Mattpost 11 | 09/2012
FOKUS
Maschinen namens Da Vinci, die ausderWerkstatt der italienischen Firma AgustaWestland stammen. « Die acht Maschinen wurden 2010 für 82Millionen Franken an- geschafft und ersetzten –bis auf drei Helikopter– die 15 Maschi- nen, die 1994 für 100 Millionen Franken gekauft wurden», sagt Referent Rolf Liniger. Der heute 74- jährige Luzerner -er lebt seit 25 Jahren in Littau und ist seit 1987 BGM-Mieter amMattweg 9- ist in seinem Element. Der ehe- malige Rettungssanitäter erzählt aus seinem Rega-Leben, seinen Funktionen, Diensten und Ein- sätzen, die er stets zum Dienste verunfalter Menschen geleistet hat. Vom Kinderspital in die Berge Die Flugzeugwerke Emmen lockten ihn, Flugzeugmechaniker hat er in Emmen gelernt, zumSa- nitäter liess er sich ausbilden, be- suchte Instruktorenkurse, be- schäftigte sich mit Funknetzen und so nebenbei in der Freizeit half er bei Rettungseinsätzenmit. Ab 1967 bildete er sich weiter, schulte zumHelikoptermechani- ker um, dann folgte unter ande- remdie Ausbildung SKH–Schwei- zerisches Korps für humanitäre Hilfe- und da standen die ersten Auslandeinsätze mit Helikopter an. 1976 dann der erste Grosseinsatz: ZweiWochen Rettungsdienste im Erdbebengebiet Friaul, bei dem Dutzende vom Dörfern zerstört wurden und gegen 1000 Perso- nen ihr Leben liessen. «Da spürte ich, wie wichtig unsere Arbeit ist, wie wir in grosser Not helfen kön- nen, manchmal auch unter ganz schwierigen Umständen, auch in fast hoffnungslosen Fällen», sagt er. Flughelfer wurde er und ab 1978 folgten regelmässige Flug- helfer-Einsätze als Rega-Ret- tungssanitäter auf verschiedenen
Basen, Belp und Erstfeld waren die meisten Arbeitsorte. « Alles immer noch nebenamtlich, neben demBeruf also, ich war ei- ner der letzten Amateure in die- sem wichtigen Metier.» Zehn Jahre war er beim Kinder- spital Zürich tätig, Strassenret- tungen waren die Hauptbeschäf- tigung, später folgte das Gebirge, das Hochgebirge mit seinen viel- fältigsten Anforderungen. Und da hats auch ab und zu gekracht. « Unter anderem 1982 hoch über Walenstadt, in den Churfirsten, imNebel auf gut 2300Meter steu- erte der Helipilot direkt in eine Felswand. Ich wurde hinausge- schleudert und blieb leicht ver- letzt liegen, der Pilot konnte spä- ter schwer verletzt geborgen werden.» Da hatten die beiden Retter selber Retter nötig.Von die- sem Unfall hat er sich schnell er- holt und war bald wieder im Einsatz. Im Jahr 2004 hatte Liniger seinen letzten Einsatz als Rettungssani- täter. Seither ist er als Dozent oder Instruktor auf den verschiedenen
Rega-Basen ein gefragter Mann. Einer, der aus einemreichen Fun- dus im «Dienste des Mitmen- schen» schöpfen und erzählen kann und auch technisch versiert ist.
Rega-Funknetz trägt seine Handschrift
Als er Ehrenmitglied des Vereins Rettungsflugwacht (SRFW) wur- den all seineVerdienste ins rechte
Die Rega im Einsatz für Sie. Werden Sie Gönner
Rolf Liniger bei einer Führung in einer Rega Basis
Licht gestellt: 2000 Heli-Einsätze, ebenso viele Führungen, Ausstel- lungen undVeranstaltungen und – das ist klar sein Verdienst – das heutige Rega-Funknetz trägt seine Handschrift. Jahrelang hat er daran gearbeitet, jede der 42 Funk-Positionen in der Schweiz ab 1990 selber eruiert und ein- richten lassen. Und dabei 3,5Mil- lionen Franken. «Verbaut und verdrahtet, für eine ganz gute Sa- che», wie er selber sagt.
Die Rega steht rund um die Uhr, das ganze Jahr für Sie im Einsatz – in der Schweiz und imAusland. Krankoder verunfallt?Sie können auf eine schnelle und unkompli- zierte Hilfe aus der Luft zählen. Als gemeinnützige Stiftung ist sie voll und ganz auf ihre Gön- nerin-nen und Gönner angewie- sen. Ihr Beitrag ist wichtig, damit wir je-derzeit dasMenschenmög- liche tun können - im Falle eines Falles auch für Sie.
Infos dazu gibt es auf: www.rega.ch
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