis Hütter im Bundesvorstand. Für mich bedeutet das: Die Konti nuität im Verband wird gewahrt und zugleich ist ein klarer Aufbruch mit neuen Impulsen spürbar. Genau diese Spannung zwischen Bewährtem und Innovativem liegt mir am Herzen. Aus Sicht des Ausschusses für berufs praktische Fragen Mit Bezug auf die Arbeit im Ausschuss für berufspraktische Fragen im hphv

möchte ich drei Themenschwerpunkte herausstellen, die durch die Tagung deutlich wurden: Berufsrealität und Hilfen Die Situation vieler junger Lehr kräfte ist bundesweit geprägt von Unsicherheiten, sei es in der Lehr kräfteausbildung, im Berufsein stieg oder im Umgang mit digita lem Wandel und dem Wandel der Lebensrealitäten der Lernenden. Die Tagung zeigte, dass wir neben den bereits bestehenden Unter stützungsformaten einzelner Landesverbände Austauschplatt formen brauchen, in denen Kolle ginnen und Kollegen immer → wieder neu voneinander lernen können, und der Verband diese Räume schaffen muss. Digitalisierung, KI und Ressourcen Bei Digitalisierung geht es nicht allein um Technik, sondern um Kompetenzentwicklung, Infra struktur und auch um die Frage: Haben wir ausreichend Zeit zur Unterrichtsvorbereitung und Fort bildung? Wir brauchen kein Tech nik-Feuerwerk, sondern gute Arbeits- und Rahmenbedingun gen sowie den nötigen Freiraum zur Auseinandersetzung mit modernen Tools und künstlicher Intelligenz für deren sinnvollen Einsatz im und außerhalb des Unterrichts. Der Verband muss sich hier für uns starkmachen. Mitgliedschaft und Engagement junger Lehrkräfte Die Neuwahlen zeigten deutlich: Der Verband setzt auf junge Kol leginnen und Kollegen, auf die Stärken des Föderalismus und bundesweite Vernetzung. Ich möchte daher aktiv dafür werben, dass wir in Hessen unsere jungen Mitglieder sichtbarer machen mit ihren Fragen, ihren Ideen und ihren Herausforderungen. Gehen → →

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