Vitamin K 2-2020

Neues aus der Medizin

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zu jeder Zeit. Und hier noch ein Mutmacher: Nach aktueller Datenlage erkrankt nicht jeder, der zur Risikogruppe gehört, auch zwangsläufig schwer bei einer Infektion mit SARS- CoV-2. Dennoch gilt für alle in Zeiten der Pandemie: Rück- sichtsvolles Verhalten und die Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln sind in jedem Fall der beste Schutz, um eine Infektion von vornherein zu verhüten. Mehr Infos beim Krebsinformationsdienst Einen guten Überblick rund um das richtige Verhalten und neueste Erkenntnisse zum Thema Krebserkrankungen und

isoliert und die Hygienevorschriften streng kontrolliert. Besuche von außen sind reglementiert und alle Besucher werden registriert. Gerade Krebspatienten sind natürlich per se schon eine sensible Patientengruppe. Oftmals wird neben einem operativen Eingriff zur Behandlung des Tumors eine ambulante Chemotherapie durchgeführt. Dadurch sind die Patienten „immunsupprimiert“, das heißt, das Immunsystem wird als Nebenwirkung einer Chemotherapie geschwächt, und der Körper kann in bestimmten Phasen der Therapie grundsätzlich Infektionen mit Viren oder Bakterien nicht so gut abwehren. „Wir haben am Heilig Geist-Krankenhaus durch das Brustzentrum, das gynäkologische Krebszentrum, das Prostatakrebszentrum und das Darmkrebszentrum na- türlich auch viele Krebspatientinnen und -patienten bei uns. Sie fragen uns immer wieder, wie sie sich in Coronazeiten grundsätzlich verhalten sollen“, sagt Priv.-Doz. Dr. Verena Kirn, Senologin und Leiterin des Brustzentrums an der Frauenklinik in Longerich. Dr. Kirn empfiehlt in jedem Fall: • Soziale Kontakte und Besuche reduzieren; • Hände gründlich und regelmäßig waschen; • auch mit Atemschutzmaske einen Abstand von mindestens 1,5 Metern einhalten. Auch das private Umfeld sensibilisieren Grundsätzlich, so Dr. Kirn, seien das Empfehlungen, die über die Pandemie hinaus für immunsupprimierte Krebs­ patienten gelten. Auch Grippeviren könnten diesen Patien- ten zu schaffen machen. Mit Covid-19 sei letztlich einfach noch ein Risikofaktor hinzugekommen. „Dieses Thema bewegt die Patienten“, bestätigt auch Dina Sahi, Oberärztin und Koordinatorin des zertifizierten Prostatakrebszentrums. Nicht jeder Krebspatient sei aber zu jeder Zeit auch gleich gefährdet, erklärt die Urologin. Es sei wichtig, immer wieder gemeinsam mit den behan- delnden Ärzten den Gesamtzustand einzuschätzen. „In jedem Fall ermutigen wir die Patienten oder Angehörigen, das soziale Umfeld noch einmal besonders dafür zu sensibi- lisieren, dass es während der Therapie Phasen gibt, in denen dringend Rücksicht genommen und auf Besuche vielleicht lieber ganz verzichtet werden sollte“ ergänzt Dina Sahi. Und schließlich: „So seltsam es sich anhören mag, aber es beginnt schon vor der Diagnose mit einem umsichti- gen Verhalten. Vorsorgetermine wahrzunehmen oder eine Abklärung, wenn man sich gesundheitlich nicht gut fühlt, sind auf jeden Fall angezeigt“, sagt Titus Bach, Oberarzt in der Klinik für Chirurgie, Allgemein-, Viszeral- und Unfall­ chirurgie und dem zertifizierten Darmkrebszentrum am Heilig Geist-Krankenhaus. Je eher eine Krebserkrankung er- kannt wird, desto besser sind die Therapiechancen – das gilt

Nur Mut! Krebstherapie auch in Zeiten der Pandemie angehen

Corona gibt es auch auf der Internetseite des Krebsinformationsdienstes: www.krebsinfor- mationsdienst.de/leben/alltag/coronavirus- krebs-haeufige-fragen.php

Leiterin Brustzentrum Priv.-Doz. Dr. med. Verena Kirn Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe

Tel 0221 7491-8289

Foto: © eakgrungenerd/Adobe Stock Foto: © Milan/Adobe Stcock

Eine Krebserkrankung ist schon unter „normalen“ Umständen eine große persönliche Heraus­ forderung. In Zeiten der Corona-Pandemie kann die Aussicht auf einen operativen Eingriff und eine lang andauernde Therapie aber noch beängstigender wirken. Deswegen eine wichtige Behandlung aufzuschieben, ist nicht sinnvoll.

senologie.kh-heiliggeist@cellitinnen.de www.die-frauenklinik.koeln

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angepasst und setzen dies in der Regel so um: Das Tragen eines Mundschutzes ist für alle verpflichtend und Patienten, die nicht als Notfall ins Krankenhaus kommen, werden zwei Tage vor ihrem Termin auf Corona-Viren getestet. Patienten mit Verdacht auf eine Covid-19-Infektion werden sofort

So schwer es ist, eine Krebsdiagnose zu verarbeiten, so wichtig ist es aber auch zu reagieren. Denn die Behandlung einer bösartigen Erkrankung lässt sich nicht aufschieben. Deutschlandweit haben Arztpraxen und Krankenhäuser ihre Prozesse an die Herausforderungen der Coronapandemie

Leitende Oberärztin Prostatakrebszentrum Dina Sahi Klinik für Urologie

Tel 0221 7491-8264

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Richtiger Umgang mit Mund-Nasen-Schutz

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• Mund-Nasen-Bedeckung durchgehend eng anliegend über Mund und Nase tragen • Masken regelmäßig wechseln z. B. wenn sie durchfeuchtet sind • Vor dem Anziehen der Maske gründlich die Hände waschen • Beim Anziehen Innenseite der Maske nicht anfassen, beim Abziehen Außenseite nicht berühren • Nach dem Abziehen Hände waschen • Selbstgemachte Alltagsmasken nach jedem Benutzen idealerweise bei 95 Grad, mindestens aber bei 60 Grad waschen und anschließend vollständig trocknen

Oberarzt Darmkrebszentrum Titus Andreas Bach Klinik für Chirurgie - Allgemein-, Viszeral- und Unfallchirurgie Tel 0221 7491-8258

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Vitamin K – Das Gesundheitsmagazin für Köln – Ausgabe 2.2020

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