GOLF TIME 7/2019

TURNIERE | INTERNATIONAL

Danny Willett mit Schwungtrainer Sean Foley

Lockerheit auch nach Fehlschlägen: Willett während der Finalrunde der BMW PGA Championship

Als zweimaliger Vater hat Willett seine in früher Kindheit entwickelte Liebe zum Spiel wiederentdeckt, wirkt auch nach Bogeys nicht verkrampft. Er weiß, dass auch wieder Tage kommen werden, an denen er Runden ver- geigt, an denen andere Spieler im Rampen- licht stehen, an denen der Schwung nicht funktioniert. Rückschläge gehören nun mal dazu. Es gehe nur darum, was man daraus zieht. Eine Frage der Perspektive. Die Voraus- setzung bleibt jedoch, die Liebe zu diesem schrulligen Spiel aufrechtzuerhalten. Eine Liebe, die Willett nach einer Zeit voller physi- scher und psychischer Schmerzen wieder leidenschaftlich lebt. GT

veränderte Herangehensweise. Sowohl psy- chisch als auch physisch. Denn zusammen mit Sean Foley, jenem prominenten Trainer, der sich auch drei Jahre lang um das Golfspiel von Tiger Woods gekümmert hatte, begab er sich vor einiger Zeit auf die Suche nach einem Schwung, der zwei Dinge vereinen sollte: einerseits potenzielle Weltklasse ermöglichen und gleichzeitig den Rücken entlasten. Es war keine dieser Schwungveränderungen, um noch ein paar Prozentpunkte mehr aus dem Spiel zu kitzeln. Es war eine Maßnahme, die nötig war, damit die Karriere mittel- bis langfristig weitergehen konnte. Golf wäre ein

schreckliches Spiel für den Körper, erklärte Willett. Man versuche, einen Golfball mit 190 Stundenkilometern mit einem Schläger zu schlagen, der 110 Zentimeter lang ist. Jeder Profi wisse, dass dies dem Körper nicht besonders guttut. Fortan bewertete Willett seine Schläge nicht mehr am Ballflug, sondern daran, ob er dabei Schmerzen verspürte. Es vergingen Monate, bis die neu gelernte Bewegung in solide Ball- kontakte mündete. Eine Frage der Geduld. Doch der Schwung fand langsam aber sicher zurück zur – nun schmerzlosen – Weltklasse- form.

OLAZÁBALS EMOTIONALER ABSCHIED 25 Jahre nach seinem Sieg in Wentworth hat sich José María Olazábal, 53, in diesem Jahr aus Wentworth ver- abschiedet. Der Spanier absolvierte seine letzten beiden Wettkampfrunden im berühmten Golf Club in Surrey an der Seite seines spanischen Weggefährten Miguel Ángel Jiménez und Thongchai Jaidee. Auf dem 18. Loch wurde er von seinen spanischen Tour-Kollegen Gonzalo Fernández-Castaño, Miguel Ángel Jiménez, Jon Rahm, Rafa Cabrera Bello, Jorge Campillo, Álvaro Quirós, Nacho Elvira, Adrián Otaegui sowie einigen Offiziellen verab- schiedet. Die mächtige Tribüne zollte der sichtlich gerührten Ryder-Cup-Legende minutenlang Applaus. „Den ganzen Tag habe ich an meine gesamte Karriere auf der European Tour gedacht, besonders an diesem Ort“, erklärte er. „Auf der 18 habe ich in die Menge geblickt und alle meine Kollegen erkannt – dann wurde ich emotional und musste in die andere Richtung schauen..“

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GOLF TIME | 7-2019

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