Vitamin K 2-2020

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Brennen im Brustkorb Die Antirefluxchirurgie kann neue Lebensqualität geben Es brennt im Brustkorb nach einer fettreichen Mahlzeit? Fast jeder kennt das Gefühl und weiß, wie unangenehm es sein kann. Die Diagnose: Sodbrennen. In der Regel ist das nicht weiter dramatisch, denn Sodbrennen verschwindet meist von selbst wieder. Aber Achtung! Anders verhält es sich, wenn sich hinter häufigem Sodbrennen eine gastroösophageale Refluxkrank- heit, die sogenannte Rückflusskrankheit verbirgt.

Foto: © naturalherbsclinic/pixabay.com

anatomische Problemstellungen in diesem Bereich gibt. Mit dem Ermitteln des pH-Wertes lässt sich der tatsächliche Säuregehalt in der Speiseröhre messen. Ist dieser über einen längeren Zeitraum hoch, dann ist eine gastroösophageale Refluxkrankheit wahrscheinlich. „Die Folgen der Erkrankung sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden“, betont Prof. Dr. Ernst Eypasch, Chefarzt der Klinik für Chirurgie, Allgemein-, Visceral- und Unfallchirurgie am Heilig Geist-Kranken- haus. Sie können zu einer Ösophagitis, also einer Spei- seröhrenentzündung, führen. Diese kann Veränderungen der Zellen in der dortigen Schleimhaut provozieren, was wiederum die Wahrscheinlichkeit, einen Speiseröhrenkrebs zu entwickeln, erhöht. „Es gibt die Möglichkeit, Zellen, die sich bereits verändert haben, mit einer sogenannten Radio- frequenzablation zu entfernen und so einer Krebsentstehung vorzubeugen“, erläutert der Chirurg. Chronischer Hustenreiz durch Refluxkrankheit Aber auch andere Symptome wie chronischer Hustenreiz können durch eine Refluxkrankheit ausgelöst werden. Um die Symptome einer gastroösophagealen Refluxkrankheit zu lindern, können bereits Maßnahmen wie Gewichtsab- nahme und Änderungen der Ess- und Lebensgewohnheiten helfen. Eine weitere Maßnahme können beispielweise säurehemmende Medikamente sein. Als Ultima Ratio bleibt die Möglichkeit, durch eine Operation den Rückfluss der Säure zu verhindern. Ein minimalinvasiver Eingriff, eine sogenannte Fundoplicatio, erzielt in der Regel sehr gute Er-

gebnisse. Dabei wird die Speiseröhrenmündung durch eine Umformung des Magens verstärkt. Wie eine Manschette werden Anteile der Magenwand um den unteren Teil der Speiseröhre genäht. Wenn sich der Magen bei der Nah- rungsaufnahme füllt, gelangt der Speisebrei dann in diese Manschette, deren Muskeln sich dann zusätzlich zusam- menziehen. Dadurch wird der Rückfluss des sauren Magen- inhalts in die Speiseröhre verhindert und der Auslöser des Sodbrennens behoben. Vorteil ist dabei, dass keine Ernährungsumstellung notwen- dig ist. „Wir erzielen mit dieser Methode, mit der wir sehr viel Erfahrung haben, auch sehr gute Ergebnisse. Wenn das anhaltende Brennen im Brustkorb aufhört, steigt die Lebensqualität der Betroffenen enorm an“, weiß Prof. Dr. Eypasch aus Erfahrung.

Reflux diese Lebensmittel sollten Sie meiden

Das Sodbrennen ist dabei das Hauptsymptom dieses Krankheits- bildes. Auch Heiserkeit und Husten können ein Zeichen dafür sein, dass die Magensäure häufig ihren Weg die Speiseröhre hinauf in Richtung Rachen findet. Bei einer Reflux- krankheit ist der Schließmuskel des Magenmundes überwiegend nicht mehr in der Lage, den Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre zu verhindern. Gründliche Diagnostik Grundsätzlich steht bei Ver- dacht auf eine Refluxkrankheit zu Beginn für den Arzt eine gründliche Diagnostik im Vorder- grund. Neben der Spiegelung (En- doskopie) der Speiseröhre, können eine Ösophagus-Manometrie, also eine Druckmessung, und die Rönt- genkontrastdarstellung der Speise­ röhre Aufschluss darüber geben, ob es

• Pizza, Pommes oder Hamburger • Räucherwurst und Räucherlachs • Scharfe Gewürze

• Paprika, Zwiebeln • Zitronen, Orangen, Grapefruit • Sprudel, Limo mit Kohlensäure • Kaffee und Alkohol • Süßigkeiten mit viel Zucker

Chefarzt Prof. Dr. Ernst Eypasch Klinik für Chirurgie - Allgemein-, Viszeral- und Unfallchirurgie Tel 0221 7491-8258

chirurgie.kh-heiliggeist@cellitinnen.de www.hgk-koeln.de

Heilig Geist-Krankenhaus | Köln-Longerich

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Vitamin K – Das Gesundheitsmagazin für Köln – Ausgabe 2.2020

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