GOLF TIME 7/2019

SCHWAB | TRAINING

MATTHIAS SCHWAB

PRIORITÄT Kein Schläger wird auf der Runde öfter verwendet als der Putter. RICHTIG PUTTEN D as Putten hat auf das gute und erfolg- reiche Gelingen des Golfspiels mehr Einfluss, als den meisten Golfern bewusst ist. Wir machen mit keinem

Jahrgang 1994, European-Tour- Spieler

unserer Schläger pro Runde auch nur an- nähernd so viele Schläge wie mit dem Putter. Das heißt für alle von uns, dass wir beim Put- ten viel gewinnen, aber ebenso viel verlieren können. Es lohnt also, sich mit dem Putten gründlich auseinanderzusetzen und zu üben. DER GRIFF Der Puttgriff und auch der Putter selbst sind eine sehr individuelle Angelegenheit. Wenn Sie die Profis beobachten, werden Sie selbst feststellen, dass mit sehr unterschiedlichen Puttern und mit ebenso unterschiedlichen Griffarten gearbeitet wird. Da ist jeder Golfer selbst gefordert, evtl. gemeinsam mit seinem Pro, den für sich besten Griff zu finden. Der klassische Putt-Griff ist so, dass der Puttergriff durch die beiden linken Hand- ballen, Daumenballen und Kleinfingerballen, läuft. Der Griff des Putters zeigt dann beim Putten selbst in Richtung Bauchnabel. Die rechte Hand verhält sich gleich wie die linke. Die beiden Handrücken befinden sich auf der sogenannten Ziellinie. Der Griffdruck soll kräftig und konsequent sein und so zu einer stabilen und sicheren Bewegung führen. DAS SETUP Die Knie sind im Stand leicht gewinkelt, der Oberkörper ist leicht nach vorne geneigt, die Arme sind ein wenig nach vorne gestreckt und die Hände etwas vor den Schultern. Der

Mit 29,4 Putts pro Runde im Spitzenfeld: Matthias Schwab erklärt, worauf es beim Putten ankommt

zwischen Ball, Ziellinie und Füßen, um eine lockere und natürliche Setup Linie/Position zu bekommen. Das gesamte Setup darf beim Putten nicht verkrampft sein. Es geht darum, dass man sich als Spieler dabei wohlfühlt und stabil steht. DER PUTTSTROKE Griff und Setup sind die Voraussetzungen für einen guten PuttStroke. Die Bewegung des PuttStrokes ist eine Pendelbewegung aus den Schultern heraus. Das Verhältnis Rück-

vorne. Diese Bewegung ergibt sich auto- matisch durch die Pendelbewegung aus der Schulter heraus. Das Schlägerblatt bleibt immer square. Die Bewegung soll rhyth- misch sein und die Handgelenke müssen steif bleiben. Während des Schwungs muss der Körper stabil gehalten werden, es darf keine Rückwärts- bzw. Vorwärtsbewegung statt- finden. Der Unterkörper bleibt ebenfalls stabil. Dem Ball schaut man erst dann nach, wenn der Schwung vollendet ist. Außerdem ist für das erfolgreiche Putten das Lesen des Greens von sehr großer Bedeutung. Ebenso die Fragestellungen: Wie verwendet man Putt-Trainingshilfen, von denen es eine Vielzahl gibt, am Green? Wie sieht der ideale Putt-Griff aus, wie verhält sich das Putten bei schnellen oder langsamen Greens? Und wie weit muss man beim Putten die Wachstums- richtung des Grases am Green beachten? Fragen, die Sie entweder mit Ihrem Pro besprechen können oder die ich Ihnen in der nächsten Ausgabe näher erläutern werde. GT

Schläger wird knapp hinter dem Ball aufgesetzt und es ist darauf zu achten, dass der Put- ter den Ball im Treffmoment optimal im Sweet-Spot trifft. Das ist wichtig, damit der Put- ter beim Schlag dem Ball eine gute Geschwindigkeit und die gewünschte Richtung geben kann. Die Augen sind leicht innerhalb der Ziellinie, also

schwung und Durchschwung soll 1:1 sein, das heißt, gleich weit ausholen wie durchschwin- gen. Die Pendelbewegung ver- läuft sowohl beim Ausholen wie beim Durchschwingen leicht nach innen und nicht gera- de zurück bzw. gerade nach

Schwab mit Putting Coach Mike Kanski: Üben, üben, üben...

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GOLF TIME | 7-2019

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