Vitamin K 1-2020

Treffpunkt Gesundheit

Treffpunkt Gesundheit

12

13

Präzise Hilfe bei Rückenschmerzen Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden überhaupt. Die Ursachen sind vielfältig und oft nicht einfach zu lokalisieren. Umso wichtiger sind exakte Diagnostik und eine integrative Therapie, die das gesamte Behandlungsspektrum nutzt. Im St. Franziskus-Hospital arbeiten das Wirbelsäulenzentrum, die Radiologie und die Schmerzklinik eng zusammen.

eine Verletzung gab, wird der Arzt zunächst auf bildgebende Verfahren wie Röntgen, CT oder MRT verzichten. In den meisten Fällen gehen unspezifische Rückenschmerzen mit moderater Bewegung im Alltag bzw. mit konservativer Behandlung (Gabe von Schmerzmitteln, Physiotherapie, Wärme, Entspannung) zurück. Konservative Therapien reichen meistens aus; bei 7 bis 15 Prozent der Patienten ist das allerdings nicht der Fall. Sollten die Beschwerden länger andauern oder Lähmungen und Funktionsstörungen eintreten, wird man ein CT bzw. MRT zur Abklärung der Ursachen einsetzen. (Fortsetzung auf Seite 14)

Fast alle Menschen in Deutschland leiden irgendwann an lang andauernden und wiederkehrenden Rückenschmerzen. In den Statistiken liegen Erkrankungen des Muskel-Skelett- Systems bei Fehltagen und Frühverrentung weit oben. Die Ursachen der Beschwerden sind dabei genauso komplex wie die Therapiemöglichkeiten. Konservative Therapie Bei akuten Rückenschmerzen (maximal sechs Wochen) ist der Hausarzt oder der niedergelassene Orthopäde die erste Anlaufstelle. Wenn es nicht einen Unfall, einen Sturz oder

Foto: © Iris Gehrke

Vor ihrer Behandlung hat Sarah Süper sich für die Initiative Gesundgewicht e.V. fotografieren lassen. Im Team der Selbsthilfegruppen am St. Franziskus- Hospital engagiert sie sich, um ähnlich Betroffene zu unterstützen und klar zu machen, dass Adipositas-Kranke Therapie brauchen und keine Ausgrenzung.

(Fortsetzung von Seite 11)

verliert drastisch an Gewicht. Das A und O ihrer Thera- pie bleiben – auch in Zukunft – eine gesunde Ernährung in kleinen Portionen, viel Sport und Bewegung im Alltag. Unverzichtbar sind zudem die Nachsorge und die regelmä- ßige Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln. Heute ist Sarah stolz auf ihren Erfolg. Vor ihr liegen noch plastische Eingriffe und die Behandlung des Lipödems. Aber Vieles fällt ihr jetzt schon leichter: Treppen steigen und Laufen; sie kann endlich Kleidung von der Stange kaufen oder auf der Kirmes im Autoscooter Spaß haben. Ihre positive Energie nutzt Sarah Süper, um ähnlich Betroffenen Mut zu machen. Sie engagiert sich im Team der Selbsthilfegruppen am St. Franziskus-Hospital und hat sich vor ihrer OP für die Initiative Gesundgewicht e.V. fotografieren lassen. Die Fotos sind beeindruckend, die Kampagne hat eine klare Botschaft: Adipositas ist eine chronische Erkrankung. Die Betroffenen brauchen keinen Spott, sondern Therapie.

Ernährungstipps bei Übergewicht Auch nach einer erfolgreichen Therapie bleibt die richtige Ernährung eine lebenslange Aufgabe. Von der Liste streichen müssen Übergewichtige alle zuckerhal- tigen Getränke – keine Limo mehr, keine Cola, keine Säfte, keinen Eistee. Statt dessen gibt es Wasser oder Tee. Viel trinken ist wichtig. Auch das Essen zwischendurch gehört zum Don't des veränderten Lebensstils. Also keine Snacks, kein Naschen zwischendurch, eine Handvoll Nüsse oder etwas Rohkost sind erlaubt. Drei Mahlzeiten am Tag sind gut, dabei essen, was satt macht: viel Gemü- se, gutes Eiweiß (Hülsenfrüchte, Fisch oder Fleisch), ballaststoffreiche Beilagen (Vollkornnudeln, Kartof- feln). Wichtig sind auch gute Fette (Olivenöl, Leinöl, Nussöl). Das Management der Mahlzeiten spielt ebenfalls eine Rolle: Abends keine kohlenhydratreichen Lebensmit- tel mehr, zwischen den Mahlzeiten einen Abstand von ungefähr fünf Stunden einhalten. Kleinere Teller, kleinere Portionen, Schüsseln in der Küche statt auf dem Tisch unterstützen ein früheres Sättigungsgefühl. Zum Einkaufen nicht mit leerem Magen losziehen, Fast Food, Fertiggerichte und beworbene Diätprodukte von der Einkaufsliste streichen. Sie sättigen falsch und enthalten meist viel Zucker.

Unspezifische Rückenschmerzen kriegt man oft mit moderater Bewegung in den Griff. Aber nicht immer reichen konservative Behandlungsmethoden. Wenn die Schmerzen nicht weggehen, ist eine differenzierte Diagnostik notwendig.

Chefarzt Dr. Karl Peter Rheinwalt Exzellenzzentrum für Adipositaschirurgie

Tel 0221 5591-1050

adipositaschirurgie.kh-franziskus@cellitinnen.de www.stfranziskus.de

St. Franziskus-Hospital | Köln-Ehrenfeld

Foto: © Vasyl/stock.adobe.com

Vitamin K – Das Gesundheitsmagazin für Köln – Ausgabe 1.2020

Vitamin K – Das Gesundheitsmagazin für Köln – Ausgabe 1.2020

Made with FlippingBook - professional solution for displaying marketing and sales documents online