Cellitinnen 1_2018

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ner. Auch die Begleiterscheinungen einer Operation lassen sich mit Hilfe von Physio- und Sporttherapie ver- bessern. Physiotherapeuten in den Kliniken und in ambulanten Einrichtungen des Verbunds, wie beispielswei- se die ProPhysio GmbH am Heilig Geist-Krankenhaus und das Re- gionale Therapiezentrum (RTZ) in Wuppertal, bieten seit Jahren be- wegungstherapeutische Maßnah- men für Krebspatienten sowohl als Nachsorge als auch bei chro- nischem oder palliativem Verlauf an. Immer häufiger trainieren die Patienten bereits vor und beglei- tend zur medikamentösen oder Strahlentherapie. Ein Krafttraining an Geräten zählt dabei zu den wirksamsten Metho- den, die Symptome einer ‚Fatique‘ (Müdigkeit, Erschöpfung) zu lindern oder dem Osteoporose-Risiko nach einer Antihormontherapie zu begegnen. Zusätzliches Sensomotorik- oder Vibrationstraining am SRT-Gerät schult das automatische Zusam- menspiel von Rezeptoren, Nerven

Onkologische Beratung

abbauende Imaginationsarbeit. Der psychoonkologische Dienst berät bei Bedarf über weitere psycho- soziale und psychoonkologische Anlaufstellen wie Psychotherapeu- ten, Beratungsstellen oder Selbst- hilfegruppen. Und nicht zuletzt hilft er, im ‚Informationsdschungel‘ die passenden Broschüren und Rat- geberangebote zu finden. Neben den psychischen Faktoren und der möglichst stressfreien Or- ganisation des Alltags spielt auch die Ernährung eine wichtige Rolle bei der Genesung während und nach dem Krankenhausaufenthalt. Je nach Art der Krebserkrankung muss die Ernährung vielleicht an- gepasst werden, beispielsweise wenn die Entfernung der Bauch- speicheldrüse einen Diabetes pro- voziert oder eine Magenoperation zu anfänglichen Unverträglichkeiten bestimmter Lebensmittel führt. Auch hier ist jede Krankenge- schichte anders, jeder Patient be- nötigt eine individuelle Beratung, damit er auch nach dem Aufenthalt im Krankenhaus weiß, was seiner Genesung förderlich ist und was Ernährungsberatung

ihm vielleicht nicht so gut tut. Die Ernährungsberater und Diätassis- tenten im Krankenhausverbund der Stiftung helfen jedem Patienten da- bei, ein sicheres Gespür dafür zu entwickeln, was das Richtige für ihn ist. Und sie haben zusätzlich auch den einen oder anderen Tipp, damit das Essen nicht nur der Ge- nesung dient, sondern obendrein auch lecker schmeckt. Bewegung zählt zu den wirksams- ten Methoden, um fit zu bleiben und etwas für seine Gesundheit zu tun. Immer mehr klinische Studien wei- sen den positiven Nutzen von Sport und Bewegung auch bei Krebs- erkrankungen nach. In den Leit- linien der ‚Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften‘ (AWMF) ist körperliche Aktivität und Sport als ergänzende Therapie bei Brust- und Prostatakrebs fest verankert. Durch gezielte regelmäßige Bewegungs- therapie können Nebenwirkungen der Chemo- oder Antihormon-The- rapie messbar reduziert werden. Die Patienten fühlen sich wohler, sind leistungsfähiger und zufriede- Bewegung und Sport

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