GOLF TIME 1/2018

10. JEMAND SPIELT EINE 57

Mit der 2017 gestarteten Rolex Series wird es für die Stars der PGA Tour deutlich interes- santer, regelmäßige Abstecher in die alte Welt zu wagen. Und viele aufstrebende und eta- blierte Eurofighter halten dank dieser sieben hochdotierten Events weiterhin der European Tour die Treue, statt den Blick gen Westen zu richten. Allein zwischen Mai und Juli wird fünfmal in kurzer Folge um sieben Mio. Euro Preisgeld gespielt. Vor allem die Turniere in Paris (auf der Bühne des Ryder Cup 2018), in Irland (mit Rory McIlroy als Gastgeber) sowie in Schottland (in der Woche vor der Open im schottischen Carnoustie) werden zahlreiche U.S.-Stars dazu bewegen, sich um einen Startplatz zu bewerben. Wir wünschen uns mehr European Tour-Events mit Major- Besetzung. 9. MEHR TOP-STARS AUF DER EUROPEAN TOUR

Auf einem Par 70-Kurs, wie er nicht selten bei Profigolfturnieren gespielt wird, bedeutet dies 13 Schläge unter Par. Im Ansatz waren schon viele Profis dran. Neun Bahnen, die in 27 (einmal sogar in 26) Schlägen absolviert wur- den, gab es schon häufiger, doch eine Runde besteht bekanntlich aus 18 Bahnen. 2018 ist die Zeit reif für die 57, gerne auf einer der großen Golfbühnen. Tyrrell Hatton wirkt wie eine Art „Best of“ der beliebtesten Engländer im Profigolf. Der 26-jährige Brite besitzt das Tempera- ment eines Ian Poulter, die Körpergröße von Luke Donald (1,75 Meter) und spielt so erfolgreich wie Justin Rose. Doch in den Köpfen der Golffans ist der dreifache European Tour-Sieger noch nicht wirklich angekommen. Vielleicht liegt es am gewöhnungsbedürftigen Namen? Oder an seinem eher unscheinbaren Äußeren? Wir wünschen uns, dass sich Tyrrell 2018 als eines der Aushängeschilder der European Tour und als feste Größe im Ryder Cup-Team etabliert. KEINER KENNT TYRRELL HATTON

Während der durchschnittliche Ama- teurgolfer froh sein kann, wenn er für eine Golfrunde weniger als 90 Schläge benötigt, schieben die Berufsgolfer in ihren Träumen ganz andere Nummern. 2016 stellte Stephan Jäger mit 58 Schlä- gen auf der Web.com-Tour einen neuen Rekord auf, eine Woche später zog Jim Furyk auf der PGA Tour nach. „57“ lautet nun die magische Zahl.

Max Kieffers Karriere auf der European Tour könnte man so zusammenfassen: „Immer solide, selten gefährdet, nie erfolgreich.“ Uns erinnert dies ein wenig an den Fußball- club Bayer Leverkusen. Seit seinem Rookie-Jahr 2013 absolviert Max Kieffer pro Saison zwischen 25 und 29 Events. Im Race to Dubai markiert ein 55. Rang (2015) seinen Topwert, meist wurde Kieffer zwischen Position 70 und 90 gelistet. Selbstredend wäre so ein Dasein als „Journeyman“, der nie etwas gewinnt, jedoch Jahr für Jahr mitspielen darf, der Wunsch- traum vieler aufstrebender Golfprofis. Doch der Golffan hat das Gefühl, dass diese „Kiwi“ so langsam reif für das nächste Level sein müsste. MAXIMILIAN KIEFFER STARTET DURCH

LUKE, LEE ODER IAN GEWINNEN EIN MAJOR

veredeln. 75 Profisiege bringen sie gemeinsam auf die Waage, doch nie war eines der vier großen Turniere dabei. Luke und Lee wurden immer- hin kurzzeitig als Nummer 1 der Welt gelistet. Wir wünschen uns, dass wenigsten einer aus diesem dynamischen Trio noch die Kurve kratzt und sich 2018 unsterblich macht.

Kubrick, Hendrix, Da Vinci, Mozart – schon viele große Künstler muss- ten unvollendet abtreten. Und auch für das englische Trio Luke Donald, Lee Westwood und Ian Poulter tickt die biologische (Golf-)Uhr schon ziemlich laut. Als Ü40-Spieler bleibt ihnen nur noch ein sehr begrenzter Zeitraum, um ihre Karriere mit dem großen Meisterwerk „Major-Sieg“ zu

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GOLF TIME | 1-2018

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