Programmheft 1/2024

Kultur - Gestalten

Eine Frau verlässt ihren Mann nach Jahren des lieb- und freudlosen Nebeneinanderlebens. Eine andere Frau verzagt bei dem Versuch, mit einem neuen Mann das Glück zu finden, und bleibt bei ihrem verhassten Ehemann. Eine dritte kehrt zu ihrem Mann zurück, wohl wissend, dass es ein gemeinsa mes Glück nicht mehr geben kann. So kurz ließen die drei Einakter »Stunde des Erkennens«, »Das Bacchusfest « und »Große Szene« sich zwar auf den Punkt bringen, erzählt waren sie damit längst nicht. Denn Arthur Schnitzler ist der Meister des Ungesagten: Zwischen zwei Repliken seiner Feder kann sich ein gewaltiges Schicksal Bahn brechen. Schnitzlers nur selten aufgeführte Einakter folge, die er unter dem Titel »Komödie der Worte« zusam mengefasst hat, handelt in kurzen, höchst unterhaltsamen Dialogen von Wahrheit und Lüge in Ehe und Partnerschaften.

Vorgespräch um 18:00 Uhr. Kursnummer: WI-24.4921 Referent:

Dr. Stefan Scholz

Veranstalter:

Kath. Erwachsenenbildung Wiesbaden Untertaunus und Rheingau

Kooperation: Theatergemeinde Wiesbaden Kath.Akademie Rabanus Maurus Ort: Hessisches Staatstheater Wiesbaden, Christian-Zais-Straße 3, 65189 Wiesbaden Kosten: Die Teilnahme an den Vorgesprächen ist kostenlos.Theaterkarten sind an der The aterkasse oder bei der Theatergemeinde Wiesbaden e.V. zu erwerben.

Anmeldung:

Theatergemeinde Wiesbaden, 0611 303456 info@theatergemeinde-wiesbaden.de

Termin:

Samstag, 16.03.2024, 19:30 Uhr: Vernichten, Michel Houellebecq Dramaturgie: Marie Johannsen

Paul Raison hat alles, was man sich als alternder weißer Mann wünschen kann: einen Top-Job im Wirtschaftsministerium, eine hübsche Frau und eine Familie, die nicht kaputter ist als der Durchschnitt. Doch gerade als sich das eheliche Mitein ander zu einem zweiten Frühling aufrafft, beginnt Pauls Le ben plötzlich Stück für Stück in sich zusammenzufallen, so als hätte jemand den Selbstzerstörungsmodus gezündet. Pauls anfänglicher Kampf gegen die sukzessive Vernichtung seiner Existenz verwandelt sich bald in die Frage nach den wichti gen Dingen im Leben. Er muss einsehen, dass alles, was für ihn mal von Bedeutung war, im Angesicht des eigenen Todes drastisch an Relevanz verliert.Am Ende ist da noch die Liebe und ein letzter Ausflug ans Meer.

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