GeorgBrandesLevned_1908

142 Sommerferie og Efteraarskampe Bogen om Berlin, der havde taget megen Tid, var Manu­ skriptet endelig færdigt i September.. Oehlenschlager fængs­ lede mig, nu da jeg var vendt tilbage til den tyske og danske Romantik, og jeg vilde gerne efterspore hans A laddins Til­ blivelseshistorie; men det viste sig at alt hans Manuskript, alle Kladder, alle Breve fra Åarene 1804—5 sporløst var forsvundne. Jeg arbejdede da uden saadan Hjælp med Stoffet. licher Glut vermischt, Licht, das wärmt, und dann wieder Licht, das nur leuchtet. Also auch Etwas von einem Luministen, einem Rembrandt der Literaturgeschichte, wie Brandes selbst sich ausdrücken würde. In ihrem innersten Wesen ist eine solche Literaturauffassung pole­ misch, wenn sie auch äusserlich mit den Waffen der Polemik nicht hantiert weil sie von zwei Voraussetzungen unzertrennlich ist: sie ist skeptisch, und kann nicht anders als selbstbewusst sein. Jener „Un­ glaube an ein gew isses zusammenfassendes Ganzes, das den einzelnen Fall in sich begreift“, den B. an Prosper Mérimée hervorhebt, haftet auch an ihn selbst . . . . und dieser Unglaube ist ohne ein starkes Selbstver­ trauen nicht denkbar. Wer an die Individualität glaubt, glaubt an sich selbst. Wem die Individualität der Mittelpunkt der Welt ist, der muss, wie Hesiod, den Theil höher als das Ganze schätzen. Das thut auch der Experimentator in seinem Laboratorium, wie wenig er sich davon auch Rechenschaft geben mag . . . . B. hat lange in Paris gelebt; aber die Franzosen kannten ihn nicht und kennen ihn auch heute noch nicht, obwohl seit Sainte-Beuve N ie­ mand über die neuere französiche Literatur so wie er geschrieben hat, so kenntnisreich und so — duldsam. Von Deutschland ging sein Ruf aus, der Ruf eines Mannes, der das Herz der Zeit in seiner Brust pochen fühlt und die Gedanken der Zeit in seiner Intelligenz aufnimmt. Mit dem ratlosen Vehikel seiner Muttersprache wäre er nicht weit über die Königsau hinausgekommen. Jetzt lebt er wieder in Kopenhagen; er hat über die Borniertheit seiner Landleute gesiegt; „aber so, wie man geistig zu siegen pflegt“. Man bleibt vereinsamt; denn Ueberwundene vergessen nicht. Die Geburtsstätte seines Ruhms ist Deutschland, das Werkzeug seiner Arbeit die deutsche Sprache. Draussen am Berliner Thiergarten, in der Nachbarschaft des Generalstabsgebäudes, hat B. den zweiten Ab­ schnitt seiner Lern- und Lehrzeit verbracht. Moltke war sein Nachbar. Der berühmte Feldherr stammt ebenfalls aus Dänemark und ist mit Deutschland gross geworden.

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