Vitamin K 1-2020

Diese interaktive Publikation wurde mit FlippingBook erstellt, einem Service für das Online-Streaming von PDF-Dateien. Ohne Download oder Wartezeit. Öffnen und gleich lesen!

Das Gesundheitsmagazin für Köln und Umgebung

Ausgabe 01.2020

Kraft tanken

Gewicht verlieren Sarah hat es geschafft

10

Gangroboter Das Gehen wieder lernen

22

Plastische Chirurgie Möglichkeiten der Brustrekonstruktion 28

Vitamin K online! www.vitamin-koeln.de

Editorial

In dieser Ausgabe

©World Vision

Liebe Leserinnen und Leser,

Titelthema 4 Energiefresser und Kraftquellen 6 Auftanken im Wald 8 Energieriegel selbst herstellen

die Corona-Pandemie dominiert seit vielen Wochen unser Leben, jeder Tag bringt neue Meldungen. Auch jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, ist nicht absehbar, wie sich die Situation für uns alle weiter entwickeln wird. Als wir uns für den Titel „Kraft tanken“ entschieden haben, wusste noch niemand etwas von dieser Krise. Und wir haben lange überlegt, ob das Magazin überhaupt wie ge- plant erscheinen soll. Dann fanden wir aber, dass man sich gerade in Ausnahmesituationen auf seine ganz individuellen Kraftreserven besinnen sollte und wir deshalb auch darüber berichten möchten. So sind Bewegung und eine gute Ernährung bekanntermaßen wichtige Energiequellen. Doch nicht jedes Lebensmittel ist gut für uns. Schmerz- oder Gefäßerkrankungen können dazu führen, dass die Beweglichkeit eingeschränkt ist. Und Aller- gien erschweren mitunter den Aufenthalt im Freien. Lesen Sie in dieser Ausgabe der Vitamin , was die Experten aus unseren Einrichtungen dazu sagen.

Treffpunkt Gesundheit 10 Adipositas: Sarah macht Mut

12 Ernährungstipps bei starkem Übergewicht 13 Moderne Medizin gegen Rückenschmerzen

Fit werden, fit bleiben 16 Das Gefaßsystem elastisch halten 18 Bluthochdruck natürlich in den Griff kriegen Neues aus der Medizin 20 Klimawandel begünstigt allergene Pflanzen 22 Gehen lernen mit dem Gangroboter 24 Wenn die Füße ständig kribbeln 26 Handkomplexbehandlungen im St. Vinzenz Service 28 Moderne Formen der Brustrekonstruktion 30 Brillentrends 2020 31 Kreuzworträtsel und Gewinnspiel

Corona-Nothilfe weltweit Jetzt spenden!

Bleiben Sie gesund!

Ihr

Das Coronavirus verändert alles. In Deutschland und auf der ganzen Welt. Die Menschen in den ärmsten Ländern tri‚t es besonders hart. Aktion Deutschland Hilft leistet Nothilfe. Mit Hygienekits, Medikamenten und sauberem Trinkwasser. Helfen Sie uns, Leben zu retten. Jetzt mit Ihrer Spende!

Impressum

Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt: Hospitalvereinigung St. Marien GmbH Graseggerstraße 105 50737 Köln Tel 0221 974514-8661 E-Mail info@cellitinnen.de Redaktion: Susanne Bieber, Iris Gehrke, Nicole Hundt, Katrin Meyer, Johanna Protschka, Hospitalvereinigung St. Marien GmbH; Claudia Dechamps, Text&PR, www.claudia-dechamps.de

Stefan Dombert Geschäftsführer der Hospital­ vereinigung St. Marien GmbH*

Spendenkonto: DE62 3702 0500 0000 1020 30 Online spenden unter: www.Aktion-Deutschland-Hilft.de

* Die Krankenhäuser der Stiftung der Cellitinnen sind zu- sammengeschlossen in der Hospitalvereinigung St. Marien GmbH. Dazu gehören in Köln das Heilig Geist-Kranken- haus, das St. Franziskus-Hospital, das St. Marien-Hospital und das St. Vinzenz-Hospital mit den dazu gehörigen Einrichtungen.

Konzept, Gestaltung und Anzeigenvertrieb: Drei K Kommunikation, www.drei-k.de

Titelbild: © Tanja Esser/stock.adobe.com, Ärzte- und Krankenhausfotos: © Tim Friesenhagen

Titelthema

Titelthema

4

5

Energiefresser und Kraftquellen Jeder kennt das: Situationen, die einem buchstäblich die Kraft rauben und solche, die einen geradezu beschwingt und fröhlich werden lassen. Was ist da los? Und wie kann man Energiefresser besser stoppen und effektiver Kraft tanken?

zu große To-Do-Listen, die man vor sich herschiebt und einfach nicht abgearbeitet bekommt, rauben einem die Kraft für das Alltägliche. Sorgenvolles Kopfkino kostet Energie und vertreibt jede positive Dynamik. Unangenehme Auf- gaben, die wir von Tag zu Tag verschieben, statt sie endlich zu erledigen, können tagsüber den Schwung und nachts sogar den entspannten Schlaf stehlen. Stress und Zeitdruck sind riesige Energieverschlinger. Pausen machen, Termine streichen, Hilfe annehmen und Nein-Sagen lernen, lauten hier die Zauberformeln für einen achtsameren Umgang mit sich selbst. Die Beziehung zu sich selbst Und nicht zuletzt entscheidet die Beziehung zu mir selbst darüber, ob ich energiegeladen bin oder nicht. Zu wenig Schlaf, eine Ernährung ohne Vitalstoffe, wenig Bewegung, viel Langeweile, Alkohol und Nikotin – das alles versorgt uns nicht wirklich mit Kraft und Energie. Wieder auftanken, die Vorratsspeicher auffüllen, das kann man mit bewussten Pausen und Auszeiten, mit Musikhören, Sport und Bewegung, mit guten Freunden, gesunden Nahrungsmitteln, schönem Essen, einem guten Film. Auch ein Hobby, Tagebuch schreiben oder spirituelle Übungen können zum Auftanken dienen.

Es gibt sie tatsächlich – die Energieräuber, mentalen Energiefresser, Energievampire. Das können Menschen aus dem Umfeld sein, aber auch das Über-Ich oder die Selbst- ansprüche können dafür sorgen, dass der eigene Energielevel sinkt. Nicht zuletzt ist es der Umgang mit sich selbst, der einem Kraft geben oder rauben kann. Daher ist es sinnvoll, sich die Energiefresser einmal aus der Nähe anzuschauen. Nur so kann man sie bändigen oder ganz aus dem Leben aussperren. Beim Gedanken an Energiefresser fallen einem zuerst die nervigen Menschen im eigenen Umfeld ein, der nörgelnde Chef, die besserwisserische Tante, die manipulative Freun- din, die ewig jammernde Mutter oder Schwiegermutter, der egozentrische Kollege. Sie alle kosten einen Energie, weil sie nehmen, ohne zu geben. Sinnvoll wäre es, den Umgang mit diesen Energievampiren zu meiden – was nicht immer mög- lich ist. Aber man kann den Kontakt zumindest reduzieren und lernen, den Energieräubern Grenzen aufzuzeigen. Überraschende Verhaltensänderungen Das erreicht man, indem man der manipulativen Freun- din ein Stopp-Schild hinhält und ihr sagt, dass man sich nicht mehr emotional unter Druck setzen lässt. Oder der jammernden Mutter nur zehn Minuten zum Klagen einräumt und dann über schöne Dinge des Lebens spricht. Oder indem man der besserwisserischen Tante sachlich ihr Verhalten spiegelt, was meist zu überraschenden Verhaltens- änderungen führt. Den egozentrischen Kollegen kann man ins Leere laufen lassen, statt ihm energieraubend ständig als Publikum zu dienen und auch für den Umgang mit ewig unzufriedenen Chefs gibt es erfolgreiche Strategien (und viele Sachbücher, die sich damit beschäftigen). Ener- giefressend kann aber auch das eigene Verhalten sein. Viel

101 Tipps zum Krafttanken finden Sie beispielsweise hier: www.uwe-hermann.net/101-kraftquellen-fuer-den-alltag/

Hi(gh) Energy – Eine wunderbare Reise zu Deinen Kraftquellen. Autorin Rosita Leon erklärt die elf typischen Energiefallen und stellt viele Tipps und Tricks vor, wie man dem Ausgelaugtsein entkommt. Gerade erschienen im Trias- Verlag, ISBN 978-3-432-11052-3.

Foto: © Davide Angelini/stock.adobe.com

Vitamin K – Das Gesundheitsmagazin für Köln – Ausgabe 1.2020

Vitamin K – Das Gesundheitsmagazin für Köln – Ausgabe 1.2020

Titelthema

Titelthema

6

7

nannten Waldbaden gewonnen. Dessen heilsame Wirkung ist dort inzwischen gründlich erforscht, es gibt sogar seit 2012 ein eigenes Fachgebiet, das nennt sich Waldmedizin. Was hat man herausgefunden über die gesund-­ heitliche Wirkung des Waldbadens? Gabriele Rossbach: Eine ganze Menge. So können beispiels- weise typische Zivilisationskrankheiten wie hoher Blut- druck, Diabetes, Nervosität oder Schlafstörungen durch ausgiebiges Waldbaden gelindert und sogar geheilt werden. Bei ihren Studien fiel den Forschern auch auf, dass Herz- frequenz und Blutdruckwerte nach kurzer Zeit im Wald deutlich nachweisbar absinken und verstärkt Cholesterin abgebaut wird. Gabriele Rossbach: Es ist tatsächlich so. Forscher haben eine Versuchsgruppe in einem Zimmer schlafen lassen, in dem die Atemluft über Nacht mit Terpenen angereichert wurde. Die andere Probandengruppe schlief mit gewöhnlicher Luft. Die Blutabnahme zeigte ein verblüffendes Ergebnis: Bei den Teilnehmern, die nachts Terpene eingeatmet hatten, zeigte sich eine deutliche Steigerung in der Aktivität und An- zahl der natürlichen Killerzellen. Ebenfalls erhöht war der Gehalt bestimmter Proteine, die Killerzellen benötigen, um potenzielle Tumorzellen unschädlich zu machen. Wie soll man nun richtig im Wald baden? Gabriele Rossbach: Wichtig ist zunächst einmal das Atmen. Wir atmen alle immer zu flach, tauschen nicht die gesam- te Atemluft aus, nur ca. ein Drittel kommt wirklich frisch hinzu. Das Tiefatmen ist daher wichtig, wirklich restlos ausatmen und tief die Waldluft einsaugen. Das zweite ist, sich wirklich auf den Wald, die Bäume, seine Geräusche, die Stärke, die von den Baumstämmen ausgeht, einzulassen. Gabriele Rossbach: Nein, damit tut man sich keinen Gefallen. Im Wald ankommen, tief durchatmen, die Aufmerksam- keit zu den Bäumen lenken, sie anfassen, sich gegen einen Stamm lehnen. Sie glauben gar nicht, wie unfassbar gut das tut. Ich kann nur davon schwärmen und andere motivieren, es auszuprobieren. Das Walderleben, mit oder ohne Yoga- übungen, schenkt Seelengesundheit, stabilisiert die Psyche und sorgt für guten Schlaf. Probieren Sie es einfach aus! Wer gern mehr wissen möchte zum Thema: Den Wald atmen, Meditative Atem-Methoden und heilsames Wald-Yoga von Gabriele Rossbach, Windpferd-Verlag März 2020, ISBN: 978-3-86410-227-1 Man kann also besser schlafen, wenn man im Wald gewesen ist? Also kein Joggen mit Ohrstöpseln und Musik oder Hörbuch?

Foto: © Valiphotos/pixabay.com

Bäume senden Terpene aus, das sind bestimmte Duftstoffe,

die wir bewusst kaum wahrnehmen. Sie wirken in vielfältiger Weise heilsam

auf Körper und Psyche. In Japan ist die Wirkung des Waldbadens seit Jahrzehnten gründlich er­ forscht. Es gibt dort sogar seit 2012 ein eigenes Fachgebiet, die Waldmedizin.

Fotos: © Gabriele Rossbach

Waldbaden Wald-Yoga empfiehlt die Entspannungstherapeutin und vielfache Buchautorin Gabriele Ross- bach. Den Wald richtig „atmen“, solle man mehrmals in der Woche. Vitamin wollte von der Pädagogin, Yoga- und Meditationslehrerin mehr wissen über die Kraftquelle Wald.

gibt es tausend unterschiedliche, vor allem in Nadelwäldern. Die Dosis ist so fein, dass wir sie kaum bewusst wahrneh- men. Doch die Mediziner haben nachgewiesen, dass diese Terpene unser Immunsystem und die Neurotransmitter stimulieren. Für Skeptiker klingt das so ein bisschen nach Hokuspokus, oder? Gabriele Rossbach: Nein, das ist wirklich wissenschaftlich erwiesen, die Japaner haben schon seit den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts umfangreiche Erkenntnisse zum soge-

Warum soll es zum Krafttanken in den Wald gehen? Reicht nicht auch eine Wiese? Gabriele Rossbach: Yoga in der Natur ist unglaublich heilsam und harmonisierend. Natürlich kann man dazu auch auf eine Wiese gehen. Doch meiner Erfahrung nach ist das die zweitbeste Lösung. Im Wald, unter den Bäumen, entfaltet sich erst die doppelte Wohltat. Woran liegt das? Gabriele Rossbach: Das liegt an den Terpenen. Terpene sind Duftstoffe, die von den Bäumen ausgesendet werden. Davon

Gabriele Rossbach: „Der Wald tut unfassbar gut! Probieren Sie es aus.“

Vitamin K – Das Gesundheitsmagazin für Köln – Ausgabe 1.2020

Vitamin K – Das Gesundheitsmagazin für Köln – Ausgabe 1.2020

Titelthema

Titelthema

8

9

Backofen auf 175 Grad vorheizen. Nüsse grob hacken und in einer Pfanne ohne Fett goldbraun rösten, abkühlen lassen. Ebenso mit den Haferflocken verfahren. Die getrockneten Früchte ebenfalls grob hacken. Die Butter schmelzen und in einer großen Schüssel mit Honig glatt rühren. Alle Trockenzutaten dazugeben und gut mischen. Das Eiweiß steif schlagen und unter die Masse he- ben. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech streichen und zu einem großen Rechteck formen. Die Müsliriegel- Masse ca. 25 Minuten backen, bis sie leicht gebräunt und fest ist. Anschließend 10-15 Minuten abkühlen lassen und in ca. 20 Müsliriegel schneiden. Die Riegel halten sich in einer gut schließenden Blechdose oder Plastikbox etwa zwei Wochen. Noch mehr (gesunde) Rezepte gibt’s bei Lecker.de.

Energieriegel Emilie Zutaten für 12 Riegel: 80 g Datteln 50 g knusprige Dinkel-, Reis- oder Sojaflakes 75 g zarte Haferflocken 2 EL Leinsamen 25-50 g geröstete Nüsse/Samen 130 g Nuss-/Saatenmus (Erdnuss, Mandel, Sonnenblume, Cashew, etc...) 50 g Honig Salz, Vanille, Zimt 50 g getrocknete Aprikosen/Kirschen/Blaubeeren Schokoladenstückchen oder mehr Nüsse... Zuerst prüfen, wie saftig die Datteln sind. Kleben sie nicht ausreichend an den Fingern, etwa 10 Minuten in warmem Wasser einweichen. Leinsamen zu feinem Mehl vermahlen. Alle trockenen Zutaten in eine Schüssel geben. Datteln fein pürieren, Honig evtl. etwas erwärmen, damit er flüssig ist. Beides zusammen mit dem Nussmus zu den trockenen Zutaten geben. Alles einmal gut durchkneten, abschmecken und auf ein Backblech geben. Die Masse so zusammenschie- ben, dass ein kompaktes Viereck entsteht. Etwas trocknen lassen, dann in Riegel schneiden. Die Riegel halten sich drei Wochen im Kühlschrank oder mind. drei Monate im Tiefkühler. Das Rezept stammt vom Blog „Emilies Treats – Köstlichkeiten für Kopf und Körper“, www.emiliestreats.de

Knusperriegel Zutaten für 4 Personen:

100 g Haferflocken 150 g Weizen, geschrotet 100 g Kokosraspel 100 g Nüsse und Mandeln, gehackt 100 g Honig 60 g flüssige Butter 60 ml Wasser mit einem Schuss Zitronensaft 2 EL Sesam oder Kokosraspel 1 Prise Salz

Foto: © Néstor Martínez Garavito/pixabay.com

Energieriegel selbst herstellen Energie- oder Müsliriegel sind perfekte Helfer gegen den kleinen Hunger zwischendurch, als Snack beim Sportreiben, Laufen oder Wandern. Diese kleinen Kraftpakete kann man gut selbst herstellen. Das kostet nicht viel Zeit. Mit abwechslungsreichen Zutaten entstehen im- mer neue Lieblingsriegel, die außerdem weniger Zucker haben und ohne Zusatzstoffe aus- kommen. Vitamin hat für Sie ein paar Rezepte zusammengestellt.

Müsliriegel Zutaten für ca. 20 Riegel:

Backofen auf 180 Grad vorheizen. Haferflocken, Weizen, Kokosraspel, Nüsse und Mandeln, Honig, flüssige Butter, Wasser mit Zitronensaft und Salz in eine Schüssel geben, gut mit einem Knethaken durcharbeiten und auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech dünn ausrollen. Mit Sesam oder Kokosraspeln bestreuen und festrollen. Teig mit einem Messer in schmale Riegel schneiden und ca. 20 Minuten backen. Das und ähnliche Rezepte gibt es auf der Seite www.alnatura.de, Kochen und Genießen.

200 g Nüsse (Haselnüsse, Cashewkerne, Mandeln) 200 g Haferflocken (oder auch mal mit Amaranth, Kokosraspeln oder Sonnenblumenkernen probieren) 200 g getrocknete Früchte (Aprikosen, Cranberrys, Kirschen) 130 g Butter 120 g flüssiger Honig 1 Eiweiß (Gr. M)

Fotos: © Willfried Wende/pixabay.com; Monfocus/pixabay.com

Vitamin K – Das Gesundheitsmagazin für Köln – Ausgabe 1.2020

Vitamin K – Das Gesundheitsmagazin für Köln – Ausgabe 1.2020

Treffpunkt Gesundheit

Treffpunkt Gesundheit

10

11

Foto: © Iris Gehrke

Sarah macht Mut Extremes Übergewicht ist eine Krankheit, die oft unterschätzt wird. Betroffene müssen mitarbeiten. Sarah Süper ist eine bemerkenswerte, strahlende, junge Frau. Wer sie kennenlernt, vermutet nicht, dass sie einmal fast 170 Kilo auf die Waage brachte. Mit ihrer positiven Energie ist sie inzwischen auf dem bestem Weg zum Normalgewicht. Heute macht sie anderen Adipositas- Patienten am St. Franziskus-Hospital Mut und gibt ihre Erfahrungen weiter.

Sarah Süper ist stolz auf ihren Erfolg – statt fast 170 Kilo zeigt ihre Waage heute fast ein Normalgewicht an. Das zu halten, wird eine lebenslange Aufgabe sein. Im St. Franziskus-Hospital gibt es umfassende Unterstützung dabei.

durch gab es Cola, Snacks und Süßigkeiten. In der Kombi- nation von ungesunder Ernährung, wenig Bewegung und erblichen Anlagen nahm Sarah kontinuierlich zu. Schon im Teenageralter probierte sie diverse Diäten aus, von FDH über Low Carb und Low Fat bis zu Weight Watchers. Doch alle Versuche, Gewicht loszuwerden, scheiterten. Nach jeder Diät schlug der Jojo-Effekt zu und sie nahm mehr zu, als sie vorher abgenommen hatte. Zu ihren schwersten Zeiten wog sie 168 Kilo bei einer Größe von 1,71 Metern. Langer Weg bis zur professionellen Hilfe Bis Sarah professionelle Hilfe annahm, war es ein langer Weg. Als sie 21 Jahre alt war, überwies ihre Hausärztin sie das erste Mal ins Adipositaszentrum zu Dr. Karl Pe- ter Rheinwalt. „Damals war ich noch nicht bereit für eine Therapie. Ich war dick – okay. Aber ansonsten fühlte ich mich nicht krank“, berichtet die selbstbewusste junge Frau. Auch mit Größe XXXL kleidete sie sich schick, pflegte sich und hatte viele Freunde und Bekannte. Wo also war das Problem? Und dann meldete sich ihr Körper. Mit Ende 20 plagten Sarah heftige Schmerzen in den Gelenken und Knien und im Rücken. Multimodale Therapie am Adipositaszentrum Für die junge Frau war das der Zeitpunkt, sich in medizini- sche Behandlung zu begeben. Sie beginnt eine multimodale Therapie am Adipositaszentrum im St. Franziskus-Hospital und stellt ihre Ernährung um. Zu dem Behandlungspro- gramm gehören auch Bewegung, Verhaltenstherapie und regelmäßige Treffen in der Selbsthilfegruppe. Im Juni 2018 wird sie operiert, erhält einen Mini-Magen-Bypass und

Sarah Süper litt seit ihrer Pubertät an Adipositas (Fett­ leibigkeit, krankhaftes Übergewicht). 2018 bekam sie einen Mini-Magen-Bypass, stellte ihren Lebensstil um und nahm extrem ab. „Am schlimmsten sind die respektlosen Blicke der Öffentlichkeit“, erinnert sie sich. „Die Menschen gaffen und urteilen einfach, ohne dass sie dich kennen. Mir waren die Blicke immer relativ egal, weil ich ein gutes Selbstwert- gefühl habe.“ Viele Kinder und Jugendliche haben diese innere Stärke nicht. Mobbing und Ausgrenzung sind für viele adipöse Mädchen und Jungen trauriger Alltag. In Deutschland sind aktuell 15,4 Prozent der Bevölkerung unter 18 Jahren übergewichtig, davon 5,9 Prozent adipös. Folgeerkrankungen treten heute schon in sehr jungen Jahren auf: Diabetes Typ 2, Bluthochdruck, Depressionen, Angst- und Essstörungen, Gelenkbeschwerden oder eine Fettleber. Haben Kinder und Jugendliche erst einmal extremes Übergewicht angesetzt, fällt das Abnehmen enorm schwer. Diäten helfen kaum, durch den Jojo-Effekt sind sie sogar kontraproduktiv. Veranlagung und Essgewohnheiten Dies zeigt auch Sarahs Geschichte: Bei ihr fing es in der Pubertät an. Ab dem Alter von elf Jahren legte sie kräftig an Gewicht zu. Was sie anfangs nicht wusste – Sarah hat die Veranlagung zu einem Lipödem (Fettverteilungsstörung an Armen und Beinen) und zusätzlich das Hashimoto- Syndrom, also eine Unterfunktion der Schilddrüse. Erbliche Disposition und Essgewohnheiten sind in der Kombination typisch. „Meine Mutter, meine Oma und meine Schwester sind auch dick. Bei uns wurde immer viel, fett und gerne gegessen, gerade abends wurde deftig gekocht.“ Zwischen-

(Fortsetzung auf Seite 12)

Vitamin K – Das Gesundheitsmagazin für Köln – Ausgabe 1.2020

Vitamin K – Das Gesundheitsmagazin für Köln – Ausgabe 1.2020

Treffpunkt Gesundheit

Treffpunkt Gesundheit

12

13

Präzise Hilfe bei Rückenschmerzen Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden überhaupt. Die Ursachen sind vielfältig und oft nicht einfach zu lokalisieren. Umso wichtiger sind exakte Diagnostik und eine integrative Therapie, die das gesamte Behandlungsspektrum nutzt. Im St. Franziskus-Hospital arbeiten das Wirbelsäulenzentrum, die Radiologie und die Schmerzklinik eng zusammen.

eine Verletzung gab, wird der Arzt zunächst auf bildgebende Verfahren wie Röntgen, CT oder MRT verzichten. In den meisten Fällen gehen unspezifische Rückenschmerzen mit moderater Bewegung im Alltag bzw. mit konservativer Behandlung (Gabe von Schmerzmitteln, Physiotherapie, Wärme, Entspannung) zurück. Konservative Therapien reichen meistens aus; bei 7 bis 15 Prozent der Patienten ist das allerdings nicht der Fall. Sollten die Beschwerden länger andauern oder Lähmungen und Funktionsstörungen eintreten, wird man ein CT bzw. MRT zur Abklärung der Ursachen einsetzen. (Fortsetzung auf Seite 14)

Fast alle Menschen in Deutschland leiden irgendwann an lang andauernden und wiederkehrenden Rückenschmerzen. In den Statistiken liegen Erkrankungen des Muskel-Skelett- Systems bei Fehltagen und Frühverrentung weit oben. Die Ursachen der Beschwerden sind dabei genauso komplex wie die Therapiemöglichkeiten. Konservative Therapie Bei akuten Rückenschmerzen (maximal sechs Wochen) ist der Hausarzt oder der niedergelassene Orthopäde die erste Anlaufstelle. Wenn es nicht einen Unfall, einen Sturz oder

Foto: © Iris Gehrke

Vor ihrer Behandlung hat Sarah Süper sich für die Initiative Gesundgewicht e.V. fotografieren lassen. Im Team der Selbsthilfegruppen am St. Franziskus- Hospital engagiert sie sich, um ähnlich Betroffene zu unterstützen und klar zu machen, dass Adipositas-Kranke Therapie brauchen und keine Ausgrenzung.

(Fortsetzung von Seite 11)

verliert drastisch an Gewicht. Das A und O ihrer Thera- pie bleiben – auch in Zukunft – eine gesunde Ernährung in kleinen Portionen, viel Sport und Bewegung im Alltag. Unverzichtbar sind zudem die Nachsorge und die regelmä- ßige Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln. Heute ist Sarah stolz auf ihren Erfolg. Vor ihr liegen noch plastische Eingriffe und die Behandlung des Lipödems. Aber Vieles fällt ihr jetzt schon leichter: Treppen steigen und Laufen; sie kann endlich Kleidung von der Stange kaufen oder auf der Kirmes im Autoscooter Spaß haben. Ihre positive Energie nutzt Sarah Süper, um ähnlich Betroffenen Mut zu machen. Sie engagiert sich im Team der Selbsthilfegruppen am St. Franziskus-Hospital und hat sich vor ihrer OP für die Initiative Gesundgewicht e.V. fotografieren lassen. Die Fotos sind beeindruckend, die Kampagne hat eine klare Botschaft: Adipositas ist eine chronische Erkrankung. Die Betroffenen brauchen keinen Spott, sondern Therapie.

Ernährungstipps bei Übergewicht Auch nach einer erfolgreichen Therapie bleibt die richtige Ernährung eine lebenslange Aufgabe. Von der Liste streichen müssen Übergewichtige alle zuckerhal- tigen Getränke – keine Limo mehr, keine Cola, keine Säfte, keinen Eistee. Statt dessen gibt es Wasser oder Tee. Viel trinken ist wichtig. Auch das Essen zwischendurch gehört zum Don't des veränderten Lebensstils. Also keine Snacks, kein Naschen zwischendurch, eine Handvoll Nüsse oder etwas Rohkost sind erlaubt. Drei Mahlzeiten am Tag sind gut, dabei essen, was satt macht: viel Gemü- se, gutes Eiweiß (Hülsenfrüchte, Fisch oder Fleisch), ballaststoffreiche Beilagen (Vollkornnudeln, Kartof- feln). Wichtig sind auch gute Fette (Olivenöl, Leinöl, Nussöl). Das Management der Mahlzeiten spielt ebenfalls eine Rolle: Abends keine kohlenhydratreichen Lebensmit- tel mehr, zwischen den Mahlzeiten einen Abstand von ungefähr fünf Stunden einhalten. Kleinere Teller, kleinere Portionen, Schüsseln in der Küche statt auf dem Tisch unterstützen ein früheres Sättigungsgefühl. Zum Einkaufen nicht mit leerem Magen losziehen, Fast Food, Fertiggerichte und beworbene Diätprodukte von der Einkaufsliste streichen. Sie sättigen falsch und enthalten meist viel Zucker.

Unspezifische Rückenschmerzen kriegt man oft mit moderater Bewegung in den Griff. Aber nicht immer reichen konservative Behandlungsmethoden. Wenn die Schmerzen nicht weggehen, ist eine differenzierte Diagnostik notwendig.

Chefarzt Dr. Karl Peter Rheinwalt Exzellenzzentrum für Adipositaschirurgie

Tel 0221 5591-1050

adipositaschirurgie.kh-franziskus@cellitinnen.de www.stfranziskus.de

St. Franziskus-Hospital | Köln-Ehrenfeld

Foto: © Vasyl/stock.adobe.com

Vitamin K – Das Gesundheitsmagazin für Köln – Ausgabe 1.2020

Vitamin K – Das Gesundheitsmagazin für Köln – Ausgabe 1.2020

Treffpunkt Gesundheit

Advertorial

14

15

Multimodale Methoden In die Schmerzsprechstunde zu Dr. Katrin Empt kommen Patienten mit chronischen Rückenleiden – häufig in Kom­ bination mit weiteren Beschwerden wie Kopfschmerz, Fibromyalgie (chronische Schmerzerkrankung) oder Polyneuropathien (siehe Seite 24). Am Anfang steht ein ausführliches Gespräch zwischen Patient und Schmerz- therapeutin. Dabei wird gemeinsam auf die Ressourcen geschaut, ob der Betroffene bereit ist, eigene schmerzaus­ lösende Verhaltensmuster zu verändern. „Ziel ist es, dass die Patienten ihren Schmerz aktiv zu beeinflussen lernen“, erläutert die Anästhesistin und Leiterin der Schmerzklinik. Das multimodale Programm aus spezieller Physiotherapie, Biofeedback, Entspannung und Verhaltenstherapie befähigt die Menschen zu einem neuen Umgang mit dem eigenen Körper: Der Schmerz bestimmt nicht länger den Alltag.

Foto: © WavebreakMediaMicro/stock.adobe.com

Erholt aufwachen mit einem rückenfreundlichen Schlafsystem Wenn am Morgen der Rücken schmerzt, das Liegen im Bett eine Qual statt Erholung ist oder der Einstieg ins Bett unbequem geworden ist, dann könnte es ein guter Zeitpunkt sein, sich mit dem Thema „neues Bett kaufen“ ausführlicher zu beschäftigen.

Bei chronischen Rückenleiden hilft die multimodale Schmerztherapie, mit dem Schmerz anders zurechtzukommen. Die Beschwerden sollen nicht länger den Alltag bestimmen.

Chefärztin Prof. Dr. Viola Bullmann Klinik für Orthopädie und Wirbelsäulenchirurgie Tel 0221 5591-1213

(Fortsetzung von Seite 13)

Periradikuläre Schmerztherapie Die Periradikuläre Therapie (PRT) kann starke Schmerzen wirksam lindern und eine Operation im besten Fall ver- hindern. Die Neuroradiologin Dr. Özlem Krischek wendet dieses Verfahren im St. Franziskus-Hospital an. Unter der Kontrolle des Computertomographen spritzt sie das Schmerzmedikament direkt an die betroffene Nervenwurzel. Entzündungen und Schwellungen klingen ab, Schmerzen werden gelindert und der Patient ist wieder in der Lage, sich im Alltag zu bewegen. Die PRT wird ambulant und in mehreren Anwendungen durchgeführt. Vielen Patienten kann bei richtiger Indikationsstellung mit CT-gesteuerter Schmerztherapie gezielt geholfen werden. Das ist wichtig, bevor ein Schmerz chronisch wird. Operative Eingriffe Wenn die Patienten ins Wirbelsäulenzentrum zu Prof. Dr. Viola Bullmann kommen, haben sie oft schon eine lange Leidensgeschichte hinter sich. Schwere Deformationen, Bandscheibenvorfälle mit Ausstrahlung in die Extremitäten oder Tumore an der Wirbelsäule werden am St. Franzis- kus-Hospital operiert. „Oft haben die Patienten die klare Erwartungshaltung, dass eine OP ihnen hilft“, berichtet Prof. Bullmann aus ihrer Praxis, wobei längst nicht jeder Patient operiert werde. „Wir diagnostizieren genau, ob und mit welchem Therapieziel ein Eingriff erfolgen muss“, so Prof. Bullmann. Zuerst werden konservative Wege – z.B. die Verschreibung einer Orthothese (Korsett) – ausgeschöpft. Bei einer klaren Indikation bringen Operationen an der Wirbelsäule sehr gute Ergebnisse für die Patienten.

wirbelsaeulenchirurgie.kh-franziskus@cellitinnen.de www.stfranziskus.de

immer das bestmögliche Bett für ihre Kunden zu finden. Sie bieten eine große Auswahl an Betten und Schlafsystemen nach orthopädischen Grundsätzen. Freiwillig lassen sie sich jährlich von der AGR zertifizieren, zwei Mal wurden sie be- reits zum „Bettenfachgeschäft des Jahres“ gewählt. Es lohnt sich, einen kostenlosen und unverbindlichen Beratungs­ termin zu vereinbaren, das wissen viele hundert Kunden jedes Jahr, die jetzt morgens entspannt aufwachen.

Die Auswahl ist groß und unübersichtlich, die Versprechun- gen der Werbung halten oft nicht und Fehlkäufe sind an der Tagesordnung. Diese Hürden machen es schwer, sich dem Thema Bettkauf anzunähern. Am besten aufgehoben ist man in einem zertifizierten Fachgeschäft. Die „Aktion Gesunder Rücken“ (AGR) prüft jährlich Anbieter im Bereich orthopädisches Liegen auf ihre fachliche Kompetenz. Hier sind die Berater Fachleute und kennen sich mit dem Thema „gesunder Rücken“ aus. Wenn man älter wird, verändern sich die Ansprüche an das Bett. Es sollte einen hohen Einstieg bieten, den Rücken gut stützen und wegen der kleinen Gebrechen am besten ver- stellbar sein. Viele körperliche Einschränkungen lassen sich nämlich mit einer entlastenden Körperlagerung lindern. Bei Bandscheibenproblemen im Bereich Lendenwirbel- säule sollte der Rücken entlastet werden. Ein verbesserter Blutrückfluss in den Beinen schützt die Venen vor Krampf- adern. Probleme mit Reflux oder Sodbrennen können durch stufenlose Hochlagerung gelindert werden. Das Fachgeschäft Betten Aunold Orthoschlaf in Köln und Bonn wird geführt von den beiden diplomierten Sport- lehrern Sven Herold und Holger Braun. Seit mehr als 30 Jahren sind sie zusammen mit ihrem Team auf dem Weg,

St. Franziskus-Hospital | Köln-Ehrenfeld

Oberärztin Dr. Katrin Empt Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie / Schmerzklinik Tel 0221 5591-1760

schmerzklinik.kh-franziskus@cellitinnen.de www.stfranziskus.de

St. Franziskus-Hospital | Köln-Ehrenfeld

Chefärztin Dr. Özlem Krischek Institut für Radiologie

Betten AUNOLD Orthoschlaf Minoritenstraße 9-11 50667 Köln Tel. 0221 - 99 57 88 0 www.aunold.de

Tel 0221 5591-1141

www.agr-ev.de

Berliner Freiheit 7 53111 Bonn Tel. 0228 - 96 15 83 40

radiologie.kh-franziskus@cellitinnen.de www.stfranziskus.de

St. Franziskus-Hospital | Köln-Ehrenfeld

Vitamin K – Das Gesundheitsmagazin für Köln – Ausgabe 1.2020

Vitamin K – Das Gesundheitsmagazin für Köln – Ausgabe 1.2020

Fit werden, fit bleiben

Fit werden, fit bleiben

16

17

„Dies kann weitreichende Folgen wie einen Schlaganfall, ei- nen Herzinfarkt oder eine schwerwiegende Durchblutungs­ störung im Bein (die sogenannte Schaufensterkrankheit oder das Raucherbein) hervorrufen“, warnt Dr. Thomas Nowroth, Chefarzt der Gefäßchirurgie am St. Vinzenz-Hospital. „Denken Sie deshalb an ein regelmäßiges Gefäßscreening, wenn Sie ein Risikopatient sind.“ „Wenn ein dauerhaft zu hoher Blutdruck die Arterien bean- sprucht, kann es aber auch durch die Arteriosklerose wegen struktureller Schädigungen der Gefäßwand zu Aussackun- gen kommen. Die Gefäßwand kann dem Druck nicht mehr Stand halten und erweitert sich. Dabei wird sie durch die Dehnung dünner. Die Gefahr, dass das Gefäß reißt, ist stark erhöht“, erläutert Dr. Thomas Nowroth den Mechanismus, der zu einem so genannten Aneurysma führt. Besonders gefährdet ist hier die Bauchschlagader, aber auch andere Bereiche des Gefäßsystems können betroffen sein. Regelmäßig vorsorgliche Ultraschalluntersuchungen Die Symptome eines Bauchaortenaneurysmas beispielsweise sind meist recht diffus“, weiß Dr. Thomas Nowroth. Rü- cken- und Flankenschmerzen, bedingt durch die Raumfor- derung des Aneurysmas, können ein Warnsignal sein. Platzt ein Aneurysma gar auf, kommt es zu starken Bauchschmer- zen mit Ausstrahlung in den Rücken, Übelkeit und Brech- reiz. Viele Bauchaorten- und andere Aneurysmen werden jedoch zufällig entdeckt. „Es gibt Risikofaktoren, die eine Gefäßerkrankung oder ein Aneurysma wahrscheinlicher machen. Aktive und ehemalige Raucher sind besonders gefährdet. Es kann aber auch eine erbliche Veranlagung vorliegen. Ein langjähriger Bluthoch- druck, ein Diabetes oder eine Blutfetterhöhung begünsti- gen zudem eine Arteriosklerose. Liegen ein oder mehrere Risikofaktoren vor, ist das ein wichtiger Grund, regelmäßig vorsorgliche Ultraschalluntersuchungen machen zu lassen“, rät Dr. Thomas Nowroth, „damit Ihnen Ihre Gefäße noch lange gute Dienste leisten.“

Welche Einschränkungen sich für den menschlichen Körper ergeben, wenn die Arterien erkranken, z. B. an einer Arte- riosklerose (Gefäßverkalkung), zeigt sich bei Krankheiten wie Schlaganfall, Herzinfarkt, Schaufensterkrankheit oder Raucherbein. Eine Arteriosklerose kann durch verschiedene Risikofaktoren ausgelöst werden. Dabei kommt es zu kleinsten Schädigungen der inneren Schicht einer Arterie. An diesen Mikroverletzungen können Blutfettpartikel und Entzündungszellen hängen bleiben, so dass Beläge auf der Innenschicht entstehen, die man Plaques nennt. Zunächst bestehen die Plaques aus Fettanlagerungen, im weiteren Verlauf der Erkrankung können sie verkalken. In einem fortschreitenden Prozess wird das Blutgefäß immer enger. Die Plaques können aufbrechen. Es lagern sich – wie auf einer Hautwunde – Blutplättchen ab, um die „Wunde“ zu verschließen. Hierdurch bildet sich ein Blutgerinnsel (Thrombus). Ist das Gefäß durch die Arteriosklerose bereits sehr eng, kann der Thrombus das Blutgefäß verschließen. Er kann sich aber auch ablösen, an anderer Stelle in einer Gefäßenge stecken bleiben und dort den weiteren Blut- durchfluss unterbinden (Embolie).

Foto: © Sergey Nivens/stock.adobe.com

Risikopatienten sollten regel­ mäßig ein Gefäßscreening machen lassen. Bluthochdruck, Diabetes, Rauchen oder erhöhte Blutfettwerte begünstigen die Arteriosklerose, bei der sich die Gefäße zunehmend zusetzen und undurchlässiger werden. Das kann Herzinfarkt, Schlagan­ fall, Raucherbein oder Embolie zur Folge haben.

Arterien sind wahre Akrobaten Unser Gefäßsystem leistet viel und sollte elastisch bleiben. Lesen Sie, was Sie selbst dafür tun können. Unser Herz pumpt das Blut durch den Körper – in jeden noch so entlegenen Winkel. Ohne ein funktionierendes Leitungssystem würde dies nicht gehen. Besonders beansprucht sind in die- sem System die Arterien, also die Gefäße, die das sauerstoffreiche Blut vom Herzen zum Be- stimmungsort leiten. Durch den vom Herzen erzeugten Pumpdruck unterliegen sie deutlich mehr Beanspruchungen. Deshalb sind sie auch stärker und dicker gebaut als Venen, mit massi- veren Gefäßwänden und der Möglichkeit, sich elastisch zu erweitern und zusammenzuziehen. Die Arterien sind damit wahre Akrobaten und Anpassungskünstler.

Chefarzt Dr. Thomas Nowroth Klinik für Chirurgie III – Gefäßchirurgie Tel 0221 7712-366

gefaesschirurgie.kh-vinzenz@cellitinnen.de www.vinzenz-hospital.de

St. Vinzenz-Hospital | Köln-Nippes

Foto: © Sagittaria/stock.adobe.com

Vitamin K – Das Gesundheitsmagazin für Köln – Ausgabe 1.2020

Vitamin K – Das Gesundheitsmagazin für Köln – Ausgabe 1.2020

Fit werden, fit bleiben

Advertorial

18

19

Schluss mit Druck Hypertonie kann man auch auf natürliche Weise recht gut in den Griff bekommen Bluthochdruck (Hypertonie) ist eine leise Erkrankung. Die Betroffenen merken lange nichts davon. Was tückisch ist, denn ein zu hoher Druck über längere Zeit schädigt die Blutgefä- ße und kann Herzinfarkt und Schlaganfall verursachen. Durch Medikamente lässt sich der Bluthochdruck ganz gut in den Griff bekommen. Aber auch mit einer Reihe von natürlichen Maßnahmen kann man der Hypertonie vorbeugen, aber auch einen vorhandenen Hochdruck möglicherweise so weit reduzieren, dass man – unbedingt in Absprache mit dem Arzt – die Medikamentengabe verringern oder vielleicht sogar ganz absetzen kann.

Neue Wege des Abschiednehmens Auch bei der Bestattung von Verstorbenen gibt es Trends und Veränderungen. Das Kölner Familienunternehmen AHLBACH möchte Trauernde und Vorsorgende in alle Richtungen pro- funde beraten und ist Wegweiser in der Vielfalt moderner Möglichkeiten.

Aus seiner über achtzigjährigen Fir- mengeschichte heraus wissen die Mit- arbeiter von AHLBACH Bestattun- gen, dass der Tod ein fundamentaler Bestandteil der menschlichen Kultur ist. „Ein Volk wird nach dem beurteilt, wie es seine Toten bestattet“, zitiert Oliver Wirthmann, Diplom-Theologe und Geschäftsführer von AHLBACH Bestattungen in Köln den antiken Staatsmann Perikles. Zunächst ist es anzuraten, sich bereits zu Lebzeiten mit der Frage zu befas- sen, wie die eigene Bestattung einmal aussehen soll: Wird eine Erd- oder eine Feuerbestattung gewünscht? Soll die Trauerfeier kirchlich gestaltet werden oder durch einen Redner? Wo soll das Grab einmal sein? In einem Familiengrab auf einem der 55 Kölner Friedhöfe, in einer pflegefrei- en Gemeinschaftsgrabanlage, an den Wurzeln von Bäumen oder in Form einer Seebestattung? Experten raten zum Abschluss einer Bestattungsvorsorge, um die eige- nen Wünsche festzulegen und die

Bei der Gewichtsabnahme geht es nicht nur darum, Kilos zu verlieren, sondern vor allem das Fett am Bauch zu reduzie- ren. In der Regel gelingt das nur mit einer Ernährungsum- stellung, also Schluss machen mit alten Essgewohnheiten, mehr Gemüse und Obst, gesunde Fette und mehr Ballast- stoffe essen. Die mediterrane und auch die asiatische Küche bieten hier viele Anregungen. Für Bluthochdruck-Patienten gilt außerdem, nicht mehr als fünf bis sechs Gramm Koch- salz täglich zu sich zu nehmen. Salz bindet Wasser und sorgt für mehr Flüssigkeit im Blutkreislauf, was wiederum den Druck steigert. Gerade Fastfood und Fertiggerichte kom- men mit einer üppigen Salzbilanz daher. Regelmäßige Bewegung kann nachweislich den Blutdruck senken. Natürlich muss der Sport Spaß machen, sonst wird aus den guten Vorsätzen nichts. Ein moderates Ausdauer- training jeden Tag vermag den Ruheblutdruck um bis zu zehn mmHg zu senken. Hundebesitzer haben hier übrigens die Nase vorn, weil das Tier sie mindestens drei Mal am Tag und bei jedem Wetter ins Freie treibt. Rauchen verengt die Blutgefäße und steigert den Blutdruck. Wer es nicht komplett schafft, den Zigaretten zu entsagen, der sollte den Konsum zumindest so weit wie möglich reduzieren. Ein Gläschen Wein schade nicht, sagen die Genießer. Und es scheint zu stimmen, dass hin und wieder ein Glas das Herz schützen kann. Aber die Menge muss gering bleiben. Die Deutsche Hochdruckliga empfiehlt Männern weniger als 20 bis 30 Gramm Alkohol pro Tag. Das ent- spricht etwa einem halben Liter Bier oder einem Viertel- liter Wein bei durchschnittlichem Alkoholgehalt. Frauen sollten weniger als 10 bis 20 Gramm Alkohol am Tag kon- sumieren.

Der Maßnahmenkatalog für einen gesunden Blutdruck ist relativ überschaubar und die Wirkung dieser Methoden wis- senschaftlich belegt, im Gegensatz zu vielen Wundermitteln, die auf dem Markt angepriesen werden. So leicht sich das anhört, eines muss aber deutlich gesagt werden, es geht dar- um, den Lebensstil zu verändern. Im Klartext bedeutet das: Gewichtskontrolle, weniger Salz, mehr Bewegung, Nikotin- verzicht und mäßiger Umgang mit Alkohol. Messwerte Beim Messen des Blutdrucks geht es um zwei Werte: • Den systolischen Wert – er misst den Druck des Herzschlags, wenn der Herzmuskel sich zusam- menzieht und das sauerstoffreiche Blut in die Gefäße pumpt. • Den diastolischen Wert – er misst den Druck auf die Gefäße, wenn der Herzmuskel schlaff ist. Der diastolische Wert ist daher niedriger als der systolische.

Foto: © Peter Kierzkowski/Ahlbach Bestattungen GmbH

etwa über die irrige Meinung, eine Feuerbestattung sei grundsätzlich günstiger als eine Erdbestattung. Es ist ein gutes Gefühl, Entschei- dungen rechtzeitig getroffen zu haben, die man bisher immer wieder hinaus- gezögert hat. AHLBACH Bestat- tungen begleitet mit höchstem Qualitätsanspruch und unbedingter Seriosität.

Angehörigen in Zeiten der Trauer finanziell und emotional zu entlasten. Einen Beratungstermin kann man bei AHLBACH Bestattungen telefonisch vereinbaren, die Beratung dazu ist kostenfrei und unverbindlich. Bei einem solchen persönlichen Gespräch klären die Mitarbeiter von AHLBACH Bestattungen auch über manche weitverbreitete Irrtümer auf,

Ein Blutdruck, mit dem die Mediziner zufrieden sind, liegt beim Erwachsenen

Hilfe suchen Vertrauen finden

AHLBACH Bestattungen

Filiale Innenstadt: Zülpicher Platz 8

Venloer Straße 685

systolisch unter 140 mmHg und diastolisch unter 90 mmHg.

50827 Köln

50674 Köln

Telefon 0221 – 9 58 45 90 www.ahlbach.com E-Mail: info@ahlbach.com

Foto: © pixabay.com

Vitamin K – Das Gesundheitsmagazin für Köln – Ausgabe 1.2020

Vitamin K – Das Gesundheitsmagazin für Köln – Ausgabe 1.2020

Neues aus der Medizin

Neues aus der Medizin

20

21

ist dem Gemisch aus Pollen und Autoabgasen ausgesetzt, kann es zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen kom- men“, berichtet Lungenfacharzt Dr. Schlesinger. Außerdem beobachtet er eine insgesamt steigende Anzahl an Aller- gikern. Ein wichtiger Aspekt seien hier Bestandteile des Blutabwehrsystems, welche „falsch reagieren“ und Allergien auslösen, so der Lungenspezialist. „Man geht davon aus, dass diese Zellen, die sogenannten Eosinophilen Granulozyten, sich – salopp gesagt – langweilen. Durch die heute übliche Sauberkeit und Hygiene werden sie zu wenig gefordert. Was dazu führt, dass sie überreagieren, beispielsweise auf Birken- pollen“, erklärt Dr. Schlesinger. Die bisherigen Medikamen- te unterdrückten die Reaktion dieser Zellen und wirkten bei optimalem Einsatz gut. Bei den neuesten Therapieansätzen bewirkten sogenannte Antikörper eine gezielte Verringerung dieser Zellen. „Dreh- und Angelpunkte aber bleiben strikte Rauchabstinenz und Verhaltensregeln: das Schlafzimmer mit Pollenschutz nachrüsten, den Allergenen so weit es geht ausweichen und die regelmäßige Nutzung der bewährten Medikamente“, so Dr. Schlesinger.

Behandlungsmöglichkeiten für Allergiker Desensibilisierung: Wird im Herbst durchgeführt, indem der Patient allergene Stoffe in niedriger Dosierung be- kommt, um die Immunabwehr anzukurbeln. Symptomatische Behandlung: Die Symptome wie laufen- de Nase und tränende Augen werden mit Medikamen- ten behandelt, die Botenstoffe wie Histamine lähmen. Kortisonpräparate unterdrücken eine Aktivierung der allergenauslösenden Zellen. Neuere Forschungsansätze gehen davon aus, dass das gezielte Verringern von Botenstoffen, wie dem Inter- leukin 5 oder den Eosinophilen Zellen, durch Antikörper einen neuen Therapieansatz bietet. Diese Medikamente sind aber lediglich bei schweren Fällen zugelassen und setzen voraus, dass der Patient strikt nikotinfrei lebt. Bestandteil an Birken nimmt zu und gleichzeitig wächst die Menge der Allergien auslösenden Pollen in der Luft. Aufgrund der zunehmend milden Winter beginnt die Blüte­ zeit insgesamt früher im Jahr und der Allergiker bekommt quasi keine Winterpause mehr. Die hochallergene Ambrosie beispielsweise blüht bis in den späten Herbst hinein. Und während im Januar früher Schnee und Eis den Allergikern eine Verschnaufpause verschafften, blühen inzwischen zum Jahreswechsel schon die ersten Haselnusssträucher, die eben- falls eine hohe allergene Potenz aufweisen. Ein Teufelskreis: Je früher und je mehr sie blühen, desto stärker vermehren sie sich. „Wohnt der Allergiker nun auch noch in der Stadt und

Die Winter werden milder, die Sommer heißer – beides sind Auswirkungen des Klimawandels, was wiederum Allergien wie den Heuschnupfen begünstigt.

Foto: © Wavebreakmedia/istockphoto.com

Birke, Haselnuss und Ambrosie Der Klimawandel begünstigt allergene Pflanzen Der Klimawandel ist in aller Munde. Aber nicht nur da. „Auch in Nase und Lunge macht die Erderwärmung sich sozusagen bemerkbar“, sagt Lungenfacharzt Dr. Andreas Schlesinger. Allergien sind auf dem Vormarsch, das hängt auch mit den Wetterveränderungen zusammen.

Chefarzt Dr. Andreas Schlesinger Klinik für Innere Medizin/Pneumologie und Allgemeine Innere Medizin Tel 0221 1629-2004

pneumologie.kh-marien@cellitinnen.de www.st-marien-hospital.de

St. Marien-Hospital | Köln-Innenstadt

wachsen und schnell Holz liefern. Doch mit den steigenden Temperaturen wird es den Fichten zu warm. Das bedeutet optimale Lebensbedingungen für den Borkenkäfer, der sich in trockenem Holz ohne das klebrige Harz besonders wohl fühlt und entsprechend vermehrt. Durch den Käferbefall sterben die Bäume ab. Zudem sorgen immer häufiger auf- tretende orkanartige Stürme dafür, dass die angeschlagenen Waldbestände regelrecht umgeweht werden. Die freiwer- denden Flächen werden überwiegend mit Eichen und Buchen neu bepflanzt. Aber auch sogenannte frühblühende Flugbestäuber breiten sich auf diesen brach liegenden Flächen unkontrolliert aus. Allen voran die Birke. Damit verändert sich in kurzer Zeit die Struktur des Waldes, der

Es gibt viele Gründe, den Klimawandel zu beklagen. Mittlerweile können wir ihn kaum noch übersehen: Sei es, dass die Sommer immer heißer und trockener werden, die Gletscher sichtbar schmelzen und der steigende Meeres­ spiegel ganze Küstenlinien wegzuspülen droht. Die verän- derten Temperaturen haben auch Einfluss auf die Vegetation und das sorgt – wie jeder Allergiker aus eigener Erfahrung sehr genau weiß – für eine Reihe von unerwünschten kör- perlichen Reaktionen. Vor allen Dingen verändert sich der Wald. Die größten Sorgen bereiten dabei die Fichten. Sie wurden nach dem Zweiten Weltkrieg bevorzugt angepflanzt, weil sie schnell

Vitamin K – Das Gesundheitsmagazin für Köln – Ausgabe 1.2020

Vitamin K – Das Gesundheitsmagazin für Köln – Ausgabe 1.2020

Neues aus der Medizin

Neues aus der Medizin

22

23

Durch das Exoskelett des Gangroboters können die Patienten auf eigenen Beinen stehen, ohne gleich das ganze Gewicht des Körpers selbst tragen zu müssen.

Geschwindigkeit, Belastung und Roboterunterstützung können beim „Lokomat“ optimal auf die gewünschte Therapie­ intensität eingestellt werden. Ein Smiley meldet dem Patient direkt sein Trainingsverhalten zurück.

rende eine Bewegung mitmacht. Die speziell geschulten Therapeuten steuern das Training dann so, dass bestehende Funktionen aktiv eingebracht werden und noch schwach ausgeprägte Bewegungen gezielt trainiert werden können – unabhängig von der Ursache der Gangstörung. So dient das Training mit dem Gangroboter sowohl dem Wiederaufbau von Muskulatur und Ausdauer als auch der zum Wiedererlernen des Gehens notwendigen Gehirn­ stimulation. Der Gangroboter verschafft auch schwerst- beeinträchtigten Menschen, beispielsweise nach einem Schlaganfall, wieder das Gefühl, auf den eigenen Beinen zu stehen. „Auch unsere älteren Patienten profitieren sehr von den Übungen mit dem Roboter, wenn sie zum Beispiel nach einem Sturz oder längerer Krankheit langsam wieder mobilisiert werden müssen“, berichtet Professor Dr. Schulz, Chefarzt der Geriatrie. Anfangs geht das oft mit voller Un- terstützung und Entlastung durch den Lokomat. Entgegen ersten Befürchtungen zeigten die Patienten keinerlei Berüh- rungsängste gegenüber dem Gerät. Direktes Feedback Über den Bildschirm bekommt der Trainierende seine Erfolge direkt zurückgespiegelt. Das kann ganz einfach in Form eines „Smiley-Gesichts“ geschehen oder durch die Darstellung einer zurückgelegten Strecke. Zahlreiche spielerische Übungen motivieren die Patienten, ihre Ziele zu erreichen. Ihre Aktivität beeinflusst dabei direkt die Ausfüh- rung der Aufgabe, das Gangbild und die Geschwindigkeit. Dieses sogenannte Augmented Performance Feedback (APF) sorgt für maximale Effektivität des Gangtrainings mit dem Roboter, denn der Patient wird durch das Feedback nachweislich zu besseren Leistungen motiviert.

Fotos: © Kai Funck/St. Marien-Hospital

Ihre Hilfe Um unseren Patienten langfristig die fortschrittliche und effektive Gangtherapie mit dem „Lokomat“ zu ermöglichen, freuen wir uns über Ihre Unterstützung. Ganz gleich, ob einmalig oder dauerhaft: Jede Spende ist wichtig und hilft uns, Menschen wieder auf die eige- nen Beine zu bringen.

Spendenkonto: St. Marien-Hospital, Kunibertskloster 11-13, 50668 Köln-Innenstadt IBAN: DE82 3702 0500 0001 2223 11 Bank für Sozialwirtschaft BIC: BFSWDE33XXX Kennwort: Therapieroboter Lokomat Jeder Spender erhält selbstverständlich eine Spendenbescheinigung.

Wer das Gehen wieder lernen will, muss gehen Ein Gangroboter unterstützt Patienten beim Laufenlernen „Wer das Gehen wieder lernen will, muss gehen“, sagt Dr. Pantea Pape, Chefärztin der Klinik für Neurologische und Fachübergreifende Frührehabilitation am St. Marien-Hospital. Das heißt, je öfter das Gehirn die Botschaft „ich gehe“ erhält, und zwar mit allen dazugehören- den Bewegungsabläufen, desto besser können die für das Gehen notwendigen neuronalen Verknüpfungen im Gehirn wieder abgerufen werden. Seit Anfang 2020 verfügen das St. Marien-Hospital und das ihm angeschlossene Neurologische Therapiecentrum (NTC) über einen der wenigen „Lokomat“ genannten Gangroboter, in denen auch schwerstbeein­ trächtigte Patienten das Gehen wieder lernen können.

Notwendige Gehirnstimulation Dank eines ausgefeilten Stützmechanismus‘ mit dynami- scher Körpergewichtsentlastung, dem sogenannten Exo- skelett, erleben die Patienten das Gefühl, wieder auf den eigenen Beinen zu stehen. Mit dem Gangroboter können Geschwindigkeit, Belastung und Roboterunterstützung optimal auf die gewünschte Therapieintensität eingestellt werden. Sensoren erfassen, ob und wie aktiv der Trainie-

Chefärztin Dr. Pantea Pape Klinik für Neurologische und Fachübergreifende Frührehabilitation Ärztliche Leitung NTC

Chefarzt Prof. Dr. Ralf-Joachim Schulz Klinik für Geriatrie

Tel 0221 1629-2303

Tel 0221 1629-7000

info.ntc@cellitinnen.de www.st-marien-hospital.de

geriatrie.kh-marien@cellitinnen.de www.st-marien-hospital.de

St. Marien-Hospital | Köln-Innenstadt

St. Marien-Hospital | Köln-Innenstadt

Vitamin K – Das Gesundheitsmagazin für Köln – Ausgabe 1.2020

Vitamin K – Das Gesundheitsmagazin für Köln – Ausgabe 1.2020

Anzeige 1/2 hoch 86x265.qxp_Layout 1 17.03.16 13:37 Seite 1 Neues aus der Medizin

Neues aus der Medizin

24

25

Auch ein chronischer Alkoholkonsum kann Nervenschä- den verursachen. In Frage kommen jedoch noch zahlrei- che andere Gründe. „Ein Teil der Polyneuropathien muss speziell behandelt werden, daher ist es besonders wichtig, die Ursachen rechtzeitig zu entdecken, bevor die Nerven- schäden nicht mehr behoben werden können. Vor allem bei entzündlichen Neuropathien kommt es auf eine frühzeitige und gründliche Diagnose an“, erklärt Dr. Burghaus. Frühzeitige Diagnose ist wichtig Erhärtet sich in der neurologischen Befragung und Unter- suchung der Verdacht, dass es sich um eine Polyneuropathie handeln kann, untersuchen die Neurologen Nerven und Muskeln in Armen und Beinen genauestens. Da Nerven­ signale unter anderem mit kleinen Stromimpulsen weiterge- leitet werden, heißen diese Messverfahren dementsprechend Elektroneurographie und Elektromyographie. Außerdem müssen aufwändige Labortests erfolgen und manchmal wird sogar eine Nervenbiopsie (das ist die Entnahme von Nervengewebe zur genauen Analyse) notwendig. Es kann durchaus vorkommen, dass die Untersuchungen im Krankenhaus stationär durchgeführt werden müssen. Manchmal nur Linderung möglich Liefern die Ergebnisse der Untersuchungen einen Grund für die Missempfindungen, richtet sich danach auch die Behandlungsstrategie. Liegt beispielsweise ein Vitamin- Mangel als Ursache vor, wird dieser gezielt behandelt und es gibt gute Chancen, dass auch die Missempfindungen wieder besser werden. „Gibt es für die Polyneuropathie jedoch keine erkennbare Ursache, fokussiert sich die Therapie auf eine Linderung der Beschwerden“, so Dr. Burghaus weiter. So könne eine physikalische Therapie helfen, wobei die Krankengymnastik an erster Stelle zu nennen sei. Abgesehen davon könnten spezifische neurologische Medikamente angezeigt sein. „Was am besten wirkt und was dem Patienten gut tut, muss individuell ausprobiert werden.“

Foto: © Photo Sesaon/stock.adobe.com

sani team Kompressionsstrümpfe Lymphologische Versorgung Bandagen Brustprothesen Spezialdessous u. Bademoden ortho team Bein- u. Armprothesen Orthesen Schuhzurichtungen Einlagen nach Maß care team Stoma- u. Inkontinenzversorgung Wundversorgungen G e s u n d h e i t f ü r K ö l n Wirbelsäulenkorsette Orthopädische Schuhe

Polyneuropathie: Wenn die Füße kribbeln Jeder, der schon einmal länger mit untergeschlagenen Beinen gesessen hat und dann aufge- standen ist, kennt es – dieses unangenehme Kribbeln, das sich anfühlt wie tausende kleine Nadelstiche unter der Haut. Der Volksmund nennt es auch „eingeschlafene Füße“. Mit „Schla- fen“ hat das nichts zu tun, sondern vielmehr mit den Nerven, die in solch einer Position ein- geklemmt wurden. So oder so ähnlich beschreiben auch Menschen ihre Symptome, wenn sie an einer sogenannten Polyneuropathie leiden. Störungen der Sensibilität in Form einer Taub- heit, Missempfindungen wie Kribbeln oder Ameisenlaufen bis hin zu Schmerzen sind typische Symptome dieses Krankheitsbildes.

Chefarzt Priv.-Doz. Dr. Lothar Burghaus Klinik für Neurologie Tel 0221 7491-8421

hirn in unseren Körper und steuern zum Beispiel auf diesem Wege unsere Muskeln. Umgekehrt senden diese Nerven auch Signale aus dem Körper an unser Gehirn, zum Beispiel die Empfindung bei einer Berührung oder die Wahrneh- mung von Kälte oder Hitze. Auch die Nervenfasern unseres Schmerzsystems gehören dazu.“ Ursächlich für eine Poly- neuropathie können einfach nur Alterserscheinungen sein oder relativ häufige Erkrankungen wie Diabetes Mellitus.

Doch was bedeutet der Begriff Polyneuropathie eigentlich? „Eine Polyneuropathie ist eine Erkrankung des peripheren Nervensystems“, erläutert Dr. Lothar Burghaus, Chefarzt der Klinik für Neurologie am Heilig Geist-Krankenhaus in Köln-Longerich, und er erklärt: „Zum peripheren Nerven- system gehören die Nerven, die außerhalb des Gehirns und des Rückenmarks liegen, also auch jene, die durch unserer Arme und Beine verlaufen. Sie leiten Signale aus dem Ge-

neurologie.kh-heiliggeist@cellitinnen.de www.hgk-koeln.de

Hahnenstraße 19 · 50667 Köln · Tel.: (02 21) 92 15 40 - 0 www.appelrath-kemper.de

Heilig Geist-Krankenhaus | Köln-Longerich

Vitamin K – Das Gesundheitsmagazin für Köln – Ausgabe 1.2020

Vitamin K – Das Gesundheitsmagazin für Köln – Ausgabe 1.2020

Made with FlippingBook - professional solution for displaying marketing and sales documents online